

Borreliose beim Hund – der gefährliche Zeckenbiss
Sobald die Temperaturen wärmer werden, ist auch die Aktivität von Bakterien und Parasiten höher. Dazu zählen Zecken, die vor allem in Wiesen und Wäldern auf Nahrungssuche gehen. Schon ein einfacher Zeckenbiss bei Hunden kann zu einer Borreliose führen. Diese Infektionserkrankung ist nicht zwingend gefährlich, kann aber das Immunsystem deines Vierbeiners schwächen und weitere Beschwerden auslösen. Wir zeigen dir, was es mit der Borreliose bei Hunden auf sich hat, welche Symptome auftreten und wie du deinen Liebling ausreichend schützen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Borreliose beim Hund?
Der Zeckenbiss beim Hund überträgt verschiedene Krankheiten, die teilweise auch gefährlich sind:
- Die Borreliose wird als Infektionskrankheit durch Bakterien von Parasiten übertragen, hier vor allem durch den Gemeinen Holzbock als einheimische Zeckenart.
- Durch sie ausgelöste Entzündungen schädigen die Gelenke, die Organe und das Nervensystem.
- Besonders Tiere, die den Auslauf in der freien Natur genießen, sind für solche Zeckenbisse anfällig. Der Frühling und Sommer gehören zu den Jahreszeiten, in denen die Zeckenart weit verbreitet ist.
- Nach dem Gassigehen ist es daher immer wichtig, das Fell deines Hundes gründlich zu durchsuchen und Zecken schnell zu entfernen.
- Natürlich trägt nicht jede Zecke Borrelien in sich. Die Anzahl variiert je nach Region.
- Eher eine Seltenheit:
Nur bei etwa 5 bis 10 % aller Hunde entwickelt sich nach einem Zeckenbiss eine Borreliose.
Können Hunde Borreliose bekommen? – Übertragung
Im Darm der Zecke leben Borrelien als eine Bakterienart, die an der Darmwand haftet. Wenn die Zecke Blut saugt, lösen sich die Borrelien ab und wandern über die Speicheldrüse und den Saugrüssel in den Organismus deines Hundes. Der Vorgang kann bis zu 24 Stunden dauern, manchmal auch länger. Danach erfolgt die Ausbreitung über die Stichstelle bis ins Gewebe:
- Ein entzündeter Zeckenbiss beim Hund verursacht zunächst leichte Rötungen und weitere Reaktionen durch das Immunsystem.
- Die Bakterien können in die Gelenke und in das Gewebe wandern, aber auch in der Haut verbleiben und sich nicht ausbreiten.
- Die Anzeichen für eine Borreliose beim Hund sind daher nicht immer leicht zu erkennen.
- Es kann auch sein, dass dein Vierbeiner sich nicht mit dem Erreger infiziert oder keinerlei Symptome einer Borreliose auftreten.
- Zum Glück nicht ansteckend:
Die Borreliose ist nicht ansteckend und kann weder auf andere Hunde noch auf Menschen übertragen werden.
Borreliose beim Hund: Symptome
Wie äußert sich Borreliose beim Hund? Die ersten Anzeichen treten meistens 2 bis 5 Monate nach einer Infektion auf, können sich aber auch später bemerkbar machen. Direkt nach einem Zeckenbiss entstehen leichte Rötungen rund um die Bissstelle, die aber schnell wieder verschwinden. Die Borreliose bei Hunden entwickelt sich leider schleichend. Bricht die Krankheit aus, kannst du sie daran erkennen:
- Bewegungsunlust
- Schwellung der Gelenke
- Lahmheit
- Appetitlosigkeit
- Schwäche und Schlappheit
- Fieber
- Schwellung der Lymphknoten

Neurologische Symptome
Borreliose bei Hunden ruft selten neurologische Symptome hervor. In einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können sich allerdings folgende neurologische Anzeichen zeigen:
- Lähmung der Gesichtsnerven
- Muskelschwäche
- Konzentrations- und Koordinationsschwierigkeiten, z. B. beim Training
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Dein Hund verhält sich aggressiv, ist reizbar oder verwirrt
- Epilepsie
- Dein Hund mit Borreliose kann eine Hirnhautentzündung entwickeln
Spätfolgen
Oft treten Symptome auch erst nach Monaten auf, was die Borreliose-Diagnose zusätzlich erschwert. Mögliche Spätfolgen einer Borreliose bei Hunden sind…
- …chronische Gelenkentzündungen.
- …Entzündungen der Nieren.
- …wechselnde Lahmheiten oder auch zwischenzeitliche Lähmungen.
- Unser Tipp

