Dogtrekking - Wandern mit Hund über weite Strecken
Dogtrekking – das Wandern über weite Strecken mit Hund – ist für Mensch und Tier ein gleichermaßen intensives Erlebnis. Ausdauer und Kondition werden ebenso gestärkt wie die Bindung zwischen Hund und Halter. Dogtrekking lässt sich, abhängig von Kondition und Gesundheitszustand, als leichter Tagesausflug oder auch als anspruchsvolle Wanderung gestalten. Mittlerweile wird Dogtrekking auch als Turniersport ausgetragen.
Was ist beim Dogtrekking zu beachten?
Nicht jeder Hund bringt die richtigen Voraussetzungen für ausgedehnte Wanderungen mit. Der Hund sollte bereits ausgewachsen sein, da bei Jungtieren in der Wachstumsphase die Belastung für die Gelenke zu hoch ist. Dies gilt insbesondere für anspruchsvolle und längere Wanderungen. Eine gute Grundkondition beugt Verletzungen vor, während bei alten Hunden sowie bei Tieren mit gesundheitlichen Problemen generell Vorsicht geboten ist. Hier sollte ein Tierarzt entscheiden, ob die Belastung in einem angemessenen Rahmen liegt. Der Hund sollte außerdem einen guten Grundgehorsam mitbringen und in jeder Situation zuverlässig reagieren, vor allem dann, wenn er einen ausgeprägten Jagdtrieb zeigt.
Vorbereitung
Jede Wanderung muss gewissenhaft vorbereitet werden, und das gilt in besonderem Maße für das Wandern mit Hund. Bei der Wahl der Strecke sollte nicht nur die Kondition, sondern auch die Veranlagung des Hundes bedacht werden. Während lauffreudige Rassen wie der Border Collie oder Australian Shepherd selbst mit anspruchsvollen Routen gut zurechtkommen, fehlt schweren oder kurzbeinigen Rassen oftmals die nötige Ausdauer. Steile Wege stellen für den Hund zwar in der Regel kein Problem dar, wohl aber Klettersteige, Hängebrücken oder sehr schmale Passagen. Zudem sollten sich Hundebesitzer im Voraus darüber erkundigen, in welchen Gegenden Leinenpflicht herrscht und ob in einer möglichen Unterkunft Hunde akzeptiert werden. Bei Reisen ins Ausland müssen auch die geltenden Einreisebestimmungen beachtet werden.
Ebenso wie der Mensch muss auch der Hund auf längere Wanderungen vorbereitet werden, da er eine solch hohe Belastung in der Regel nicht gewohnt ist. Drei oder vier mehrstündige Wanderungen in den Wochen vor einer längeren Tour verschaffen Hund und Halter gleichermaßen die nötige Kondition. Hilfreich ist es auch, die täglichen Spaziergänge immer weiter auszudehnen, um den Hund auf schonende Weise auf die Belastung vorzubereiten. Soll der Hund beim Dogtrekking seine Ausrüstung selbst tragen, muss er außerdem an die Packtaschen gewöhnt werden, wobei grundsätzlich nicht jeder Hund mit dem Taschentragen zurechtkommt.
Zubehör
Beim Dogtrekking sollte auf eine ausreichende Verpflegung und Ausrüstung Wert gelegt werden. Ideal ist das gewohnte Trockenfutter; Nassfutter hingegen eignet sich aufgrund der Verderblichkeit und des höheren Gewichts nur bedingt. Auch wenn der Energiebedarf des Hundes auf einer Wanderung erhöht ist, sollte die Futtermenge unterwegs nicht erhöht werden, um die Verdauung nicht zu überlasten. Vielmehr ist es ratsam, einen Hund bereits vor der Tour in eine gute Kondition zu bringen, ihn unterwegs mit energiereichem Futter von moderater Menge zu versorgen, und nach der Wanderung die Reserven entsprechend des Nährstoffbedarfs wieder aufzufüllen. Wichtig ist weiterhin, dass ihm immer genügend Wasser zur Verfügung steht. Für unterwegs eignen sich faltbare Reisenäpfe und ähnliche Lösungen besonders gut.
Eine Erste-Hilfe-Ausrüstung sollte auch für den Hund mitgeführt werden. Ein einfaches Erste-Hilfe-Set für Hunde enthält neben Verbandsmaterial und einem Desinfektionsmittel auch eine Zeckenzange sowie eine Pinzette, mit der mögliche Steinchen oder Stachel entfernt werden können.
Laut Reglement ist ein Touren- oder Zuggeschirr Pflicht bei jedem Dogtrekking. Der Mensch ist mit dem Hund durch eine Leine mit Ruckdämpfer verbunden, die im ausgezogenen Zustand nicht länger als 3 m sein darf.
Je nach Untergrund kann der Gebrauch von Hundeschuhen ratsam sein. Viele Hunde gewöhnen sich nur schwer an das ungewohnte Schuhwerk, sodass das Tragen im Voraus geübt werden muss. Auf steinigen Wegen und bei niedrigen Temperaturen bieten die griffigen Sohlen jedoch den nötigen Schutz, um längere Wanderungen ohne Beschwerden durchzuführen.
Welche Rassen sind für Dogtrekking geeignet?
Grundsätzlich kann mit jedem gesunden und ausgewachsenen Hund gewandert werden, solange Tempo und Streckenlänge dem Hund angepasst werden. Schwierigkeiten mit langen Wanderungen haben vor allem schwere und kurzbeinige Rassen, während Rassen, die generell aktiver sind, wie Hüte- und Jagdhunde mit der zusätzlichen Belastung deutlich besser zurechtkommen.
Wettkämpfe im Dogtrekking
Über Distanzen von mindestens 80 km werden auch Turniere im Dogtrekking bestritten. Hierbei ist meist ein Mindestalter der Hunde – bei etwa 18 Monaten – sowie eine Mindestausrüstung vorgeschrieben. Die Wanderungen sehen eine bestimmte Route vor und erstrecken sich über mehrere Tage. Eine gute Grundkondition von Hund und Mensch ist daher unerlässlich.