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Blähungen beim Hund: Ursachen & Vorbeugung durch die Ernährung

Mit dem Wort Flatulenz beschreibt der Mediziner Blähungen. Diese entstehen infolge zahlreicher Ursachen und sind insbesondere für den Tierbesitzer sehr unangenehm. Flatulenzen sind häufig die Folge einer einseitigen oder unangepassten Ernährung, können jedoch auch aufgrund von Erkrankungen entstehen.

Ursachen von Blähungen

Die wichtigsten Gründe für das Entstehen von Blähungen liegen in der Ernährung. Blähungen sind immer die Folge einer übermäßigen Gasbildung und zwar in erster Linie durch Mikroorganismen im Dickdarm.

Schwerverdauliche Kohlenhydrate: Bei Einsatz von einigen Leguminosen (Hülsenfrüchtler) wie zum Beispiel Erbsen oder Bohnen kann es zu einem vermehrten Auftreten von Flatulenzen kommen. Dies liegt daran, dass in Leguminosen einige für den Hund schwerverdauliche Kohlenhydrate enthalten sind, die im Dickdarm von Mikroorganismen zersetzt werden.

✔ Unverträglichkeit gegen Milchzucker: Ähnlich wirkt auch eine hohe Gabe von Milchzucker. Da adulten Hunden ein Enzym zur Spaltung der Laktose fehlt, kann diese in großen Mengen den Dickdarm erreichen und dort von den Mikroorganismen zersetzt werden.

✔ Eiweißreiches Futter mit geringer Proteinqualität: Die Gabe besonders eiweißreicher Futtermittel kann ebenfalls zur Entstehung von Blähungen führen. Dabei kommt es jedoch nicht nur auf die Menge des zugeführten Eiweißes an, sondern auch auf die Qualität. Insbesondere Eiweißquellen mit einer geringen Proteinqualität, wie sie in bindegewebsreichen Futtermitteln zu finden sind, verursachen Flatulenzen. Studien haben gezeigt, dass es bei Gabe solcher Schlachtnebenprodukte, wie z. B. getrocknete Rinderhaut, zu einem drastischen Anstieg der Keime im Dickdarm kommt.

✔ Große Mengen Präbiotika: Weiterhin kann die Gabe überhöhter Mengen an Präbiotika mit Flatulenzen einhergehen. Auch hier liegt die Ursache wieder in einer überhöhten Stoffwechselleistung der Mikroflora des Dickdarms.

✔ Zu hoher Fettgehalt im Hundefutter: Sehr empfindliche Hunde reagieren ebenfalls auf einen hohen Fettgehalt mit Verdauungsstörungen und Blähungen.

✔ Plötzliche Futterumstellung: Eine Futterumstellung sollte Schritt für Schritt erfolgen, andernfalls können Blähungen die Folge sein.

✔ Zu viel Luft im Bauch: Besonders brachyzephale (kurzköpfige) Hunderassen neigen dazu, Luft beim Fressen zu schlucken. Diese wird über den Darm wieder ausgeschieden.

✔ Für den Hund ungeeignete Lebensmittel: Einige Lebensmittel, die für den Menschen geeignet sind und Hunden dann vom Tisch gegeben werden, können bei Hunden zu Verdauungsproblemen führen. Unter anderem können Kohl, Sauerkraut, Sauerteig oder Trauben zu Blähungen führen.

Darüber hinaus treten Blähungen im Zusammenhang mit einigen Erkrankungen auf. Insbesondere Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, die mit Durchfallerscheinungen einhergehen, werden häufig von Blähungen begleitet. Auch hier kann es wiederum zahlreiche Ursachen geben, wie virale Infekte oder Parasiten, die von einem Tierarzt abgeklärt werden müssen.

Symptome

Leidet ein Hund unter Blähungen, entstehen im Darm verschiedene Gase, wobei insbesondere die schwefelhaltigen Gase den charakteristischen Geruch ausmachen. Durch den vermehrten Anfall der Gase kann es im Darm zu einer leichten Erweiterung des Darmrohres kommen, was Schmerzen verursachen kann. Von außen kann ein aufgeblähter Bauch erkennbar sein und die Berührung des Bauches kann schmerzhaft sein. Achtung: Ein aufgeblähter Bauch kann ein Anzeichen für eine Magendrehung sein.

Meistens verlaufen Blähungen jedoch ohne Schmerzhaftigkeit. Treten die Blähungen gemeinsam mit einer Erkrankung auf, können abhängig von der Ursache viele weitere, verschiedene Symptome auftreten, wie Durchfall, Fieber oder ein gestörtes Allgemeinbefinden. Im Zweifelsfall sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden.

Ernährung bei Blähungen

Da die Ursache von Blähungen häufig in ungeeigneten Futtermitteln liegt, kann eine angepasste Fütterung helfen. Bei empfindlichen Hunden sollte insbesondere auf eine hochverdauliche Futterration geachtet werden. Dabei sollten Komponenten, die häufig Blähungen verursachen, vermieden werden.

Bei der Proteinquelle des Futters sollte ebenfalls auf ein hochverdauliches Protein geachtet werden. Dies kann z. B. durch den Einsatz von Muskelfleisch erreicht werden. Auf bindegewebshaltige Schlachtnebenprodukte in größeren Mengen, wie Pansen oder Milz, sollte hingegen möglichst verzichtet werden. Vor allem bei älteren Hunden kann auch ein zu hoher Proteingehalt in der Futterration Blähungen verursachen, deshalb sollte dieser beim Senior etwas abgesenkt werden. Ein Hundefutter für Senioren, das speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist, ist zu empfehlen.

Während Präbiotika, wie Pektine, in geringer Dosierung zahlreiche positive Wirkungen haben, kann ein überhöhter Anteil im Futter mit Blähungen einhergehen. Der Präbiotikagehalt der Futterration muss bei Auftreten dieser Nebenwirkung dann neu eingestellt werden, wobei manche Hunde empfindlicher reagieren als andere. Ist ein hoher Fettgehalt die Ursache der Verdauungsstörung, sollte dieser in der Futterration abgesenkt werden.

Hund krank

 Verzicht auf Futterkomponenten, die Blähungen verursachen

✔ Futter mit hochverdaulichen Rohstoffen

✔ Auf die individuellen Bedürfnisse angepasstes Hundefutter

✔ Angepasster Präbiotika-, Fett- und Proteingehalt

✔ Verzicht auf die Fütterung von Essensresten

Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung von Blähungen

Es ist nicht nur entscheidend, was gefüttert wird, sondern auch wie gefüttert wird. Bei brachyzephalen Hunderassen kann eine Handfütterung oder die Fütterung über einen Anti-Schling-Napf sinnvoll sein, um das übermäßige Schlucken von Luft beim Fressen zu vermeiden. Ebenso sollte auf die Anzahl der Mahlzeiten geachtet werden. Zur Entlastung des Verdauungstraktes ist es sinnvoll die tägliche Futterration auf 2 bis 3 Mahlzeiten zu verteilen.

Häufige und regelmäßige Bewegung regt die Verdauung an. Ausreichend Spaziergänge am Tag beugen also ebenfalls Blähungen vor.

Sind die Blähungen Folge einer Erkrankung oder treten sie gemeinsam mit einer Krankheit auf, sollte diese vom Tierarzt behandelt werden.

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