Clickertraining für Hunde
Das Clickertraining stammt ursprünglich aus dem Training von Delphinen und hat sich seit den späten 1980er Jahren in der Hundeausbildung und -erziehung etabliert. Der Clicker selbst ist ein gebogener Federstahl, der beim Eindrücken ein deutlich hörbares Geräusch erzeugt. Beim Training wird der Gebrauch des Clickers mit einer Belohnung kombiniert und dient so als Verstärker und Anreiz beim Training. Durch richtiges Timing beim Clickertraining weiß der Hund auf die Sekunde genau, was er richtig gemacht hat. Dies erleichtert das Lernen beim Training.
Clickertraining - primärer und sekundärer Verstärker
Die drei Eckpfeiler dieses Hundetrainings sind Bestätigung, Schnelligkeit und Eindeutigkeit. Verhaltensbiologisch ist der Hund darauf ausgerichtet, durch Ausprobieren Verhaltensweisen zu entwickeln, die mit einem möglichst positiven Ergebnis verbunden sind. Dabei muss es sich nicht nur um Nahrungsgewinn handeln.
Die Bestätigung kann auch in emotionaler Zuwendung oder anderen Dingen bestehen, die dem Hund Freude bereiten. Diese positiven Erlebnisse werden auf das Lernverhalten bezogen „primäre Verstärker“ genannt.
Wird beim Training Futter genutzt, um diese positive Bestätigung zu vermitteln, kann der Hund den Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und der Belohnung oft nicht herstellen. Es dürfen nicht mehr als wenige Sekunden zwischen der Handlung und der Belohnung liegen, damit ein Hund realisiert, dass er sich richtig verhalten hat. Kommt die Belohnung also zu spät, bleibt der Effekt aus oder es wird ein Verhalten konditioniert, das gar nicht erwünscht war.
Clickertraining Übungen
Das Clickertraining ermöglicht ein viel präziseres Konditionieren, indem der Hund den Click direkt mit seinem Verhalten in Verbindung bringen kann. Der Click ist für einen Hund zunächst einmal bedeutungslos, da er kein positives Erlebnis darstellt. Es handelt sich dabei um einen „sekundären Verstärker“, der mit primären Verstärkern verbunden werden muss.
Dazu wird der Hund in einer reizarmen Umgebung mit dem Geräusch des Clickers konfrontiert. Unmittelbar darauf erhält er beispielsweise eine Futterbelohnung. Das Ganze wird einige Male wiederholt und über mehrere Tage fortgesetzt. Schon nach sehr kurzer Zeit wird der Hund das Klicken mit dem Leckerli verbunden haben und allein schon diesen außergewöhnlichen, knackenden Ton mit positiven Emotionen und der Erwartung auf Futter beantworten. Von nun an kann der Clicker eingesetzt werden, um dem Hund zu signalisieren, was er richtig gemacht hat. Da das Eindrücken der Metallfeder nur den Bruchteil einer Sekunde braucht, kann selbst zu sehr kurzfristigen Handlungen des Hundes ein positives Signal gegeben werden.
Das Clickertraining setzt ganz und gar auf positive Verstärkung. Dem Hund ist es auch bei anspruchsvollen Trainingseinheiten möglich, sein Verhalten so abzustimmen, dass es zu einem Erfolg führt. Der Halter hat dabei die Möglichkeit, dem Hund äußerst präzise zu signalisieren, was er richtig gemacht hat. Da das Click-Geräusch und nicht die Stimme des Halters eine Erwartungshaltung auslöst, ist es auch möglich, dass andere Personen den Clicker einsetzen. Eindeutigkeit und Unmittelbarkeit des Clicker-Signals sind dabei bestens geeignet, das Training von Hunden zu fördern, die sonst eher schwierig zugänglich sind.
Das Geräusch des Clickers wirkt jedoch nur so lange konditionierend, wie es mit einer echten Belohnung verbunden ist. Bleibt diese dauerhaft aus, wird der Clicker wirkungslos. Ebenso ist es wichtig, den Clicker sehr diszipliniert einzusetzen. Das heißt, er sollte wirklich nur dann einmal ertönen, wenn der Hund etwas richtig gemacht hat. Zwischen dem Clicker-Geräusch und dem Erhalt des Leckerlis sollte ein kurzer Moment, aber nicht zu viel Zeit liegen, da der Hund beides sonst nicht mehr miteinander verbinden kann.
Das Training durch positive Bestätigung fördert die Beziehung zum Hund und erleichtert die Erziehung. Dennoch sollte ein Clickertraining möglichst unter Anleitung begonnen werden, um Fehler zu vermeiden. Es sollte zudem beachtet werden, die Futterbelohnung aus der täglichen Ration zu entnehmen, da es anderweitig zu Imbalancen der Nährstoffversorgung kommt.