Fellpflege für Hunde
Die regelmäßige Fellpflege beim Hund dient nicht nur alleine der Körperpflege, sondern hilft dem Besitzer auch bei der Früherkennung von Krankheiten. Zudem wird das Kämmen vom Hund als Zuwendung empfunden, welche das Vertrauen und die Bindung zum Menschen positiv beeinflusst.
Folgen einer mangelhaften Fellpflege
Nicht jeder Hund muss gebürstet werden, dies ist abhängig von Felllänge und -beschaffenheit. Die Fellpflege beim Hund sollte auch den Jahreszeiten angepasst werden, denn gerade im Frühjahr und Herbst ist das gründliche Bürsten besonders wichtig, um durch den Fellwechsel abgestorbene Haare zu entfernen. Diese können ansonsten die freie Luftzirkulation der darunterliegenden Haut behindern.
Wird die Fellpflege beim Hund vernachlässigt, können die Haare schnell verfilzen, was nicht nur zu einem ungepflegten Erscheinungsbild führt, sondern auch einen Risikofaktor für Ektoparasiten und andere Hautprobleme, wie bakteriell verursachte Dermatitiden, darstellt.
Methoden der Fellpflege
Das Bürsten ist im Rahmen der Fellpflege beim Hund besonders wichtig. Bei langhaarigen Hunden sollten zuerst mit einem Kamm oder Striegel lose Haare aus dem Deckfell und vor allem der Unterwolle herausgekämmt werden. Anschließend wird das gesamte Fell mittels einer harten Bürste in langen Strichen gebürstet – dabei sollte immer mit dem Strich gearbeitet werden. Durch das kräftige Bürsten werden nicht nur die losen Haare entfernt, sondern auch die Durchblutung der Haut angeregt. Dies fördert eine bessere Versorgung der Haarfollikel. Welche Bürste sich hierbei am besten eignet, ist abhängig von der Beschaffenheit des Hundefells. Angeboten werden sowohl Kunststoffmaterialien, als auch Metall in unterschiedlichen Varianten.
Wie oft sollte man Hunde baden?
Hier gilt die Regel: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Baden sollte, im Rahmen der Fellpflege beim Hund, nur eine untergeordnete Rolle spielen, da zu häufiges Baden den Talg- und Säureschutzfilm der Haut zerstört. Wenn ein Bad unumgänglich ist, sollte das Wasser maximal handwarm sein. Zudem muss das Shampoo seifen- und parfümfrei sein und eine rückfettende Wirkung besitzen. Es ist besonders wichtig, dass nur spezielle Hundeshampoos zum Einsatz kommen.
Fellpflege bei verschiedenen Hunderassen
Die gründliche Fellpflege beim Hund ist je nach Fellart mindestens einmal wöchentlich durchzuführen. Bei langhaarigen Hunden wie dem Tibet Terrier oder Langhaar Collie sollte sie jedoch am besten täglich erfolgen. Das Equipment für die Fellpflege beim Hund ist bei Rassen mit glattem Fell und wenig Unterwolle recht überschaubar. Hier ist in der Regel eine Bürste vollkommen ausreichend, um die losen Haare zu entfernen. Für die Pflege von rau- und drahthaarigen Rassen wie Airedale Terrier und Schnauzer wird hingegen ein Trimmer benötigt, der die starke Unterwolle und die abgestorbenen Deckhaare entfernt. Langhaarige Vertreter bedürfen der intensivsten Pflege und sollten täglich mit einem Kamm und einer Bürste bearbeitet werden. Manche Rassen benötigen zudem eine regelmäßige Schur. Dies sollte allerdings einem Spezialisten überlassen werden, da hier die Gefahr von Hautverletzungen relativ hoch ist.
