English Cocker Spaniel Krankheiten
Der Cocker Spaniel gehört zu den ältesten bekannten Hunderassen. Doch ist noch nicht geklärt, ob er seinen Ursprung wirklich wie vermutet in Spanien hat. Allerdings setzte er sich im 18. Jahrhundert in Großbritannien als beliebte Hunderasse durch. Damals wurde er als Stöberhund zur Waldschnepfenjagd eingesetzt, wodurch er auch seinen Namen Cocker Spaniel vom englischen Wort „woodcock“, die Waldschnepfe, erhielt. Heutzutage wird der English Cocker Spaniel wegen seines großen Apportierdrangs weiterhin als Jagdhund oder als Drogenspür- und Sprengstoffsuchhund eingesetzt. Sein freundliches und verspieltes Wesen macht ihn zusätzlich zu einem beliebten Familienhund.
Prädispositionen für ernährungsrelevante Krankheiten
Dilatative Kardiomyopathie (DCM)
Bei der dilatativen Kardiomyopathie nimmt die Kontraktionsfähigkeit und die Pumpleistung des Herzens ab, wodurch es zu einem verminderten Blutfluss durch den Körper des Cocker Spaniel kommt. Durch Kompensationsmechanismen der anderen Organe kommt es zu einem Blutstau im Herzen und damit zu einer Weitung der Herzmuskulatur (Dilatation), wobei die Herzmuskelzellen beschädigt werden. Es kann zu Herzrhythmusstörungen kommen, die schlimmstenfalls zum Herztod führen. Symptome für eine DCM beim English Cocker Spaniel sind eine verminderte Aktivität, Blaufärbung der Schleimhäute, erhöhte Herzfrequenz und Atemnot und Husten.
Bei einer dilatativen Cardiomyopathie sind die Nährstoffe Carnitin- und Taurin sinnvolle Ergänzungen im Futter (Sanderson 2006). Auch die Antioxidantien Selen und Vitamin E können sich positiv auswirken (Freeman et al. 2005).
Familiäre Nephropathie (Nierenerkrankung)
Gerade junge Cocker Spaniel haben ein erhöhtes Risiko, an dieser chronischen Nierenfunktionsstörung zu erkranken. Zugrunde liegt ein genetisch bedingter Defekt der Kollagenbildung (Davidson et al. 2007). Das Nierengewebe kann seine ursprüngliche Funktion also nicht mehr korrekt ausführen. In der Folge kommt es zu Symptomen wie vermehrter Wasseraufnahme, Erbrechen, Gewichtsverlust und beim jungen Hund Wachstumsrückstand. Diese schwerwiegende Krankheit kann zwar nicht durch das Futter verhindert oder behoben werden, doch der Stoffwechsel kann entlastet werden. Es empfiehlt sich ein spezielles Diätfuttermittel zur Unterstützung der Nierenfunktion mit reduziertem Protein- und Phosphorgehalt. Da sich betroffene Hunde meist im Wachstum befinden, eignen sich Standard-Nierendiäten in diesem Fall nicht. Optimal ist ein Hundefutter, das alle Kriterien wie das Alter und Erkrankungen gleichzeitig berücksichtigen kann und eine individuelle Rezeptur für Ihren Cocker Spaniel bereitstellt.
Hüftgelenksdysplasie (HD)
Obwohl diese Erkrankung hauptsächlich große Hunderassen betrifft, gibt es auch beim English Cocker Spaniel eine genetische Prädisposition. Die Hüftgelenksdysplasie, auch HD genannt, ist eine erbliche Erkrankung, die bedingt durch einen zu lockeren Gelenkschluss zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führt.
Gerade junge Hunde im Wachstum sollten eine kontrollierte Gewichtentwicklung zeigen. Das wird durch ein bedarfsangepasstes Futter erreicht, welches hinsichtlich seinem Alter und seiner Rasse angepasst ist. Zusätzlich ist zu empfehlen, auch dem erwachsenen Cocker Spaniel ein möglichst energiereduziertes Futter anzubieten, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Diese würde zu einer weiteren Belastung des ohnehin geschädigten Hüftgelenks führen.
Um eine ausgewogene und auf die Bedürfnisse des English Cocker Spaniels angepasste Ernährung zu sichern, ist es angebracht, die Futterrezeptur speziell für Ihren Hund berechnen zu lassen.
Quellen:
Vet Clin North Am Small Anim Pract. 2006 Nov;36(6):1325-43, vii-viii.
Taurine and carnitine in canine cardiomyopathy.
Sanderson SL.
J Vet Intern Med. 2007 May-Jun;21(3):394-401.
Genetic cause of autosomal recessive hereditary nephropathy in the English Cocker Spaniel.
Davidson AG, Bell RJ, Lees GE, Kashtan CE, Davidson GS, Murphy KE.
J Vet Intern Med. 2005 Jul-Aug;19(4):537-41.
Antioxidant status and biomarkers of oxidative stress in dogs with congestive heart failure.
Freeman LM1, Rush JE, Milbury PE, Blumberg JB.