Der Faltenhund Shar Pei
Der Shar Pei ist ein sehr sensibler Hund, der sich seinen ursprünglichen Charakter bis heute bewahrt hat. Typisch für einen Molosser, ist er ein ruhiger und selbstsicherer Hund. Grundsätzlich ist der Shar Pei freundlich und intelligent, benötigt aber konsequente und liebevolle Erziehung, um ein unauffälliger Begleiter zu werden. Er fühlt sich in seiner Familie wohl und kann gegenüber fremden Menschen zurückhaltend und misstrauisch sein.
Wissenswerte Informationen über den Shar Pei
Herkunft & Geschichte
Der Shar Pei hat seinen geschichtlichen Ursprung in den südlichen Provinzen Chinas, Quellen lassen den Ursprung der Rasse in der Zeit der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) vermuten. Der Shar Pei war ein Hund der armen Landbevölkerung, vor allem Bauern setzten ihn als Wachhund für Haus und Hof ein. Auch als Hütehund oder Jagdhund fand er mitunter Verwendung. Während der Shar Pei damals stark verbreitet war, war der ursprüngliche Shar Pei Mitte der 1950er Jahre beinahe ausgestorben. Der aus Hongkong stammende Züchter Matgo Law gab Anfang der 1970er Jahre an, dass weltweit lediglich knapp ein Dutzend Hunde der Rasse Shar Pei leben.
Im Jahr 1972 wurde der Shar Pei erstmals als Rasse präsentiert, im Jahr 1976 galt die Rasse als seltenste Hunderasse der Welt, lediglich 145 Tiere wurden gezählt. 1979 kamen die ersten Exemplare der Rasse nach Deutschland, schnell folgten weitere Importe aus Honkong oder den USA. In den 1960er Jahren schufen Matgo Law und Chung Ching Ming die Voraussetzungen für den Shar Pei, wie er heute bekannt und verbreitet ist. Allerdings weist der heutige Shar Pei deutliche Unterschiede im Vergleich zur ursprünglichen Rasse auf: Zwar blieben das harte Haar, die geringelte Rute, die dreieckigen Ohren und die blaue Zunge erhalten – jedoch wirkt der Körperbau des heutigen Shar Pei trotz geringerer Körpergröße massiger, der Kopf ist zudem größer.
Shar Pei Rassemerkmale
Die Rassemerkmale des Shar Pei werden durch den kynologischen Dachverband Fédération Cynologique Internationale (FCI) im Standard Nr. 309 definiert. Der Shar Pei wird in die FCI-Gruppe 2 eingeteilt (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde) – konkret zählt die Rasse zu den Molossoiden, genauer zu den doggenartigen Hunden (Sektion 2.1).
Zu den wichtigsten Rassemerkmalen laut FCI Standard zählen die deutlich sichtbaren Falten bzw. Hautlappen, die vermehrt an Kopf, Widerrist und Schwanzansatz auftreten. Die weitläufig verbreitete Bezeichnung „chinesischer Faltenhund“ entspricht hingegen nicht der ursprünglichen Bezeichnung „Shāpí Gǒu“, die frei übersetzt „Sandhaut-Hund“ bedeutet. Laut FCI Standard ist der Shar Pei bis zu 51 Zentimeter groß. Auffällig sind Zunge, Zahnfleisch und Gaumen, die blau bis blauschwarz sind. Das Haar des Shar Pei sollte gemäß den Rassenmerkmalen der FCI kurz, rau und borstig sein. Alle einheitlichen Farben sind zugelassen, mit Ausnahme von Weiß.
Die Rute des Shar Pei sollte über dem Rücken oder zu einer Körperseite hin getragen werden und eng gerollt sein. Auch die Falten sind in den FCI-Rassemerkmalen definiert: Sie sollten eng an dem Körper des Hundes anliegen und verhältnismäßig ausgeprägt sein. Während die Welpen noch sehr viele Falten am ganzen Körper verteilt aufweisen, sollten ausgewachsene Exemplare lediglich an Stirn und Widerrist vereinzelte Falten aufweisen. Heute werden außerdem 2 Typen des Shar Pei unterschieden. Der „Bone Mouth“-Shar Pei, welcher eher dem ursprünglichen Hundetyp entspricht und der sogenannte „Meat Mouth“.
Zu den rassetypischen Krankheiten gehört beim Shar Pei die Hauterkrankung Idiopathische Muzinose – hierbei handelt es sich um eine vermutlich genetisch bedingte Erkrankung, die zur Ablagerung von Glykosaminoglykanen in der Lederhaut führt. Dadurch fühlt sich die Haut sehr teigig an, es kann außerdem zu Pusteln und Juckreiz kommen. Auch ein Auftreten von FSF (Familial Shar Pei Fever) und Amyloidose ist nicht ausgeschlossen. Physiologisch bedingt weist der Shar Pei rote Blutkörperchen auf, die verkleinert sind (Mikrozytose). Wie schon im Abschnitt „Herkunft und Geschichte“ erwähnt, ist der Genpool des Shar Pei stark begrenzt – deshalb sind Züchter dazu aufgerufen, ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. Verbände und Rassezuchtvereine kontrollieren streng, welche Tiere zur Zucht geeignet erscheinen.
