

Bandwurm bei Hunden: Gurkenkernbandwurm & Co.
Bandwürmer sind Parasiten, die Hunde befallen können. Oft geschieht dies, ohne dass es dir sofort auffällt, denn dein Vierbeiner zeigt noch keine Krankheitsanzeichen. Trotz dieses oft symptomlosen Verlaufs ist die Infektion nicht ungefährlich. Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen eines Bandwurmbefalls zu kennen, mögliche Risiken zu verstehen und schnell zu handeln.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Bandwurm?
Du fragst dich vielleicht, was ein Bandwurm eigentlich ist. Dieser Wurm kann im Darm von Mensch und Tier leben. Dort ernährt er sich von den Nährstoffen aus dem Darm seines Wirtes.
Wie entsteht ein Bandwurm?
Ein Bandwurm gelangt durch die Aufnahme von Eiern oder Larvenstadien in den Körper des Hundes, meist durch das Fressen von infizierten Flöhen oder rohem Fleisch. Im Darm des Hundes entwickelt sich die Larve dann zum ausgewachsenen Wurm. Der Bandwurm heftet sich an die Darmwand und ernährt sich dort von Nährstoffen. Über den Kot werden die reifen Wurmglieder (Proglottiden) mit Eiern ausgeschieden, und der Kreislauf beginnt erneut.
Wie sieht ein Bandwurm aus?
- Form: Wie der Name schon andeutet, ist ein Bandwurm beim Hund flach und bandförmig. Er ähnelt einem langen, weißlichen oder gelblichen Band.
- Struktur: Der Körper eines Bandwurms besteht aus vielen aneinandergereihten Segmenten bzw. Proglottiden. Am vorderen Ende befindet sich der Kopf, auch Scolex genannt, mit dem sich der Wurm an der Darmwand festhält.
- Kopf: Der Kopf des Bandwurms ist winzig und mit Haken oder Saugnäpfen ausgestattet, die ihm helfen, sich im Darm zu verankern.

Wie lang kann ein Bandwurm werden?
Die Länge eines Bandwurms hängt von der Art des Wurms ab:
- Einige Bandwurmarten erreichen nur wenige Zentimeter, während andere mehrere Meter lang werden.
- Bandwürmer beim Hund sind in der Regel zwischen 15 und 70 cm lang.
Welche Bandwurmarten gibt es beim Hund?
Es gibt verschiedene Arten von Bandwürmern, die Hunde befallen. Jeder Bandwurm hat seinen eigenen Übertragungsweg. Außerdem übertragen unterschiedliche Zwischenwirte unterschiedliche Bandwurmarten. So sind etwa Flöhe Zwischenwirte für den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum). Nagetiere geben hingegen den Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) weiter.
Gurkenkernbandwurm
- Der häufigste Bandwurm, der Hunde betrifft.
- Er wird durch Flöhe übertragen, die den Bandwurm in sich tragen.
- Menschen können sich ebenfalls infizieren, auch wenn dies selten vorkommt.
- Besonders bei Kindern im Haushalt ist Vorsicht geboten, da sie oft intensiveren Kontakt mit dem Hund haben.
Fuchsbandwurm bei Hunden
- Dieser Bandwurm tritt seltener auf, ist aber besonders gefährlich für deinen Hund, dich und deine Mitmenschen.
- Mäuse sind der Hauptüberträger; Hunde, die draußen viel jagen oder unbeaufsichtigt unterwegs sind, haben ein höheres Risiko.
- Die Übertragung auf den Menschen ist selten, aber kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, insbesondere wenn die Infektion nicht frühzeitig erkannt wird.
Hundebandwurm
Hundebandwürmer kommen hauptsächlich in Ländern im Mittelmeerraum vor, in denen Schafe gehalten werden. Zwischenwirte sind Schafe und Rinder. Es besteht ein höheres Risiko für Hunde, die rohes Fleisch oder Schlachtabfälle erhalten.
Bandwurm beim Hund: Wie kommt es zu einer Infektion?
Bandwürmer nutzen Zwischenwirte, um in den Körper deines Hundes zu gelangen. Diese Zwischenwirte – wie Flöhe, Nagetiere oder auch rohes Fleisch – tragen die Larven der Bandwürmer in sich. Sobald dein Hund einen infizierten Floh verschluckt oder eine infizierte Maus frisst, entwickelt sich der Bandwurm in seinem Darm.
Sind Bandwürmer ansteckend?
Wie bekommt man einen Bandwurm? Bandwürmer selbst sind nicht direkt ansteckend, aber es kann eine Infektion über Bandwurmeier oder -larven erfolgen. Mögliche Wege sind:
- Essen von rohem Fleisch oder ungewaschenem Obst/Gemüse
- Trinken von verunreinigtem Wasser
- Berührung von Tierkot
- Lecken/Schnuppern an infiziertem Kot
- Gemeinsame Nutzung verseuchter Bereiche
- Keine Panik, aber Vorsicht walten lassen:
Du musst deinen Hund mit Bandwurm nicht meiden. Auch ein Streicheln ist generell ungefährlich, denn es erfolgt keine Infektion durch eine direkte Berührung. Wichtig ist jedoch, als Vorsichtsmaßnahme nach dem Streicheln die Hände gründlich zu waschen.
Bandwurm bei Hunden: Symptome
Ein Bandwurmbefall zeigt oft nur sehr unspezifische oder gar keine Anzeichen, vor allem bei erwachsenen Hunden. Dennoch gibt es einige deutliche Symptome, die auf eine Infektion hinweisen können und nicht ignoriert werden sollten:
- Juckreiz am Anus: Dein Hund „fährt Schlitten“ – das bedeutet, er rutscht mit dem Hinterteil über den Boden, um den Juckreiz durch die Bandwurmsegmente zu lindern.
- Gewichtsverlust: Trotz normalem oder sogar erhöhtem Appetit nimmt dein Hund an Gewicht ab.
- Stumpfes Fell: Ein Zeichen für Nährstoffmangel durch den Bandwurmbefall kann ein glanzloses, stumpfes Fell sein.
- Durchfall oder Erbrechen: Magen-Darm-Beschwerden, wie Durchfall und gelegentliches Erbrechen, treten bei starkem Befall auf.
- Aufgeblähter Bauch: Besonders bei Welpen zeigt sich bei schwerem Befall ein aufgeblähter Bauch, der sogenannte „Wurmbauch“.
- Dein Hund frisst mehr: Manche Hunde können vermehrten Hunger haben, da die Bandwürmer dem Körper Nährstoffe entziehen.
- Bei Welpen und schwächeren Hunden besteht ein größeres Risiko, dass ein starker Bandwurmbefall ernste gesundheitliche Folgen hat.

