

Herzwürmer beim Hund – Wie sind die Überlebenschancen?
Eine Herzwurmerkrankung, auch Dirofilariose genannt, wird durch bestimmte Stechmücken übertragen und kann für deinen Hund lebensbedrohlich werden. Besonders in den Monaten April bis Oktober besteht durch die Mückensaison ein erhöhtes Risiko. Wir stellen die wichtigsten Fakten zusammen und zeigen dir, wie du Herzwürmer beim Hund erkennst und welche Behandlung notwendig ist.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Herzwürmer beim Hund?
Wenn dein Hund von einer larventragenden Mücke gestochen wird, überträgt sie die Larven (Dirofilaria immitis) während des Blutsaugens. Die Larven gelangen in die Unterhaut deines Hundes, entwickeln sich und wandern dann durch das Gewebe der Unterhaut, durch das Fettgewebe und die Muskulatur:
- Der Vorgang kann einige Monate andauern, bevor die Herzwürmer das Zielorgan deines Hundes erreichen.
- Betroffen ist vor allem das Gefäßsystem, darunter die rechte Herzhälfte und die Lungenarterien.
- Bis die Würmer dorthin gelangen, wachsen sie zu ihrer vollen Größe heran. Diese kann zwischen 15 und 30 cm liegen, mit einer Breite von 1 mm.
- Aufgrund ihrer Länge ist es möglich, dass Komplikationen auch in den Nebengefäßen auftreten oder bei kleinen Hunden bereits eine niedrige Wurmanzahl ausreicht, um Probleme zu verursachen.
- Die erwachsenen Herzwürmer beim Hund werden Makrofilarien genannt. Sie sind nach etwa sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. Entsprechend vermehren sie sich und bilden neue Larven, die weiter im Blutkreislauf deines Vierbeiners zirkulieren.
- Wird dein Hund dann ein weiteres Mal gestochen, nimmt die Mücke den Erreger beim Blutsaugen auf und überträgt ihn auf den nächsten Wirt.
- Hunde haben es nicht leicht:
Der Herzwurmbefall findet bei Hunden häufiger als bei Katzen, Füchsen und ähnlichen Tierarten statt. Herzwürmer können bis zu sieben Jahre im Körper deines Hundes überleben und dort bleibende Schäden verursachen.
Risikogebiete: Wo kommen Herzwürmer vor?
Mittlerweile sind über 70 Stechmückenarten bekannt, die diese Krankheit übertragen können und von denen auch in Deutschland einige gesichtet worden sind. Dazu gehört u. a. die Tigermücke (Aedes albopictus):
- Herzwürmer sind vor allem in Europa, genauer im Mittelmeerraum, stark verbreitet.
- Das betrifft Länder wie Italien, Südfrankreich, Spanien, Portugal, Türkei, Kroatien oder Griechenland, aber auch osteuropäische Länder wie Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Serbien und die Slowakei.
- Diese Länder sind erst seit einigen Jahren betroffen, ähnlich wie ein neues Vorkommen in Südamerika, Afrika, Asien, Australien und im Nahen Osten.
- In Deutschland ist die Übertragung von Herzwürmern auf Hunde bisher noch nicht nachgewiesen worden.

Die Übertragung findet oft während der Urlaubsreisen statt. Dabei kann es auch sein, dass die Infektion in anderen Risikogebieten erfolgt ist und die Herzwürmer nicht aus der Urlaubsgegend selbst stammen:
- Die Verbreitung nimmt geografisch weiter zu. Wenn du einen Urlaub in den genannten Ländern planst, empfiehlt es sich, zuvor mit deinem Tierarzt*deiner Tierärztin zu sprechen, um vorbeugende Maßnahmen gegen Herzwürmer zu treffen.
- Gleiches gilt, wenn du deinen Hund aus den betroffenen Ländern kaufst oder nach Deutschland einführst. Nicht in allen Ländern werden routinemäßig Reisekrankheiten untersucht. Daher übernimmst du die Verantwortung für eine adäquate Versorgung.
Herzwürmer bei Hunden: Symptome
Die Symptome einer Herzwurmerkrankung sind nur schwierig zu erkennen und nicht leicht zuzuordnen. Daher bleibt der Parasitenbefall oft lange unentdeckt. Häufig entwickelt sich ein chronischer Husten, der als leichter Husten beginnt und sich mit den Monaten oder Jahren verschlimmert:
- Bei einem hohen Befall und einer länger anhaltenden Infektion mit Herzwürmern zeigt sich dein Hund weniger belastbar und geschwächt.
- Problematisch ist, dass Hunde, die bereits älter sind, ähnliche Symptome aufweisen und diese daher nicht eindeutig auf den Herzwurmbefall hinweisen.
