Milben am Hund: Milben im Ohr beim Hund und Co.

Milben beim Hund führen als Ektoparasiten zu unterschiedlichen Hautreaktionen. Es gibt unterschiedliche Milbenarten, die beim Hund auftreten können.

Arten von Milben beim Hund

Die häufigste Milbenart beim Hund ist die Räudemilbe. Die Ansteckung erfolgt zumeist durch Kontakt mit betroffenen Hunden. Eine seltenere Milbenart, die sich hauptsächlich auf der Rückenpartie des Hundes manifestiert, ist die Raubmilbe. Ohrmilben leben ausschließlich in Ohrmuschel und Gehörgang des Hundes. Zudem kann die Haarbalgmilbe (Demodex canis) die sogenannte canine Demodikose auslösen. Diese Milben kommen auch bei gesunden Hunden vor, doch kann eine Schwächung der Immunabwehr, z. B. durch eine andere Erkrankung oder falsche Ernährung, zu einer massiven Vermehrung der Milben beim Hund führen. Einige Rassen wie Boxer, Mops und andere kurzhaarige sowie brachycephale (kurzschädelig) Hunde scheinen vermehrt betroffen zu sein.

Von Juli bis Oktober treten Herbstgrasmilben (auch Erntemilbe genannt) auf, die als orangefarbene Spinnentiere zu erkennen sind. Die auf Gräsern und Wiesen zu findenden Larven übertragen zwar keine Krankheiten, wie andere Parasiten, führen aber zu starkem Juckreiz.

Zusammenfassend können Hunde von folgenden Milben betroffen sein:

Haarbalgmilben / Demodexmilben

✔ Ohrmilben

✔ Raubmilben

✔ Grabmilben / Räudemilben

✔ Herbstgrasmilben

Symptome für Milben beim Hund

Typische Symptome eines Befalls durch Milben beim Hund betreffen zumeist die Haut. Je nach Milbenart kommt es zu Juckreiz, Schuppen- und Faltenbildung. Zudem kann es zu Haarausfall, Ekzemen, Verkrustungen und erhöhter Hautfettproduktion kommen. Dies kann entweder auf einzelne Stellen beschränkt sein oder den gesamten Körper betreffen.

Zudem können auch bakterielle Sekundärinfektionen auftreten, die sich beispielsweise in Form einer Follikulitis, einer Furunkulose oder einer Hyperkeratose, das heißt einer übermäßigen Verhornung, äußern. Im Falle von Ohrmilben beschränken sich die Symptome beim Hund auf die Ohren. Hierbei kommt es zu Juckreiz, Sekretbildung und sekundären Entzündungen durch das Kratzen.

Symptome eines Milbenbefalls im Überblick:

✔ Juckreiz und häufiges Kratzen

✔ Schuppenbildung

✔ Schuppenbildung

✔ Verkrustungen

✔ Sekundäre Infektionen

Behandlung und Vorbeugung von Milben

Wann zum Tierarzt? Milbenbefall diagnostizieren

Kommt es zu verdächtigen Symptomen von Milben beim Hund, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Dieser kann die Milben durch ein sogenanntes Hautgeschabsel nachweisen.

Milbenbefall
Milben beim Hund behandeln

Nach eindeutiger Diagnose der Milbenart erfolgt eine spezifische Behandlung durch Gels und Waschungen, bzw. Ohrtropfen. Ist es bereits zu starken bakteriellen Sekundärinfektionen gekommen, sollten diese ebenfalls behandelt werden. Leben auch andere Tiere mit im Haus, sollten auch diese behandelt werden, um eine erneute gegenseitige Ansteckung zu verhindern. Ebenso sollte die Wohnung gründlich gereinigt und Hundebetten sowie Spielzeug gewaschen werden.

Neben der Art sollte auch die Dauer der Behandlung mit dem Tierarzt abgestimmt werden, um alle Entwicklungsstadien der Milben abzutöten.

Vorbeugung eines Milbenbefalls durch Stärkung des Immunsystems

Zunächst einmal gilt: Je schwächer das Immunsystem, umso höher ist das Risiko eines Befalls durch Milben beim Hund. Deshalb sollte durch eine gesunde Lebensweise und Ernährung das Immunsystem gestärkt werden. Eine Zugabe von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren unterstützt das Immunsystem [1].

Neben einem bedarfsoptimierten Hundefutter sollte der Hund regelmäßig geimpft und entwurmt und vor anderen Parasiten geschützt werden.

Sind Milben beim Hund ansteckend?

Einige Milbenarten sind hochansteckend, andere nicht. Räude- und Raubmilben können von Hund zu Hund, aber auch auf andere Tiere übertragen werden. Besonders der Fuchs gilt als Träger der Räudemilben. Aber auch der Mensch kann sich über direkten Kontakt mit dem betroffenen Hund oder kontaminierte Stellen, wie das Hundebett, anstecken. Bei Hautveränderungen und Juckreiz sollte ein Arzt konsultiert werden.

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Wissenschaftliche Studien

[1] Hall et al. (2003): Effects of dietary n-6 and n-3 fatty acids and vitamin E on the immune response of healthy geriatric dogs. Am J Vet Res. 64(6):762-72.