Deutsche Dogge Krankheiten

Die von den Kelten nach England gebrachten Urahnen Deutscher Doggen wurden im 16. Jahrhundert mit Englischem Mastiff und Irischem Wolfshund gekreuzt. Lange Zeit wurde dieser „englische Hund“ zur Großwildjagd eingesetzt. Erst um 1878 erhielt diese Hunderasse die Bezeichnung „Deutsche Dogge“. Das freundliche, anhängliche Wesen sowie die elegante, anmutige Erscheinung machten selbst Otto von Bismarck zu einem Liebhaber der Deutschen Doggen. Mit dem Ende der Monarchie diente die Rasse fortan seinem Besitzer als treuer Wach- und Begleithund.

Deutsche Dogge rassespezifische Krankheiten

Prädispositionen für ernährungsrelevante Erkrankungen

Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

DCM bezeichnet eine verminderte Pumpleistung des Herzmuskels. Der daraus resultierende geringere Blutfluss kann ab einem gewissen Grad durch andere Organe kompensiert werden, der Blutdruck wird wieder erhöht. Jedoch ist das Herz der Deutschen Dogge folglich einem höheren Blutvolumen ausgesetzt. Meist kann es dies nicht verarbeiten. Blutstau und Herzweitung sind die Folge. Oftmals kann es bei den Doggen im Krankheitsfall zu Herzrhythmusstörungen kommen, die schlimmstenfalls zum Herztod führen können.

Unterschieden wird zwischen primären und sekundären Kardiomyopathien. Erstere entstehen bei Deutschen Doggen vermutlich durch genetische Defizite im Herzmuskelstoffwechsel, letztere durch Erkrankungen wie Infektionen oder Schilddrüsenunterfunktion, aber auch durch mangelhafte Taurin- und Carnitinversorgung (Martin et al. 2010).

Entsprechende Ernährungsumstellung hin zu taurin- und carnitinreichem Futter kann bei einer Mangelsituation helfen. Vitamin E und Selen sind effektive Antioxidantien und schützen bei einer vermehrten oxidativen Belastung (Freeman et al. 2005). Es sollte zudem energiedichtes Futter in mehreren kleinen Portionen angeboten werden.

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Das erblich bedingte Risiko Deutscher Doggen an Hüftgelenksdysplasie zu erkranken, äußert sich in der Fehlfunktion von Hüftgelenkspfanne und -kopf. Beispielsweise ist die Pfanne zu flach und der Kopf zu klein. Schmerzen verursacht darüber hinaus ein zu lockerer Gelenkschluss. Die Erkrankung entwickelt sich meist während des Wachstums junger Doggen. Gerade bei Welpen sollte also auf ein bedarfsangepasstes Futter geachtet werden, da bei der Nutzung von Standardfutter die besonderen Bedürfnisse von Doggen nicht berücksichtigt werden (Hedhammar 1994). Ein zu schnelles Wachstum kann zu Wachstumsstörungen und HD führen.

Magendrehung

Werden Deutsche Doggen regelmäßig mit nur einer großen Portion Futter täglich gefüttert, erhöht sich die Gefahr einer Magendrehung (Raghavan et al. 2004). Aufgrund der großen Futtermenge dehnt sich die Magenwand und wird dünn. Durch das Futtergewicht lockert sich die Magenaufhängung. Dies ermöglicht es dem Magen, sich um sich selbst zu drehen.

Nimmt Ihre Deutsche Dogge ihr Futter zu hastig zu sich, kann auch die gleichzeitig aufgenommene Luft zur Magenerweiterung führen. Zu calciumreiche Ernährung kann darüber hinaus eine verlangsamte Abgabe des Nahrungsbreis in den Darm bewirken. Der Magen bleibt also länger gefüllt. Bereits eine 2-mal tägliche Futterverabreichung in kleineren Mengen kann eine übermäßige Magenfüllung verhindern. Kombiniert mit bedarfsgenauen Tagesrationen reduziert sich das Risiko einer Magendrehung bei Deutschen Doggen.

Quellen:

J Small Anim Pract. 2010 Aug;51(8):428-36.
Canine dilated cardiomyopathy: a retrospective study of prognostic findings in 367 clinical cases.
Martin MW, Stafford Johnson MJ, Strehlau G, King JN.

J Vet Intern Med. 2005 Jul-Aug;19(4):537-41.
Antioxidant status and biomarkers of oxidative stress in dogs with congestive heart failure.
Freeman LM, Rush JE, Milbury PE, Blumberg JB.

Cornell Vet. 1994 Apr;64(2):Suppl 5:5-160.
Overnutrition and skeletal disease. An experimental study in growing Great Dane dogs.
Hedhammar A, Wu FM, Krook L, Schryver HF, De Lahunta A, Whalen JP, Kallfelz FA, Nunez EA, Hintz HF, Sheffy BE, Ryan GD.

J Am Anim Hosp Assoc. 2004 May-Jun;40(3):192-203.
Diet-related risk factors for gastric dilatation-volvulus in dogs of high-risk breeds.
Raghavan M, Glickman N, McCabe G, Lantz G, Glickman LT.