Rettungshunde: Suchhunde und Co.
Rettungshunde sind Hunde, die eine spezielle Ausbildung durchlaufen und anschließend in der Suche und Rettung von Menschen eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um Hunde mit bestimmten Charakter- und Wesenseigenschaften, die sie in besonderem Maße für die Aufgabe als Rettungshund geeignet machen. Dazu zählt allen voran eine gute Wesensfestigkeit; das Tier darf also Menschen und Tieren gegenüber weder Aggressionen noch Ängste zeigen. Ein Rettungshund muss außerdem nervenstark, belastbar, leicht motivierbar und lernfreudig sein. Die Eignung als Rettungshund ist grundsätzlich nicht rasseabhängig.
Einsatzbereiche von Rettungshunden
Rettungshunde werden je nach Fähigkeiten und Ausbildung in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Dazu zählen zum Beispiel die Trümmersuche, die Lawinensuche sowie die Flächensuche in weitläufigen Gebieten. Aber auch für die Wasserrettung sowie zum Mantrailing, der gezielten Suche nach einer vermissten Person, werden Hunde erfolgreich ausgebildet und verwendet.
Ihre Aufgabe ist es, Menschen aufzufinden und dem Hundeführer anzuzeigen – dies kann durch verschiedene Verhaltensweisen geschehen, wie etwa bellen oder zwischen Opfer und Halter pendeln.
Trümmersuche
Die Trümmersuche zählt zu den häufigsten Einsatzgebieten von Rettungshunden. Zugleich stellt diese Aufgabe aber auch eine der schwersten Herausforderungen für Hund und Führer dar. Trümmerhunde müssen in der Lage sein, menschliche Gerüche aus einer Vielzahl von weiteren Gerüchen sicher herauszufiltern und anzuzeigen.
Der Einsatz von Trümmerhunden erfolgt zum Beispiel nach Gasexplosionen oder Erdbeben in verschütteten Häusern und bedeutet sowohl für den Hund als auch für den Führer eine große Belastung, weshalb nur wenige Rettungshundeteams dieser Aufgabe gewachsen sind. Ein Trümmerhund sollte außerdem nicht zu schwer und äußerst wendig und trittsicher sein, um sicher sein Gebiet durchsuchen zu können.
Lawinensuche
Lawinensuchhunde sind in der Lage, einen Menschen selbst unter einer dicken Schneeschicht anhand des Geruchs ausfindig zu machen. Lawinenhundeteams zählen in den meisten Fällen zu den Ersten, die am Einsatzort eintreffen. Trotz moderner Hilfsmittel bleiben Lawinensuchhunde daher bis heute oft das effektivste Mittel, um verschüttete Personen vor dem Ersticken zu retten. Die Belastung für Hund und Führer ist auch hier, nicht nur wegen der tiefen Temperaturen, sehr hoch.
Flächensuche
Bei der Flächensuche wird ein weitläufiger Bereich nach vermissten Personen abgesucht. Vor allem in unwegsamen Waldgebieten sind Rettungshunde in der Lage, Menschen anhand des Geruchs sicher zu erkennen. Dabei müssen sie die vermisste Person auch dann finden, wenn sie nicht in Bewegung ist, sondern etwa liegt oder kauert. Flächensuchhunde zeigen die Person entweder durch Verbellen, durch Pendeln zwischen Führer und Opfer oder durch ein Bringsel an. Dabei handelt es sich um ein Objekt, das meist am Halsband des Hundes befestigt ist und bei Fund vom Hund aufgenommen wird. Mit dem Objekt im Fang kehrt der Hund dann zu seinem Hundeführer zurück und führt ihn direkt zur Fundstelle.