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Hundefell pflegen: Ein professioneller Groomer gibt Tipps
Ein Experte für die Fellpflege bei Hunden ist Jörg Fischer, Inhaber von „By Aramis Dog&Cat – Pflegesalon für Hunde + Katzen“ aus Apolda in Thüringen. Er weist ebenfalls auf den unterschiedlichen Pflegebedarf von verschiedenen Rassen hin. Dabei unterscheidet man vier Grundhaartypen: Kurzhaar (z. B. Rottweiler, Beagle), Langhaar (z. B. Setter, Afghanischer Windhund), Rauhaar (z. B. Rauhaar-Teckel, Airedale Terrier) und Stockhaar (z. B. Deutscher Schäferhund, Spitz). „Die häufigsten Probleme bereiten den Hundehaltern Hunderassen mit mittellangem und langem Fell. Oftmals wird, bedingt durch ungeeignete Kämme und Bürsten bzw. die falschen Kämmtechniken, das Fell nur oberflächlich von Staub, Schmutz, abgestorbener Unterwolle/Haar befreit“, weiß Jörg Fischer. Wird ein Hund nicht oft genug und nicht richtig gekämmt, können Verfilzungen entstehen, die nur noch schwer und mit speziellen Groomerwerkzeugen zu entfernen sind.
So arbeiten Hundefriseure
Der Inhaber des Pflegesalons „By Aramis Dog&Cat“ gibt einen Einblick in seinen Arbeitstag und beschreibt die Schritte bis zu einem „fertig frisierten Hund“ wie folgt:
- „Anamnese“, d.h. der Besitzer wird nach Erkrankungen, Medikamenten und besonderen Verhaltensweisen des Hundes befragt.
- Kontaktaufnahme mit dem Hund.
- Inaugenscheinnahme von Fellbeschaffenheit und Hautzustand des Hundes.
- Staub und Schmutzpartikel werden durch Kämmen und Bürsten entfernt, evtl. Trimmen je nach Hunderasse bzw. Fellstruktur.
- Danach Waschen mit Pflegeshampoo sowie Pflegespülung.
- Anschließend vollständige Trocknung des Fells mit Blower bzw. Handfön.
- Danach der Schnitt bzw. Schur nach Rassestandard bzw. Kundenwunsch.
- Krallen-, Augen- und Ohrenpflege.
- Fell-Finish mit Ölen, welche Haut und Fell mit pflegenden Substanzen versorgen bzw. beruhigen.
Fellpflege zu Hause: Das gehört zur Grundausstattung
„Es wäre günstig, wenn man sich beim Erwerb eines Hundes intensiv mit der Fellpflege auseinandersetzt“, empfiehlt Groomer Jörg Fischer. Gute Ratschläge erhält man vom Züchter oder von einem ansässigen Hundefriseur. Beim Kauf der Grundausstattung ist es ratsam, den Hund mit ins Geschäft zu nehmen, um Kamm oder Bürste auszuprobieren.
Der Groomer weist ebenfalls darauf hin, dass Kamm und Hundebürste in keinem Haushalt fehlen sollten. „Ihr Hund profitiert in doppelter Hinsicht, denn durch die sanfte Massage beim Kämmen und Bürsten wird der Stoffwechsel zusätzlich angeregt.“ Wenn ein Hund gebadet wird, sollte dies „nur mit Hundeshampoos und Conditioner erfolgen, die auf die Bedürfnisse der Fellbeschaffenheit des Hundes abgestimmt sind. Um abgestorbene Unterwolle zu entfernen, ist das gebräuchlichste Werkzeug ein sogenannter Messerkamm (z. B. Furmaster, Furminator, Carding Striegel)“, weiß der Inhaber des Pflegesalons „By Aramis Dog&Cat“.
Zusammengefasst: Tipps für die Fellpflege beim Hund
- Regelmäßige Fellpflege beugt Hautproblemen und Verfilzungen vor
- Befreien Sie Ihren Hund während des Fellwechsels am besten täglich von totem Haar
- Informieren Sie sich bei Ihrem Züchter oder einem Hundefriseur über die Fellpflege Ihres Hundes
- Die richtige Hundebürste ist das A und O, sie muss an das Fell Ihres Hundes angepasst sein
- Probieren Sie Kämme, Bürsten oder Striegel aus und lassen Sie sich beim Kauf beraten
- Gewöhnen Sie Ihren Hund möglichst früh an das Kämmen und die Pflegemaßnahmen
- Baden Sie Ihren Hund nicht zu häufig, um den Talg- und Säureschutzfilm nicht zu zerstören
- Verwenden Sie ausschließlich Hundeshampoos und Conditioner, die auf die Fellbeschaffenheit Ihres Hundes abgestimmt sind