

Cushing Syndrom/Morbus Cushing beim Hund
Das Cushing-Syndrom ist eine Krankheit, die der amerikanische Neurochirurg H. Cushing beim Menschen beschrieben hat. Hunde können leider ebenfalls daran erkranken. Wir informieren dich in diesem Artikel über alles Wissenswerte zu Morbus Cushing, von den Anzeichen über die Symptome bis zu etwaigen Behandlungsmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis

Unsere Autorin ist Tierärztin mit Leib und Seele. futalis profitiert von ihrer langjährigen Erfahrung mit Hundeerkrankungen und Ernährungsfragen aus der Kleintierpraxis sowie ihrem Wissen aus zahlreichen Fortbildungen. Erfahre mehr über unsere Autorin!
„Im Gegensatz zu manch anderen Erkrankungen gibt es zwar keine spezielle Diät für Hunde mit Morbus Cushing, dennoch gibt es die Möglichkeit, deinen Hund fütterungsseitig zu unterstützen.“Was ist das Cushing-Syndrom?
Erkrankt dein Hund am Cushing-Syndrom, ist sein Cortisolspiegel dauerhaft erhöht. Dies kann zu verschiedenen körperlichen Veränderungen bzw. Symptomen führen. Folgende Fakten können für dich ebenfalls interessant sein:
Erfahre im Video, wie du dein Hundefutter an Morbus Cushing anpassen kannst:
Morbus Cushing beim Hund: Ursachen/Auslöser
Als Ursachen für das Cushing-Syndrom bei Hunden kommen mehrere Auslöser in Frage:
- Medikamentöse Behandlung: Therapierst du deinen Hund mit einer tierärztlich verordneten Cortisonbehandlung, kann in seiner Blutbahn ein Überschuss des Hormons entstehen. Überschreitet dieser Zustand eine bestimmte Dosierungshöhe und Zeitdauer, kann dies bei ihm zu einem Cushing-Syndrom führen. Weitaus häufiger ist jedoch die Überproduktion von körpereigenem Cortisol für die Erkrankung verantwortlich.
Aufgepasst: Wann ein Cushing-Syndrom bei Hunden aufgrund von Medikamenten entstehen kann, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es ist jedenfalls ratsam, deinen vierbeinigen Liebling genauer als sonst zu beobachten, wenn du ihn mit Cortisonprodukten behandelst.
- Die Rolle von Cortisol: Das Hormon, das in den Nebennierenrinden, also in den äußeren Gewebeanteilen der Nebennieren, produziert wird, beeinflusst den Zuckerstoffwechsel sowie den Blutdruck und wirkt entzündungshemmend. Normalerweise wird es auf Befehl des Gehirns in die Blutbahn ausgeschüttet. Bestimmte Tumore können diese sonst reibungslos ablaufenden Prozesse allerdings auf empfindliche Weise stören.
- Tumore: Bei über 80 % der an Morbus Cushing erkrankten Hunde sind Neoplasien (Tumore) in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), also am Regulationsorgan des Cortisol-Stoffwechsels, ursächlich für das Krankheitsbild. Denn mit zunehmender Größe sorgen die Tumore dafür, dass das Hormon ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) vermehrt ausgeschüttet wird. Dieses gibt wiederum den Nebennierenrinden den Befehl, mehr Cortisol zu produzieren.
Symptome/Anzeichen
Wie äußert sich das Cushing-Syndrom beim Hund? Durch folgende Symptome bzw. Anzeichen kann sich die Erkrankung bei deinem Hund bemerkbar machen:
- Muskelschwund
- Dein Hund trinkt übermäßig viel
- Vermehrter Harndrang
- Dein Hund hat einen gesteigerten Appetit
- Hängebauch
- Häufiges und starkes Hecheln
- Zittern
- Lethargie
- Haarausfall, stumpfes sowie schütteres Fell, dünne Haut und Hauterkrankungen
- Neigung zur Osteoporose
- Schlechte Wundheilung
- Infektionsanfälligkeit
- Diabetes mellitus
- Bei Rüden: verkleinerte Hoden
- Bei Hündinnen: Ausbleiben der Läufigkeit
Wichtig: Stellst du bei deinem Hund eines oder mehrere dieser Cushing-Syndrom-Symptome fest, solltest du unbedingt deinen Tierarzt*deine Tierärztin aufsuchen. Mithilfe von Laboruntersuchungen, Screening-Tests und ggf. Ultraschalluntersuchungen bzw. Computertomographie kann er*sie eine Diagnose stellen. Üblicherweise sind die körperlichen Anzeichen schon richtungsweisend. Ein sogenannter ACTH-Stimulationstest bestätigt sodann seinen*ihren Verdacht.
Endstadium und Lebenserwartung
Wie lange kann ein Hund mit Cushing leben? Diagnostiziert dein Tierarzt*deine Tierärztin Morbus Cushing bei deinem Hund, wirst du dir einige Gedanken über seine Lebenserwartung machen:
- Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, aber bei rechtzeitiger Diagnose, regelmäßiger Überwachung und angemessener Behandlung können Hunde mit dem Cushing-Syndrom viele glückliche Jahre leben.
- Wir müssen aber auch betonen, dass jeder Fall individuell ist und es keine Garantie für eine bestimmte Lebenserwartung gibt.

Mit dem Fortschreiten des Cushing-Syndroms können sich die oben beschriebenen Symptome verschlechtern und das Leben deines Hundes stark beeinträchtigen.
Sei tapfer: Es ist ein emotional schwieriger Prozess, einen Hund durch das Endstadium des Cushing-Syndroms zu begleiten. Mit der richtigen medizinischen Versorgung und Achtsamkeit kannst du aber die Symptome deines pelzigen Gefährten lindern und ihm noch einige glückliche Momente bescheren.
Ernährung und Futter
Welches Futter bei Cushing füttern? Im Gegensatz zu manch anderen Erkrankungen gibt es zwar keine spezielle Diät für Hunde mit Morbus Cushing. Dennoch gibt es die Möglichkeit, deinen Vierbeiner fütterungsseitig zu unterstützen:
- Greife auf ein fettarmes und leberschonendes Hundefutter zurück, weil die Leber unter anderem durch die Medikamentengabe stark belastet wird.
- Wir empfehlen dir, als Basis für dein an das Cushing-Syndrom angepasste Futter gut verträgliche, leicht verdauliche Zutaten heranzuziehen.
Cushing-Syndrom beim Hund: Behandlung und Therapie
Bei einem iatrogenen Cushing-Syndrom, bei dem Medikamente den Cortisolüberschuss verursacht haben, wird dein Tierarzt*deine Tierärztin sehr wahrscheinlich die Medikation anpassen:
- Dabei wird er*sie die Dosierung verändern oder empfehlen, das Medikament ganz abzusetzen.
- Wichtig ist jedoch, dass dein Tierarzt*deine Tierärztin Cortisonpräparate niemals abrupt weglässt, sondern die Dosierung schrittweise über mehrere Tage verringert.
Löst ein Tumor Morbus Cushing aus, kann man diesen operativ entfernen, sofern das Alter deines Hundes sowie die Tumorgröße und -lokalisation es zulassen. Du kannst ihm aber auch Medikamente verabreichen, die die Cortisolbildung hemmen.