Schleppleinentraining für Hunde: Unsere Praxistipps

Der Einsatz einer Schleppleine kann für verschiedenste Situationen im Hundetraining sinnvoll sein. Hier erfahren Sie, was die Vorteile vom Schleppleinentraining sind, wie man es aufbaut und was vor dem Gebrauch der Schleppleine zu beachten ist.

Vorteile des Schleppleinentrainings

Vor allem bei jungen Hunden ist Schleppleinentraining ratsam. Denn sie erkunden die Welt, zeigen häufiger Jagdverhalten oder reagieren nicht immer auf die Kommandos des Besitzers. Durch den gezielten Einsatz der Schleppleine kann:

Durch die Kontrolle des Hundes mit der Schleppleine können Hundebesitzer also vermeiden, dass unerwünschtes Verhalten entsteht bzw. dieses wieder eindämmen und abtrainieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kommandos auch auf weitere Distanz sicher geübt werden können.

Wann ist der Einsatz der Schleppleine sinnvoll?

Wie eben beschrieben, ist der Einsatz der Schleppleine beim Anti-Jagd-Training, bei jungen Hunden und zum Trainieren des Rückrufs und anderer Signale ratsam. Jedoch kann eine Schleppleine auch in anderen Situationen dem Halter Sicherheit und dem Hund Bewegungsfreiheit geben:

Ziel des Schleppleinentrainings

Ziel des Schleppleinentrainings ist es, dass der Hund während des gemeinsamen Spaziergangs auf seinen Besitzer achtet, sich nicht zu weit von ihm entfernt und gegebene Kommandos ausführt. Endziel sollte sein, dass der Hund den Radius der Leine selbstständig einhält und man die Schleppleine letztendlich nicht mehr benötigt.

Auswahl der Schleppleine: Material, Länge und Auswahl eines Geschirrs

Schleppleinen gibt es in verschiedenen Längen und Materialien. Der Durchmesser und das Material der Leine sollten an die Größe und Kraft des Hundes angepasst sein. Bei kleinen Hunden reicht ein Durchmesser von ca. 6 mm. Bei großen Hunden sollte die Leine einen Durchmesser von mindestens 10-12 mm betragen und einen robusten Karabiner besitzen. Als Material empfehlen wir Biothane. Biothane Schleppleinen sind robust, langlebig und leicht zu reinigen.

Die Leinenlänge beträgt in der Regel 5 bis 15 Meter. Hierbei sollte man bedenken, dass noch längere Leinen schnell unhandlich werden können und der Hund eine enorme Kraft entwickeln kann. Ebenfalls sollte die Leine nicht unnötige Schlaufen oder Ösen haben, um die Gefahr des Verfangens im Gestrüpp zu minimieren.

In jedem Fall ist eine Schleppleine nur an einem gutsitzenden Brustgeschirr zu befestigen, um Verletzungen am Halswirbel des Hundes zu vermeiden. Für die Besitzer ist es ratsam Handschuhe zu nutzen, da man sich sonst schnell Verbrennungen zuziehen kann. Während des Trainings sollten Hundebesitzer stets auf ihren Hund konzentriert sein, da dieser schnell anrucken oder sich an einem Baum oder Busch verheddern kann.

Warum eine Schleppleine und keine Flexileine?

Hundetrainer ziehen eine Schleppleine in der Regel gegenüber der Flexileine vor. Das hat verschiedene Gründe:

Vor dem Schleppleinentraining: Was ist zu beachten?

Nach der Auswahl einer Schleppleine und des passenden Brustgeschirrs, kann das Schleppleinentraining beginnen. Ist der Hund noch nicht an ein Geschirr gewöhnt, wäre dies der erste Trainingsschritt.

Zu Beginn des Trainings sollte man eine angenehme Lernumgebung schaffen, das heißt an Orten und zu Zeiten spazieren gehen, an denen nicht zu viel los ist und es dem Hund möglich ist, sich zu konzentrieren. Tragen Sie außerdem festes Schuhwerk und sorgen Sie für einen sicheren Stand.

Weiterhin bietet es sich an, das Futter des Hundes mit nach draußen zu nehmen und die Mahlzeit für Übungen zu geben und den Hund häufig zu belohnen, wenn er den Radius der Schleppleine einhält. Besondere Belohnungen sollten dann von der Tagesration abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Aufbau des Schleppleinentrainings

Schleppleinentraining bedeutet auch Aufmerksamkeitstraining. Läuft der Hund auf der Höhe des Besitzers, wird er durch Worte oder Futterbelohnungen bestätigt. Zieht er wieder nach vorne, folgt ein Richtungswechsel. Bei konsequentem Training wird der Hund lernen, dass es sich lohnt, sich am Besitzer zu orientieren.

Ist der Hund unaufmerksam oder zieht nach vorne, dreht sich der Hundebesitzer in die entgegengesetzte Richtung. Dabei sollte jedoch nicht an der Leine herumgeruckt werden. Um den Zug an der Leine zu vermeiden und damit der Hund selbstständig den Leinenradius einhält, sollte ein Leinenendsignal aufgebaut werden.

Dafür wird ein Signal wie „Stopp“ oder „Ende“ gegeben, bevor das Leinenende erreicht ist. Läuft der Hund dennoch weiter, ist die Konsequenz der Zug an der Leine, was der Hund in Zukunft eigentlich vermeiden will und deshalb nach dem Endsignal selbstständig stoppen sollte.

Sollte der Hund Jagdverhalten, wie Fixieren, Anschleichen oder Hetzen zeigen, muss dieses so schnell wie möglich durch den Besitzer unterbrochen werden. Als Alternative für Jagen oder Buddeln nach Beute, kann dem Hund zum Beispiel ein Spiel mit einem Futterbeutel oder Spielzeug angeboten werden.

Bei erfolgreichem Training kann die Länge der Leine langsam gekürzt oder gegen eine dünnere Leine ersetzt werden. Trägt das Training weiter Früchte, sollte die Schleppleine zunächst nur fallen gelassen, dann für einige Minuten abgemacht werden. Fällt der Hund in alte Verhaltensmuster zurück, geht man im Training wieder einige Schritte zurück.

Hund ist ohne Schleppleine aufmerksam

Konsequenz beim Schleppleinentraining

Beim Schleppleinentraining ist es wichtig, dass dieses konsequent umgesetzt wird. Dafür sollte der Hund mindestens ein paar Wochen bei jedem Spaziergang an der Schleppleine geführt werden, damit er gar nicht erst wieder die Chance bekommt, sich zu weit zu entfernen Kommandos zu ignorieren oder zu jagen.

Ziel ist es jedoch, langfristig dem Hund mehr Freiheit geben zu können, auch wenn dafür einige Monate konsequentes Schleppleinentraining nötig ist.

Zusammengefasst: Training mit der Schleppleine

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