Wasserrettung
Als Wasserrettungshunde werden Rassen eingesetzt, die eine besondere Vorliebe und Eignung für das Wasser zeigen. Sie transportieren hilflose, verletzte oder bewusstlose Personen aus dem Wasser ans Ufer. Hierzu sind Wasserrettungshunde mit einem speziellen Geschirr ausgestattet, an dem sich das Opfer festhalten kann. Die Hunde sind ebenfalls in der Lage, bewusstlose Personen am Arm oder an der Hand eigenständig ans Ufer zu bringen. Wasserrettungshunde werden auch als Team mit einem Rettungsschwimmer eingesetzt.
Mantrailing
Zum Mantrailing werden vor allem Hunde mit einem sehr guten Geruchssinn, wie etwa der Bloodhound eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, der Spur einer bestimmten Person sicher zu folgen, ohne sie mit den Gerüchen anderer Menschen zu verwechseln. Selbst in fahrenden Autos oder geschlossenen Gebäuden erkennen sie die Spur der gesuchten Person. Mantrailer werden etwa bei der Suche von vermissten Personen eingesetzt, um den Aufenthaltsort möglichst stark einzugrenzen. Vor allem in städtischen und stark bebauten Gebieten leisten diese Hunde gute Arbeit – Voraussetzung ist allerdings, dass ein Gegenstand mit dem Geruch der vermissten Person verfügbar ist.
Feuerwehr-Hunde
Gibt es Feuerwehr-Rettungshunde?
- Rettungshunde kommen auch in der Feuerwehr zum Einsatz, etwa dann, wenn ein Gebäude einstürzt. Dann können die Feuerwehrhunde mithilfe ihres ausgeprägten Spürsinns verschollene Personen unter den Trümmern finden.
- Früher dienten Dalmatiner als Feuerwehrhunde. Die kroatische Hunderasse hat sich ab dem 18. Jahrhundert als Rettungshund der Feuerwehr etabliert.
- Der Grund: Die aktiven und intelligenten Dalmatiner harmonieren gut mit Pferden. Sowohl im 18. als auch 19. Jh. zogen Pferde neben den üblichen Kutschen auch Feuerwehr-Kutschen. Die Dalmatiner hatten die Aufgabe, die Pferde vor anderen Tieren oder möglichen Gefahren zu schützen. Außerdem dienten die Hunde als Sirene, indem sie bellten, um den Kutschen eine freie Fahrt zu ermöglichen.
- Als das Automobil die Pferdekutschen ablöste, entfiel dieses Einsatzgebiet für die Dalmatiner. Man sieht die gefleckten Hunde aber auch heute noch im Zusammenhang mit der Feuerwehr.
- Vielleicht hast du schon einmal Bilder gesehen, auf denen die kroatische Hunderasse vor Feuerwehrautos in den USA oder Großbritannien abgebildet ist. Der Dalmatiner ist zum Beispiel das Maskottchen der New Yorker Feuerwehr.
Rettungshundestaffel
Rettungshundestaffeln setzen sich aus mehreren Rettungshunden und ihren Hundehalter*innen zusammen. Sie haben die Aufgabe, vermisste oder verschüttete Personen aufzuspüren:
- Die Hunde einer Rettungshundestaffel haben einen enorm ausgeprägten Spürsinn, weshalb sie in kurzer Zeit Menschen finden können, die mehrere Meter tief verschüttet sind oder sich über 500 m entfernt von ihnen befinden.
- Dank ihrer intensiven Ausbildung sind die Rettungshunde in der Lage, auch auf unwegsamem Gelände sowie bei schlechten Wetterverhältnissen ruhig, übersichtlich und zügig zu arbeiten.
- In der Regel alarmiert die Polizei eine Rettungshundestaffel. Diese rückt daraufhin aus und begibt sich dann auf die Suche nach vermissten Personen.
Welche Hunderassen eignen sich als Rettungshund?
