Was dürfen Hunde nicht fressen? – 30 Lebensmittel, die du nicht anrühren solltest
Welche Lebensmittel vertragen Hunde nicht? Ab welcher Dosis können bestimmte Lebensmittel für Hunde schädlich sein? Was darf der Hund nicht essen? Wie verhalte ich mich in einem Notfall? Alles, was du darüber wissen solltest, erklären wir dir in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Was dürfen Hunde nicht essen? – 30 verbotene Lebensmittel
- Alkohol
- Aubergine
- Avocado
- Bittermandeln
- Cola
- Rohe Bohnen
- Fruchtkerne
- Grüner Tee
- Kaffee
- Kakao
- Rohe Kartoffeln
- Knoblauch
- Knochen
- Kohl
- Lauch
- Leber
- Rohe Linsen
- Macadamia-Nüsse
- Mate
- Muskatnüsse
- Paprika
- Rosinen
- Schokolade
- Schwarzer Tee
- Rohes Schweinefleisch
- Tomaten (grüne Stellen)
- Weintrauben
- Xylit und andere Süßstoffe
- Zigaretten
- Zwiebeln
Autorin Tierärztin Dr. Maria Hänse
Dr. Maria Hänse hat Veterinärmedizin studiert, war mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig tätig und widmet sich nun der Weiterentwicklung des futalis® Ernährungskonzeptes. Erfahre mehr über unsere Autorin!
„Nicht jedes Lebensmittel, das sich für den Menschen eignet, ist auch für deinen Hund gesund. Alle hier aufgezählten Lebensmittel solltest du ausdrücklich nicht an deinen Hund verfüttern, auch wenn bei bisheriger Gabe keine Vergiftungserscheinungen aufgetreten sind. Denn eine fortdauernde Fütterung kann Langzeitschäden hervorrufen, die nicht immer leicht zu erkennen sind.“ – Dr. Maria Hänse –
Giftige Lebensmittel für Hunde – wichtige Vorabinformationen
Viele Lebensmittel, die für den Menschen gesund sind, sind giftige Lebensmittel für deinen Hund:
- Da sich unser Stoffwechsel wesentlich von dem deines Hundes unterscheidet, können einige Lebensmittel, die für uns schmackhaft sind, bei Hunden zu ernsthaften Vergiftungserscheinungen führen.
- Bietest du deinem Hund giftige Lebensmittel an oder frisst er solche, wenn du nicht anwesend bist, gilt: „Die Dosis macht das Gift“.
- Während kleine Mengen ungefährlich oder sogar gesund sein können, kann eine höhere Menge zu schweren Problemen führen oder sogar tödlich sein.
Was ist giftig für Hunde? – Süßes
Willst du deinem Vierbeiner den leckeren Genuss von zucker- oder süßstoffhaltigen Lebensmitteln gönnen, sind vor allem Schokolade und die Süßstoffe Xylit und Birkenzucker tabu.
Warum ein Hund Schokolade nicht fressen darf
Schokolade wird bekanntlich mit Kakao hergestellt, der Theobromin enthält, eine Substanz, die für Hunde giftig ist:
- Das Alkaloid wirkt auf den Menschen ähnlich wie Koffein.
- Dein Hund kann es allerdings nicht aufspalten und verwerten.
Achtung: Schokolade ist ein sehr giftiges Lebensmittel für Hunde. Informiere dich jetzt in unserem ausführlichen Artikel zur giftigen Wirkung von Schokolade auf Hunde.
Xylit (Birkenzucker)
Nachdem wir Menschen zuckerhaltige Nahrungsmittel zu uns genommen haben, kommt es nach und nach aufgrund der Insulinausschüttung zu einem Abfall des Zuckerspiegels. Auch bei Tieren regelt das Insulin den Blutzuckerspiegel. Hinsichtlich des Verzehrs des Süßstoffes Xylit oder Birkenzucker unterscheiden wir uns jedoch von unseren vierbeinigen Begleitern:
Die Einnahme von Xylit führt bei uns Menschen zu keinen größeren Stoffwechselvorgängen. Bei deinem Hund führt die Einnahme jedoch zu einer übermäßigen Produktion von Insulin. Dieses Zuviel an Insulin kann deine Fellnase innerhalb kürzester Zeit vergiften:
- Die Einnahme von Xylit führt bei uns Menschen zu keinen größeren Stoffwechselvorgängen. Bei deinem Hund führt die Einnahme des für ihn giftigen Lebensmittels jedoch zu einer übermäßigen Produktion von Insulin.