Shar Pei Mix: Mischlingsvarianten
Es gibt mittlerweile zahlreiche Shar Pei-Mischlinge, also Kreuzungsvarianten zwischen dem Shar Pei und anderen Hunderassen. Vielleicht kennst du ja schon ein paar? Zu dem bekanntesten Vertreter dieser Hybridhunde gehört vermutlich der Labrador Retriever und Shar Pei-Mix, den man auch Lab-Pei nennt. Dieser Mischling vereint den fröhlichen und menschenfreundlichen Charakter des Labrador Retrievers mit der gelassenen Art des Shar Peis. Weitere Shar Pei-Mixe sind:
- Bulldogge und Shar Pei Mix (auch: Bull-Pei)
- Cocker Spaniel und Shar Pei Mix (auch: Cocker-Pei)
- Pitbull und Shar Pei Mix (auch: Pit-Pei)
- Mops und Shar Pei Mix (auch: American Ori-Pei)
- Chow Chow und Shar Pei Mix (auch: Chow-Pei)
- Deutscher Schäferhund und Shar Pei Mix (auch: Shepherd-Pei)
- Siberian Husky und Shar Pei Mix (auch: Sharberian Husky)
- Rottweiler und Shar Pei Mix (auch: Rott-Pei)
- Pudel und Shar Pei Mix (auch: Shar-Poo)
- Golden Retriever und Shar Pei Mix (auch: Golden Pei)
- Akita Inu und Shar Pei Mix (auch: Shar-Akita)
- Beagle und Shar Pei Mix (auch: Sharp Eagle)
- Boxer und Shar Pei Mix (auch: Box-a-Shar)
- Basset Hound und Shar Pei Mix (auch: Ba-Shar)
- Weimaraner und Shar Pei Mix (auch: Weim-Pei)
- Tosa Inu und Shar Pei Mix (auch: Tosa-Pei)
- Shih Tzu und Shar Pei Mix (auch: Shar-Tzu)
- Jack Russell und Shar Pei Mix (auch: Rus-a-Pei)
- Französische Bulldogge und Shar Pei Mix (auch: Frenchie-Pei)
- Aufgepasst: Möchtest du dir einen Shar Pei-Mix kaufen? Dann achte unbedingt darauf, dass dein zukünftiger Vierbeiner aus einer verantwortungsvollen Zucht stammt.
- Einige Shar Pei-Mischlinge könnten hierzulande verboten sein.
- Kreuzt man zwei verschiedene Hunderassen miteinander, kann der Mix Charaktereigenschaften entwickeln, die nicht vorhersehbar sind. Der Hund kann z. B. sehr eigensinnig, willensstark oder dominant werden. Dadurch kann es dir möglicherweise schwerer fallen, deinen Shar Pei-Mix zu erziehen.
- Informiere dich deshalb vorher über die verschiedenen Kreuzungen. Überlege dir gut, ob der Shar Pei für dich geeignet ist und du Erfahrung im Umgang mit anspruchsvollen Hunden hast.
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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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Shar Pei Wesen & Charakter
Der Shar Pei zeigt sich ruhig und gelassen. Er ist intelligent und lernwillig, behält aber dennoch seinen eigenen Willen. Er ist anpassungsfähig und eignet sich gut für Familien mit Kindern – eine entsprechende Sozialisierung natürlich vorausgesetzt. Da jeder Shar Pei einen sehr individuellen Charakter hat, kann er sich in fast jedes Lebensumfeld einpassen. Es gibt sehr sportliche Exemplare, die ihre Besitzer gerne beim Joggen oder Radfahren begleiten und solche, die mit Spaziergängen und ruhigerer Beschäftigung glücklich sind. Ein Züchter kann oft schon im Welpenalter bestimmte Charakterzüge erkennen und sucht für seine Welpen das optimale Lebensumfeld. Der Shar Pei ist wachsam, aber wenig bellfreudig. Gegenüber Fremden kann er sich zuweilen misstrauisch und zurückhaltend zeigen.
Interessant ist die rassetypische Wasserscheue des Shar Pei – es gibt wenige Exemplare, die freiwillig schwimmen und baden gehen.
Temperament
Jeder Shar Pei hat einen individuellen Charakter; der chinesische Faltenhund ist jedoch grundsätzlich nicht von der temperamentvollen Art:
- Der Shar Pei reagiert grundsätzlich ruhig und gelassen auf seine Umwelt. Du musst schon einiges tun, um ihn aus der Fassung zu bringen.
- Die chinesische Hunderasse ist kein hyperaktiver Hund, dessen Temperament hochschnellt, wenn du ihn nicht pausenlos bespielst oder beschäftigst.
- Trotz seiner durchaus eigenwilligen Art ist der chinesische Hund mit Falten sehr anpassungsfähig, loyal und gehorsam.
Verwendung des Shar Pei
Der ursprüngliche Shar Pei wurde primär als zuverlässiger Wachhund gehalten. Aber auch bei der Jagd nach Kleinwild kam er vermehrt zum Einsatz, das Jagdverhalten kann deshalb auch heute noch ausgeprägt sein. Der heutige Shar Pei hingegen wird nicht mit dem Ziel gezüchtet, als Wach- oder Jagdhund eingesetzt zu werden. Mittlerweile wird der Shar Pei als ruhiger und anpassungsfähiger Begleithund gehalten.