

Megaösophagus beim Hund: Fütterung & Symptome
Zu den schwerwiegenderen Erkrankungen gehört der Megaösophagus beim Hund. Diese Erweiterung der Speiseröhre erschwert das Fressen und Schlucken erheblich, was zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führt. Doch es gibt keinen Grund, in Untätigkeit zu verfallen und zu verzweifeln. Du als Halter*in trägst aktiv dazu bei, deinem erkrankten Liebling die Lebensqualität zu verbessern. Wie dies gelingt und was eigentlich bei Megaösophagus beim Hund Ursache sowie Symptome sind, liest du hier nach.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Megaösophagus beim Hund?
Der Begriff Megaösophagus setzt sich aus den Wörtern „Mega“ (griechisch für „groß“ oder „erweitert“) und „Ösophagus“ (griechisch für „Speiseröhre“) zusammen. Es ist somit eine krankhafte Erweiterung der Speiseröhre, die durch eine gestörte Muskulatur hervorgerufen wird. Diese Störung beeinträchtigt die Fähigkeit, Nahrung auf natürliche Weise in den Magen zu transportieren.
Hauptproblem 1: Regurgitation beim Hund
Durch die krankhafte Speiseröhrenerweiterung bleibt das Futter oft in der Speiseröhre stecken und wird nach einiger Zeit wieder hochgewürgt. Dieser Vorgang wird als das Regurgitieren beim Hund bezeichnet. Dem Erbrechen ähnelt es nur oberflächlich. Warum? Weil die Nahrung nicht aus dem Magen kommt, sondern aus der Speiseröhre.
Hauptproblem 2: Futter bleibt in der Speiseröhre
Ein weiteres Problem bei Megaösophagus beim Hund ist, dass das Futter in der Speiseröhre verbleibt. Das zieht Bakterien an und provoziert Entzündungen. Für den Hund bedeutet dies meist Schmerzen. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass sich Nahrungspartikel in die Atemwege verirren und schwere Lungenentzündungen verursachen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sind.
Symptome
Die Symptome dieser Erkrankung treten in der Regel schleichend auf, was es schwierig macht, das Problem sofort zu erkennen. Häufig bemerken Hundehalter*innen zuerst, dass ihr Hund das Futter immer wieder hervorbringt, ohne typische Anzeichen von Erbrechen zu zeigen. Das Regurgitieren ist das gängigste Anzeichen für Megaösophagus beim Hund und tritt oft direkt nach dem Fressen oder sogar Stunden später auf. Weitere Symptome, die zwingend deine Aufmerksamkeit und eine medizinische Abklärung benötigen, sind:
- Schluckbeschwerden, die sich durch Husten oder Würgen während des Fressens äußern.
- Vermehrter Speichelfluss und eine auffällige Ansammlung von Speichel im Maul.
- Übler Geruch aus dem Maul aufgrund von Futterresten und bakteriellen Ablagerungen.
- Gewichtsverlust, der durch die mangelnde Nährstoffaufnahme entsteht.
- Atemprobleme, die durch das Einatmen von Nahrungspartikeln verursacht werden.

- Sei aufmerksam:
Achte darauf, dass sich der Zustand deines Hundes nicht verschlechtert – insbesondere wenn er regelmäßig Schwierigkeiten beim Fressen hat oder Anzeichen von Atemnot zeigt. Frühzeitiges Eingreifen ist entscheidend, um Komplikationen zu verhindern.
Ursachen von Megaösophagus
Megaösophagus ist entweder angeboren oder wird von dem Tier mit der Zeit erworben. Angeborene Formen treten oft schon im Welpenalter auf, wobei einige Hunderassen wie der Deutsche Schäferhund, die Deutsche Dogge oder der Irish Setter verstärkt anfällig sind. In diesen Fällen zeigt sich das Problem meist bei der ersten Futterumstellung von Milch auf feste Nahrung. Die erworbene Form des Megaösophagus beim Hund kann viele Ursachen haben, darunter:
- Muskelschwäche oder degenerative Erkrankungen
- Entzündungen der Speiseröhre, die durch chronischen Reflux oder Fremdkörper verursacht werden
- Hormonelle Störungen, wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Morbus Addison
- Neurologische Erkrankungen, bei denen die Muskulatur der Speiseröhre nicht richtig funktioniert
- Autoimmunerkrankungen, die das Nervensystem beeinträchtigen, wie z. B. Myasthenia gravis
- Vergiftungen oder Tumore, die Druck auf die Speiseröhre ausüben
- Nicht immer feststellbar:
Manchmal bleibt die genaue Ursache unklar. In diesen Fällen spricht man von einem idiopathischen Megaösophagus.
Wie erfolgt die Diagnose?
Um die Erkrankung sicher zu diagnostizieren, wird dein Tierarzt*deine Tierärztin bei Verdacht auf Megaösophagus deinen Hund röntgen. Oft wird dabei ein Kontrastmittel eingesetzt, um die Speiseröhre und die mögliche Verengung oder Erweiterung deutlicher darzustellen. Zusätzlich ist manchmal eine Endoskopie nötig, um die Schleimhaut der Speiseröhre zu untersuchen und mögliche Entzündungen oder Verletzungen festzustellen.
Megaösophagus beim Hund diagnostiziert: Was sind die Folgen?
Die Folgen von Megaösophagus beim Hund erweisen sich als schwerwiegend, wenn nicht frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden:
- Das größte Risiko besteht darin, dass Futterpartikel in die Atemwege gelangen und eine Aspirationspneumonie verursachen.
- Diese Art der Lungenentzündung stellt für den Hund eine lebensbedrohliche Situation dar, weshalb eine sofortige tierärztliche Behandlung unumgänglich ist.
- Auch Entzündungen der Speiseröhre, die durch das lange Verweilen von Futter in der erweiterten Speiseröhre entstehen, kommen häufig vor und müssen behandelt werden.
Lebenserwartung bei Megaösophagus beim Hund
Wurde bei deinem Hund Megaösophagus diagnostiziert? Dann fragst du dich vielleicht, wie viel Zeit deinem geliebten Vierbeiner noch bleibt. Die Lebenserwartung von Hunden mit Megaösophagus ist sehr individuell. Bei einem angeborenen Megaösophagus liegt sie in der Regel bei 6 Monaten. Die konkrete Lebenserwartung für deinen Hund ist allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig:
- Ist der Megaösophagus bei deinem Hund angeboren oder krankheitsbedingt?
- Wie weit ist die Grunderkrankung bei einem krankheitsbedingten Megaösophagus bereits fortgeschritten und lässt sie sich behandeln?
- Hat die Krankheit bereits körperliche Folgen nach sich gezogen, beispielsweise Lungenentzündungen oder einen Gewichtsverlust?
- Wichtig:
Ergreife frühzeitig Maßnahmen! Wenn du darauf achtest, dass dein Hund sein Futter nicht regurgitiert und du ihm bedarfsangepasstes Hundefutter fütterst, kannst du seine Lebenserwartung positiv beeinflussen.
- Unser Tipp

- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
Ist Megaösophagus beim Hund heilbar?
Die Prognose für eine Heilung des Megaösophagus beim Hund ist davon abhängig, ob dieser angeboren ist oder krankheitsbedingt auftritt und wie die Krankheit bei deinem Hund verläuft:
- Hat dein Hund den Megaösophagus krankheitsbedingt entwickelt, muss man die entsprechende Grunderkrankung behandeln. Wenn du diese erfolgreich behandeln lassen kannst, sind auch die Heilungschancen für den Megaösophagus entsprechend hoch.
- Ein angeborener Megaösophagus beim Hund ist häufig nicht heilbar. Mit der richtigen Behandlung kannst du allerdings auftretende Symptome lindern. Einige dieser Maßnahmen haben wir dir in unserem Beitrag bereits vorgeschlagen. In manchen Fällen können auch entsprechende Medikamente oder eine Operation der Speiseröhre helfen.
- Insgesamt liegt die Heilungsrate bei der Erkrankung zwischen 40 und 50 %. Wichtig ist dabei: Je früher die Diagnose erfolgt, desto größer ist auch die Chance, den Megaösophagus zu heilen.

Fütterung bei Megaösophagus
Zweifelsfrei darf bei Megaösophagus beim Hund die Ernährung und Fütterung nicht mehr so erfolgen wie davor. Einige Änderungen sind gefragt, um besser mit der Erkrankung umzugehen und deinem Hund das Leben zu erleichtern:
- Aufrechte Fütterungsposition: Eine der wichtigsten Maßnahmen bei Megaösophagus beim Hund ist die Fütterung in einer aufrechten Position. So kann das Futter durch die Schwerkraft direkt in den Magen gelangen, ohne in der Speiseröhre stecken zu bleiben. Diese Position sollte auch nach der Fütterung für mindestens 20 bis 30 Minuten beibehalten werden.
- Weiches oder püriertes Futter: Die Konsistenz des Futters ist entscheidend. Weiches, gut eingeweichtes oder püriertes Futter erleichtert das Schlucken und sorgt dafür, dass es schneller den Magen erreicht. Probiere verschiedene Konsistenzen aus, um herauszufinden, was für deinen Hund am besten geeignet ist.
- Kleinere, häufige Mahlzeiten: Große Mengen Futter auf einmal belasten die Speiseröhre. Verteile die Tagesration auf mehrere kleine Mahlzeiten, um den Verdauungsprozess zu erleichtern.
- Verzicht auf Leckerlis und Kauknochen: Leckerlis, Kekse und Kauknochen sollten umgangen werden, da diese das Risiko des Verschluckens erhöhen und schwerer zu verdauen sind.
- Hochverdauliches Hundefutter: Hochwertige, leicht verdauliche Futtersorten mit ausgewogenen Nährstoffen sind sehr wichtig. Achte darauf, dass dein Hund trotz der Erkrankung alle notwendigen Nährstoffe erhält.
Was kann ich noch für meinen Hund mit Megaösophagus tun?
Bei Megaösophagus beim Hund sind neben der Fütterung weitere Maßnahmen ratsam, um sein Wohlbefinden zu stärken:
- Gewichtsmanagement: Hunde mit Megaösophagus neigen zu Gewichtsverlust. Es ist daher wichtig, das Gewicht deines Hundes regelmäßig zu überprüfen und sicherzustellen, dass er ausreichend Kalorien zu sich nimmt.
- Vermeidung von Stress: Stress verschlimmert den Zustand; du solltest daher für eine entspannte Umgebung sorgen – auch und gerade während der Fütterungszeiten.