- Dieses Zuviel an Insulin kann deinen Hund innerhalb kürzester Zeit vergiften: Er wird apathisch und schwach, bekommt Krampfanfälle, Herzrasen, Zitteranfälle und Erbrechen.
Dürfen Hunde Nüsse essen?
Bevor du deinem Hund mal schnell einen gesunden Snack in Form von ein paar Nüssen gibst, solltest du zuerst prüfen, ob er auf eine bestimmte Nusssorte allergisch reagiert oder du gerade im Begriff bist, deinem vierbeinigen Liebling ein für ihn giftiges Lebensmittel zu verabreichen.
Erdnüsse, Walnüsse & Co.: Essbare Nusssorten
Sofern du keine allergischen Reaktionen beobachtest, dein Hund gesund ist und die Nüsse nicht von Schimmelpilzen befallen sind, bieten sich folgende Nusssorten für ihn an:
- Erdnüsse
- Haselnüsse
- Süße Mandeln
- Maronen
- Paranüsse
- Pistazien
- Reife und geschälte Walnüsse
Macadamia-Nüsse, Fruchtkerne & Co.: Giftige Nusssorten
Dein Hund darf nicht jede Nuss fressen. Die folgenden Sorten sind giftige Lebensmittel für Hunde und können sogar zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen:
- Macadamia-Nüsse, Bittermandeln und Fruchtkerne enthalten Amygdalin. Dieser Stoff sorgt im schlimmsten Fall für eine Blockierung der Zellatmung.
- Muskatnüsse enthalten Halluzinogene, die zu Übelkeit, Schwäche und Muskelzittern führen, aber auch tödlich wirken können.
Darum darf dein Hund kein Koffein fressen
Kaffee, grüner/schwarzer Tee, Cola, Mate und andere koffeinhaltige Getränke sind hochgradig giftige Lebensmittel für Hunde:
- Da dein Hund Koffein oder Tein nicht verstoffwechseln kann, bleibt der Giftstoff lange Zeit in seinem Blut.
- Dies verursacht Herzrhythmusstörungen, Nierenprobleme und neurologische Schäden.
Was ist schädlich für Hunde? – Nikotin
Dein Hund darf Nikotin nicht fressen, weil es pures Gift für ihn ist:
- Schon 5 bis 25 g getrockneten Tabaks (je nach Körpergewicht) können tödliche Auswirkungen für deinen Liebling haben. Eine einzige Zigarette enthält bereits 1 g des giftigen Stoffes.
- Welpen und Jungtiere sind besonders gefährdet. In diesem Alter sind Hunde extrem neugierig und kauen bzw. fressen oft alles, was sie finden, wie etwa giftige Lebensmittel.
- Eine große Gefahr geht von Aschenbechern aus, die du womöglich unachtsam platzierst.
- Trinkt dein Hund aus einer Pfütze, in der Zigarettenreste schwimmen, können bereits Vergiftungserscheinungen auftreten.
- Symptome einer Nikotinvergiftung sind Erbrechen, Krämpfe, Erregung, Speicheln, Bewegungsstörungen, Muskelzittern, ein möglicher Kreislaufkollaps und eine erhöhte Atem- sowie Herzfrequenz.
Wenn du beobachtest, dass dein Hund Zigaretten(-stummel) verschluckt hat, solltest du sofort deinen Tierarzt aufsuchen, um Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Achtung: Die Folgen einer Nikotinvergiftung müssen nicht immer offensichtlich sein. Gerade Langzeitbelastungen durch regelmäßig passiv aufgenommenen Zigarettenrauch können gesundheitliche Auswirkungen haben. Genau wie beim Menschen, können sich Krankheiten wie Asthma, Bronchitis und Krebs auch noch nach Jahren ausbilden.
Da die Nase deines Hundes weitaus leistungsfähiger als die deinige ist, nehmen sie den Geruch des Zigarettenqualms auch stärker wahr und fühlen sich dadurch unwohl. Daher solltest du beim „Nichtraucherschutz“ auch auf Hunde Rücksicht nehmen – denn sie sind für die Folgen der Nikotinbelastung noch anfälliger als der Mensch!
Avocado und Avocadokern für Hunde
Avocados, mitsamt ihrem Stamm, ihrer Haut, Rinde und Blätter sowie Avocadokerne enthalten Persin:
- Persin ist giftig für deinen Hund und kann zu tödlichen Herzmuskelschäden führen.
- Weitere mögliche Folgen einer Aufnahme sind Husten, Atemnot, Verdauungsstörungen, Schwächeanfälle und Unruhe.
