Französische Bulldogge Krankheiten
Die Französische Bulldogge entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Paris aus Kreuzungen unterschiedlicher Rassen. Sie wurde zunächst als reines Arbeitstier eingesetzt, erfreute sich aber dank ihres Charakters und des charakteristischen Erscheinungsbildes schon bald zunehmender Beliebtheit. 1880 wurde in Paris der erste Rasseverein gegründet; 1898 erstellten die Pariser Züchter die ersten Rassestandards für die Französische Bulldogge. Die Französische Bulldogge überzeugt mit ihrem liebenswürdigen, anhänglichen und verspielten Wesen.
Prädispositionen für ernährungsrelevante Krankheiten
Haut (Hautfaltenentzündung, Zwischenzehendermatitis)
Bei Tieren, die rassebedingt eine verstärkte Hautfaltenbildung aufweisen, kann es durch Reibung und unzureichende Belüftung zur Entstehung einer Hautfaltenentzündung kommen. Eine Mangelernährung kann den Zustand der Haut zusätzlich verschlechtern und eine Heilung beeinträchtigen. Über die Zusammensetzung der Nahrung ist es jedoch möglich, die Hautgesundheit zu unterstützen. Insbesondere der Verzicht auf allergieauslösende Rohstoffe sowie eine bedarfsangepasste Nährstoffversorgung sind für die Gesundheit der Haut entscheidend.
Eine Zwischenzehendermatitis ist eine Entzündung der Haut im Bereich der Zehen, die häufig durch eine allergische Reaktion hervorgerufen wird und ihre Ursache meist in einer Futtermittelallergie hat. Als Symptome treten ein starker Juckreiz sowie in der Folge auch schwere Hautveränderungen auf.
Bei Hauterkrankungen stellt ein Nährstoffmangel häufig zumindest einen begleitenden Faktor dar (Watson 1988). Umso wichtiger ist es, eine auf den Hund abgestimmte Futterration zu erstellen. Gerade bei Futtermittelallergikern sollte ein besonderer Focus auf eine geeignete Nährstoffbasis gelegt werden. Bestehen bereits Hautveränderungen, können bestimmte Inhaltsstoffe bei der Regeneration der Haut helfen. Alpha-Linolensäure gehört zu den Omega-3-Fettsäuren und wirkt nachweislich entzündungshemmend und auf diese Weise auch juckreizlindernd. Omega-3-Fettsäuren führen ähnlich wie Zink außerdem zu einer merklichen Verbesserung der Fellqualität (Marsh et al. 2000).
Urolithiasis
Als Urolithiasis wird die Bildung von Harnsteinen im Harntrakt bezeichnet. Diese Erkrankung kann sowohl genetische als auch krankheits- und ernährungsbedingte Ursachen haben. Zur Entstehung einer Urolithiasis tragen je nach Art der Harnsteine zum Beispiel ein veränderter pH-Wert des Urins sowie eine Überversorgung mit Kalzium oder Phosphor bei. Es gibt unterschiedliche Arten von Harnsteinen. Die Ernährung muss daher jeweils speziell eingestellt werden, da sich die Fütterungsempfehlungen deutlich voneinander unterscheiden.
Bei Kalziumsteinen sollte z. B. der Gehalt an Kalzium reduziert werden. Sogenannte Struvitsteine entstehen hauptsächlich bei einer Überversorgung von Phosphor und Magnesium, weshalb diese Mengenelemente in der Ration entsprechend reduziert werden sollten (Palma et al. 2013). Unabhängig von der Art des Harnsteines ist es sinnvoll, den Proteingehalt der Futterration anzupassen. Die unterschiedlichen Steinarten fallen bei unterschiedlichen pH-Werten auf, weshalb der Urin-pH-Wert regelmäßig kontrolliert werden muss (Neiger 2007). Außerdem ist es hilfreich, den Hund zum Trinken zu animieren, um so das Harnvolumen zu erhöhen und folglich einer Harnsteinbildung entgegenzuwirken.
Gelenke – Bewegungsapparat (Bandscheibe, HD, ED, Patellaluxation)
Erkrankungen des Bewegungsapparates treten bei vielen Hunderassen auf und können unterschiedliche Ursachen wie genetische Veranlagung, Fehlernährung oder eine vorausgegangene Verletzung haben.
