Gordon Setter - Wesen & Charakter

Durch seine Beutegreifhemmung in Kombination mit einer ausgeprägten Jagdpassion gilt der Gordon Setter als prädestiniert für die Jagd von Federwild. Er hält nach eigenständiger Suche einigen Abstand vom gewitterten Jagdgut und verharrt hier still, ohne etwas aufzuscheuchen, die Nase in Richtung Federwild zeigend. Das deutet auf einen ausgesprochen intelligenten Hund hin. Der Gordon Setter bindet sich sehr stark an seinen Halter und zeigt sich ausgeglichen und liebenswürdig. So kann er auch als Begleithund eingesetzt werden. In jedem Falle braucht er erhebliche Aufmerksamkeit, ein hohes Maß an Erziehung und viel Raum, um sich täglich ausgiebig auszutoben.

Wissenswerte Informationen über den Gordon Setter

Herkunft & Geschichte
Die Wurzeln des Gordon Setter gehen bis ins englische Mittelalter zurück, als nach der normannischen Eroberung der Jagdsport auf dem Inselreich heimisch wurde. Hier waren es die „setting dogs“, die für die Federwild-Jagd eingesetzt und dafür optimiert wurden. So entstanden wohl schon vor dem 18. Jahrhundert Irish Setter, English Setter und eben auch die schottischen, „Black and Tans“ genannten Gordon Setter. Durch Einkreuzung verschiedener Rassen wie dem Landspaniel festigte sich das Rassebild des Gordon Setter. Insbesondere Alexander, der vierte Herzog von Gordon, machte sich die Zucht und Weiterentwicklung dieser Rasse zum Verdienst. Eine Einkreuzung von Collies soll zur Verbesserung der Felleigenschaften des Gordon Setters beigetragen haben, ist aber offiziell nicht bestätigt. Damals gab es noch ein weißes Abzeichen auf der Brust des Black and Tan Setter. Dies gilt seit der Aufnahme der Rasse durch den Kennel-Club im Jahre 1873 als unerwünscht. Ab 1924 bekam der Vorstehhund dann seinen bis heute bekannten Namen Gordon Setter.

Gordon Setter

Rassemerkmale des Gordon Setter

Der Gordon Setter gehört mit einer Widerristhöhe von 66 Zentimetern bei den etwa 25 bis 35 Kilogramm schweren Rüden und 62 Zentimetern bei den Hündinnen, mit einem Gewicht von rund 20 bis 30 Kilogramm, zu den größeren Hunden. Dabei weist er äußerst elegante, perfekt aufeinander abgestimmte Proportionen auf. Oft wird sein Erscheinungsbild mit dem eines Jagdpferdes verglichen. Der lange, gebogene Hals mit aufrechtem, kräftigem Nacken lassen ihn sogar noch größer erscheinen. Eine Wamme, also eine mit Fettgewebe gefüllte Hautfalte, kommt hier nicht vor. Der Fang des Gordon Setters ist vom Nasenschwamm bis zum Stop, der bei dieser Rasse deutlich ausgeprägt ist, sehr lang gezogen, und auch der Schädel zeigt bis zum Hinterhauptbein eine beachtliche Länge. Der Nasenschwamm ist kräftig ausgeprägt und verfügt über weit geöffnete Nasenlöcher. Die herabhängenden Ohren, die auch Behang genannt werden, befinden sich dicht am Kopf. Sie sind im oberen Bereich lang behaart. Das kräftige Gebiss ist scherenförmig angeordnet und umfasst 42 Zähne. Darüber liegen die dunkelbraunen Augen, die aufmerksam, entschlossen oder auch erwartungsvoll blicken können und dabei immer einen wachsamen Ausdruck zeigen.

Die Körperlänge des Gordon Setter übersteigt die Widerristhöhe minimal. Seine schmale, fast bis zum Ellenbogengelenk reichende Brust sowie die aufsteigende Linie von der Unterbrust bis zum Bauchbereich deuten auf einen ausdauernden, eleganten Läufer hin. Die Vorderpfoten verfügen über gut ausgeprägte Zehen und Ballen sowie reichliche Behaarung im vorderen Bereich. Ideal für große Sprünge sind die stark bemuskelten Hinterläufe mit kräftigen Sprunggelenken. Alle Merkmale gemeinsam lassen ein harmonisches Gangwerk entstehen, dessen Bewegungsabläufe im Galopp besonders anmutig zur Geltung kommen. Die Rute wird waagerecht oder leicht sichelförmig getragen.

Die fast lockenfreie Behaarung ist an den meisten Körperpartien mittellang. Kurz ist sie nur am Kopf und an einigen Stellen der Läufe. Farblich dominiert ein tiefes Schwarz mit seidigem Glanz. Um die Unterseite des Fangs und die Vorderseite des Halses sowie an den Innenseiten der Läufe zieht sich ein kastanienrotes Band.

Gordon Setter Wesen & Charakter

Zu den bemerkenswertesten Eigenschaften des Gordon Setter gehört das Vorstehen. Jagdhunde, bei denen diese Fähigkeit angeboren und durch Zuchtwahl sowie Training perfektioniert ist, spüren das Wild auf. Sobald sie Witterung aufgenommen haben, frieren sie lautlos ihre Körperhaltung ein und weisen mit hervorgereckter, schnuppernder Nase präzise in die Richtung, in der sich das Federvieh versteckt hält. Typischerweise heben sie dabei auch eine Vorderpfote angewinkelt an. Nachdem das Wild aufgescheucht wurde und der Jäger den Schuss abgegeben hat, wird es der Gordon Setter zuverlässig apportieren.

Der sympathisch freundliche Gordon Setter hat einen ausgeglichenen Charakter. Allerdings verlangt sein Wesen ein hohes Maß an Bewegung, Beschäftigung und Aufmerksamkeit. Um diese Energie sowie seinen Jagdinstinkt in Bahnen zu leiten, ist ein umfangreiches Erziehungsprogramm notwendig. Aufgrund seiner hervorragenden Auffassungsgabe wird er das Training jedoch, falls der Ausbilder geeignet ist, mit Bravour bestehen. Darüber hinaus baut der Gordon Setter eine sehr tiefe Beziehung zu seinem Halter auf. Fremden gegenüber zeigt er sich zwar nicht aggressiv, aber er schätzt es dennoch nicht, wenn sich diese ihm zu sehr nähern. Daher bereitet ihm auch ein Wechsel der Umgebung und des Halters einige Schwierigkeiten.

Verwendung des Gordon Setter

Als Vorstehhund ist die primäre Nutzungsrichtung des Gordon Setter natürlich die Jagd. Hier ist er ausdauernd und setzt seine Intelligenz ein, um sich eigenverantwortlich unterschiedlichen Umgebungen und Situationen anzupassen. Der Jagdinstinkt ist zugleich auch wichtiger Teil seines Wesens, was immer einen erfahrenen, liebevoll dominanten Halter erfordert. Da der Gordon Setter sehr menschenbezogen ist, eignet er sich sicher auch als Familienhund. Jedoch ist hier eine Haltung im städtischen Umfeld kaum geeignet, seinem Bewegungsbedürfnis zu genügen. Auch muss bedacht werden, dass der Gordon Setter seine ausgedehnten täglichen Ausläufe bei jeder Witterung braucht – und er sich aufgrund seiner Züchtung für den Einsatz im Freien auch bei jedem Wetter ohne Weiteres draußen aufhalten kann.

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