Golden Retriever Krankheiten

Der Golden Retriever ist ein ausgeglichener Hund, der sehr gut mit fremden Menschen und Kindern auskommt. Trotz häufig auftretender Erbkrankheiten, wie beispielsweise die Ellbogendysplasie oder die Hüftgelenksdysplasie, liegt die Lebenserwartung des Golden Retrievers überdurchschnittlich hoch. Durch eine ausgewogene Ernährung und gesundes Futter können Hundehalter aber auch die angeboren Prädispositionen in den Griff bekommen und lange Freude an ihrem treuen Begleiter haben.

Der Golden Retriever ist ursprünglich aus einer Zucht von Lord Tweedmouth in der Mitte des 19. Jahrhunderts hervorgegangen. Der Schotte kreuzte zu Labrador Retrievern die Rassen Irish Setter und Tweed Water Spaniel ein, um einen zuverlässigen Apportierhund zu erschaffen. Aufgrund seines freundlichen, offenen Wesens und seiner Intelligenz ist der Golden Retriever heute ein sehr beliebter Familienhund. Aber auch als Blindenführhund, Rettungshund oder Spürhund ist er gut geeignet. Natürlich bleibt er weiterhin ein beliebter Apportierhund. Bei der Flintenjagd und dem anschließenden Herantragen der geschossenen Beute ist der Golden Retriever ein zuverlässiger Jagdpartner.

Prädispositionen für ernährungsrelevante Krankheiten

Futtermittelallergie

Zeigt Ihr Golden Retriever Hautprobleme, wie Juckreiz, Schütteln, chronische Ohrenentzündungen und Haarausfall? Oder leidet er an Magen-Darm-Problemen, wie zum Beispiel Durchfall, Erbrechen oder Blähungen? In beiden Fällen sollte eine Futtermittelallergie in Betracht gezogen werden.

Eine Allergie, im Speziellen die Futtermittelallergie, bezeichnet grundsätzlich eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf bestimmte Stoffe, die im Futter enthalten sind. Diese sogenannten Allergene sind meist Proteine, die die Darmwand passieren und dann zu einer immunologischen Reaktion führen. Leidet ein Golden Retriever unter diesen Symptomen, sollten die Halter auf ein Futter zurückgreifen, das aus möglichst wenigen unterschiedlichen Komponenten besteht und garantiert frei von allergieauslösenden Inhaltsstoffen ist (Zimmer et al. 2011).

Der Magen-Darm-Trakt kann zusätzlich durch Präbiotika wie Inulin unterstützt werden (Kolida et al. 2002). Falls die Haut betroffen ist, eignen sich essentielle Fettsäuren im Futter des Golden Retrievers dazu, die Entzündung abzuschwächen (Fritsche 2015).

Ellenbogendysplasie (ED)

Die Ellenbogendysplasie, die bei manchen Golden Retrievern aufgrund einer erblich bedingten Vorbelastung auftreten kann, wird zusätzlich durch bestimmte Umwelteinflüsse, wie Ernährung oder Bewegung, begünstigt. Die ED beschreibt prinzipiell eine Erkrankung des Ellenbogens des Hundes, welche aber in unterschiedlichen Formen auftreten kann. Es wird zwischen OCD, also Osteochondrosis dissecans, einem fragmentierten Processus coronoideus oder einem isolierten Processus anconeus unterschieden.

Außerdem wachsen bei manchen Golden Retrievern die Ellen- und Speichenknochen ungleichmäßig, was ebenso eine ED zur Folge haben kann. Die grundlegende Krankheitsursache ist ein in der Wachstumsphase nicht richtig verknöcherter Knorpel, der sich abgelöst und im Gelenk ablagert hat. Dieses Problem tritt in manchen Fällen nach Traumata auf. In der Folge kommt es zu Entzündungen und Arthrosen im Gelenk, die Schmerzen verursachen.

Erste Symptome einer Ellenbogendysplasie zeigen sich oftmals schon bei jungen Golden Retrievern, etwa im Alter von fünf Monaten, verschwinden aber oft wieder nach Abschluss des Knochenwachstums. Später lahmen die Hunde häufig nach dem Aufstehen, sind bei körperlichen Aktivitäten wie Spaziergängen jedoch beschwerdefrei.

Um ein gesundes Knochenwachstum zu unterstützen, muss gerade bei jungen Golden Retrievern im Wachstum auf ein Futter geachtet werden, das einen geringen Energiegehalt aufweist. Auch zu hohe Protein-, Calcium-, und Vitaminwerte sollten vermieden werden. Der Bedarf des Hundes sollte regelmäßig bestimmt und die Ration darauf ausgerichtet werden.

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Die Hüftgelenksdysplasie ist eine häufig auftretende Krankheit der großen Hunderassen, von der auch der Golden Retriever nicht verschont bleibt. Die Hüftgelenksdysplasie ist einerseits auf genetische Faktoren und andererseits auf äußere Einflüsse, wie eine falsche Ernährung sowie eine unzureichende oder übertriebene körperliche Belastung, zurückzuführen. Sie tritt vor allem bei größeren Hunden auf und ist ein typisches Leiden der Golden Retriever (Smith et al. 2001).

Die HD manifestiert sich in einer Deformation des Hüftgelenks, wobei der Oberschenkelkopf oder die Gelenkpfanne so verändert sind, dass der Oberschenkelkopf nicht mehr optimal in die Gelenkpfanne passt. Verstärkende Umweltfaktoren für diese Krankheit sind eine zu hohe körperliche Belastung bei jungen Golden Retrievern, Übergewicht sowie eine falsche Ernährung.

Die Symptome einer Hüftgelenksdysplasie sind unter anderem vom Alter des Patienten und dem Schweregrad der Erkrankung abhängig. Bei Hunden treten die Schmerzen beim Gehen oder beim Abtasten durch den Tierarzt auf. Ein wackeliger Gang sowie Probleme beim Aufstehen sind ebenfalls typische Anzeichen.

Um die Symptome zu lindern und die Gelenkgesundheit zu unterstützen, sollte gerade das Futter für junge Golden Retriever auf den jeweiligen Energiebedarf abgestimmt sein. Auch auf den Gehalt weiterer Nährstoffe ist zu achten, insbesondere auf den Calcium- und Phosphorgehalt. Diese beiden Stoffe üben erheblichen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel und somit auf die Knochengesundheit aus.

Weitere Themen über den Golden Retriever

Quellen:

Vet Immunol Immunopathol. 2011 Dec 15;144(3-4):442-447.
Food allergen-specific serum IgG and IgE before and after elimination diets in allergic dogs.
Zimmer A, Bexley J, Halliwell RE, Mueller RS.

Br J Nutr. 2002 May;87 Suppl 2:S193-7.
Prebiotic effects of inulin and oligofructose.
Kolida S, Tuohy K, Gibson GR.

Adv Nutr. 2015 May 15;6(3):293S-301S.
The science of fatty acids and inflammation.
Fritsche KL.

J Am Vet Med Assoc. 2001 Dec 15;219(12):1719-1724.
Evaluation of risk factors for degenerative joint disease associated with hip dysplasia in German Shepherd Dogs, Golden Retrievers, Labrador Retrievers, and Rottweilers.
Smith GK, Mayhew PD, Kapatkin AS, McKelvie PJ, Shofer FS, Gregor TP.