

Magendrehung bei Hunden: Anzeichen und Ursachen
Die Magendrehung gehört zu den gefährlichsten und dramatischsten Notfallsituationen, die unseren geliebten Vierbeinern zustoßen können. Auch wenn diese tückische Erkrankung verhältnismäßig selten auftritt, kann sie unbehandelt innerhalb weniger Stunden zum Tod führen. Aber wie erkennt man beim Hund eine Magendrehung? Erhalte hier eine kompetente Antwort auf diese und weitere Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Magendrehung beim Hund?
Eine Magendrehung ist ein dramatisches Ereignis im Körper deines Hundes, bei dem sich der Magen um seine eigene Längsachse dreht:
- Diese Magenverdrehung beim Hund führt zu lebensbedrohlichen Veränderungen im Organismus.
- Der Verschluss von Magenein- und -ausgang verhindert, dass Gase entweichen können, wodurch sich der Magen wie ein Ballon aufbläht.
- Gleichzeitig werden lebenswichtige Blutgefäße abgeklemmt, was zu einer gefährlichen Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff führt.
Symptome einer Magendrehung beim Hund
Wie macht sich eine Magendrehung beim Hund bemerkbar? Erste Warnsignale können sein:
- Dein Hund zeigt eine auffällige Unruhe und ein rastloses Verhalten.
- Du bemerkst übermäßiges, angestrengtes Hecheln bei deinem Vierbeiner.
- Eine deutlich sichtbare Blähung des Bauches, besonders hinter den Rippen, fällt dir auf.
- Dein Hund würgt wiederholt, jedoch ohne erfolgreiches Erbrechen.
- Es tritt vermehrter Speichelfluss auf und deine Fellnase fängt an, zu sabbern.
- Plötzlich verweigert dein Hund Futter und Wasser.
- Bei Berührung des Bauches reagiert dein vierbeiniger Liebling schmerzhaft.
- Dein Hund nimmt eine ungewöhnliche Körperhaltung ein, etwa mit aufgekrümmtem Rücken.
- Du erkennst einen ängstlichen oder gequälten Gesichtsausdruck bei ihm.

- Wie schnell merkt man eine Magendrehung beim Hund?
Die ersten Anzeichen einer Magendrehung können bereits innerhalb von 20 bis 30 Minuten nach der auslösenden Ursache auftreten, wobei die typischen Symptome wie Unruhe, Würgen ohne Erbrechen und ein sich aufblähender Bauch meist deutlich erkennbar sind.
Magendrehung beim Hund erkennen: Der fortschreitende Verlauf
Wie erkenne ich eine Magendrehung beim Hund, sobald sich die Symptome verschlimmern?
- Du bemerkst eine zunehmende Teilnahmslosigkeit und Lethargie bei deinem Hund.
- Sein Kreislauf wirkt deutlich geschwächt.
- Die Schleimhäute deines Vierbeiners erscheinen blass oder bläulich.
- Dein Hund hat eine stark erschwerte, flache Atmung.
- Die Herzfrequenz deiner Fellnase ist erhöht.
- Ihre Gliedmaßen fühlen sich kalt an.
- Du siehst, dass dein Hund taumelt oder sogar zusammenbricht.
- Es kommt zu einer Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Wie äußert sich eine Magendrehung beim Hund im Endstadium?
- Riss der Magenwand mit Austritt von Mageninhalt
- Schwerer Schockzustand
- Herzrhythmusstörungen
- Multiorganversagen
- Gerinnungsstörungen
- Bauchfellentzündung
- Toxämie (Vergiftung durch Bakteriengifte)
- Wie lange überlebt ein Hund mit Magendrehung?
Ohne tierärztliche Behandlung überlebt ein Hund eine Magendrehung in der Regel nur wenige Stunden, wobei der Tod größtenteils innerhalb von zwei bis sechs Stunden nach Beginn der ersten Symptome eintritt. Mit sofortiger medizinischer Versorgung steigen die Überlebenschancen dagegen deutlich. Die Sterblichkeitsrate liegt dennoch bei etwa 30 %.
Magendrehung bei Hunden: Ursachen
Die genauen Ursachen für eine Magendrehung sind wissenschaftlich bisher nicht vollständig geklärt. Wir wissen jedoch, dass verschiedene anatomische, genetische und umweltbedingte Faktoren zusammenspielen.
Wie kommt es zu einer Magendrehung beim Hund? – Anatomie
- Tiefer, schmaler Brustkorb: Diese Körperform, die besonders bei großen Hunderassen wie der Deutschen Dogge oder dem Irish Setter vorkommt, bietet dem Magen mehr Bewegungsspielraum im Bauchraum, wodurch er sich leichter um die eigene Achse drehen kann.
- Große Körpergröße: Bei großen Hunden ist der Bauchraum generell geräumiger, was dem Magen mehr Möglichkeit zur Bewegung und damit auch zur Drehung gibt. Zwar können kleine Hunde eine Magendrehung bekommen, aber dies tritt deutlich seltener auf.
- Lockere Aufhängung des Magens: Der Magen wird normalerweise durch verschiedene Bänder (Ligamente) in seiner Position gehalten. Sind diese Aufhängungen jedoch von Natur aus locker oder werden im Alter schlaff, kann sich der Magen leichter verlagern.
- Genetische Prädisposition bestimmter Rassen: Einige Hunderassen haben durch ihre genetische Veranlagung eine ungünstigere Anatomie des Verdauungstrakts geerbt, was das Risiko einer Magendrehung deutlich erhöht. Dies betrifft vor allem große und riesige Rassen mit tiefem Brustkorb.
- Anatomische Besonderheiten des Zwerchfells: Ein besonders elastisches oder anatomisch anders geformtes Zwerchfell kann dem Magen mehr Bewegungsfreiheit nach oben ermöglichen, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Magenverdrehung steigt.
- Position der Milz im Verhältnis zum Magen: Die Milz ist über Bänder mit dem Magen verbunden; ihre Position und die Beschaffenheit dieser Verbindungen können bei einer ungünstigen Konstellation dazu beitragen, dass sich der Magen leichter dreht oder die Milz bei einer Drehung mitgezogen wird.
Wie passiert eine Magendrehung beim Hund? – Verhalten
- Dein Hund frisst hastig und gierig.
- Er nimmt große Futtermengen auf einmal zu sich.
- Direkt nach dem Fressen trinkt dein Vierbeiner übermäßig viel.
- Deine Fellnase ist intensiv körperlich aktiv nach der Mahlzeit.
- Dein Hund wirkt aufgeregt und nervös.
- Beim Fressen verschluckt er Luft.
- Nach der Mahlzeit wälzt sich dein pelziger Freund.

