Bichon à poil frisé
Wesen und Charakter
Der Bichon à poil frisé wird oft auch als Bichon frisé oder nur als Bichon bezeichnet. Dank seines ruhigen, braven Wesens und seiner physiologischen Eigenschaften eignet sich der Bichon à poil frisé als Gesellschaftshund gleichermaßen für Familien und Individualisten . Der Bichon zeichnet sich dabei durch seine ausgeglichene, aber temperamentvolle Art aus und gilt als einfühlsamer, guter Beobachter und Begleiter.
Wissenswerte Informationen über den Bichon à poil frisé
Herkunft & Geschichte
Vermutlich stammt der Bichon à poil frisé von den Kanarischen Inseln. Im 14. Jahrhundert sollen die Italiener die Rasse auf das europäische Festland gebracht haben. Die Urahnen des Bichon à poil frisé waren schon im Altertum aus der Region des heutigen Ägyptens bekannt und verbreitet. In den 1930er Jahren erfreute sich die Rasse in Frankreich und Belgien größter Beliebtheit, in Deutschland ist der erste Wurf auf das Jahr 1955 datiert. Die Bezeichnung Bichon à poil frisé bedeutet übersetzt etwa „gekräuselter Schoßhund“ oder „gelocktes Löwenhündchen“. Heute wird das Zuchtbuch der Rasse von Frankreich und Belgien geführt, wo auch der Ursprung der heutigen Zuchtform zu finden ist.
Bichon à poil frisé Rassemerkmale
Gemäß der Rassebestimmungen des kynologischen Dachverbandes FCI (Fédération Cynologique Internationale) wird der Bichon à poil frisé in die Gruppe 9 eingeordnet, die Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde. Der Bichon à poil frisé findet sich konkreter in der Sektion 1 dieser Gruppe, „Bichons und verwandte Rassen“. Die FCI definiert im Standard Nr. 215 vom 11. Mai 1998 exakte Zuchtvorgaben. Demnach sollte der Bichon à poil frisé bei einer Widerristhöhe von zirka 25 bis 30 Zentimetern zwischen fünf und sieben Kilogramm wiegen.
Auch das Haar dieser Hunderasse – eines der auffälligsten Merkmale – unterliegt präzisen Vorgaben: So sollten die korkenzieherartigen Locken maximal zehn Zentimeter lang sein und dabei dünn und seidig erscheinen. Farblich ist nur reines Weiß von der FCI anerkannt. Ein solches Haar erfordert natürlich ein angemessenes Maß an regelmäßiger Pflege: Neben dem regelmäßigen Waschen sollte auch gebürstet und gekämmt werden, um Verfilzungen zu verhindern. Durch seine dichte Behaarung erscheint der Kopf des Bichon à poil frisé rund – ähnlich wie ein Löwenkopf. Gerade bei kleinen Hunden wie dem Bichon ist besonders darauf zu achten, dass das Scherengebiss ordnungsgemäß ausgebildet ist.
Die Hängeohren des Hundes sollten gemäß FCI eng am Kopf anliegen und mit Haar bedeckt sein. Der muskulöse Körperbau zeichnet sich durch eine tiefe Brust, leicht gewölbte Lenden und ein breites Becken aus. Außerdem sollten die Vorderläufe des Hundes von vorne betrachtet gerade und senkrecht sein. Die Rute ist vergleichsweise tief angesetzt und im Regelfall über den Rücken gebogen, eine eingerollte Rute ist jedoch nicht erwünscht. Nase, Lippen und Augenlider des Bichon à poil frisé sollten dunkel, im Optimalfall schwarz gefärbt sein – helle Farben werden als Fehler verstanden.
Als Fehler, die die Individuen aber nicht für die Zucht disqualifizieren, gelten ein leichter Vor- oder Rückbiss sowie Haarfehler (zu kurz, schlicht, wellig oder verflochten, Pigmentierung). Die FCI definiert als zuchtausschließende Fehler ein aggressives oder ängstliches Verhalten, fleischfarbene Lippen oder Nase, einen stark ausgeprägten Vor- oder Rückbiss, helle Augen, eine eingerollte Rute oder Schraubenrute sowie schwarze Flecken im Fell.
Welpen
- Was kostet ein Bichon frisé? Der durchschnittliche Preis für einen Welpen liegt zwischen 900 und 2.500 Euro, wenn du ihn aus einer guten Zucht kaufst.
- Wie viel ein Bichon-frisé-Welpe letztlich kostet, hängt immer von dem*der Züchter*in und der Herkunftslinie des Hundes ab.
- Vielleicht ist auch ein Bichon frisé in Not etwas für dich? Hunde aus dem Tierheim kosten im Durchschnitt zwischen 200 und 500 Euro.
Aufgepasst: Zu diesem einmaligen Kaufpreis kommen noch Kosten für die Erstausstattung deines Bichon frisés hinzu. Darunter fallen z. B. Ausgaben für ein Hundebett, Hundespielzeug und Welpenfutter.
Züchter
Willst du einen gezüchteten Bichon frisé kaufen?
