Hund-mit-Lupe-im-Weizenfeld
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Getreide für den Hund: Hafer, Mais und Co.

Das Thema „Getreide im Hundefutter“ sorgt regelmäßig für viel Gesprächsstoff unter Hundemenschen. Die einen argumentieren mit dem Wolf als Ahnen, der kein Getreide jagt. Die nächsten argumentieren mit zunehmenden Unverträglichkeiten durch verarbeitetes Getreide oder, dass Getreide Krebs verursachen soll. Und wiederum andere sehen in Getreide nur einen billigen Füllstoff der Futtermittelindustrie. Woher kommen aber diese Mythen um Getreide für den Hund? Wir gehen dem Ganzen auf den Grund!

Inhaltsverzeichnis

Getreide im Hundefutter – 6 Fakten

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Autorin Tierärztin Dr. Maria Hänse

Dr. Maria Hänse hat Veterinärmedizin studiert, war mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig tätig und widmet sich nun der Weiterentwicklung des futalis® Ernährungskonzeptes. Erfahre mehr über unsere Autorin!

„In meiner täglichen Arbeit sehe ich sehr viele Hunde, die auf einen reduzierten Fleischanteil angewiesen sind: nieren- oder leberkranke Hunde, Hunde mit Leishmaniose, Harnsteinen oder Magen-Darm-Erkrankungen. Aber auch bei kerngesunden Hunden achten wir auf eine bedarfsgenaue Zufuhr an Proteinen. Getreide ist eine ideale Energiequelle und Ergänzung zu Protein und Fett für die Energiegewinnung. Darüber hinaus ist uns auch unser ökologischer Fußabdruck wichtig. Warum sollten wir unsere Hunde mit übermäßig viel Fleisch ernähren, wenn es gar nicht nötig ist? Mit unserer bedarfsgenauen Futterberechnung und der Nutzung von beispielsweise Reis, Hafer und Mais tragen wir somit zum Tierwohl unserer Hunde wie auch der Nutztiere bei.“

Was versteht man unter Getreide?

Der Begriff Getreide umfasst grasartige Pflanzen (Süßgräser), die Früchte in Körnerform tragen. Zum Getreide gehören vor allem Weizen, Dinkel, Hafer, Roggen, Gerste, Reis, Mais und Hirse:

Unterschiedliche-Getreidearten-in-Saecke-gefuellt

Getreide für Hunde? – Die Inhaltsstoffe im Fokus

Getreidekörner sind durch ihren hohen Stärkegehalt eine ideale Energiequelle und ergänzen die Energiegewinnung aus Proteinen und Fetten. Doch was steckt noch in den einzelnen Sorten? Wir haben euch die wichtigsten Inhaltsstoffe zusammengetragen.

Beachte: Da Getreide ein Naturprodukt ist, können wir dir nur die Durchschnittswerte liefern. Der Gehalt an verschiedenen Nährstoffen kann je nach Sorte, Anbau und Wetter mit jeder Ernte davon abweichen.

Dinkel für Hunde?

Gerste für Hunde?

Hafer für Hunde?

Verstreute-Haferflocken

Hirse für Hunde?

Dürfen Hunde Mais essen?

Mais-in-verschiedenen-Formen

Was ist Maisgluten?

Der Begriff „Maisgluten“ ist ein wenig irreführend. Dabei handelt es sich um ein Nebenprodukt der Maisverarbeitung, insbesondere bei der Herstellung von Maisstärke und Maissirup. Es besteht hauptsächlich aus den Proteinen des Maiskorns. Trotz seines Namens enthält Maisgluten kein Gluten im Sinne von Weizengluten.

Reis für Hunde?

Reiskoerner-fallen-aus-einem-Sack

Roggen

Weizen für Hunde?

Was ist eine Getreideallergie beim Hund?

