Lhasa Apso

Wesen und Charakter

Der Lhasa Apso ist ein intelligenter und vielseitiger Hund. In seinem Ursprungsland wird er oft mit Löwen verglichen und viele Halter beschreiben ein unabhängiges und selbstbewusstes Wesen. Er ist zurückhaltend gegenüber Fremden und trotz seiner Körpergröße ein unbestechlicher Wächter. Es gibt innerhalb der Rasse jedoch auch starke Charakterunterschiede – viele Lhasa Apso sind sehr aktiv, während andere für Sport oder andere Aktivitäten nur schwer zu begeistern sind. Haben sie einmal Vertrauen zu einem Menschen gefasst, dann zeigen sie sich als anhänglich und sensibel.

Wissenswerte Informationen über den Lhasa Apso

Herkunft & Geschichte
Seinen Ursprung hat der Lhasa Apso in Tibet – laut historischen Berichten wurde er hier in Klöstern und den Häusern der reichen Menschen gezüchtet. Die Tibeter nennen diese Rasse auch „Seng Khye“, was so viel wie „bellender Löwenhund“ bedeutet. Nach England gelangte die Rasse im Jahr 1928 durch einen britischen Oberst und seine Frau. 1934 wurde der Lhasa Apso vom britischen Kennel Club offiziell anerkannt. Eine berühmte Zuchtlinie in den USA führt auf Hunde zurück, die der 13. Dalai Lama als Geschenk mitbrachte – sie begründen die sogenannte Hamilton Linie. Die Lhasa Apso in Deutschland stammten vor allem aus Importen aus England, aber einige Tiere wurden auch aus einer Zuchtlinie aus Darjeeling importiert.

Lhasa Apso

Rassemerkmale des Lhasa Apso

In der Einteilung des größten kynologischen Dachverbands „Fédération Cynologique Internationale“ wird der Lhasa Apso in der Gruppe 9 „Gesellschafts- und Begleithunde“ und darin in der Sektion 5 „Tibetanische Hunderassen“ geführt.

Das Erscheinungsbild des ausgewachsenen Lhasa Apso wird dominiert von seinem löwenähnlichen Haarkleid, das am ganzen Körper dicht, schwer und vor allem lang ist. Gemeinsam mit der Unterwolle entsteht so ein Fell, das dazu ausgelegt ist, den kleinen Körper des Hundes bei den harten klimatischen Bedingungen seiner Herkunftsregion in Höhen von 4.500 Metern und mehr gegen Sturm, Niederschlag und Kälte zu schützen. Die geraden Haare in Gelbtönen, die von gold- über honig- bis zu sandfarben reichen, in Weiß, Schiefer- bis Rauchgrau, Braun oder Schwarz können bis auf den Boden reichen und verdecken die Anatomie des Hundes. So sind weder der kräftige Hals noch die Muskelpakete an den Hinterläufen, die geraden Vorderläufe oder die gut ausgebildeten Lenden sichtbar.

Auffällig ist jedoch, dass die Körperlänge des Lhasa Apso seine Widerristhöhe übersteigt. Letztere beträgt beim Rüden laut FCI Standard idealerweise 25,5 Zentimeter und darf bei Hündinnen sogar noch etwas niedriger ausfallen. Hier gibt es einige Spielräume nach oben und unten, weswegen das Gewicht, abhängig von Größe und Geschlecht, zwischen fünf und acht Kilogramm liegen kann.

Auch der Kopf mit seinen hängenden Ohren ist reichlich und lang behaart. Im Zusammenspiel mit der hoch angesetzten, kurzen Rute, die aufrecht und oft oben etwas abgeknickt getragen wird, macht der Lhasa Apso einen edlen Eindruck.

Lhasa Apso Wesen & Charakter

Der Lhasa Apso ist ein grundsätzlich freundlicher Hund, der jedoch gegenüber fremden Menschen misstrauisch ist. Hat er einmal Vertrauen gefasst, zeigt sich sein verspielter und anhänglicher Charakter. Er hat sich bis heute dennoch eine gewisse Unabhängigkeit bewahrt und tritt in der Regel sehr selbstbewusst auf.

Er ist in der Lage, die Stimmung seines Halters einzuschätzen und sich darauf einzustellen. Außerdem ist er bei entsprechender Sozialisation und Erziehung kinderlieb, allerdings zeigt sich hier auch zeitweise seine eher distanzierte Seite. Je nach individuellem Charakter kann der Lhasa Apso also ein sehr guter Familienhund sein, es gibt aber auch Exemplare, die eher ein ruhigeres Umfeld bevorzugen. Seine Kondition sollte nicht unterschätzt werden. Er kann trotz seiner geringen Größe leicht an langen Spaziergängen und sogar an Trekkingtouren im Gebirge teilnehmen. Manche Lhasa Apso haben ebenfalls Spaß daran, ihre Besitzer beim Joggen oder anderen Sportarten zu begleiten. Im Haus zeigt sich auch seine schon im alten Tibet geschätzte Wachsamkeit. Er wird hier bei jedem Verdacht Meldung erstatten, neigt aber nicht dazu, unausgesetzt zu bellen.

Verwendung des Lhasa Apso

Da der Lhasa Apso grundsätzlich ein eher umgänglicher und anpassungsfähiger Hund ist, kann er auch für Anfänger geeignet sein. Er kann hervorragend in der Wohnung gehalten werden, braucht aber wie jeder Hund und Halter viel frische Luft und Bewegung. Aufgrund seiner vielseitigen Eigenschaften eignet er sich gut als Begleithund. Durch seine geringe Körpergröße kann er seinen Halter leicht überall hin begleiten.

Sein emphatisches Wesen gestattet es auch, ihn als Therapiehund einzusetzen. In der Autismus-Therapie sowie bei Besuchen in Seniorenheimen konnte so mancher Lhasa Apso seine Talente schon unter Beweis stellen.

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