Barfen bei Hunden: Rohes Fleisch für Hunde

Immer mehr Hundehalter interessieren sich für eine biologische und artgerechte Ernährung. Aus diesem Grund steigt das Interesse an dem Konzept der BARF-Fütterung. Dabei handelt es sich um eine Ernährungsform für Hunde, die auf den Erkenntnissen über die Fressgewohnheiten von Wölfen basiert.

futalis-Autorin-Maria-Hänse

Autorin Tierärztin Dr. Maria Hänse

Dr. Maria Hänse hat Veterinärmedizin studiert, war mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig tätig und widmet sich nun der Weiterentwicklung des futalis® Ernährungskonzeptes. Erfahren Sie mehr über unsere Autorin!

BARF steht für „biologisch artgerechte Rohfütterung“. Bei dieser Fütterungsform sollten sich Hundehalter genau über die Zusammensetzung der Mahlzeiten informieren, um Fehlversorgungen zu vermeiden.“ – Dr. Maria Hänse –

Was ist BARFen?

Im deutschen Sprachgebrauch steht das Kürzel BARF für „biologisch artgerechte Rohfütterung“ oder auch „biologisches artgerechtes rohes Futter“. Im Englischen steht BARF für „born again raw feeders“ (Übersetzung: wiedergeborene Rohfütterer) oder für „bones and raw food“ (Übersetzung: Knochen und rohes Futter). Die Übersetzung macht den Grundgedanken der Ernährungsform klar: Hunde sollen artgerecht und mit rohen Produkten ernährt werden. Der Begriff „artgerecht“ bezieht sich auf Ernährung von Wildhunden bzw. den Vorfahren des Hundes – den Wolf. Eine BARF-Mahlzeit besteht also zum Großteil aus Fleisch, aber auch aus Knochen, Innereien, Gemüse, Obst sowie Ölen, Kräutern und Mineralstoffen. Auf Fertigfutter wie Nass- und Trockenfutter wird bei dieser Ernährungsform verzichtet. Beim Teil-BARFen werden Hunde zu verschiedenen Mahlzeiten gebarft bzw. mit Fertigfutter gefüttert.

Hunde BARFen - das Prinzip

Wildlebende Wölfe, die Vorfahren der Hunde, ernähren sich in der Natur von der von ihnen gerissenen Beute, also rohem Fleisch, den Knochen, Innereien und dem Darminhalt. Zudem nehmen sie auch Gräser und andere pflanzliche Nahrung auf. Diese Ernährung kann der Hundehalter durch die Fütterung von unverarbeitetem Fleisch mit Knochen und pflanzlichen Bestandteilen nachahmen. Dabei ist es jedoch wichtig, eine gesunde Mischung zu finden, die alle wichtigen Nährstoffe in richtiger Menge enthält. Mit der reinen Fütterung von Fleischstücken oder Gehacktem ist es beim BARFen daher nicht getan, da diese Form der Fütterung unzureichend wäre. Vielmehr muss der Hundehalter auch bei BARF darauf achten, die Mahlzeiten seines Hundes nach dessen Nährstoffbedarf zusammenzustellen.

Beim BARFen kommen neben dem Fleisch eine Reihe weiterer Bestandteile zum Einsatz. Dazu gehören Mineralstoffe, Vitamine, Öle, Obst, fleischige Knochen und gegebenenfalls Kräuter. Wer sich für die Rohfütterung interessiert, sollte Fütterungsempfehlungen von Experten nutzen und sich an tierärztlich und individuell für den jeweiligen Hund erstellte Ernährungspläne halten.

Die Fütterung mit BARF kann grundsätzlich bereits im Welpenalter beginnen. Da die Hunde im Wachstum sehr spezielle Bedürfnisse hinsichtlich der Ernährung haben und Fütterungsfehler in dieser Lebensphase schwerwiegende Folgen haben können, sollte die Fütterung optimal angepasst werden. Außerdem ist es wichtig, Zusammensetzung und Mengen entsprechend des zunehmenden Körpergewichts und der Wachstumsphase richtig zu bestimmen. Deshalb wird in der Wachstumsphase eher ein hochwertiges Welpenfutter empfohlen.

