Fasten mit dem Hund – ist das sinnvoll?
Das Thema Fasten beim Hund beschäftigt viele Hundebesitzer*innen, die das Beste für ihren Liebling wollen. Immer wieder hören wir von der vermeintlich gesundheitsfördernden Wirkung eines wöchentlichen Fastentags. Stimmt das?
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte des Hundefastens
Traditionell wurde das Fasten bei Hunden als natürliche Methode zur Gesunderhaltung angesehen. Der Gedanke dahinter stammt aus einer Zeit, als Menschen die Wolfsabstammung des Hundes als Rechtfertigung für verschiedene Ernährungspraktiken nutzten. Viele Züchter*innen schwören noch heute auf die reinigende Wirkung eines Fastentags für Hunde.
Gängige Argumente für das Fasten
Die vermeintliche Entgiftung und Reinigung des Verdauungssystems bildet ein Hauptargument:
- Befürworter*innen glauben an eine „Selbstreinigung“ des Darms.
- Die These: Schadstoffe werden während der Fastenzeit ausgeschieden.
- Sie nehmen also an, dass Hunde eine verbesserte Darmflora nach der Fastenzeit haben.
Es bleiben Annahmen: All diese Argumente für ein Fasten mit Hund sind wissenschaftlich nicht belegt. Zu einer Entschlackung kommt es nicht. Die Zellen der Darmwand und die natürliche Darmflora benötigen kontinuierlich Substrat, um sich selbst zu ernähren. Ist der Darm leer, kann es zu Imbalancen der Darmbakterien und zu Schäden in den Darmzellen kommen.
Den Bezug zum natürlichen Fressverhalten der Wölfe nutzen Befürworter*innen ebenfalls als Argumentationsgrundlage:
- Da Hunde von den Wölfen abstammen, müsse man sich am Wildtier-Verhalten orientieren.
- Wölfe haben teilweise unregelmäßige Fresszeiten aufgrund der Jagd und somit natürliche Fastentage.
Hund ist nicht gleich Wolf: Der domestizierte Hund hat andere Stoffwechselbedürfnisse entwickelt als der Wolf sie hat. Dies gilt es, zu berücksichtigen.
Die angebliche Stärkung des Immunsystems ist darüber hinaus argumentativ vertreten:
- Die Theorie besagt, dass eine Nahrungspause regenerative Auswirkungen habe.
- So solle ein Fastentag für Hunde die Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte unterstützen.
Eine gute Ernährung ist besser: Eine kontinuierliche und auf deinen Hund abgestimmte Nährstoffversorgung ist für seine Immunabwehr hilfreicher. Außerdem können die Fastentage beim Hund Stress verursachen, was das Immunsystem wiederum schwächt.
Fasten mit Hund: Wissenschaftliche Erkenntnisse
Die moderne Veterinärmedizin sieht das regelmäßige Fasten bei gesunden Hunden kritisch. Forschungen zeigen, dass der Stoffwechsel unserer Haustiere auf eine regelmäßige Nahrungsaufnahme ausgerichtet ist. Auch die oft zitierte Ähnlichkeit zum Wolf lässt sich in diesem Kontext nicht aufrechterhalten.
Risiken des Fastens für deinen Hund
- Die Übersäuerung des Magens kann zu Unwohlsein und Erbrechen von Magensäure führen.
- Die natürliche Darmflora deines Hundes wird gestört.
- Eine mögliche Unterzuckerung kann auftreten, besonders bei kleinen Hunderassen.
- Dein Hund spürt Stress und wird unruhig, wohlgemerkt jedesmal.
Wann kann Fasten tatsächlich sinnvoll für deinen Hund sein?
- Ein Fastentag für einen Hund mit Durchfall oder Erbrechen von Futter aufgrund von akuten Magen-Darm-Problemen kann sinnvoll sein. Der Verdauungstrakt kann so erst einmal zur Ruhe kommt.
- Wenn du mit deinem Vierbeiner zu einer Blutuntersuchung musst, kann es manchmal notwendig sein, dass er nüchtern ist. Wichtige Werte wie die Schilddrüsenfunktion oder Diabetesfaktoren können so korrekt bestimmt werden. Dein*e Tierarzt*Tierärztin wird dich darauf hinweisen, wenn es nötig ist.
- Wenn dein Hund hin und wieder nicht frisst, beobachte ihn genau. Du musst dir bei einer eintägigen Futterpause keine Sorgen machen, solange er sonst fit wirkt. Sollte die Verweigerung länger dauern, hilft dir dein*e Tierarzt*Tierärztin, mögliche Ursachen zu finden.
Egal, warum oder wie lange dein Hund nicht fressen soll oder von selbst nicht frisst: Stelle immer frisches Wasser bereit und gehe sicher, dass er ausreichend trinkt!
Besser als ein Fastentag für Hunde
Statt eines Fastentags empfehlen wir dir, auf eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung zu achten. Eine gesunde Routine ist der beste Weg, deinen treuen Begleiter fit zu halten:
- Füttere hochwertiges und auf deinen Hund abgestimmtes Hundefutter!
- Achte auf regelmäßige Mahlzeiten zu festen Zeiten!
- Beobachte das Fressverhalten deines Vierbeiners genau!
- Plane kleine, ausgewogene Portionen über den Tag verteilt!
- Integriere gesunde Snacks in den Alltag!
- Sorge für ausreichend Bewegung!
- Unser Tipp
- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.