- Achte darauf, dass der Bichon à poil frisé, den du ins Auge gefasst hast, aus einer seriösen Zucht stammt. Anerkannte Züchter*innen findest du beispielsweise auf der Website des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH).
- Vertrauenswürdige Bichon-frisé-Züchter*innen halten den FCI-Standard ein.
- Sie schließen außerdem Erbkrankheiten bei den Elterntieren aus und impfen, chippen sowie entwurmen ihre Bichon frisés.
Bichon à poil frisé Wesen & Charakter
Als Gesellschaftshund eignet sich der Bichon à poil frisé ideal für Einzelpersonen, Paare und Familien . Das Wesen des Bichon à poil frisé ist in jedem Fall sehr ausgeglichen und weder hektisch noch nervös. Dennoch zeigt sich diese Hunderasse sportlich und temperamentvoll und ebenso interessiert. Der Bichon à poil frisé gilt als einfühlsam und als guter Beobachter, er lernt mit der Zeit, den Charakter des Menschen einzuschätzen. Zu Menschen ist er stets aufgeschlossen und sucht deren Aufmerksamkeit und Zuneigung.
Die Intelligenz des Hundes spiegelt sich in seiner Lernfähigkeit wider, neue Orte wollen genauestens erkundet und untersucht werden. In physiologischer Hinsicht ist zu unterstreichen, dass der Bichon à poil frisé kaum haart. Dieser Umstand ist nicht nur für Allergiker vorteilhaft. Ist das Haarkleid durch Regen oder Wäsche nass, bildet sich beim Bichon à poil frisé kein Geruch. Insgesamt ist der gelockte Hund ein robuster, aufmerksamer und intelligenter Begleiter, der sich leicht an die vielfältigsten Gegebenheiten anpassen kann. Aufgrund seiner geringen Körpergröße ist der Bichon auch für die Wohnungshaltung gut geeignet, wobei ausreichend Bewegung an der frischen Luft natürlich nicht fehlen darf.
Nachteile
Trotz seiner zahlreichen positiven Eigenschaften bringt der Bichon frisé auch mögliche Nachteile mit sich. Mache dir über diese negativen Eigenschaften am besten Gedanken, bevor du dir einen Bichon à poil frisé zulegst:
- Der kleine, gelockte Hund haart eigentlich kaum, benötigt aber dennoch eine ausufernde Fellpflege. Diese kann zeitintensiv und mitunter auch teuer sein, weil du das Fell eines Bichon frisés regelmäßig waschen und bürsten musst, damit es nicht verfilzt. Du tust zudem gut daran, sein Fell hin und wieder professionell trimmen zu lassen, wenn es zu lang wird und ihm beispielsweise in die Augen fällt.
- Die französisch-belgische Hunderasse kann nicht lange alleine bleiben: Der Bichon à poil frisé baut eine starke Bindung zu seinen Bezugspersonen auf und verbringt gerne viel Zeit mit ihnen. Wenn du ihn längere Zeit alleine lässt, leidet er an starker Trennungsangst. Dann kann er nervös und reizbar erscheinen, winseln oder übermäßig bellen. Wenn du beruflich viel unterwegs bist und deinen Hund öfter alleine lassen musst, solltest du dir also keinen Bichon frisé zulegen.
- Bichons sind in der Regel eine gesunde und robuste Hunderasse, die im Durchschnitt bis zu 15 Jahre alt werden können. Sie können allerdings auch an rassetypischen Hundekrankheiten leiden. Dazu zählen u. a. Hautallergien, Zahnprobleme, Augenkrankheiten (etwa Grauer Star oder Netzhautdysplasie), die Patellaluxation und Blasensteine.
- Die kleinen weißen Hunde brauchen eine frühzeitige Erziehung und Sozialisierung, weil sie zuweilen stur, temperamentvoll und eigenwillig sein können. Ansonsten kann aus dem süßen und angenehmen Begleiter schnell ein anstrengendes Nervenbündel werden.
Verwendung des Bichon à poil frisé
Studiert man die Geschichte des Bichon, ist festzustellen, dass diese Rasse ausschließlich als Gesellschafts- und Begleithund gezüchtet wurde. Das Aussehen sowie das Wesen und der Charakter des Hundes sind nicht auf spezifische Aufgabenbereiche (etwa die Jagd oder das Wachen) ausgelegt – deshalb sieht auch die FCI keine Arbeitsprüfung vor. Vielmehr ist der Bichon à poil frisé ein vielseitiger Begleiter, der durch sein hübsches Äußeres überzeugt, aber vor allem dank seines äußerst sozialen Verhaltens ein treuer Gefährte sein kann. Diese Eigenschaften sowie die Robustheit der Rasse tragen maßgeblich zu deren Beliebtheit bei, welche seit Jahrhunderten anhält.
Ernährung des Bichon frisé
Jeder Hund hat einen individuellen Nährstoffbedarf, auch der Bichon frisé. Was du bei der Ernährung beachten solltest und wie das optimale Futter für deinen Bichon frisé aussehen könnte, kannst du jetzt mit unserem Futterassistent ausprobieren!
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