Vorteile von BARFen: Fütterung als Einstellungssache

Für manche Hundehalter ist es eine Einstellungssache, dem Hund wie sich selbst eine Mahlzeit bereiten zu wollen. Es macht schlicht Freude, das Futter selbst zuzubereiten. Auch bei Unverträglichkeiten kann es von Vorteil sein, die Ration selbst zusammenzustellen, und so potentielle Allergene zu vermeiden.

Gewissheit über Zusammensetzung und Herkunft der Inhaltsstoffe

✔ Rationen können jederzeit angepasst werden

✔ Vorlieben, Allergien oder Erkrankungen des Hundes können berücksichtigt werden

✔ Oftmals weniger Kotabsatz als bei herkömmlichem Hundefutter

Richtig BARFen: Das gehört in eine Barf-Ration

Fleisch, Innereien und Knochen

Ein häufiger Irrtum über das BARFen ist, dass dabei die Hunde ausschließlich mit Fleisch gefüttert werden. Dies würde zur Fehlversorgung des Hundes führen. Laut BARF-Lektüre besteht eine BARF-Ration zu 70 bis 80 Prozent aus fleischigen Komponenten, das heißt nicht nur Muskelfleisch, sondern auch Pansen, Blättermagen, Innereien, Fisch, fleischigen Knochen und Knorpel. Beim Muskelfleisch wird z. B. auf Rind-, Lamm-, Pferde- und Geflügelfleisch zurückgegriffen. Rohes Schweinefleisch oder Wildschweinfleisch dürfen jedoch nicht gefüttert werden, da Schweine Überträger des Aujeszky Virus sein können, was für Hunde tödlich ist. Erhitztes Schweinefleisch in Kochrationen oder Fertigfutter ist jedoch unbedenklich für Hunde. Das Muskelfleisch liefert u. a. Proteine (also Aminosäuren), Fette und Mineralstoffe. Interessant zu wissen ist, dass ein Hund zur Deckung seines Bedarfs an Aminosäuren eine deutlich geringere Fleischmenge benötigt – die meisten Proteine werden zur Energiegewinnung genutzt, um ähnlich der natürlichen Ernährung kohlenhydratarm füttern zu können.

Innereien gehören ebenfalls zu einer ausgewogenen BARF-Ration. Sie liefern u. a. wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Gefüttert werden beispielsweise Lunge, Niere, Magen, Herz und Leber. Jedoch ist auch hier die Menge entscheidend – eine übermäßige Gabe von Leber führt zu einer Überversorgung mit Vitamin A und kann Knochenveränderungen und Muskelkoordinationsstörungen zur Folge haben.

Zur Zahnpflege und zur Versorgung mit Kalzium und anderen Mineralstoffen und Spurenelementen werden Knochen dem BARF-Plan hinzugefügt. Hier sind Rinder- und Lammknochen unter BARFern beliebt. Auch Sehnen, Hühnerhälse, Geweihe und ganze Gliedmaßen inklusive Fell sind in Barf-Shops erhältlich und werden zum Kauvergnügen gegeben. Jedoch gilt es bei der Gabe von Knochen einiges zu beachten. In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über den Nutzen und das Risiko der Gabe von Knochen.

Auch wenn in BARF-Ratgebern ein hoher Fleischanteil beworben wird, muss immer der individuelle Bedarf eines Tieres betrachtet werden. Erkrankungen können eine Senkung des Proteinbedarfs erforderlich machen. Daher ist es immer sinnvoll auf eine individuelle Rationsberechnung zurückzugreifen.

Knochen für Hunde

Obst, Gemüse und Salat

Eine Barf-Ration setzt sich zu 20 bis 30 % aus Gemüse und Obst zusammen. Sie liefern wichtige Ballaststoffe und weitere Vitamine, Kohlenhydrate und Mineralstoffe. Wichtig ist, das Gemüse zu pürieren, da Hunde die Zellulose der pflanzlichen Zellwände nicht aufspalten können. Einige Gemüsesorten, wie Kartoffel und Süßkartoffel, dürfen nie roh, sondern immer nur gekocht gefüttert werden.