- Unser Tipp

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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
- Obacht vor den Bandwurmeiern:
Obgleich die Symptome oft unentdeckt bleiben, scheidet das Tier infektiöse Wurmeier aus. Du erkennst sie mitunter an weißen Körnern im Hundekot. Sie sind für andere Hunde und Katzen sowie dich als Menschen ansteckend.
Diagnose und Bandwurm beim Hund bekämpfen
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Bandwürmer hat, solltest du unbedingt einen Tierarztbesuch wegen einer Kotprobe ausmachen. Bandwurmeier oder Wurmsegmente (Proglottiden) sind als weiße Punkte im Hundekot erkennbar, allerdings werden sie nicht täglich ausgeschieden.
Bandwurm erkennen
- Kotproben sammeln: Es ist ratsam, über einen Zeitraum von mindestens drei Tagen Kotproben zu sammeln, um sicherzugehen, dass mögliche Bandwurmsegmente ermittelt werden.
- Untersuchung im Labor: Dein Tierarzt*deine Tierärztin wird die Kotproben unter dem Mikroskop analysieren oder ins Labor schicken, um Bandwurmeier oder -wurmsegmente zu identifizieren.
- Sei stets auf der Hut:
Da ein Bandwurm beim Hund nicht immer sofort im Kot nachweisbar ist, wird oft empfohlen, regelmäßige Kotprobenuntersuchungen durchzuführen, besonders wenn dein Hund in einer risikobehafteten Umgebung lebt.
Bandwurmbehandlung
Wenn bei deinem Hund Bandwürmer festgestellt worden sind, verschreibt dein Tierarzt*deine Tierärztin spezielle Wurmkuren, die den Parasiten abtöten. Diese Präparate sind gut verträglich und wirken gezielt gegen Bandwürmer, ohne deinem Hund zu schaden:
- Regelmäßige Entwurmung: Vor allem Welpen und junge Hunde sollten früh und regelmäßig entwurmt werden, um gesundheitliche Schäden durch Bandwürmer zu vermeiden.
- Mehrhundehaltung: Lebt dein Hund mit anderen Hunden zusammen, ist es wichtig, dass alle Hunde gleichzeitig behandelt werden, um eine erneute Infektion zu verhindern.
- Hygiene beachten: Achte darauf, den Kot deines Hundes stets zu entfernen, da Bandwurmeier in der Umwelt lange überleben und dort neue Zwischenwirte infizieren.
Gibt es Hausmittel gegen Bandwürmer?
Hausmittel wie Kokosöl oder Karotten werden oft als natürliche Wurmkur empfohlen. Jedoch gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass diese Mittel effektiv gegen einen Bandwurm beim Hund wirken.
Sind Bandwürmer gefährlich?
In den meisten Fällen sind sie für Menschen und Haustiere zwar unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich. Bei einem schweren Befall provozieren sie allerdings Mangelerscheinungen, weil sie Nährstoffe aus dem Darm klauen. In seltenen Fällen – besonders bei bestimmten Arten wie dem Fuchsbandwurm – ergeben sich gelegentlich ernsthafte Probleme in anderen Organen.
Wie kannst du einem Bandwurm beim Hund vorbeugen?
Eine hundertprozentige Prävention gegen Bandwürmer gibt es leider nicht, aber du kannst verschiedene Maßnahmen durchführen, um das Infektionsrisiko erheblich zu reduzieren:
- Regelmäßige Entwurmung: Entwurme deinen Hund regelmäßig, um einen Befall frühzeitig zu verhindern.
- Flohbekämpfung: Kontrolliere deinen Hund regelmäßig auf Flohbefall und behandle ihn mit geeigneten Mitteln, um eine Infektion mit Bandwürmern zu verhindern.
- Aufsicht: Lass deinen Hund nicht unbeaufsichtigt in Gebieten herumlaufen, in denen er Nagetiere fressen könnte.