Wie entsteht eine Magendrehung beim Hund? Alter und Fütterung
Das Risiko einer Magendrehung steigt mit zunehmendem Alter unserer vierbeinigen Begleiter deutlich an. Gleichzeitig spielt die Art und Weise der Fütterung eine entscheidende Rolle bei der Prävention. Diese Faktoren können wir aktiv beeinflussen und so das Risiko für unsere Fellnasen minimieren.
Wie bekommt ein Hund eine Magendrehung? Altersbedingte Faktoren
- Erschlaffung der Magenaufhängung
- Schwächere Muskulatur
- Verlangsamte Verdauung
- Veränderte Bewegungsmuster
- Häufigere Vorerkrankungen
- Verzögerte Magenentleerung
- Verminderte Elastizität des Gewebes
Wodurch entsteht eine Magendrehung beim Hund? – Fütterung
- Übermäßige Kalziumzufuhr
- Zu große Portionen
- Stark quellendes Trockenfutter
- Unregelmäßige Fütterungszeiten
- Minderwertiges Futter
- Erhöhte Futternäpfe (kontrovers diskutiert)
- Unser Tipp

- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
Umwelt- und Stressfaktoren
- Eine Konkurrenz mit anderen Hunden beeinflusst deinen Fellfreund.
- Eine unruhige Fütterungssituation sorgt für Stress bei deinem Hund.
- Häufige Änderungen der Routinen verunsichern ihn.
- Extreme Wetterlagen wirken sich auf dein Tier aus.
- Ein Transport oder Reisen sind stressig für deinen Hund.
- Eine fremde Umgebung beeinflusst deinen Vierbeiner.
Welche Rassen sind besonders gefährdet?
- Deutsche Dogge (höchstes Risiko)
- Irish Setter und Gordon Setter
- Weimaraner
- Dobermann
- Deutscher Schäferhund
- Bernhardiner
- Neufundländer
- Afghanischer Windhund
- Bobtail
- Basset Hound
- Berner Sennenhund
- Bordeaux Dogge
Einer Magendrehung bei Hunden vorbeugen
Auch wenn sich eine Magendrehung beim Hund nicht mit absoluter Sicherheit verhindern lässt, gibt es viele wirksame Maßnahmen zur Risikominimierung. Ein durchdachtes Fütterungsmanagement und die richtige Tagesgestaltung spielen dabei die wichtigste Rolle. Besonders bei gefährdeten Rassen sollten wir diese Vorsichtsmaßnahmen konsequent umsetzen.
Hund vor einer Magendrehung schützen: Fütterungsmanagement
- Teile die Tagesration auf mindestens drei kleine Mahlzeiten auf.
- Füttere bei vorbelasteten Hunden bis zu sechs Portionen täglich.
- Verwende spezielle Anti-Schling-Näpfe oder Futterbälle.
- Weiche das Trockenfutter vor der Fütterung ein.
- Füttere mehrere Hunde getrennt voneinander.
- Halte feste Fütterungszeiten ein.
- Sorge für eine ruhige, stressfreie Fütterungsatmosphäre.
- Überprüfe den Kalziumgehalt des Futters.
- Wähle qualitativ hochwertiges Hundefutter.
- Achte auf die Temperatur des Futters – es sollte nicht zu kalt sein.
- Reguliere die Wasseraufnahme deines Hundes.
Eine Magendrehung vermeiden: Verhalten nach der Fütterung
- Wie lange soll der Hund nach dem Fressen ruhen? Sorge dafür, dass dein Hund für mindestens eine Stunde absolute Ruhe hat.
- Verzichte auf intensive Spiele oder Training.
- Sorge dafür, dass kein Stress oder Aufregung aufkommen.
- Transportiere ihn nicht direkt nach dem Fressen.
- Vermeide extreme Temperaturwechsel.
- Wenn nötig, mach nur einen leichten Spaziergang.
- Überwache deinen Hund besonders in den Abendstunden.

