

Hautpilz bei Hunden: Ist ein Hautpilz ansteckend?
Dein Hund kratzt sich häufig? Sein Fell zeigt einen Haarausfall, der scharf abgegrenzt ist? Dann warte nicht zu lange und unternimm etwas. Es könnte sein, dass dein Hund Hautpilz hat. Er zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen und betrifft nicht nur das Wohlbefinden deines Vierbeiners, sondern birgt auch die Gefahr von Sekundärinfektionen. Außerdem ist es möglich, dass der Pilzbefall beim Hund sich auf andere Haustiere oder sogar auf dich überträgt.
Inhaltsverzeichnis
Hund hat Hautpilz: Was verbirgt sich hinter der Dermatophytose?
So kompliziert sich das Wort Dermatophytose auch liest, es ist einfach zu erklären:
- Damit wird jede Hautpilzerkrankung bezeichnet, die durch sogenannte Dermatophyten verursacht wird.
- Dabei handelt es sich um die häufigsten Hautpilzerreger. Sie befallen die Haut, die Haare und manchmal die Krallen.
- Zu den bekanntesten Erregern gehören Mikrosporum canis, Trichophyton gypseum und Trichophyton mentagrophytes.
Hautpilz beim Hund: die drei häufigsten Dermatophyten
- Microsporum canis tritt vor allem bei Katzen und Hunden auf und ist auch für Menschen ansteckend. Der Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminierten Gegenständen birgt daher ein gewisses Risiko.
- Microsporum gypseum findet sich häufig bei Hunden, die viel Kontakt mit Erde und Staub haben. Bei Hunden, die oft im Freien spielen oder buddeln, besteht somit ein großes Infektionsrisiko.
- Trichophyton mentagrophytes befällt neben Hunden auch andere Tiere sowie Menschen und ist verstärkt in ländlichen Regionen oder bei Hunden, die auf Bauernhöfen leben, verbreitet.
Symptome von Hautpilz bei Hunden
Ein Hautpilz beim Hund kann einige Symptome hervorrufen, die sich je nach Schwere der Infektion voneinander unterscheiden. Manche Hunde zeigen äußerlich kaum Anzeichen, während bei anderen der Pilz gut sichtbar ist. Wichtig ist, ebenfalls auf subtile Veränderungen zu achten, um eine Verbreitung des Hautpilzes frühzeitig zu verhindern:
- Haarausfall tritt oft an kreisrunden Stellen auf, die scharf abgegrenzt sind. Diese kahlen Bereiche sind ein typisches Zeichen für Hautpilz und lassen sich meist gut erkennen.
- Rötungen und Schuppenbildung deuten auf eine Entzündung der Haut hin. Schuppen können sichtbar sein, und die Haut wirkt gereizt.
- Starker Juckreiz sorgt dafür, dass sich dein Hund häufiger kratzt, was die Haut weiter schädigt und manchmal zu Sekundärinfektionen führt. Durch das häufige Kratzen können auch Krusten und offene Wunden entstehen, die das Infektionsrisiko erhöhen.
- Krustenbildung entsteht oft durch das Kratzen mit den scharfen Krallen, was die Heilung erschwert. Bei starkem Pilzbefall sind Krusten an den Ohren, Pfoten und dem Gesicht häufig sichtbar.
- Pilzerkrankungen beim Hund zeigen sich vermehrt an Kopf, Ohren und Gliedmaßen. Kratzt sich dein Hund, verteilen sich die Pilzsporen leicht über den gesamten Körper, was die Infektion verschlimmert. Bei Hunden mit langem Fell ist es oft schwieriger, den Hautpilz sofort zu erkennen, weshalb eine regelmäßige Fellkontrolle wichtig ist.

- Ansteckungsgefahr ohne Symptome:
Hunde können den Hautpilz tragen, ohne Symptome zu zeigen, aber dennoch andere Tiere oder Menschen anstecken. Daher ist es wichtig, auch bei geringem Verdacht auf Hautpilz frühzeitig zu handeln und deinen Hund gründlich untersuchen zu lassen.
Hunde-Hautpilz: Wer ist besonders gefährdet?
Nicht jeder Hund entwickelt eine Hautpilzerkrankung gleichermaßen. Bestimmte Gruppen sind jedoch anfälliger als andere:
- Junge und alte Hunde: Welpen und ältere Hunde besitzen oft ein weniger starkes Immunsystem und sind somit anfälliger. Welpen haben zudem häufig nicht die nötigen Abwehrkräfte entwickelt, um Pilzinfektionen effektiv abzuwehren.