Wie erkennt man Herzwürmer beim Hund?
- Schnelle Ermüdung und Trägheit
- Schlechter werdende Kondition
- Husten und chronischer Husten
- Kurzatmigkeit und Atemnot
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Kreislaufprobleme
- Blutarmut
Im Verlauf der Erkrankung und mit zunehmendem Befall von Herzwürmern beim Hund treten weitere Symptome auf:
- Herzinsuffizienz
- Leber- und Nierenfunktionsstörungen
- Thrombosen
- Embolien
- Lungenentzündungen
- Wichtig:
Zeigt dein Hund Blut im Urin oder wird er ohnmächtig, ist schneller Handlungsbedarf erforderlich, weil auch ein Herzversagen die Folge von Herzwürmern sein kann. Konsultiere unbedingt schon beim ersten Verdacht einen Tierarzt*eine Tierärztin. Es lohnt sich auch, deinen Vierbeiner nach einem Urlaub in den betroffenen Gebieten vorsorglich untersuchen zu lassen, um eine Infektion auszuschließen.
Wie erfolgt die Diagnose von Herzwürmern?
Stellst du einige der genannten Symptome fest oder weist dein Hund einen beschleunigten Herzschlag auf, ist das Aufsuchen eines Tierarztes*einer Tierärztin notwendig:
- Er*sie kann anhand der Herzgeräusche oder durch eine mögliche Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum die Symptome besser einschätzen.
- Als Hundehalter*in ist es für dich nicht nur schwierig, Herzwürmer beim Hund zu erkennen, sondern auch eventuelle Herzprobleme auszumachen.
Tierärzt*innen können Herzwürmer beim Hund mit unterschiedlichen Tests und Diagnoseverfahren nachweisen und im Befund absichern:
- Treten erste Symptome auf, ist auch der Aufenthalt in den Risikoländern ein erstes Indiz.
- Wie sich die Krankheit äußert, ist in der Regel abhängig von der Wurmlast in den Organen und Gefäßen. Die Symptome sind deutlich ausgeprägter, wenn die Menge an Herzwürmern beim Hund höher ist und bereits ein Reiz auf Herz und Lunge erfolgte.
- Für die Diagnose kommt häufig der Knott-Test zum Einsatz: Dabei entnimmt der Tierarzt*die Tierärztin deinem Hund etwas Blut und kann über den Blutabstrich mögliche Mikrofilarien nachweisen. Die Blutabnahme findet am Abend statt, da sich die ausgewachsenen Würmer zu dieser Zeit dicht unter der Haut ansiedeln.
- Dennoch ist der Knott-Test nicht ausreichend als Nachweis, sodass auch Ultraschalluntersuchungen üblich sind.
- Bei einem starken Befall mit Herzwürmern zeigen die Röntgenaufnahmen in Herz und Lunge typische Veränderungen.

Behandlung von Hunden mit Herzwürmern
Sind Herzwürmer beim Hund heilbar? Die Heilungschancen stehen gut, wenn eine frühzeitige Diagnose und Behandlung stattfindet. Die Behandlung erfolgt dabei immer multimodal. Hierfür solltest du erfahrene und spezialisierte Tierärzt*innen aufsuchen:
- Ziel ist es, alle Stadien der Herzwürmer beim Hund zu bekämpfen und gleichzeitig das Risiko für Komplikationen niedrig zu halten.
- Ist die Herzwurmerkrankung mit einem sehr starken Befall verbunden, ist leider auch das Sterberisiko hoch.
Bei einer frühzeitigen Behandlung von Herzwürmern sind sowohl eine medikamentöse Therapie als auch ein operativer Eingriff möglich. Da der Tierarzt*die Tierärztin versucht, die Würmer langsam abzutöten, ist auch der Behandlungszeitraum länger und eventuell mit Nebenwirkungen verbunden:
- Während der medikamentösen Behandlung erhält dein Hund Antibiotika und Entwurmungsmittel, um die Larven und ausgewachsenen Herzwürmer abzutöten. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass es zum Gefäßverschluss oder zu einem anaphylaktischen Schock kommt, wenn zu viele Würmer vorhanden sind.
- Daher bekommt dein Vierbeiner weitere Medikamente, die diesen Risiken vorbeugen sollen.
- Im Zeitraum der Behandlung ist es wichtig, dass sich dein Hund nicht anstrengt und dass du ihn beim Gassi Gehen strikt an der Leine führst.
- Auch eine angepasste Ernährung ist ratsam, die die Behandlung bedarfsgerecht unterstützt.
- Unser Tipp

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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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- Kritisch:
Ein chirurgischer Eingriff ist notwendig, wenn zu viele ausgewachsene Herzwürmer in den Gefäßen nachgewiesen sind. Diese Operation ist aufwändig und risikobehaftet. Daher wird sie nur in spezialisierten Kliniken durchgeführt. Sind die Organe und Gefäße deines Hundes durch Herzwürmer bereits stark geschädigt, ist eine OP nicht mehr möglich.