Für den Hund unbedenkliche Gemüse sind u. a. Karotte, Kürbis, Fenchel, Spinat, Zucchini, Gurke, Sellerie und Mangold. Beachten Sie jedoch unbedingt, dass einige Lebensmittel wie rohe Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Weintrauben und Kohl für Hunde nicht geeignet sind. In unserem Ratgeber finden Sie eine Liste mit giftigen Lebensmitteln für Hunde.

Bei Obst sollte ausschließlich auf reifes bis überreifes Obst zurückgegriffen werden, welches vor dem Pürieren entkernt wird. Folgendes Obst kann u. a. den Futterplan ergänzen: Apfel, Birne, Banane, Aprikose, Mango. Der Obstanteil sollte geringer sein als der Gemüseanteil.

Mineralstoffe und Nahrungsergänzungen

Vitamin-Mineralstoff-Mischungen können BARF-Mahlzeiten ergänzen. Zudem können bestimmte Umstände wie Wachstum, Trächtigkeit, Gelenkbeschwerden oder andere Erkrankungen den Zusatz von Nahrungsergänzungen erforderlich machen.

Öl

Der Zusatz von Öl in einer BARF-Mahlzeit ist erforderlich, um die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen zu ermöglichen und um essenzielle Fettsäuren hinzuzuführen. Am besten wird dabei auf kaltgepresste Öle zurückgegriffen. Um den Hund ausreichend zu versorgen, kann man eine Kombination verschiedener Öle anwenden. Möglich sind beispielsweise Leinöl, Lachsöl, Distelöl, Rapsöl, Kokosöl und Hanföl.

Kräuter

Kräutermischungen sind zwar kein Muss in einer Mahlzeit, können aber die BARF-Ration bei Bedarf ergänzen. Beispielsweise können Petersilie, Brennnessel oder Brunnenkresse, jeweils in geringen Dosen, beigegeben werden.

Milchprodukte

Milchprodukte können, in zu hohen Mengen gefüttert, zu Verdauungsproblemen führen, da adulte Hunde den enthaltenen Milchzucker (Laktose) nicht verdauen können. Dennoch werden Jogurt, Quark oder Hüttenkäse in der Hundeernährung in geringer verträglicher Menge verwendet, da sie gerne gefressen werden und hochwertige Proteine liefern. Hier sollte man sich genauer über Tagesmengen und die Verträglichkeit informieren.

Eier

Bei der Fütterung von Eiern sollten Hundehalter beachten: Rohes Eiklar enthält Avidin – ein Stoff, der Biotin bindet und bei übermäßiger Gabe zu Biotin-Mangelerscheinungen wie stumpfem Fell führt. Hartgekochte Eier sind dagegen im Futternapf erlaubt. Beim BARFen werden Eier in der Regel mit Schale gefüttert. Jedoch sollte diese gemahlen sein, um Verletzungen des Verdauungstraktes zu vermeiden.

Durch die Erläuterungen der einzelnen Inhaltsstoffe wird deutlich, dass einige davon sogar für den Hund gefährlich werden und Fehlversorgungen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können. Deshalb sollten BARF-Pläne niemals ohne Hintergrundwissen und ausreichende Beschäftigung mit dem Thema erstellt werden. Insbesondere BARF-Einsteiger sollten sich unbedingt mit einem Ernährungsberater oder einem Tierarzt über die Bedürfnisse, den Nährstoffbedarf und die Futtermenge des eigenen Hundes zusammensetzen. Doch auch später sollten die BARF-Rationen immer wieder von einem Fachmann überprüft werden. Ob BARF-Fertigrationen eine Alternative zu den selbst zubereiteten Mahlzeiten darstellen, werden wir noch in diesem Artikel klären.

Futtermenge beim BARFen

In der Regel sollten ausgewachsene, gesunde Hunde etwa drei Prozent ihres Körpergewichts täglich an Futter bekommen. Das sind beispielsweise bei einem 35 kg schweren Labrador Rüden 1,05 kg Frischfutter. Dieser Wert müsste dann an den Aktivitätsgrad und den Ernährungszustand des Hundes sowie ggf. weitere Faktoren individuell angepasst werden.

