

Erste Hilfe für den Hund + Infografik
Kennst du das? Dein Hund kommt vom Spaziergang zurück und hat sich einen Ballen aufgeschnitten. Solche und ähnliche Situationen können jede*n Hundehalter*in treffen. Deshalb ist es wichtig, im Notfall richtig zu reagieren. Wir zeigen dir, was du zum Thema Erste Hilfe beim Hund wissen musst und beantworten dir die Frage, was in ein Erste-Hilfe-Set für Hunde gehört.
Inhaltsverzeichnis
Erste Hilfe für Hunde: Was ist ein echter Notfall?
Ein Notfall ist eine akute lebensbedrohliche Situation, bei der du sofort handeln musst, um die Lebensfunktionen deines Hundes zu erhalten. Dabei kann es sich um schwere Verletzungen, Vergiftungen oder lebensbedrohliche Erkrankungen wie eine Magendrehung handeln. Ohne groß zu zögern: Jetzt ist Erste Hilfe am Hund gefragt.
Diese Anzeichen deuten auf einen Notfall hin
- Beobachtest du eine starke, unstillbare Blutung bei deinem Hund? Besonders, wenn helles Blut stoßweise austritt, ist wahrscheinlich eine Arterie betroffen – handle in diesem Fall sofort! Suche unverzüglich eine*n Tierarzt*Tierärztin auf und übe bis dahin Druck auf die Wunde aus. Merke dir: Bei arteriellen Blutungen zählt wirklich jede Minute, deshalb zögere nicht lange, sondern fahre gleich zum Notdienst!
- Ein Herz- oder Atemstillstand ist immer ein absoluter Notfall: Prüfe sofort, ob sich der Brustkorb deines Hundes noch hebt und senkt. Kontrolliere, ob du noch einen Herzschlag fühlen kannst. Reagiere umgehend, denn ohne schnelle Hilfe droht innerhalb weniger Minuten der Tod. Alarmiere sofort deine*n Tierarzt*Tierärztin und beginne, wenn du dich sicher fühlst, mit der Ersten Hilfe in Form einer Wiederbelebung.
- Ein Schockzustand kann sich heimtückisch entwickeln: Wenn dein Hund plötzlich teilnahmslos wird, sich nicht wie gewohnt bewegt oder ungewöhnlich ruhig verhält, überprüfe sofort seine Schleimhäute. Siehst du statt einem gesunden Rosa eine blasse Schleimhaut beim Hund (ein Hinweis auf Blutmangel)? Fühlt sich sein Puls schwach an? Sind seine Pupillen ungewöhnlich groß? Das sind deutliche Alarmzeichen für einen lebensbedrohlichen Schock. Leiste Erste Hilfe am Hund, indem du deinen Vierbeiner warm hältst und bringe ihn schnellstmöglich in tierärztliche Behandlung!
- Bei Insektenstichen im Kopfbereich musst du besonders wachsam sein: Beobachtest du eine Schwellung im Bereich von Maul, Nase oder Hals? Das kann schnell gefährlich werden. Achte besonders auf eine erschwerte Atmung oder Hecheln. Schwellungen in diesem Bereich können die Atemwege deines Hundes verengen oder sogar verschließen. Warte nicht ab, bis sich die Situation verschlimmert, sondern fahre direkt in die Tierklinik.
- Hast du einen Welpen? Dann sei bei Krankheitsanzeichen besonders aufmerksam: Gerade junge Hunde können durch Infektionen wie die Parvovirose innerhalb kürzester Zeit lebensbedrohlich erkranken. Achte auf Symptome wie Appetitlosigkeit, Durchfall oder Erbrechen. Zeigt dein Welpe diese Anzeichen, zögere bitte nicht – ein schneller Tierarztbesuch kann lebensrettend sein. Denke daran: Das bislang nicht vollständig entwickelte Immunsystem macht Welpen besonders anfällig.
Erste Hilfe beim Hund: Häufige Verletzungen
Von Bisswunden über Autounfälle bis hin zu aufgeschnittenen Pfoten; es gibt viele Verletzungen, die deinem Vierbeiner zustoßen können. Wichtig ist, dass du die unterschiedlichen Schweregrade erkennst und alles für die erste Wundversorgung im Erste-Hilfe-Kasten für Hunde griffbereit hältst.
So erkennst du den Schweregrad
- Bei leichten Verletzungen wie kleinen Schnittwunden oder oberflächlichen Hautabschürfungen kannst du Erste Hilfe leisten und deinen Hund zunächst selbst versorgen. Zeige die Verletzungen dennoch später deinem*r Tierarzt*Tierärztin.
- Bei mittelschweren Verletzungen wie möglichen Knochenbrüchen oder tieferen Wunden solltest du zeitnah eine*n Tierarzt*Tierärztin aufsuchen.
- Lebensbedrohliche Verletzungen wie Wirbelsäulenverletzungen, Lungenverletzungen oder innere Blutungen erkennst du oft an der stark veränderten Atmung oder dem allgemein schlechten Zustand deines Hundes.
- Nach einem Autounfall solltest du deinen Hund immer tierärztlich untersuchen lassen, auch wenn äußerlich keine schweren Verletzungen sichtbar sind.
- Um die Kreislaufsituation deiner Fellnase zu beurteilen, legst du die Hand auf die Innenseite ihres Oberschenkels. Dort lässt sich ihr Puls leicht fühlen. Dieser liegt in der Regel bei 70 bis 160 Schlägen pro Minute.