- Hunde mit geschwächtem Immunsystem: Bestehende Erkrankungen, Parasitenbefall oder Mangelernährung erhöhen das Risiko einer Hautpilzinfektion. Hunde, die an chronischen Krankheiten leiden oder regelmäßig Medikamente einnehmen, haben oft eine schwächere Immunabwehr.
- Anfällige Hunderassen: Einige Rassen sind anfälliger für bestimmte Pilzarten. So zeigen Yorkshire Terrier häufig Infektionen mit Microsporum canis, während Jack Russell Terrier eher von Trichophyten betroffen sind. Die genetische Prädisposition spielt hierbei eine Rolle.
- Wie steckt sich mein Hund an?
Die Ansteckung erfolgt über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder über kontaminierte Umgebungen. Feuchtwarme Umgebungen erweisen sich als idealer Nährboden für die Ausbreitung der Pilze, was vor allem in feuchten Wohnungen oder in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit problematisch ist.
Ist ein Hautpilz ansteckend?
Bei einigen Hautpilzarten handelt es sich um Zoonosen. Das bedeutet, dass Tiere sich untereinander infizieren und auch ihre Halter*innen mit der Krankheit anstecken können. Ein Hautpilz beim Hund ist also auch für den Menschen ansteckend!
- Du kannst dich bei deinem Hund mit Hautpilz infizieren, indem du direkten Kontakt zu ihm hast.
- Eine indirekte Ansteckung ist jedoch auch möglich, z. B., wenn du Bürsten, Betten oder Kleidung berührst, an denen sich die Pilzsporen befinden.
- Über kleine Risse in der Haut gelangt der Pilz in die Haut und bildet sein Wurzelwerk aus, das in die verhornte äußere Hautschicht und in die Haarbalgöffnung eindringt und dort in Richtung der Haarwurzel weiterwächst. Der Pilz ist dabei in der Lage, keratolytische Stoffe auszusenden, mit denen er die Hornschicht der Haare zerstören kann. Auf diese Weise kann er noch weiter in das Haar vordringen. Nachdem der Pilz ein weit verästeltes Wurzelsystem aufgebaut hat, beginnt er mit der Fortpflanzung und produziert massenweise Sporen, um eine möglichst große Menge an neuen Wirten zu erreichen.
So schützt du dich am besten vor einer Ansteckung mit einem Hautpilz:
- Umgehe, wenn möglich, den Kontakt zu mit Hautpilz infizierten Hunden oder anderen Tieren.
- Behandle eine Pilzinfektion bei deinem Hund umgehend, sobald du erste Anzeichen bemerkst.
- Desinfiziere dich gründlich, nachdem du Kontakt mit einem infizierten Tier gehabt hast.
- Wenn du deinen Hund eincremst oder mit einem speziellen Anti-Pilz-Shampoo wäschst, lege immer Gummi- oder Einmalhandschuhe an.
- Lasse deinen Vierbeiner nicht in deinem Bett oder auf dem Sofa schlafen, während er mit einem Hautpilz infiziert ist.
- Übrigens:
Hefepilze gehören nicht zu den stark ansteckenden Pilzen. Du kannst dich allerdings leichter bei deinem Hund anstecken, wenn du ein geschwächtes Immunsystem hast. Denn in diesem Fall können sich die Hefepilze ungehinderter ausbreiten.
Hautpilz beim Hund erkennen: Diagnose
Die Diagnose von Hautpilz beim Hund erfolgt über verschiedene Methoden, da die Symptome oft denen anderer Hautkrankheiten ähneln können. Eine gründliche Untersuchung bei deinem Tierarzt*deiner Tierärztin ist unerlässlich, um die genaue Ursache der Hautveränderungen zu ermitteln und die richtige Behandlung einzuleiten:
- Wood'sche Lampe: Einige Pilzarten, wie Microsporum canis, leuchten unter UV-Licht grünlich auf, wenn sie mit der Wood'schen Lampe untersucht werden. Dieser Test dient jedoch nur als erste Orientierung und sollte durch weitere Untersuchungen ergänzt werden.
- Mikroskopische Untersuchung: Haut- und Haarproben werden unter dem Mikroskop untersucht, um Pilzsporen sichtbar zu machen. Diese Methode liefert oft erste Hinweise auf den Erreger.
