Gemüse für den Hund – welches Gemüse für Hunde?
Eine gesunde Futterration für Hunde enthält neben Fleisch auch Gemüse. Der ernährungsphysiologische Nutzen von Gemüse ist sehr vielfältig. Im folgenden Artikel erfahren Sie Wissenswertes über den Einsatz von Gemüse in der Hundeernährung.
Was genau ist Gemüse?
Es herrscht keine einheitliche Auffassung darüber, was genau zum Gemüse zählt. Es gibt unterschiedliche Definitionen, beispielsweise nach der Wuchsform, nach geschmacklichen Aspekten, oder nach ihrer üblichen Zubereitungsart. Im botanischen Sinn sind unter Gemüse essbare Pflanzenteile von einjährigen Pflanzen zu verstehen, beispielsweise deren Wurzeln oder Blätter. Im Volksmund werden häufig – im Gegensatz zum Obst – nicht-süß-schmeckende, essbare Anteile von Pflanzen als Gemüse bezeichnet. So unterschiedlich die Zuordnung zum Gemüse ist, so verschieden ist auch der Nutzen der Gemüsesorten für die Hundeernährung.
Gemüse für die Darmgesundheit
Viele Gemüsesorten enthalten hohe Mengen an Faserstoffen, die für den Hund selbst zunächst kaum verdaulich sind. Die sogenannten löslichen Faserstoffe sind zwar für den Hund nicht verwertbar, wirken aber als Präbiotika. Das heißt, sie können von den „guten“ Darmbakterien genutzt werden. Dadurch wird die gesunde Darmflora des Hundes geschützt. Zu den Präbiotika zählen beispielsweise Inulin, das in der Chicoréepflanze enthalten ist, oder Pektin, welches in Möhren zu finden ist. Präbiotika können prophylaktisch eingesetzt werden, unterstützen den Hundedarm aber auch bei verschiedenen Erkrankungen. Aber auch die zweite Gruppe, die unlöslichen Faserstoffe, bringen viele Vorteile für den Hund mit sich: die Darmtätigkeit wird angeregt und Verstopfungen wird vorgebeugt. Ein angenehmer Nebeneffekt für Hunde mit verringertem Energiebedarf ist, dass sich durch Faserstoffe im Futter auch die Futtermenge erhöht, trotz moderatem Energiegehalt. Rohe Karotten sind beispielsweise faserreich und in begrenzter Menge zum Knabbern für übergewichtige Hunde geeignet. Aber auch hier gilt wieder, alles nur in Maßen zu verabreichen – ein Übermaß an Faserstoffen im Hundefutter kann wiederum zu Verdauungsbeschwerden führen.
Gemüse als Energiequelle
Oft wird Gemüse für besonders energiearm gehalten. Dies trifft häufig aber gar nicht zu. Gemüse besteht neben Wasser auch zu einem großen Anteil aus Kohlenhydraten. Diese werden vom Körper als Energielieferant genutzt. Kartoffeln oder auch Süßkartoffeln, die manchmal zum Gemüse gezählt werden, sind ein klassisches Beispiel für energiehaltige Gemüsesorten, wenn sie gekocht wurden. Sie sind stärkehaltig und faserarm und somit bestens als Energiequelle in der Futterration geeignet. Aber auch bei der Verfütterung von gekochten Rüben sowie bei Hülsenfrüchten (Erbsen oder Bohnen) ist die enthaltene Energie, trotz des höheren Fasergehalts, nicht zu vernachlässigen. Deshalb sollte man diese nicht in unkontrollierten Mengen an Hunde mit verringertem Energiebedarf – beispielsweise bei einer vorhandenen Neigung zu Übergewicht – verfüttern. Für diese eignen sich eher energiearme Gemüsesorten wie die wasserreiche Gurke als Happen für zwischendurch.
Vitaminversorgung durch Gemüse
Hundebesitzer füttern ihren Hunden gern Gemüse zum Zweck der Vitaminversorgung. Rote Früchte und grüne Blätter sind dabei tatsächlich als gute Vitamin-A-Quellen zu nennen: Karotten enthalten beispielsweise Carotinoide, die im Körper des Hundes zu Vitamin A umgewandelt werden. Rote Beete hingegen dienen trotz ihrer Farbe nicht als bedeutende Vitamin-A-Quelle. Generell ist aber zu sagen, dass Gemüse in für Hunde verträglichen Mengen nicht den Vitaminbedarf des Hundes decken kann. Manche Vitamine wie Vitamin C bildet der Hund – im Gegensatz zum Menschen – selbst. Essentielle Vitamine, die er nicht selbst bilden kann, nimmt er hingegen eher über tierische Nahrung auf.
Ungeeignete Gemüsesorten in der Hundeernährung
Zwiebeln oder Knoblauch, die gerne einmal als Mittel gegen Parasiten angepriesen werden, können bei Hunden Anämien verursachen. Deshalb ist der Einsatz stark zu begrenzen oder am besten ganz zu unterlassen. Schließlich ist auch die parasitenhemmende Wirkung bisher nicht in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen worden. Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen) müssen immer vor Verfütterung erhitzt werden, da nur so das enthaltene giftige Phasin inaktiviert wird. Von Kartoffeln dürfen die grünen Anteile nicht verfüttert werden aufgrund des Solaningehalts. Da rohes Gemüse generell Verdauungsbeschwerden bei Hunden hervorrufen kann, sollte es nur in geringen Mengen gefüttert oder vor Verfütterung weichgekocht werden. Erst dadurch wird die enthaltene Stärke für den Hund verdaulich. Von blähendem Gemüse wie Hülsenfrüchten oder Kohlarten sollten aber auch in erhitztem Zustand keine größeren Mengen verabreicht werden.
Erstellen einer ausgewogenen Futterration für Hunde
Manch ein Hundebesitzer möchte vielleicht seinen Hund vegetarisch oder vegan ernähren. Eine rein vegane Ernährung für Hunde birgt jedoch ein großes Risiko an Fehlversorgungen, wie einem Mangel an essentiellen Aminosäuren, in sich. Ein veganer Futterplan sollte deshalb nur von einem Fachmann erstellt werden, da eine sorgfältige Supplementierung hier besonders wichtig ist. Zu einer gesunden Futterration, die auch Fleisch, Eier oder Milchprodukte enthält, ist Gemüse hingegen eine ideale Ergänzung.
Die genaue Menge an Gemüse, die ein Hund benötigt, hängt von seinem individuellen Nährstoffbedarf sowie von den verwendeten Gemüsesorten ab. Eine intuitive Zuteilung durch den Besitzer in passender Menge ist nur schwer möglich. Deshalb sollte einer jeden selbst zubereiteten Frischration eine professionelle Rationsberechnung zugrundegelegt werden, die Einflussfaktoren wie das Alter des Hundes, sein Gewicht, rassetypische Besonderheiten und auch gegebenenfalls Erkrankungen oder Abweichungen vom Idealgewicht berücksichtigt.
- Unser Tipp
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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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