- Aufgepasst:
Sind die Schleimhäute der Lefzen deines Vierbeiners eher bläulich, kann ein Sauerstoffmangel vorliegen. Dunkelrote Schleimhäute können u. a. auf einen Hitzschlag hindeuten.
Erste Hilfe für den Hund: Das musst du beachten
- Bleibe unbedingt ruhig, auch wenn die Situation noch so erschreckend ist. Atme tief durch und konzentriere dich darauf, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dein Hund ist ein Meister darin, deine Gefühle zu lesen; wenn du in Panik gerätst, überträgt sich das direkt auf ihn. Sprich mit ruhiger, beruhigender Stimme und umgehe hektische Bewegungen. Je gelassener du die Situation meisterst, desto einfacher wird es für dich und deinen treuen Begleiter.
- Sei clever und bereite dich vor: Nimm am besten jetzt gleich dein Smartphone in die Hand (wenn du nicht eh schon diesen Beitrag darüber liest) und speichere alle wichtigen Notfallnummern ein: Deine*n Haustierarzt*Haustierärztin, mindestens eine Tierklinik mit 24-Stunden-Notdienst und eventuell auch noch einen mobilen Tierarzt-Notdienst. Lege diese Kontakte als Favoriten an oder erstelle eine eigene Notfall-Gruppe in deinen Kontakten. Notiere dir auch die Öffnungszeiten und Notdienst-Regelungen deines*r Tierarztes*Tierärztin. Das erspart dir im Ernstfall wertvolle Zeit.
- Handle mit äußerster Vorsicht, wenn du einen verletzten Hund versorgst: Selbst der sanftmütigste Familienhund kann in einer Schmerzsituation zum Beißer werden, nicht aus Bösartigkeit, sondern aus purer Angst und aufgrund des Schmerzes. Nähere dich langsam und sprich beruhigend mit deinem Hund. Achte auf Warnsignale wie Knurren oder Zähnefletschen. Überlege im Vorfeld schon, wie du ihn im Notfall sicher transportieren kannst und übe das Anlegen einer Maulschlinge, wenn er noch gesund ist.
- Schaffe dir jetzt einen gut ausgestatteten Erste-Hilfe-Koffer für Hunde an, nicht erst, wenn der Notfall bereits eingetreten ist. Nimm dir Zeit, jeden einzelnen Gegenstand genau kennenzulernen. Übe das Anlegen von Verbänden, wenn dein Hund entspannt ist. Überprüfe regelmäßig die Haltbarkeit der Materialien und ergänze, was fehlt. Platziere die Erste-Hilfe-Tasche an einem gut zugänglichen Ort und stelle sicher, dass alle Familienmitglieder wissen, wo sie zu finden ist.
Was gehört in ein Erste-Hilfe-Set für Hunde?
- Ein umfangreiches Set an Verbandsmaterialien mit Mullbinden, selbstklebenden Verbänden und Verbandwatten ist die Basis deiner Notfallausrüstung und sorgt dafür, dass du Erste Hilfe am Hund leisten kannst.
- Ein digitales Fieberthermometer und eine Schere mit abgerundeter Spitze können in vielen Situationen sehr nützlich sein.
- Eine Zeckenzange ist ebenfalls nicht verkehrt.
- Denke auch an Desinfektionsmittel für Wunden und Hände sowie Einmalhandschuhe für die hygienische Versorgung.
- Eine Maulschlinge oder ein Maulkorb können dir helfen, deinen schmerzgeplagten Hund sicher zu versorgen.
- Halte immer eine saubere Decke bereit. Sie kann zum Transport oder zum Wärmeerhalt dienen.

Erste Hilfe am Hund: Kurs
Willst du lernen, was du tun kannst, wenn dein Hund in eine akute Notsituation gerät? Dann sind Erste-Hilfe-Kurse für Hunde eine optimale Lösung für dich! Denn nicht nur für Such- und Begleithunde, sondern auch für private Hundehalter*innen können diese Unterrichtsstunden äußerst wertvoll sein.
Im Erste-Hilfe-Kurs am Hund lernst du, wie du dich angemessen verhältst, wenn sich dein Vierbeiner in lebensbedrohlichen Situationen befindet. Zum Beispiel…- …wenn dein Hund sich vergiftet hat (beispielsweise durch giftige Pflanzen oder Lebensmittel, die er nicht essen darf).
- …wenn sich deine Fellnase verletzt hat.
- …wenn du deinen Hund wiederbeleben musst, weil er einen Kreislaufkollaps hat.
- …wenn dein Vierbeiner einen Hitzeschlag oder Kälteschock erleidet.
Mit den Fähigkeiten, die du in dem Kurs lernst, kannst du zukünftig nicht nur deinem eigenen Hund, sondern auch anderen Tieren helfen. In der Regel leiten erfahrene Tierärzt*innen, Tierpfleger*innen oder Tierersthelfer*innen die Kurse zur Ersten Hilfe beim Hund:
- Die Kurse bestehen häufig aus mehreren Unterrichtseinheiten.
- Du erfährst zu Beginn meist allgemeine Informationen zu den Vierbeinern, wo überall potenzielle Gefahren lauern und wie du Notfallsituationen vorbeugen kannst.
- Außerdem probst du gemeinsam mit anderen Kursteilnehmer*innen verschiedene Szenarien ein. Ihr übt z. B., wie ihr auf akute Symptome beim Hund reagiert oder seine Wunden angemessen versorgt.
- Tipp:
Frage deinen Tierarzt*deine Tierärztin, ob er*sie Erste-Hilfe-Kurse für Hunde in der Nähe empfehlen kann.
- Unser Tipp

- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
Infografik zur Ersten Hilfe bei Hunden