- Pilzkultur: Der sicherste Nachweis für Hautpilz beim Hund erfolgt durch das Anlegen einer Pilzkultur, bei der Haut- und Haarproben auf einem Nährmedium wachsen und der genaue Erreger bestimmt wird. Dieser Test ist zwar zeitaufwendig, aber sehr genau.

Hautpilz beim Hund behandeln
Hautpilz bei Hunden erfordert eine umfassende Behandlung, die sich über mehrere Wochen oder Monate erstreckt. Eine unvollständige Therapie führt oft zu einem erneuten Ausbruch der Krankheit. Die Behandlung umfasst verschiedene Schritte, um den Pilz vollständig zu eliminieren.
Pilzbefall beim Hund: Wie sieht die Behandlung aus?
- Entfernung infizierter Haare und Schuppen: Die jeweiligen Haare und Schuppen müssen regelmäßig entfernt werden, um die Verbreitung der Pilzsporen zu minimieren. Das Rasieren der infizierten Körperstellen erleichtert die topische Behandlung.
- Topische Behandlung: Spezielle Cremes, Shampoos oder Sprays bekämpfen den Hautpilz beim Hund unmittelbar. Regelmäßige Anwendungen sind entscheidend für den Behandlungserfolg.
- Orale Medikamente: Bei schwereren Infektionen verschreibt dein Tierarzt*deine Tierärztin Tabletten, die den Pilz systemisch bekämpfen. Diese Medikamente helfen, den Pilz im ganzen Körper abzutöten.
Muss ich bei einer Hautpilzerkrankung beim Hund die Umgebung desinfizieren?
Die Pilzsporen verteilen sich leicht in der Umgebung und überleben dort über längere Zeit. Daher ist es wichtig, alle Gegenstände, mit denen dein Hund in Kontakt kommt, gründlich zu reinigen und regelmäßige Desinfektionsmaßnahmen durchzuführen:
- Reinigung von Bürsten und Betten: Bürsten, Betten und Spielzeuge müssen regelmäßig desinfiziert werden. Fungizide Lösungen helfen, die Pilzsporen abzutöten und eine erneute Infektion zu verhindern.
- Gründliche Bodenreinigung: Böden und Oberflächen sollten gründlich gesaugt und mit einer antimykotischen Lösung gereinigt werden, um alle Spuren des Pilzes zu entfernen.
- Regelmäßige Reinigung: Wiederhole die Reinigung alle zwei Wochen, bis dein Hund zweimal negativ auf Hautpilz getestet worden ist, um sicherzustellen, dass die Sporen vollständig beseitigt sind.
- Tipp:
Es ist oft einfacher, infizierte Gegenstände wie Hundebetten oder Bürsten zu ersetzen, um das Risiko einer erneuten Ansteckung zu minimieren. Achte darauf, alle häufig genutzten Gegenstände gründlich zu säubern oder zu erneuern.
Dauer der Behandlung
Die Behandlung eines Hautpilzes beim Hund erfordert Geduld und Konsequenz. Auch wenn die Symptome nach kurzer Zeit abklingen, sollte die Therapie nicht vorzeitig abgebrochen werden. Der Pilz breitet sich mitunter ansonsten erneut aus oder dein Hund bleibt ein Überträger:
- Zwei negative Tests: Die Behandlung gilt erst als abgeschlossen, wenn dein Hund mindestens zweimal im Abstand von zwei Wochen negativ auf den Hautpilz getestet worden ist.
- Konsequente Behandlung: Es ist wichtig, dass du die Behandlung gemäß den Anweisungen deines Tierarztes*deiner Tierärztin fortsetzt, auch wenn erste Verbesserungen sichtbar sind.
Hefepilz bei Hunden
Hefepilz beim Hund – was sind Hefepilze?
Hefepilze sind eine Gruppe von Pilzen, die sich natürlicherweise innerlich und äußerlich im Körper deines Hundes befinden:
- Hefepilze kommen i. d. R. auf der Hautoberfläche, im Fell, unter den Nägeln sowie im Darm vor.
- In kleinen Mengen sind sie harmlos und haben sogar Vorteile, indem sie die Haut schützen und die Verdauung unterstützen.