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Bei einem Bandscheibenvorfall tritt Bandscheibengewebe aus dem Bandscheibenkern aus und übt Druck auf Nerven und Rückenmark aus (Forterre und Lang 2010). Die Erkrankung tritt vor allem altersbedingt auf, kann je nach Rasse, Gewicht und möglichen Fehlhaltungen aber auch junge Tiere betreffen.
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Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogengelenksdysplasie sind vor allem bei großen Rassen weit verbreitet, können jedoch auch bei kleineren Rassen wie der Französischen Bulldogge vorkommen. Dabei liegt eine Deformierung des betroffenen Gelenks vor, die oftmals genetisch bedingt ist, aber auch durch andere Faktoren wie die Ernährung beeinflusst werden kann. Vor allem die Nährstoffversorgung während der Wachstumsphase spielt hier eine große Rolle, da ein zu hoher Energiegehalt bei Jungtieren das Wachstum beschleunigen kann und dadurch Gelenkerkrankungen begünstigt.
- Bei einer Patellaluxation springt die Kniescheibe aus ihrer Gleitrinne. Häufig ist die Gleitrinne zu flach ausgebildet, sodass die Kniescheibe keinen Halt in ihr finden kann. In diesem Fall springt die Kniescheibe meistens nach rechts oder links, wobei die Erkrankung sehr unterschiedliche Verlaufsformen nehmen kann (Oboladze 2010). Diese Erkrankung betrifft vor allem wachsende und ältere Tiere und kann genetisch bedingt oder infolge von Gelenkerkrankungen wie Arthrose auftreten.
Alle Gelenkerkrankungen bereiten dem Hund in der Regel große Schmerzen, sodass eine deutlich eingeschränkte Beweglichkeit, Lahmheit sowie offensichtliche Druck- und Bewegungsschmerzen zu den häufig auftretenden Symptomen zählen. Im Fall von Bandscheibenvorfällen kann es außerdem zu Lähmungserscheinungen kommen.
Um der Entstehung einer Gelenkerkrankung bestmöglich vorzubeugen, sollte auf ein moderates Wachstum der Welpen geachtet werden. Auch die Kalzium- und Phosphorversorgung sollte an den sich während des Wachstums kontinuierlich ändernden Bedarf angepasst werden. Auch zu einem späteren Zeitpunkt sollte auf die Ernährung geachtet werden. Übergewicht belastet die Gelenke und sollte deshalb in jedem Alter vermieden werden. Bestehen bereits Gelenkerkrankungen, können essentielle Fettsäuren und Antioxidantien eingesetzt werden, da diese entzündungshemmend wirken (Fritsche 2015). Zusätzlich können Glykosaminoglykane und Grünlippmuschelextrakt das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen (MCCARTHY et al. 2007).
Weitere Themen über die Französische Bulldogge
Quellen:
Watson, Tim DG. „Diet and skin disease in dogs and cats.“ The Journal of nutrition 128.12 (1998): 2783S-2789S.
Marsh, Katrina A., et al. „Effects of zinc and linoleic acid supplementation on the skin and coat quality of dogs receiving a complete and balanced diet.“ Veterinary Dermatology 11.4 (2000): 277-284.
Neiger, Reto. „Harnsteine beim Hund: Epidemiologie und Klinik.“ 4. Gießener Wintersymposium: 38.
Palma, D., Langston, C., Gisselman, K., & McCue, J. (2013). Canine Struvite Urolithiasis. Compendium (Yardley, PA), 35(8), E1-quiz.
Forterre, F., and J. Lang. „Neue Aspekte in der Behandlung des Bandscheibenvorfalls beim Hund: Eine Übersicht.“ Schweizer Archiv für Tierheilkunde 152.3 (2010): 109-113.
Mueller, R. S., et al. Evidenzbasierte Therapie der Demodikose des Hundes. Tierärztliche Praxis Kleintiere, 2011, 39. Jg., Nr. 6, S. 419-424.
Oboladze, Tamta. Die Luxatio patellae beim Hund-Behandlung und Ergebnisse in den Jahren 1999 bis 2008. Diss. lmu, 2010.
Fritsche (2015): The science of fatty acids and inflammation. Adv Nutr. 6(3):293S-301S.
McCarthy et al. (2007): Randomised double-blind, positive-controlled trial to assess the efficacy of glucosamine/chondroitin sulfate for the treatment of dogs with osteoarthritis. Vet J. 174(1): 54-61.