Achtung: Auch wenn das Fruchtfleisch von Avocados eine geringere Menge an Persin aufweist, kann der Verzehr zu Problemen führen. Der hohe Fettgehalt der Avocadofrucht kann Durchfall oder Erbrechen hervorrufen. Ein verschluckter Avocadokern ist nicht nur giftig für Hunde, sondern kann zudem Probleme durch einen Darmverschluss nach sich ziehen.
Warum dürfen Hunde keine Weintrauben fressen?
Wichtig: Erhalte weitere Informationen zum Thema Weintrauben für Hunde in unserem Artikel.
Nicht jede Beerenfrucht ist ungesund für deinen Hund. In Maßen verabreicht sind Himbeeren, Cranberries, Heidelbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren sogar regelrechte Vitaminbomben und fördern seine Gesundheit. Weintrauben mit oder ohne Kerne und Rosinen sind hingegen giftige Lebensmittel für Hunde:
- Nach dem Verzehr des für ihn giftigen Lebensmittels kann dein Hund an Erbrechen, Magenkrämpfen, Durchfall und Muskelzittern leiden.
- Bei einer hohen Dosierung kann die Aufnahme von Weintrauben ein Nierenversagen verursachen und sogar tödlich verlaufen.
- Warum darf ein Hund keine Rosinen essen? Rosinen sind hochgiftig für deinen Hund, weil sie den toxischen Stoff konzentriert enthalten. Es ist jedoch wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen, ab welcher Menge Rosinen tödlich sind. Bisher gibt es nur Schätzungen amerikanischer Wissenschaftler, die besagen, dass 11,6 g Weintrauben pro kg Körpergewicht lebensgefährliche Vergiftungen verursachen können.
Dürfen Hunde Paprika und andere Nachtschattengewächse essen?
Rohe Nachtschattengewächse wie (keimende) Kartoffeln, Auberginen, Tomaten und Paprika enthalten den giftigen Stoff Solanin: Besonders die grünen Pflanzenteile weisen den Stoff konzentriert auf. Nimmt dein Hund die für ihn giftigen Lebensmittel auf, können folgende Symptome in Erscheinung treten:
- Besonders die grünen Pflanzenteile weisen den giftigen Stoff konzentriert auf.
- Nimmt dein Hund die für ihn giftigen Lebensmittel auf, können Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizungen und Beeinträchtigungen seiner Gehirnfunktion in Erscheinung treten.
Rohe Hülsenfrüchte
Rohe Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen enthalten Phasin. Dieser giftige Stoff hemmt die Proteinbiosynthese im Dünndarm und verklumpt die roten Blutkörperchen. Zu viel aufgenommenes Phasin kann demnach lebensbedrohend für deinen Hund sein.
Das dürfen Hunde nicht essen: Zwiebeln und Knoblauch
Zwiebelgewächse wie Lauch, Zwiebeln und Knoblauch sind ebenfalls giftige Lebensmittel für deinen Hund:
- Sie enthalten Schwefelverbindungen, die die roten Blutkörperchen angreifen und zerstören. Tritt dieser Fall ein, erleiden Hunde eine lebensbedrohliche Anämie (Blutarmut).
- Obwohl in Zwiebeln ein höherer Giftgehalt als im Knoblauch vorliegt, ist die Verwendung von Präparaten auf Knoblauch-Basis zur Bekämpfung von Parasiten nicht zu empfehlen.
- 5 g Knoblauch je kg Körpergewicht reichen aus, um bei deinem Vierbeiner eine Vergiftung hervorzurufen. Diese Menge entspricht etwa zwei frischen Knoblauchzehen.
Achtung: Mit Zwiebeln und Knoblauch ist nicht zu spaßen! Erfahre mehr in unserem Artikel zur Knoblauch- und Zwiebelvergiftung bei Hunden.
Ist Leber gesund für Hunde?
Die gekochte Leber liefert Vitamin A und ist somit eine natürliche Nährstoffquelle. Eine Zufuhr in kleinen Mengen ist unbedenklich:
- Bei einer bedarfsüberschreitenden Fütterung von Leber oder Lebertran kann jedoch eine Hypervitaminose (Überversorgung) auftreten.
- Diese kann eine Reihe von Symptomen und Reaktionen wie Hautprobleme, Fellverlust, Knochenveränderungen, Muskelkoordinationsstörungen und Erbrechen auslösen.
Sei deshalb sparsam, wenn du deinen Hund mit gekochter Leber versorgen willst.
Achtung: Warum dürfen Hunde keine Leber essen? Umgehe es, deinem Hund rohes Fleisch, insbesondere rohes Schweinefleisch, als Futterquelle zu geben. Tust du dies nicht, setzt du deinen Hund der Gefahr aus, sich mit Salmonellen, Viren und anderen Krankheitserregern zu infizieren.