Hundehalter*innen suchen heutzutage vermehrt nach Hundefutter ohne Getreide. Dem Trend nach getreidefreien Lebensmitteln scheint die Angst vorauszugehen, der Gesundheit seines vierbeinigen Lieblings zu schaden.

Hund-kratzt-sich-am-Kopf

Getreide für den Hund: Futtermythen und ihre Auflösung

Wir behaupten keck: Nur über Elvis Presley und die erste Mondlandung halten sich mehr Mythen als zum Thema „Getreide im Hundefutter“. Doch im Vergleich zum verschwörerischen Sumpf der ersten Themen gibt es über Getreide und seinen Nutzen im Hundefutter viele belegbare Studien.

Wölfe jagen kein Getreide oder: Wie der Wolf zum Getreide kam

Als sich die Wölfe vor rund 12.000 Jahren den Menschen anschlossen und sich zu Haushunden entwickelten, passten sie auch ihren Stoffwechsel an. Statt auf Beutezug zu gehen, fraßen sie, was der Mensch in der Nähe der Höhle liegen ließ. Das waren oft auch Getreideprodukte. Um der Ernährungsumstellung des frühen Hundes auf die Spur zu kommen, untersuchten schwedische Forscher*innen aus Uppsala das Erbgut von 19 Wölfen und von 71 Hunden aus 38 verschiedenen Rassen:

Ihre wichtigste Entdeckung: Bei ihrer Genanalyse fanden die Forscher*innen zehn Erbgutabschnitte, die es den Hunden leichter machten, Stärke zu verdauen:

Hundefutter mit Getreide fördert Unverträglichkeiten

Hundehalter*innen tendieren dazu, Getreide häufig als Hauptursache für Allergien anzusehen, obwohl es dafür keine wissenschaftlichen Belege gibt:

Ein falscher Umkehrschluss als Ursache für den Mythos: Es gibt viele Hunde, die Unverträglichkeiten auf einzelne Getreidesorten wie bspw. Weizen aufzeigen. Das liegt aber nicht daran, dass Hundefutter mit Getreide ein höheres Allergiepotential hat. Das Gegenteil haben wir ja bereits beschrieben. Die Ursache liegt eher darin, dass Getreide und bei uns vor allem gut verfügbarer, heimischer Weizen so oft in Futtermitteln, Hundesnacks und auch menschlicher Nahrung verwendet wird. Fast jeder Hund hatte also schon einmal Kontakt mit Getreide – die Grundvoraussetzung, damit sich eine Unverträglichkeit entwickelt.

Getreide ist für Hunde unverdaulich

Auch wenn wir zum Mythos „Wölfe jagen kein Getreide“ schon die schwedischen Forscher*innen zitiert haben, die belegen konnten, dass Hunde sehr wohl Getreide verdauen können, möchten wir auf diesen Mythos noch einmal separat eingehen:

Getreide verursacht Krebs

Dieser Mythos entspringt vermutlich einem Missverständnis, hält sich aber aufgrund seiner emotionalen Botschaft sehr hartnäckig:

Getreide ist ein billiger Füllstoff der Futtermittelindustrie

Die Aufklärung dieses Mythos ist für uns eine Herzenssache, weil wir uns direkt angesprochen fühlen:

Ist Getreide gut für Hunde? Auf jeden Fall!

Das Fazit unserer Tierärztin Maria:

„Wir können häufig beobachten, dass ein überhöhter Anteil an Fleisch in der Nahrung Verdauungsbeschwerden hervorrufen kann. Eine überhöhte Proteinzufuhr durch sehr hohe Fleischanteile kann auch den Stoffwechsel belasten – überschüssige Eiweißabbauprodukte müssen vom Körper wieder ausgeschieden werden. Die gesundheitlichen Folgen können Harnsteine oder eine übermäßige Belastung der Nieren und der Leber sein. Getreide ist hingegen eine gesunde Energiequelle für eine gesunde und ausgewogene Ernährung unserer Hunde.“

Unsere kostenlose Futterprobe mit gesundem Getreide