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Proteine für den Hund

 Die Ernährung unserer Hunde leistet einen wichtigen Beitrag zu ihrer Gesundheit. Mit dem Futter nehmen sie lebensnotwendige Nährstoffe auf, die sie für den Aufbau und die Erhaltung ihrer Körperfunktionen benötigen.

Was sind Proteine?

Proteine im Fleisch

Proteine, oder auch Eiweiße genannt, sind komplexe organische Verbindungen, die sich aus verschiedenen Aminosäuren zusammensetzen. Der Name „Eiweiß“ leitet sich vom hohen Gehalt im Eiklar ab, aber auch in Fleisch und Milchprodukten ist es in großer Menge enthalten. Man spricht hierbei von tierischem Protein, aber auch pflanzliche Futtermittel wie Getreide, Gemüse oder Hülsenfrüchte enthalten Eiweiß, das sogenannte pflanzliche Protein.

Funktionen der Proteine im Körper

Das Nahrungsprotein kann nicht direkt vom Organismus aufgenommen werden. Deshalb müssen die Proteine zunächst in ihre Bestandteile, teilweise bis auf die Stufe der Aminosäuren, zerlegt werden. Hierfür sind körpereigene Enzyme zuständig, die in der Bauchspeicheldrüse produziert und in den Darm abgegeben werden. Zu ihnen gehört beispielsweise das Trypsin. Die Aminosäuren werden dann im Darm absorbiert und in den Blutkreislauf aufgenommen. Die Leber koordiniert die Weiterverarbeitung der Aminosäuren: sie werden zu körpereigenem Protein aufgebaut, zu ihren Zielorten transportiert und gespeichert. Nicht benötigte Aminosäuren werden zu einfachen Stickstoff-Verbindungen abgebaut und über den Kot oder Urin ausgeschieden.

Körpereigene Proteine erfüllen vielfältige Funktionen: sie werden zum Auf- und Umbau sämtlicher Körpergewebe benötigt, also der Muskulatur, Organe, Knochen, Haut und Haare. Auch die Blutbestandteile, Enzyme und Hormone sowie andere Botenstoffe werden aus Proteinen gebildet. Dabei finden stetige Umbauvorgänge statt, so dass auch eine stetige Zufuhr mit Aminosäuren notwendig ist.

Dabei müssen aber nicht alle Aminosäuren mit der Nahrung aufgenommen werden. Einige Aminosäuren können vom Hund selbst gebildet werden. Nur die sogenannten essentiellen Aminosäuren, die vom Körper nicht selbst gebildet werden, müssen über die Nahrung zugeführt werden. Beim Hund sind dies unter anderem Arginin und Histidin.

Die Rolle der Proteine in der Ernährung

Proteine werden insbesondere zur Versorgung des Körpers mit essentiellen Aminosäuren benötigt. Sie können darüber hinaus aber auch zur Energiegewinnung herangezogen werden. Da dieser Vorgang für den Körper aber sehr aufwendig und verlustreich ist, bevorzugt er Fette und Kohlenhydrate zur Energiegewinnung, weil diese viel effektiver verwertet werden können.

Dennoch enthält Hundefutter meist mehr Protein als zur Deckung des Aminosäurenbedarfs notwendig ist, da auch Fette und Kohlenhydrate nur in begrenztem Maße im Darm verdaut werden können. Eine optimal verträgliche Futterration besteht daher aus einem ausgewogenen Verhältnis aus diesen drei Energielieferanten – je nach individuellem Bedarf des Hundes und je nach individueller Verträglichkeit.

Natürlich sind tierische Proteine auch Geschmacksträger. Hunde sind von Natur aus Carni-Omnivore, also Allesfresser mit einer Vorliebe für Fleisch. Deshalb sollte jede Futterration für gesunde Hunde einen gewissen Anteil an Fleisch enthalten. Bei bestimmten Krankheiten, wie Nieren- oder Lebererkrankungen, kann hingegen eine deutliche Reduktion des Fleischanteils notwendig sein.

Folgen von Fehlversorgungen

Eine Unterversorgung mit Aminosäuren ist selten, da Fleisch und andere tierische Produkte, aber auch Sojaproteine, reich an essentiellen Aminosäuren sind. Hierzu kann es insbesondere bei vegetarischer oder vor allem veganer Ernährung kommen, wenn überwiegend pflanzliche Proteine mit ungünstiger Aminosäurenzusammensetzung verfüttert werden, aber auch Verdauungs- und Stoffwechselstörungen können die Versorgung mindern. Die Folge sind Wachstumsstörungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen im Welpen- und Junghundalter. Später dann werden Mangelversorgungen insbesondere durch ein struppiges Haarkleid, eine schlechte Allgemeinkondition und erhöhte Krankheitsanfälligkeit sichtbar. Bei trächtigen oder säugenden Hündinnen zeigen sich erhöhte Welpenverluste, eine verringerte Milchbildung mit Minderwachstum der Welpen sowie eine Auszehrung der Hündin selbst.

