Ohrenentzündung bei Hunden: Symptome und Behandlung
Eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, auch „Otitis externa“ genannt, ist eine sehr häufige Erkrankung bei Hunden. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über diese und andere Arten der Ohrenentzündung beim Hund. Wir klären dich über die Symptome, Ursachen, Diagnose, Behandlung sowie Maßnahmen zur Vorbeugung auf.
Inhaltsverzeichnis
Unsere Autorin ist Tierärztin mit Leib und Seele. futalis profitiert von ihrer langjährigen Erfahrung mit Hundeerkrankungen und Ernährungsfragen aus der Kleintierpraxis sowie ihrem Wissen aus zahlreichen Fortbildungen. Erfahre mehr über unsere Autorin!
„Da in den meisten Fällen die ersten Symptome nur schwer erkennbar sind, ist eine Ohrenentzündung beim Hund oft bereits fortgeschritten und eine tierärztliche Behandlung vonnöten.“Otitis beim Hund: Welche Arten gibt es?
Eine Ohrenentzündung bei Hunden kann in folgenden Bereichen auftreten:
- Im äußeren Ohr: Otitis externa ist die Bezeichnung für diese Entzündung. Es ist die häufigste Form der Ohrenentzündung bei Hunden.
- Im Mittelohr: die Mittelohrentzündung beim Hund heißt auch Otitis media.
- Im Innenohr: die Innenohrentzündung beim Hund nennt sich Otitis interna.
Entzündete Hundeohren: Welche Hunderassen sind betroffen?
- Es sind oft Hunderassen betroffen, die ein langes Fell und dementsprechend stark behaarte Ohren haben, wie beispielsweise der Schnauzer oder der Pudel.
- Ohrenentzündungen treten häufig auch bei Hunden mit Schlappohren auf, da ihr Gehörgang nicht ausreichend belüftet wird. Zu diesen Hunderassen gehören der Labrador Retriever, Beagle oder English Cocker Spaniel.
- Der Shar Pei leidet wegen seiner engen Ohrkanäle in vielen Fällen an entzündeten Hundeohren.
Ohrenentzündung bei Hunden: Symptome
Wie macht sich eine Ohrenentzündung beim Hund bemerkbar? Beobachte, ob sich dein Vierbeiner möglicherweise anders als gewöhnlich verhält. Du kannst anhand der folgenden Symptome eine Ohrenentzündung bei deinem Hund erkennen:
- Dein Hund schüttelt seine Ohren und seinen Kopf oder hält ihn schief.
- Juckende Ohren: Dein Vierbeiner kratzt sich im Halsbereich und am Ohr, insbesondere an der Ohrmuschel.
- Dein Hund hat rote Ohren, weil seine Ohrmuschel gerötet oder geschwollen ist.
- Im Ohr deines Hundes befindet sich ein dickflüssiger, schmieriger oder krümeliger sowie schwarz-bräunlicher oder gelblicher Belag, der zudem übelriechend sein kann.
- Dein Hund hat Ohrenschmerzen, ist daher am Kopf sowie an seinen Ohren empfindlicher, möchte dort nicht angefasst werden und reagiert auf Berührungen zuweilen sogar aggressiv.
- Deine Fellnase verhält sich anders als gewohnt und ist z. B. appetitlos, unruhig oder lethargisch.
- Dein Hund hat heiße Ohren und daher womöglich Fieber.
- Eine Mittelohrentzündung (Otitis media) beim Hund kann das Hörvermögen deines Vierbeiners erheblich beeinträchtigen.
- Eine Innenohrentzündung (Otitis interna) kann zu Gleichgewichtsstörungen führen.
Sei aufmerksam: Hält dein Hund seinen Kopf schief und kratzt sich häufig am Ohr, solltest du ihn unbedingt genauer beobachten – eine Ohrenentzündung könnte nämlich die Ursache sein!
Hund hat braunes Sekret im Ohr
Hast du im Ohr deines Hundes ein braunes Sekret entdeckt? Das ist möglicherweise ein Anzeichen für entzündete Hundeohren:
- Ist dein Hund von einer Otitis externa betroffen, sondert sich im Verlauf der Erkrankung vermehrt Ohrenschmalz ab.
- Diese Ohrenentzündung zeigt sich meist durch ein braunes Sekret oder einen „schwarzen Dreck” im Hundeohr.
- Konsultiere in diesem Fall am besten deinen Tierarzt*deine Tierärztin.