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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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- Welche Hunde sind besonders betroffen?
Hunderassen wie der Golden Retriever, Labrador Retriever und Berner Sennenhund sind für Entzündungen an den Nieren anfällig.
Zeckenbiss beim Hund: Wann zum Arzt?
Wenn du selbst von einer Zecke gebissen wirst, entsteht die Wanderröte, eine gut sichtbare Rötung um die Bissstelle. Bei deinem Vierbeiner ist die Rötung weniger stark ausgeprägt. Das macht das Erkennen spezifischer Symptome für eine mögliche Borreliose-Infektion schwieriger, sodass auch die Diagnose meist spät erfolgt:
- Du musst nicht sofort bei jedem Zeckenbiss zum Tierarzt*zur Tierärztin.
- Achte nur darauf, ob sich dein Vierbeiner danach auffällig verhält. Bei einem Verdachtsfall solltest du dann schnell handeln und deine*n Tierarzt*Tierärztin aufsuchen, um Spätfolgen zu vermeiden.
- Lahmt dein Hund nach dem Zeckenbiss oder zeigt er sich erschöpft und abgeschlagen, ist der Praxisbesuch immer zu empfehlen. Gleiches gilt, wenn du mehrere festsitzende Zecken entfernen musstest.
- Tipp:
Vermerke am besten jeden Zeckenbiss in einem Tiergesundheitskalender, damit du deinem*r Tierarzt*Tierärztin genauere Daten angeben kannst, wann dein Hund gebissen worden ist.
Borreliose bei Hunden erkennen: Diagnose
Wie macht sich Borreliose beim Hund bemerkbar? Weist dein Hund gewisse Symptome auf oder ist er zuvor von einer Zecke gebissen worden, stellt der*die Tierarzt*Tierärztin eine mögliche Infektion über die Antikörper im Blutbild fest:
- Das Immunsystem deines Vierbeiners bildet Abwehrstoffe, die die Bakterien bekämpfen sollen. Diese lassen sich mit Verfahren wie ELSIA und Westernblot nachweisen.
- Für den Antikörpernachweis eignet sich auch ein Borrelien-PCR-Schnelltest auf molekularbiologischer Basis. Dafür entnimmt dein*e Tierarzt*Tierärztin etwas Hautgewebe oder Gelenkflüssigkeit, die den Erreger aufweisen können. Der Schnelltest dient bei der Diagnose jedoch lediglich als Hilfsmittel.
- Typisch sind auch Gelenkentzündungen, die jedoch nicht immer nur auf eine Borreliose bei Hunden verweisen, sondern auch durch andere Erkrankungen entstehen können.
- Zeigen sich Nierenentzündungen, helfen Urin- und Blutuntersuchungen bei der Diagnose.
Borreliose beim Hund behandeln
Die Borreliose-Behandlung und -Therapie erfolgt durch Antibiotika, die dein Hund dann über mehrere Wochen einnimmt:
- Eine erste Besserung zeigt sich in der Regel bereits nach kurzer Zeit.
- Schwieriger wird die Behandlung, wenn sich die Bakterien bereits im Gewebe verbreitet und eingekapselt haben.
- Ist Borreliose beim Hund heilbar? Ja, auch in einem späteren Stadium ist die Erkrankung noch heilbar. Hier genügt dann jedoch nicht mehr die Verabreichung von Antibiotika durch Tabletten. Stattdessen wird das Antibiotikum direkt in die Venen injiziert.
- Sind Schwellungen und Entzündungen an den Gelenken entstanden, verschreibt dein*e Tierarzt*Tierärztin wahrscheinlich Schmerzmittel. Ist die Gelenkentzündung bereits chronisch, helfen auch hier Antibiotika.
- Eine mögliche Nierenentzündung bei bestimmten Hunderassen erfordert die Behandlung mit entzündungshemmenden Präparaten.
Borreliose-Impfung bei Hunden
Hunde können im Gegensatz zu uns Menschen eine Impfung gegen Borreliose erhalten. Die Impfung senkt die Wahrscheinlichkeit, dass dein Hund an Borreliose erkrankt:
- Besonders empfehlenswert ist die Borreliose-Impfung z. B. bei Jagd- oder Reitbegleithunden, weil sie häufiger mit Zecken in Kontakt kommen können.
- Durch die Impfung gegen Borreliose bildet dein Hund Antikörper gegen die Krankheitserreger. Wenn dann eine mit Borrelien infizierte Zecke deinen Hund beißt, machen seine Antikörper die Bakterien unschädlich.
- Ist eine Borreliose-Impfung für deinen Hund ratsam? Lass dich am besten vorher ausführlich von deinem*r Tierarzt*Tierärztin beraten, um mögliche Risiken abzuklären.

- Achtung:
Die Borreliose-Impfung beim Hund bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor der Infektionskrankheit! Schütze deinen Hund deshalb trotzdem vorsorglich vor Zeckenbissen!
Lebenserwartung
Die Heilungschancen für eine Borreliose bei Hunden hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Wird die Borreliose bei deinem Hund frühzeitig erkannt, lässt sie sich relativ gut behandeln.
- Es ist jedoch jederzeit möglich, dass eine neue Infektion entsteht, wenn Borrelien im Organismus deines Vierbeiners verblieben sind.
- Kann ein Hund an Borreliose sterben? Bleibt die Infektion aufgrund der nicht spezifischen Symptome unbehandelt, kann das zu einem schmerzhaften Leidensweg führen, mit dauerhaften Beschwerden. Die Lebenserwartung deines Hundes hängt hierbei vor allem von seiner körperlichen Konstitution und seinem Alter ab.
- Besitzt dein Hund ein gutes Immunsystem, kann sich der Organismus meistens effektiv gegen die Infektion schützen. Problematisch ist es, wenn die Infektion zu einer Herzmuskelentzündung führt oder das Nervensystem beeinträchtigt.
Borreliose vorbeugen: Tipps und Tricks
Um Spätfolgen und chronische Beschwerden durch Borreliose zu umgehen, ist es immer besser, die richtige Vorsorge zu treffen und deinen Liebling effektiv zu schützen:
- Meide im Frühjahr und Sommer Risikogebiete, in denen Zecken aktiv sind.
- Untersuche deinen Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken.
- Nutze Anti-Zeckenmittel für den Schutz gegen Zecken und Bakterien.
- Entferne Zecken zügig nach dem Biss, da die Infektion dadurch verhindert wird.
- Stärke das Immunsystem deines Hundes mit einer ausgewogenen Ernährung.