Hunde-Herzwürmer: Überlebenschance
Herzwürmer beim Hund verkürzen nicht zwangsläufig die Lebenserwartung deines Vierbeiners. Die Überlebenschancen hängen jedoch von mehreren Faktoren ab:
- Zeitpunkt der Diagnose: Je früher, desto besser. Erkennst du die Infektion erst spät, sinkt die Wahrscheinlichkeit, die Herzwürmer bei deinem Hund erfolgreich zu behandeln.
- Beginn der Behandlung: Du solltest frühzeitig damit beginnen, Herzwürmer bei Hunden behandeln zu lassen, weil du damit die Chance auf Heilung erhöhst.
- Gesundheitszustand deines Hundes: Leidet deine Fellnase bereits an Vorerkrankungen, die einen schwerwiegenden Verlauf der Infektion begünstigen?
- Ausmaß der Infektion: Wie weit ist die Herzwurmerkrankung bei deinem Hund bereits fortgeschritten? Ist womöglich das Herz deines Hundes so stark beschädigt, dass er aufgrund der Würmer an einer Herzinsuffizienz leidet?
Hunde mit Herzwürmern haben eine gute Überlebenschance, wenn die Infektion frühzeitig erkannt und behandelt wird. Gehe deshalb bei Verdacht auf Herzwürmer beim Hund sofort zum Tierarzt*zur Tierärztin! Die parasitäre Infektionskrankheit kann nur er*sie professionell behandeln.
- Wenn es lebensbedrohlich wird:
Ist die parasitäre Infektionskrankheit bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, können die Überlebenschancen für deinen Hund deutlich sinken. Denn die Herzwürmer beeinträchtigen seine Gesundheit erheblich und können z. B. schwere Lungenentzündungen hervorrufen.
Herzwurmprophylaxe: Wie Herzwürmern vorbeugen?
Da die Behandlung einer Herzwurmerkrankung sehr aufwändig ist und auch die Heilungschancen nicht immer gut sind, ist eine geeignete Prophylaxe die beste Möglichkeit, Herzwürmern beim Hund vorzubeugen:
- Natürlich vermeidest du eine Ansteckung, wenn du gar nicht erst in die genannten Risikogebiete reist. Das betrifft vor allem die heißen Sommermonate, aber auch den Zeitraum von April bis Oktober, in dem die Mücken besonders aktiv sind.
- Möchtest du dennoch in einem der Länder deinen Urlaub mit Hund machen, ist es empfehlenswert, vorher mit deinem Tierarzt*deiner Tierärztin zu sprechen. Auch danach lohnt sich eine Untersuchung oder die Nutzung eines Entwurmungsmittels.
- Schütze deinen Vierbeiner durch ein Anti-Mücken-Spray, das für den Hund geeignet ist.
- Es gibt auch Halsbänder und Spot-On-Präparate, die vor Insekten schützen.
- Im Haus kannst du Mückenschutzgitter nutzen und so den Schlafplatz deines Hundes sicherer machen.
- Es ist ratsam, Fenster und Türen abends geschlossen zu halten und auch auf den abendlichen Spaziergang im Sommer zu verzichten, da die Mücken zu diesem Zeitpunkt sehr aktiv sind.
- Lass deinen Liebling abends nicht draußen herumliegen und meide Seegebiete, in denen ein höheres Mückenvorkommen üblich ist.
Sind Herzwürmer von Hund zu Hund übertragbar?
Die Herzwurmerkrankung ist nicht ansteckend, sodass eine direkte Übertragung zwischen deinem Hund und anderen Hunden nicht möglich ist. Die Infektion erfolgt über einen Zwischenwirt, in diesem Fall die Stechmücke. Ist dein Hund infiziert und wird gestochen, überträgt die Stechmücke die Larven an weitere Tiere. Eine hohe Mückendichte und hohe Temperaturen tragen dazu bei, die Übertragung von Herzwürmern zu erhöhen.
Herzwurm beim Menschen – wie gefährlich ist das?
Eine direkte Übertragung der Herzwürmer von deinem Hund auf dich selbst ist ausgeschlossen. Dennoch sind Mücken nicht wählerisch und stechen sowohl Tiere als auch Menschen:
- In seltenen Fällen kann es daher passieren, dass die Larven des Herzwurms auch auf den Menschen übertragen werden.
- Wir Menschen sind jedoch ein sogenannter Fehlwirt. Das bedeutet, die Parasiten entwickeln sich nicht zu ausgewachsenen Herzwürmern, sondern sterben vorher ab.