BARFen birgt Nachteile und Risiken für Hund & Mensch

Höherer Aufwand als bei Fertigfutter

✔ Bei unzureichend zusammengestellten Rationen sind Mangelerscheinungen und Fehlversorgungen die Folge

✔ Fehlversorgungen können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, daher sollten Rationen von einem Tierarzt überprüft werden

✔ Eine übermäßige Gabe von Knochen führt zu schmerzhaftem Knochenkot

✔ Durch rohes Fleisch können Krankheiten und Keime auf Hund und Mensch übertragen werden

✔ Bestimmte Hygienemaßnahmen müssen unbedingt eingehalten werden

 

Auch wenn BARFen eine ursprüngliche und biologische Form der Fütterung darstellt, ist sie nicht in jedem Fall geeignet. Grundsätzlich sollten sich Hundehalter darüber im Klaren sein, dass die Fütterung mit rohem Fleisch einen größeren Aufwand bedarf. Die Bestandteile müssen einzeln abgemessen und im geeigneten Verhältnis miteinander gemischt werden. Dazu ist es erforderlich, die einzelnen Mahlzeiten täglich frisch vorzubereiten. Laut aktuellen Studien gibt es bei selbst zusammengestellten Rationen deutliche Defizite bei der Nährstoffversorgung. BARFen kann daher zu Mangelerscheinungen führen. Ernährungspläne sollten immer vom Ernährungsexperten zusammengestellt und berechnet sein. Fehlversorgungen durch fehlerhafte Rationszusammenstellung bergen gesundheitliche Risiken.

Darüber hinaus kann eine Knochenfütterung Probleme verursachen. Bei ungenügender Gewöhnung kann es zu hochgradigen Verstopfungen kommen. Außerdem können sich Hunde an den Knochensplittern verletzen. Ein weiteres Risiko besteht in der Übertragung von Krankheiten durch das rohe Fleisch. Hundehalter sollten sich daher eingehend informieren und die Risiken abwägen.

Zu empfehlen ist daher die Beratung bei einem spezialisierten Tierarzt bezüglich der Rationsgestaltung sowie die Verfütterung gegarter Komponenten.

Hygiene beim BARFen

 Sorgen Sie für die durchgehende Einhaltung der Kühlkette

✔ Lagern Sie das rohe Fleisch Ihres Hundes getrennt von Ihren Lebensmitteln

✔ Tauen Sie nur so viel Fleisch auf, wie Ihr Hund benötigt

✔ Tauen Sie das Fleisch in separaten Behältern auf

✔ Tauen Sie die Produkte schonend im Kühlschrank auf

✔ Achten Sie darauf, dass das Auftauwasser nicht mit Ihren Lebensmitteln oder Küchenutensilien in Berührung kommt

 Reinigen Sie die Utensilien, die für die Verarbeitung des Fleisches zum Einsatz gekommen sind, gründlich und mit heißem Wasser bzw. in der Spülmaschine bei entsprechend hohen Temperaturen

Verwenden Sie für die Reinigung einen separaten Schwamm

Waschen Sie sich nach dem Umgang mit rohem Fleisch gründlich die Hände

Bei der Verarbeitung von rohem Fleisch müssen bei der Lagerung, Aufbewahrung, Zubereitung und anschließenden Reinigung besondere Maßnahmen zur Hygiene beachtet werden. Da einige Erreger nicht nur für den Hund, sondern auch für den Menschen gefährlich werden können, sollten genutzte Utensilien wie Brettchen und Messer unbedingt mit heißem Wasser abgewaschen werden. Bei der Aufbewahrung des Fleisches ist zwingend auf eine durchgehende und ausreichende Kühlung zu achten, da sich Keime sonst rasant vermehren können.

Denken Sie daran, dass die potenziell übertragenen Keime insbesondere ein Risiko für anfällige Personen im Haushalt wie Kinder, Schwangere, ältere und kranke Menschen darstellen. Gebarfte Hunde sollten daher auch nicht als Therapiehunde eingesetzt werden.