Echinokokkose
Echinokokkose ist eine Infektionskrankheit, die der Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) oder der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) auslösen:
- Dabei befallen Parasiten der Gattung Echinococcus einzelne Organe.
- Du kannst zwei Arten der Krankheit unterscheiden: Hundebandwürmer verursachen eine zystische Echinokokkose und Fuchsbandwürmer sind für die alveolare Echinokokkose verantwortlich.
- Menschen können in seltenen Fällen an einer Echinokokkose erkranken. Außerdem kann die Krankheit bei verschiedenen Zwischenwirten entstehen, etwa Wiederkäuern oder Säugetieren wie Pferden und Schweinen.
- Wie entsteht eine Echinokokkose? Wenn du die Bandwurm-Eier aufnimmst, entwickeln sie sich im Darm zu Larven und schlüpfen. Dann treten sie über die Darmwand aus und gelangen über deine Blutbahn zu unterschiedlichen Organen, meist der Leber oder der Lunge. Dort bilden sich Zysten.
Wie bekommt man Bandwürmer? Ursachen einer Echinokokkose
Hunde, Füchse sowie Katzen können Echinokokkose verursachen:
- Ist dein Hund mit Bandwürmern infiziert, leben Parasiten in seinem Darm. Er scheidet die Echinococcus-Eier dann mit dem Kot aus.
- Diese Wurmeier im Hundekot können sich auf den Menschen übertragen und eine Echinokokkose auslösen.
Du kannst dich mit Bandwürmern anstecken, indem du…
- …verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder Erde zu dir nimmst. An bodennahen Pflanzen können sich Spuren der Echinococcus-Eier aus dem Katzen-, Fuchs- oder Hundekot befinden. Diese kannst du unbemerkt oral aufnehmen.
- …Kontakt mit Hunden, Füchsen oder Katzen hast. Die Bandwurmeier können sich auch am Fell der Tiere befinden. Streichelst du beispielsweise einen infizierten Hund, gelangen die Echinococcus-Eier möglicherweise über deine Hände in den Mund und so in deinen Körper.
Welche Symptome verursacht die Echinokokkose beim Menschen?
Echinokokkose-Symptome sind abhängig davon, welches Organ die Parasiten befallen. Meist zeigen sie sich erst Monate bis Jahre nach der Infektion mit Echinococcus-Eiern:
- Symptome einer Echinokokkose, wenn sich Zysten in der Leber bilden: Bauchschmerzen, v. a. Oberbauchschmerzen; Gelbsucht
- Symptome einer Echinokokkose, wenn sich Zysten in der Lunge bilden: Schmerzen im Brustkorb, Husten, Atembeschwerden
- Symptome bei einer Ruptur der Zysten: Nesselsucht (Urtikaria), Fieber, schwere allergische Reaktion (Anaphylaxie)