Von einem Rettungshund werden neben einer hervorragenden Wesensfestigkeit weitere Charakter- und Wesenseigenschaften gefordert. Viele Einsätze verlangen den Tieren eine hohe Belastbarkeit und Nervenstärke ab, außerdem müssen sie generell körperlich gesund und wendig sein. Der ideale Rettungshund lernt schnell und gern, lässt sich leicht über Futter oder Spielzeug motivieren, ist Menschen gegenüber aufgeschlossen und gehorcht gut. Außerdem muss der Hund Geräuschen, Untergründen und je nach Einsatzgebiet auch klimatischen Bedingungen gegenüber unempfindlich sein. Da viele Einsätze nachts oder in unübersichtlichem Gelände stattfinden, darf ein Rettungshund nicht wildern.
Grundsätzlich bestehen für die Eignung als Rettungshund keine rassespezifischen Einschränkungen, entscheidend sind vielmehr die individuellen Charakter- und Wesenseigenschaften des Hundes. Einzig sehr große und schwerfällige Rassen sind weniger geeignet, da sie der körperlichen Belastung oft nicht standhalten können. Einige Rassen zeichnen sich durch typische Merkmale aus, die sie in besonderem Maße für die Arbeit als Rettungshund geeignet machen. Dazu zählen vor allem mittelgroße Gebrauchshunderassen wie die verschiedenen Retriever-Arten, die sowohl in der Lawinen- und Bergrettung als auch für generelle Spür- und Suchaufgaben sowie in der Wasserrettung eingesetzt werden. Der Deutsche Schäferhund ist ebenfalls ein klassischer Rettungshund, der sich vor allem durch seine Robustheit, Belastbarkeit und Nervenstärke auszeichnet. Auch Border Collies und Australian Shepherds werden als belastbare, arbeitsfreudige und gelehrige Rassen häufig als Rettungshunde eingesetzt.
Ausbildung zum Rettungshund
Jeder Hund kann als Rettungshund zum Einsatz kommen. Doch damit das möglich ist, muss er sich einer Ausbildung unterziehen:
- Eine Ausbildung zum Rettungshund dauert durchschnittlich 2 Jahre und kostet inkl. entsprechender Ausrüstung zwischen 6.000 und 8.000 Euro.
- Bei der Rettungshundeausbildung nimmt dein Hund gemeinsam mit dir an mehreren Tagen pro Woche an einem speziellen Training teil. Dabei schulen erfahrene Ausbilder*innen die Fähigkeiten deines Vierbeiners auf einem speziellen Trainingsgelände.
- Du als Hundehalter*in unterziehst dich ebenfalls einer Ausbildung, damit du und dein Hund später ein eingespieltes Team sein werden.
- Der zukünftige Rettungshund lernt gemeinsam mit dir, auf unwegsamem Gelände schnell, fokussiert und zuverlässig zu arbeiten. Um die Ausbildung zu bestehen, muss dein Hund eine Abschlussprüfung absolvieren. Danach kann er in verantwortungsvollen Aufgabengebieten tätig sein, etwa bei der Trümmersuche oder beim Mantrailing.
Wichtig: Du solltest auch nach der bestandenen Prüfung mit deinem Hund regelmäßig trainieren. Die Ausbildung eines Rettungshundes dauert ein Leben lang, weil die Vierbeiner ihre speziellen Fähigkeiten weiterentwickeln sollen.
Welche Voraussetzungen braucht ein Hund für eine Ausbildung als Rettungshund?
- Dein Hund muss wesensfest sein, d. h., er darf kein aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen oder Menschen zeigen.
- Dein Vierbeiner sollte keinen ausgeprägten Jagdtrieb haben.
- Dein Hund sollte einen Impfschutz gegen Tollwut, Hepatitis, Parvovirose und Leptospirose vorweisen können.
- Deine Fellnase sollte nicht älter als 2 Jahre sein. Die meisten zukünftigen Rettungshunde haben zum Ausbildungsbeginn ein Alter zwischen 6 und 12 Monaten.
- Unser Tipp
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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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