Dürfen Hunde Eier essen?
Rohe Hühnereier sind ein Tabu im Napf. Das Eiklar enthält Avidin und Trypsininhibitoren. Beide Stoffe behindern die Verdauung wichtiger Nährstoffe und führen letztlich zu Fehlversorgungen.
Tipp: Die Fütterung von hartgekochten Eiern hingegen ist möglich und gesund. Hühnereier sind reich an Nährstoffen und essentiellen Aminosäuren, die die Bildung von Körper- und Muskelzellen unterstützen und für den Stoffwechsel deines Hundes von großer Bedeutung sind.
Dürfen Hunde Kohlrabi essen?
Die Fütterung von rohem Kohl kann bei deinem Hund zu Blähungen und Bauchkrämpfen führen, da die enthaltenen Disaccharide nur schwer verdaulich sind.
Was vertragen Hunde nicht? – Knochen
Obwohl ein Hund ohne Knochen im Maul für viele nicht vorstellbar ist, solltest du davon absehen, deinen Vierbeiner mit Knochen zu versorgen:
- Vor allem Röhrenknochen von Huhn und Wild sowie gekochte Knochen stellen wegen der Splittergefahr ein hohes Verletzungsrisiko dar.
- Dein Hund kann durch übermäßigen Knochenverzehr eine Verstopfung erleiden, die im schlimmsten Fall einen Magen-Darm-Verschluss zur Folge haben kann.
- Harte Knochen können zu Schäden an den Zähnen, im Maul oder der Speiseröhre führen.
Achtung: Du bist noch nicht überzeugt, dass Knochen schädlich für Hunde sein können? In unserem Artikel über Knochen für Hunde erfährst du noch mehr.
Hund hat eine Vergiftung: Was ist im Notfall zu tun?
Hat dein Hund giftige Lebensmittel gefressen? In unseren Checklisten siehst du, was du im Notfall tun solltest. Reagiere am besten sofort nach der Aufnahme giftiger Lebensmittel und warte nicht, bis Vergiftungserscheinungen auftreten.
Checkliste: So gehst du bei einer Vergiftung deines Hundes vor
- Bewahre Ruhe und schaffe eine ruhige und sichere Umgebung für deinen Hund.
- Rufe bei deiner Tierarztpraxis oder dem tierärztlichen Notdienst an und informiere bereits vor der Fahrt zum Tierarzt das Praxisteam.
- Informiere deinen Tierarzt, was und wie viel Gramm des verbotenen Lebensmittels dein Hund aufgenommen hat.
- Hebe, wenn möglich, die Verpackung des giftigen Lebensmittels auf (vor allem bei Schokolade und anderen Süßigkeiten, um die Zusammensetzung prüfen zu können).
- Bitte deinen Tierarzt um eine Einschätzung der Situation.
- Fahre, wenn nötig, schnellstmöglich zum Tierarzt oder in die Tierklinik.
- Löse bloß nicht selbst, ohne Beratung durch deinen Tierarzt, ein Erbrechen des Hundes aus.
Checkliste: Mögliche Vergiftungserscheinungen
- Unruhe
- Erbrechen
- Durchfall
- Blutungen im Magen-Darm-Trakt
- Übermäßiger Durst
- Übermäßiger Speichelfluss
- Aufgeblähter Bauch
- Krämpfe
- Fieber oder Untertemperatur
- Apathie
- Blasses Zahnfleisch
- Atemnot
- u. a.
Checkliste: Vergiftungen vorbeugen
Beuge möglichen Vergiftungen deines Hundes vor, indem du verschiedene Maßnahmen ergreifst:
- Gib deinem Hund keine Essensreste vom Tisch.
- Bewahre Lebensmittel so auf, dass sie für deinen Vierbeiner nicht zugänglich sind.
- Informiere am besten alle Familienmitglieder über die Lebensmittel, die für euren Hund nicht geeignet sind. Bedenke dabei, dass bereits kleine Mengen schädlich sein können.
Tipp: Trainiere mit deinem Hund ein sogenanntes Abbruchsignal, damit er seine Handlung (z. B. das Aufnehmen von giftigen Lebensmitteln) durch dein Kommando unterbricht. Du solltest ebenfalls das „Aus“ trainieren, sodass er Dinge, die er im Fang hat, wieder herausgibt. Bereitet dir das Training Kopfschmerzen, beraten dich gute Hundetrainer gern zum Übungsaufbau.
- Unser Tipp
- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.