BARF-Rationen bei Stiftung Warentest

Im Juni 2019 veröffentlichte Stiftung Warentest die Ergebnisse von 31 untersuchten Alleinfuttermitteln – darunter waren 5 tiefgekühlte BARF-Menüs. Untersucht wurde u. a., ob für einen Hund alle notwendigen Nährstoffe enthalten sind. Dabei schnitten alle BARF-Rationen mit „mangelhaft“ ab. Verschiedene Vitamine und Mineralstoffe fehlten, sodass sie sich nicht als Alleinfutter eignen.

Ein weiteres Ergebnis: Bei vier der fünf Menüs wurde eine hohe Keimbelastung nachgewiesen, obwohl beim Kauf und beim Auftauen der Produkte stark auf Hygiene geachtet wurde. Auch Stiftung Warentest weist nochmal darauf hin, dass sich Keime rasant vermehren, wenn die Kühlkette unterbrochen wird.

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5 Fakten über das BARFen

1. „Der Hund ist kein Wolf mehr.“

Ein Hauptargument der Rohfleischfütterer ist, dass der Hund vom Wolf abstammt und er deshalb auch entsprechend ernährt werden sollte. Fakt ist jedoch, dass zwischen dem Wolf und seiner domestizierten Form mittlerweile über 15.000 Jahre liegen und sich nicht nur das Aussehen stark geändert hat. Erwiesenermaßen verfügen Hunde über mehr Enzyme, um Stärke zu verdauen. Damit können Hunde Kohlenhydrate und pflanzliche Nahrung besser verdauen als der Wolf. Auch ein vielfach betonter hoher Fleischanteil ist nicht für alle Hunde von Vorteil. Beispielsweise sollte die Proteinzufuhr bei Hunden mit Nieren- oder Lebererkrankungen reduziert werden. Auch wenn hochwertige tierische Proteine für Hunde wichtig sind, muss nicht die Rohfleischfütterung das Richtige für den Hund sein. Viel wichtiger ist eine bedarfsoptimierte Fütterung – egal ob mit Rohfütterung, Kochration oder Fertigfutter.

2. „Viele FertigBARF-Rationen decken nicht den Nährstoffbedarf des Hundes.“

Erst im Juni 2019 haben die Ergebnisse von Stiftung Warentest gezeigt, dass 5 der 5 untersuchten BARF-Menüs nicht den Nährstoffbedarf des Hundes decken und sich somit nicht als Alleinfuttermittel eignen. Die ernährungsphysiologische Qualität und die Fütterungshinweise schnitten bei allen 5 Tiefkühl-BARF-Menüs mit „mangelhaft“ ab. Daher lohnt sich immer die Rationsüberprüfung einer eigens zusammengestellten oder fertigen BARF-Ration.

3. „Einige Tierärzte raten vom BARFen von Welpen und Junghunden ab.“

Hunde, die sich im Wachstum befinden, haben besonders hohe Ansprüche an ihre Ernährung. Fütterungsfehler können in dieser Phase zu Fehlbildungen des Bewegungsapparates und Störungen im Knochenwachstum führen. Unter anderem ist das Verhältnis von Calcium und Phosphor hier besonders wichtig und kann in BARF-Rationen nur sehr schwer korrekt dosiert werden. Eine Fütterung, die sich an den Bedarfswerten des heranwachsenden Hundes orientiert und auch Veränderungen in verschiedenen Wachstumsphasen berücksichtigt, sollte die Wahl sein.

4. „Rohes Fleisch birgt Gefahren.“

Die Verbreitung von Salmonellen, Clostridium botulinum, anderen Bakterien, Viren und Parasiten ist bei unsachgemäßer Lagerung und Verarbeitung von rohem Fleisch gegeben. Auch wenn für den Hund zum Teil keine Gefahr besteht, kann sich der Mensch infizieren. Deshalb sind die erforderlichen Hygienemaßnahmen beim BARFen wesentlich umfangreicher als bei einer Trockenfütterung.