Ohrenentzündung beim Hund: Ursachen
Was verursacht eine Ohrenentzündung beim Hund? Die Ursachen für entzündete Hundeohren sind vielfältig. Einige Auslöser können sein:
- Anatomisch bedingte Gehörgangsenge: Enge Gehörgänge sorgen für schlecht belüftete Ohren. Betroffene Hunde haben zudem Probleme damit, ihren körpereigenen Ohrenschmalz abzutransportieren.
- Übermäßige Behaarung am Hundeohr: Übermäßig behaarte Ohren schaffen eine warme und feuchte Umgebung im Gehörgang deines Vierbeiners. Bakterien und Infektionserreger können sich so leicht vermehren und eine Ohrenentzündung begünstigen.
- Zu viel Feuchtigkeit im Hundeohr: Sammelt sich viel Feuchtigkeit im Ohr deines Hundes an, kann die empfindliche Haut in seinem Gehörgang aufquellen und somit optimale Wachstumsbedingungen für Krankheitserreger schaffen.
- Fremdkörper im Hundeohr: Fremdkörper wie Grannen können in das Ohr deines Hundes eindringen und zu einer Ohrenentzündung führen. Gehe in einem solchen Fall schnellstmöglich zum Tierarzt*zur Tierärztin, um den Fremdkörper sicher entfernen zu lassen. Eine eingefangene Grasgranne kann im schlimmsten Fall das Trommelfell deines Hundes erreichen und dieses zerstören.
- Parasiten, Pilze oder Bakterien: Parasiten wie Ohrmilben können sich an der Entstehung einer Otitis beim Hund beteiligen. Bakterien und Pilze erhalten den Entzündungsprozess im Ohr aufrecht und sorgen so ebenfalls für entzündete Hundeohren. Infolgedessen verdickt sich die Haut und der Gehörgang schwillt zu, was zu Ohrenschmerzen bei deinem Hund führen kann.
- Probleme mit der Niere oder der Leber: Auch der Stoffwechsel und das Immunsystem tragen zur Gesundheit der Hundeohren bei. Die Organfunktionen der Nieren und der Leber können Ohrinfektionen bei deinem Hund auslösen, wenn sein Körper Giftstoffe nicht optimal abtransportieren oder ausscheiden kann. Mögliche Folgen sind eine spröde und rissige Haut, schlechte Durchblutung und ein geschwächtes Immunsystem. Dies kann wiederum eine Ohrenentzündung beim Hund verursachen.
- Allergien gehören zu den häufigsten Grunderkrankungen der Hunde, die an wiederkehrenden Ohrenentzündungen leiden. Man erkennt eine Allergie allerdings oft erst, wenn sich die Gehörgänge deines Vierbeiners wiederholt entzündet haben.
- Übereifrige Pflege der Hundeohren: Falsche und insbesondere übermäßige Ohrenpflege kann Hundeohren reizen und zu Ohrenentzündungen bei Hunden führen.
- Das Ohr deines Hundes ist verletzt und entzündet sich.
Achtung: Suche unbedingt einen Tierarzt*eine Tierärztin auf, wenn du Symptome einer Ohrenentzündung bei deinem Hund feststellst!
Ohrenschmerzen bei Hunden: Diagnose
Erkennst du Symptome einer Otitis bei deinem Hund? Dann solltest du in jedem Fall einen Tierarzt*eine Tierärztin aufsuchen. Denn nur er*sie hat die entsprechenden Möglichkeiten und Instrumente, um die Ursache für die Ohrenentzündung festzustellen.
- Umgehe es bitte, die Ohrenentzündung beim Hund selbst behandeln zu wollen. Da auch Fremdkörper wie Grannen die Ursache für die entzündeten Hundeohren sein können, besteht die Möglichkeit, dass du diese in Selbstversuchen mit Wattestäbchen immer weiter in den Gehörgang schiebst, mit fatalen Folgen.
- Beschädigungen am Trommelfell kann z. B. nur ein Tierarzt*eine Tierärztin feststellen. Nach der Anamnese und Ursachenforschung wird er*sie die Therapie auf deinen Hund abstimmen.
Ohrenentzündung beim Hund (natürlich) behandeln: Therapie
Was kann man gegen entzündete Ohren beim Hund machen? Ist dein Hund von einer Otitis betroffen, können verschiedene Maßnahmen helfen, seine Ohrenentzündung erfolgreich zu behandeln.