Langfristige Präventionsstrategien
- Führe regelmäßige tierärztliche Kontrollen durch.
- Überwache das Gewicht deines Hundes und manage es bei Bedarf.
- Passe die Aktivitäten deines Vierbeiners an sein Alter an.
- Kläre alle Familienmitglieder über die Bedürfnisse deiner Fellnase auf.
- Erstelle einen Notfallplan.
- Halte die Kontaktdaten von Tierärzt*innen und Kliniken bereit.
- Besuche einen Erste-Hilfe-Kurs für Hundebesitzer*innen.
- Überprüfe den Versicherungsschutz deines Hundes.
- Plane die Transportmöglichkeiten im Notfall.
Hunde-Magendrehung: Der Notfall
Bei einer Magendrehung zählt jede Minute. Ein gut vorbereiteter Notfallplan und das Wissen um die richtigen Handlungsschritte können lebensrettend sein. Die Überlebenschancen steigen deutlich, wenn die Zeit zwischen den ersten Symptomen und der tierärztlichen Behandlung möglichst kurz ist.
Erste Hilfe
- Bewahre Ruhe und handle strukturiert.
- Kontaktiere sofort die Tierarztpraxis oder die Tierklinik.
- Bereite den Transport vor.
- Gib deinem Hund weder Futter noch Wasser.
- Verabreiche ihm keine Medikamente.
- Überwache die Vitalfunktionen deines Hundes.
- Stelle die Wärmeversorgung sicher.
- Minimiere Schmerzreize für deinen Hund.
- Wirke beruhigend auf deinen Vierbeiner ein.
- Dokumentiere die Symptome und ihren zeitlichen Verlauf.
Was tun bei einer Magendrehung? Die tierärztliche Behandlung
Nach der Ankunft in der Tierklinik erfolgt zunächst die Diagnosestellung, meist durch Röntgen oder Ultraschall, um die genaue Lage des Magens zu bestimmen. Der Kreislauf des Hundes wird stabilisiert, begleitet von einer Schmerztherapie, um die Belastung zu mindern. Falls der Magen stark aufgegast ist, kann eine Magensonde oder eine Punktion zur Entlastung und Entgasung notwendig sein. Im nächsten Schritt erfolgt oft eine OP, bei der der Magen zurück in die normale Position gedreht wird:
- In manchen Fällen wird zusätzlich eine sogenannte Gastropexie durchgeführt, bei der der Magen fixiert wird, um eine erneute Drehung zu verhindern.
- Nach der Operation ist eine intensivmedizinische Überwachung erforderlich, bei der das Herz und der Kreislauf deines Hundes kontinuierlich kontrolliert werden.
- Eine Flüssigkeitstherapie stellt sicher, dass dein Vierbeiner stabil bleibt und sich schneller erholt.
Nachsorge und Rehabilitation
- Führe engmaschige Gesundheitskontrollen durch.
- Stelle eine angepasste Fütterung sicher.
- Manage die Bewegung deines Hundes sorgfältig.
- Überwache die Wundheilung aufmerksam.
- Gib die Medikamente nach Plan.
- Beachte notwendige Verhaltensanpassungen.
- Gehe regelmäßig zu Nachuntersuchungen.
- Passe deine Lebensumstände an die Bedürfnisse deines Hundes an.