Collie Krankheiten

Die Herkunft des Collies ist nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich ist, dass sein Urahn als Hütehund in der schottischen Hochebene genutzt wurde. Im 1. Weltkrieg wurde der Collie dann als Sanitäts- und Meldehund eingesetzt, da er nervenstark und lauffreudig ist und genug Energie für seine Aufgaben hatte. Erst später, als der Collie immer mehr als Ausstellungs- und Showhund genutzt wurde, wurde bei der Zucht gesteigerter Wert auf sein schönes langes Fell gelegt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist auch der Kurzhaarcollie wieder in der Beliebtheit gestiegen und wird hauptsächlich als Wach-, Stöber- oder Treibhund eingesetzt.

rassespezifische Krankheiten beim Langhaar Collie

Prädispositionen für ernährungsrelevante Krankheiten

Magendrehung

Beim Collie kann es aufgrund seiner Größe, wie bei anderen großen Rassen, zu einer Magendrehung kommen. Dies geschieht hauptsächlich, wenn Ihr Hund nur eine große Mahlzeit am Tag bekommt. Der Magen dehnt sich infolge der großen Futtermenge stark aus und wird sehr schwer, wodurch die Magenwand dünner und die Bänder, die den Magen im Körper in seiner Position halten, mit der Zeit immer lockerer werden. Der Magen des Collies hat nun die Möglichkeit sich um sich selbst zu drehen. Ein weiterer Risikofaktor ist die bei gieriger Futteraufnahme mit abgeschluckte Luft, die ebenfalls zu einer Ausdehnung des Magens führt. Zusätzlich verlangsamen hohe Calciumaufnahmen die Passage des Mageninhalts in den Darm, weshalb der Magen über längere Zeit als üblich mit dem Futterbrei gefüllt bleibt. Wie zu erwarten, wird durch den verdrehten Magen die Weitergabe seines Inhalts stark eingeschränkt (Mackenzie et al. 2010).
Um einer Magendrehung vorzubeugen, ist es empfehlenswert, die Tagesration Ihres Collies auf zwei Mahlzeiten zu verteilen. Des Weiteren sollten Sie eine übermäßige Calcium-Zufuhr verhindern.

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Bei der HD handelt es sich um eine Inkongruenz des Hüftgelenks. Die Gelenkpfanne des Collies ist dabei zu stark abgeflacht, der Oberschenkelkopf hat zu viel Bewegungsspielraum darin. Die Anfälligkeit für diese Erkrankung ist vererbt. Es werden hier verschiedene Schweregrade unterschieden. Betroffen sind neben dem Collie auch zahlreiche andere große Rassen. Als Folgen sind abnorme Beweglichkeiten im Gelenk, ein instabiler Gang, Aufstehprobleme und die Entstehung von Arthrosen in Verbindung mit starken Schmerzen zu beobachten.

Durch diätetische Maßnahmen kann hier durch das Futter unterstützend eingegriffen werden. Auch bei dieser Erkrankung sollte streng auf das Gewicht des Collies geachtet werden, um die Hüften eines betroffenen Tieres nicht noch zusätzlich zu belasten. Darüber hinaus werden dem Futter knorpelaufbauende Substanzen wie beispielsweise Grünlippmuschel beigemischt (Bierer und Bui 2002). Auch schon während des Wachstums sollte an eine mögliche HD des Collies gedacht werden und der Hund mit bedarfsgerechten Energiemengen im Futter versorgt werden. Eine Überversorgung würde die Erkrankung begünstigen.

Epilepsie

Bei der Epilepsie unterscheidet man zwischen einer idiopathischen, sprich angeborenen, und einer symptomatischen, also einer durch andere Erkrankungen bedingten Form. Auslöser letzterer können beim Collie Hirnhautentzündungen, Hirntumore oder schwere Verletzungen sein. Weiterhin ist es möglich, dass Stoffwechselstörungen, Vergiftungen, psychische Belastungen oder Beeinträchtigungen des Hormonhaushalts in einer Epilepsie resultieren. Vor allem Störungen der Leberfunktionen sind ausschlaggebend. Wenn die üblicherweise von der Leber verarbeiteten Giftstoffe über das Blut ins zentrale Nervensystem gelangen, blockieren sie dort die Neurotransmitter. So kann es zu krampfartigen Anfällen und dadurch zum kompletten Kontrollverlust Ihres Collies mit unwillkürlichem Harn- und Kotabsatz kommen. Außerdem besteht die Gefahr von erheblichen Verletzungen, die bei unkontrollierten Stürzen auftreten können oder durch Selbstverletzung entstehen.

Für die ideale Ernährung eines an Epilepsie leidenden Collies ist es ratsam, ein proteinarmes Futter anzubieten. Außerdem sollte das Futter optimalerweise keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten. Zudem ist es empfehlenswert ein Futter zu wählen, das die Nieren- und Leberfunktion unterstützt und somit zur Entgiftung des Körpers beiträgt.

Quellen:

Vet Pathol. 1994 Jul;31(4):421-8.
J Am Anim Hosp Assoc. 2010 Mar-Apr;46(2):97-102.
A retrospective study of factors influencing survival following surgery for gastric dilatation-volvulus syndrome in 306 dogs.
Mackenzie G, Barnhart M, Kennedy S, DeHoff W, Schertel E.

J Nutr. 2002 Jun;132(6 Suppl 2):1634S-6S.
Improvement of arthritic signs in dogs fed green-lipped mussel (Perna canaliculus).
Bierer TL, Bui LM.