Eine Überversorgung mit Proteinbausteinen kann immer dann auftreten, wenn zu viel Protein gefüttert wird oder wenn überwiegend minderwertige Proteine zugeführt werden, die nur einen geringen Anteil an essentiellen Aminosäuren enthalten und die somit in erhöhter Menge aufgenommen werden müssen. Ein Überschuss an nicht benötigten Proteinbausteinen führt zum einen zu einer Verdauungsbelastung im Darm und begünstigt die Entstehung von Blähungen und übelriechendem Kot. Auch der Stoffwechsel kann belastet sein, insbesondere dann, wenn die Leber oder Niere bereits beginnende Funktionsstörungen aufweisen und somit mit dem Abbau und der Ausscheidung überschüssiger Proteinbausteine überlastet sind. Die Abbauprodukte der Proteine und Aminosäuren – unter anderem Ammoniak – sind hochgiftig für den Körper und führen bei einer Ansammlung im Organismus zu Übelkeit, Krampfanfällen und Organschädigungen.

Die optimale Versorgung mit Proteinen und Aminosäuren

Um die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren zu sichern, genügt bei ausgewachsenen Hunden eine Zufuhr von etwa 2 bis 6 g Nahrungsprotein (Rohprotein) je kg Körpergewicht des Hundes, wobei kleinere Hunderassen eher mehr Protein benötigen, größere verhältnismäßig weniger. Der Bedarf im Wachstum ist deutlich erhöht, und auch trächtige oder säugende Hündinnen sowie sportlich sehr aktive Hunde oder Arbeitshunde haben einen gesteigerten Bedarf. Auch bei der überwiegenden Zufuhr pflanzlicher Proteine mit ungünstiger Aminosäurenzusammensetzung sollte die Versorgung dementsprechend erhöht werden.

Proteine im FutterEine ausgewogene Futterration für gesunde Hunde enthält allerdings meist einen etwas höheren Proteinanteil als zur Bedarfsdeckung notwendig, um eine ausgeglichene Energieversorgung zu ermöglichen. Der Anteil an Energielieferanten in der Futterration kann also beim ausgewachsenen Hund im Erhaltungsstoffwechsel etwa zu einem Drittel auf Proteine entfallen, und zu etwa zwei Dritteln auf Fette und Kohlenhydrate. Im Trockenfutter entspricht dies Werten von etwa 19-25 % Rohprotein, im Feuchtfutter etwa 5-7 %, wobei der optimale Wert von den individuellen Eigenschaften des Hundes sowie auch vom Energiegehalt bzw. der Energiedichte des Futters abhängt. Höhere Eiweißgehalte, wie in der Praxis häufig zu finden, sind meist gar nicht nötig und können zu Überversorgungen führen. Bei Hunden im Wachstum ist der optimale Gehalt im Futter natürlich höher und liegt bei etwa 23-27 % im Trockenfutter bzw. 6-8 % im Feuchtfutter.

Im Wachstum ist zu beachten, dass der Bedarf mit den Monaten kontinuierlich abnimmt, und dass auch hier die Endgröße der Rasse von Bedeutung ist. Deshalb ist es wichtig, dass das Futter bei Welpen immer auf die genaue Wachstumsphase, das aktuelle Gewicht und die Hunderasse angepasst wird. Ein universelles Welpenfutter für alle Hundegrößen und Altersstufen hingegen erhöht das Risiko von Fehlversorgungen und Wachstumsstörungen in sich. Auch bei einem anderweitig erhöhten Energiebedarf wie bei Leistungshunden oder Zuchthündinnen ist der Proteinbedarf erhöht, wobei der prozentuale Gehalt im Futter durch eine ohnehin erhöhte Futterzufuhr meist gar nicht deutlich erhöht sein muss. Auch hier hängt der individuelle Bedarf wieder von den Ausgangseigenschaften des Hundes sowie von der genauen Art der Leistung oder auch dem Laktationsstadium sowie der Anzahl der Welpen ab.

Die prozentualen Angaben im Futter sind jedoch nicht das wichtigste Kriterium, sondern auf den individuellen Bedarf eines jeden Hundes kommt es an. Dieser sollte mittels professioneller Rationsberechnung ermittelt werden und daraufhin eine ausgewogene und bedarfsgenaue, individuelle Futterration erstellt werden.

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