- Vermehrt sich der Hefepilz allerdings, kommt es zu einer Hefepilzinfektion beim Hund. Bei dieser Infektion befallen meist Candida albicans und Malassezia furfur den Hund.
Hefepilz bei Hunden im Ohr und anderen Körperstellen
Hefepilze können an folgenden Körperregionen deines Hundes vorkommen:
- Ohr
- Achseln
- Pfoten (v. a. Zwischenzehenräume)
- Leiste
- Hals
- Kinn
- Genitalbereich
- Darm
Der Hefepilz beim Hund im Ohr führt in den meisten Fällen zu einer Pilzinfektion, indem sich Malassezia furfur ausbreiten. Infektionen mit Hefepilzen im Darm lösen in der Regel Candida albicans aus.
Symptome einer Hefepilzinfektion beim Hund
- Unangenehmer, stechender Geruch: Die Ohren und Pfoten deines Hundes riechen muffig oder käseartig.
- Heftiger Juckreiz, besonders an den Pfoten: Dein Hund kratzt, beißt, leckt oder kaut übermäßig an seiner Pfote oder anderen Körperstellen.
- Hautverfärbungen: dunkelrosane bzw. rötliche Färbungen, etwa zwischen den Zehen; meist gräuliche bis schwarze Flecken am Unterbauch.
- Es bilden sich Schuppen oder Krusten auf der Haut deines Vierbeiners.
- Dein Hund hat Haarausfall, insbesondere am Schwanz und am oberen Rücken.
- Deine Fellnase hat stellenweise fettiges Fell.
- Bei Hefepilzen im Ohr deines Hundes: entzündete, geschwollene und gerötete Ohren; gelblich-braunes bzw. dunkles Sekret in den Ohren.
- Dein Hund schüttelt seinen Kopf oder hält ihn schief.
- Bei Hefepilzen im Darm: Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Blähungen oder Verstopfung.
- Dein Hund frisst nicht und ist abgeschlagen.
Hausmittel und Tipps zur Behandlung von Hefepilz bei Hunden
- Stelle das Hundefutter deines infizierten Hundes um. Hefepilze vermehren sich durch Zuckerarten. Wenn du ihm ein zucker- und stärkearmes Hundefutter gibst, kannst du die Hefepilze aushungern lassen.
- Gib deinem Hund geeignete Nahrungsergänzungsmittel mit pilzhemmender Wirkung, die sein Immunsystem stärken. Dazu zählen z. B. Vitamin A und C, Zink sowie Omega-3. Sprich am besten mit deinem Tierarzt*deiner Tierärztin über geeignete Präparate und ob es sinnvoll ist, solche dem Hundefutter beizumischen.
- Verabreiche deinem Hund Verdauungsenzyme, die seine Darmflora wiederherstellen und die guten Bakterien im Darm fördern.
- Reinige alle Körperstellen, an denen dein Hund von einer Hefepilzinfektion befallen ist, gründlich.
- Desinfiziere alle Orte, an denen sich dein Hund regelmäßig aufhält, d. h. Schlaf- und Liegeplätze, Decken usw.
- Verwende spezielle Shampoos, Sprays, Lotions oder Tropfen mit Anti-Pilz-Wirkung.
- Behandle die zugrundeliegenden Hauterkrankungen, die eine Hefepilzinfektion begünstigt haben.
- Unser Tipp

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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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Kann die richtige Hundeernährung bei Hautpilz helfen?
Eine spezielle Ernährung heilt den Hautpilz nicht direkt. Allerdings unterstützt sie das Immunsystem deines Hundes, was indirekt zu einer verbesserten Heilung beiträgt:
- Essenzielle Fettsäuren: Fettsäuren tragen zur Linderung von Entzündungen bei und helfen der Haut bei ihrer Regeneration.
- Zink und Biotin: Diese Nährstoffe sind für die Gesundheit von Haut und Fell wichtig und tragen zur Heilung bei.
- Vitamine und Antioxidantien: Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen erhöht die Abwehrkräfte deines Hundes, was sich positiv auf die Haut auswirkt.
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Informiere dich jetzt zu weiteren Krankheitsthemen:
[1] Kiecolt-Glaser et al. (2012): Omega-3 supplementation lowers inflammation in healthy middle-aged and older adults: A randomized controlled trial. Brain Behav Immun.
[2] Kim et al. (2000): Dietary lutein stimulates immune response in the canine. Vet Immunol Immunopathol. 74 (3-4): 315-27.