Behandlung einer Ohrenentzündung beim Tierarzt*bei der Tierärztin
Da in den meisten Fällen die ersten Symptome nur schwer erkennbar sind, ist eine Ohrenentzündung beim Hund oft bereits fortgeschritten und eine tierärztliche Behandlung vonnöten:
- Ist ein Fremdkörper für die entzündeten Hundeohren verantwortlich, muss der Tierarzt*die Tierärztin diesen entfernen und entzündungshemmende Medikamente oder Antibiotika zur Nachbehandlung verschreiben.
- Es kommen auch häufig spezielle Ohrentropfen für Hunde sowie Ohrenspülungen zum Einsatz.
Hausmittel gegen eine Ohrenentzündung beim Hund
Bei leichten Symptomen und zur Vorbeugung einer Otitis beim Hund können einige Hausmittel wirksam sein. Diese Mittel ersetzen allerdings keine tierärztliche Behandlung! Deshalb solltest du bei einer Ohrenentzündung bei Hunden immer zum Tierarzt*zur Tierärztin gehen. Die nachfolgenden Hausmittel kannst du ausprobieren, aber sei bitte vorsichtig und achte in jedem Fall auf die Verträglichkeit für deinen Hund:
- Verdünntes Teebaumöl wirkt bei einer Ohrenentzündung deines Hundes desinfizierend, antibakteriell und antimykotisch.
- Kokosöl reinigt die entzündeten Hundeohren sanft und wirkt entzündungshemmend.
- Abgekühlter Kamillentee wirkt bei einer Ohrenentzündung beruhigend und entzündungshemmend.
Behandlung bei einer Futtermittelallergie
Hat dein Tierarzt*deine Tierärztin eine Futtermittelallergie bzw. -unverträglichkeit als Auslöser für eine Ohrenentzündung bei deinem Hund in Verdacht, solltest du eine Futterumstellung vornehmen. Doch welches Futter ist bei einer Ohrenentzündung beim Hund geeignet?
- Vielleicht hat dein Tierarzt*deine Tierärztin bereits einen Verdacht, welcher Nährstoff aus dem bisherigen Futter deiner Fellnase zur Ohrenentzündung geführt hat. Dann ist es wichtig, ein Hundefutter zu finden, das diesen Nährstoff nicht enthält.
- Wir empfehlen grundsätzlich die Umstellung auf ein Hundefutter für Allergiker. Am besten suchst du dir ein Futter mit einer Protein- und Kohlenhydratquelle, die du deinem Hund noch nie gefüttert hast.
- Optimal ist zudem ein Futter, das eine gesunde Darmflora unterstützt und somit das Immunsystem deines Vierbeiners stärkt.
Erfahre im Video, wie dir eine Futterumstellung glücken kann:
- Unser Tipp
- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
Folgen einer unbehandelten Otitis externa beim Hund
Die Ohrenentzündung bei deinem Hund geht nicht weg? Entzündete Hundeohren beeinträchtigen das Wohlbefinden deines Vierbeiners erheblich, weshalb immer eine Behandlung erfolgen sollte. Unbehandelt kann die Otitis lange bestehen und seine Gesundheit ernsthaft gefährden. Dringt die Entzündung weiter ins Ohr ein, drohen folgende Schäden:
- Beeinträchtigung des Hörvermögens
- Trommelfellverletzungen
- Gleichgewichtsstörungen
- Schädigung des Gesichtsnervs
Wichtig: Ergreife Behandlungsmaßnahmen lieber direkt, um diese schwerwiegenden Folgen und eine chronische Ohrenentzündung beim Hund zu umgehen.
Wie einer Hunde-Ohrenentzündung vorbeugen?
Als fürsorgliche*r Hundehalter*in solltest du deinem Hund regelmäßig in die Ohren schauen, auf Symptome achten und ggf. Parasiten entfernen. Mit diesen einfachen Maßnahmen kannst du einer Ohrenentzündung beim Hund vorbeugen:
- Halte die Ohren deines Hundes trocken bzw. trockne sie nach dem Baden sanft mit einem Handtuch.
- Kürze übermäßige Behaarung am Ohr bzw. lasse sie ggf. durch eine*n Hundefriseur*in kürzen.
- Verzichte lieber auf übermäßige Ohrenpflege und vor allem auf den Einsatz von Wattestäbchen.
- Füttere deinem Vierbeiner ein Hundefutter, das eine gesunde Darmflora unterstützt und somit zur Aufrechterhaltung seiner Hautgesundheit beitragen kann. Insbesondere Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien können die Hautgesundheit - bzw. regeneration fördern.
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