5. „Beim BARFen hat der Hundebesitzer deutlich mehr Eigenverantwortung.“

Wie bereits erwähnt, können Ernährungsfehler zu gesundheitlichen Problemen des Hundes führen. Deshalb ist die Eigenverantwortung des Hundehalters beim BARFen besonders hoch. Es reicht nicht aus, auf FertigBARF-Rationen zurückzugreifen. Vielmehr muss man sich zunächst mit den Bedarfswerten und Bedürfnissen des Hundes auseinandersetzen, mit Inhaltsstoffen, die für den Hund gesund bzw. auch gefährlich sein können und ebenso mit der Rationsüberprüfung. Daneben muss der Hundehalter beim BARFen noch für die korrekte Lagerung, Zubereitung und Hygiene Sorge tragen.

Vorurteile gegenüber Fertigfutter

Viele Hundehalter greifen durch Diskussionen über Fertigfutter auf Rohfütterung zurück. An dieser Stelle sollen einige Argumente gegen Trockenfutter beleuchtet werden.

1. „Trockenfutter enthalten minderwertige Schlachtabfälle.“

Im Hundefutter darf nur Fleisch verarbeitet werden, das auch für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Dies gilt für die gesamte EU. Der Begriff „tierische Nebenerzeugnisse“, deren Verwendung im Hundefutter häufig kritisiert wird, bezieht sich auf Nebenprodukte der Kategorie 3. Diese sind zwar ursprünglich für den menschlichen Verzehr freigegeben, werden aber nicht dafür verwendet, weil die Nachfrage zu gering ist. Das sind zum Beispiel Herz, Lunge, Niere oder Euter. Sie dienen als hochwertige Futtermittel in Trockenfuttern und haben nichts mit minderwertigen Schlachtabfällen gemein. Deren Verwendung in Fertigfutter trägt außerdem zu einem verantwortungsbewussten und ökologischen Umgang mit tierischen Produkten bei. Die immer noch zu lesende Behauptung, dass in Hundefuttern Kadaver von kranken oder verendeten Tieren verarbeitet werden, ist schlichtweg ein Mythos und gesetzlich verboten.

2. „In Trockenfuttern werden zu viel Getreide und zu wenig Fleisch verarbeitet.“

Hunde haben ihre Ernährungsweise im Laufe der Zeit an das Zusammenleben mit dem Menschen angepasst und verfügen, im Gegensatz zum Wolf, über Enzyme, um Stärke zu verdauen. Des Weiteren sind Kohlenhydrate eine wichtige Energiequelle. Das heißt natürlich nicht, dass Hundefutter nur aus Kohlenhydraten bestehen sollte, doch auch ein hoher Fleischanteil ist nicht alles. Zwar brauchen Hunde tierisches Eiweiß, um ihren Eiweißbedarf zu decken, jedoch zeigt sich, dass viele Hunde überversorgt sind. Insbesondere bei Hunden mit Leber- oder Nierenproblemen sollte die Proteinmenge gesenkt werden, um den Stoffwechsel zu entlasten. Eine bedarfsübersteigende Proteinzufuhr sollte vermieden werden, da gesundheitliche Probleme wie Stoffwechselerkrankungen oder Harnsteinbildung die Folge sind. Statt auf einen möglichst hohen Fleischanteil zu beharren, sollte der individuelle Bedarf des jeweiligen Tieres berücksichtigt werden, der durch eine Rationsberechnung ermittelt wird.

3. „Die Fütterung mit Trockenfutter begünstigt die Entstehung von Krankheiten.“

Immer wieder liest man Meldungen, dass die Fütterung mit Trockenfutter die Entstehung von Krankheiten begünstigt und Hunde durch die Ernährung früher sterben. Jedoch ist es genau umgekehrt: Hunde in der heutigen Zeit leben länger und gesünder. Die verbesserte gesundheitliche Versorgung und eine hochwertigere Ernährung sorgen dafür, dass unsere Hunde immer älter werden. Durch bessere Diagnosemöglichkeiten, eine höhere Fürsorge der Hundehalter und häufigere Tierarzt-Besuche werden Krankheiten heutzutage viel schneller erkannt, was den Anschein erwecken mag, dass Hunde häufiger an Krankheiten leiden.

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futalis berechnet in einer wissenschaftlichen Rationsberechnung den exakten Nährstoffbedarf von Hunden und stellt darauf ein maßgeschneidertes Hundefutter aus hochwertigen Rohstoffen her.

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