West Highland Terrier - Krankheiten
Der West Highland White Terrier, häufig auch schlicht „Westie“ genannt, kommt ursprünglich aus Schottland. Die Rasse ging aus den weißen Welpen des Cairn Terriers und des Scottish Terriers hervor. Der „Westie“ wurde vor allem zur Mäuse-, Eichhörnchen- und Kaninchenjagd gezüchtet, wurde aber auch zur Jagd auf größere Beute wie Dachs und Fuchs eingesetzt. Sein weißes Fell war für die Jagd von besonderem Vorteil, da man den West Highland Terrier so gut von den Beutetieren unterscheiden konnte und er im Moor gut wieder zu finden war. Heute wird er immer noch gelegentlich als Jagdhund gehalten, ist aber trotz seines speziellen Wesens und seinem Jagdinstinkt überwiegend zum Familienhund geworden.
Prädispositionen für ernährungsrelevante Krankheiten
Chronische Hepatitis / Morbus Wilson
West Highland White Terrier haben aufgrund erblicher Prädisposition ein erhöhtes Risiko für chronische Lebererkrankungen, wie zum Beispiel die Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson). Dabei kommt es zu pathologischen Prozessen in der Leber, die zu Zellschädigung und -untergang führen. Symptomatisch zeigen sich eine Gelbfärbung der Schleimhäute, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Erbrechen, Durchfall, erhöhter Durst und damit zusammenhängend vermehrter Urinabsatz.
Aufgrund der bekannten Anfälligkeit sollte auch beim gesunden West Highland Terrier vorbeugend ein Futter mit moderatem Kupfergehalt gewählt werden (Hoffmann 2009). Ist Ihr Hund bereits an einer chronischen Hepatitis erkrankt, muss die Ernährung unbedingt umgestellt werden. Es sollte auf ein faserreiches Diätfuttermittel mit ausreichendem Energiegehalt und optimalem Energie-Eiweiß-Verhältnis zurückgegriffen werden. Die meisten Standard-Futtermittel weisen einen Eiweißgehalt über 24 % auf, was nicht für einen Leberpatienten geeignet ist. Zudem sind ein hoher Zinkgehalt und ein hohes Maß an Antioxidantien, wie Vitamin C und E wichtig für die Ernährung eines an Hepatitis erkrankten West Highland Terriers.
Craniomandibuläre Osteopathie
Die Craniomandibuläre Osteopathie (CMO) kann bei jungen West Highland White Terriern auftreten und bildet sich meist von selbst wieder zurück. Für ihre Entstehung gibt es 2 Theorien: Zum einen wird vermutet, dass es sich um eine Erbkrankheit des West Highland Terriers handelt, wodurch es durch Vererbung entsprechender Gene zu einer Umfangsvermehrung der Kieferknochen kommt (LaFond et al. 2002). Zum anderen kann die Niere durch eingeschränkte Filterfunktionen einen erhöhten Phosphatgehalt im Blut verursachen. Dieses überschüssige Phosphat bewirkt eine Wucherung des Knochengewebes am Kiefer, da das Gleichgewicht zwischen Knochenab- und -aufbau gestört ist. Durch diese Wucherungen verlieren die West Highland Terrier die Lust am Fressen und es kommt aufgrund dessen zu Wachstumsdefiziten. Berührungsempfindlichkeit im Kopfbereich, Fieber und ein löwenartiges Aussehen des Kopfes sind zusätzliche Symptome.
Zur Unterstützung der Heilung der CMO bei Ihrem West Highland Terrier ist es sinnvoll, vor allem aufgeweichtes Trockenfutter anzubieten, das Ihrem Hund die Aufnahme erleichtert. Außerdem ist eine ausgewogene Nährstoffzufuhr, die speziell auf Ihren Hund abgestimmt ist unabdingbar, da sich der junge West Highland Terrier noch im Wachstum befindet.
Allergien
Für den West Highland White Terrier wird eine erhöhte Anfälligkeit für allergische Erkrankungen wie die atopische Dermatitis oder Futtermittelallergien beschrieben (Salzmann et al. 2011).
Hierbei kommt es zu einer Überempfindlichkeit des Immunsystems gegen bestimmte im Futter enthaltene Stoffe (Allergene). Verdaute Proteine, die die Darmwand passieren, lösen diese Überempfindlichkeit aus. Ein West Highland Terrier, der an einer Futtermittelallergie leidet, kann Haut- oder auch Magen-Darm-Probleme zeigen. Symptome an der Haut äußern sich vor allem in Juckreiz, wobei es zu weiteren Schädigungen durch Kratzen, Beißen und Lecken führt. Um einer Futtermittelallergie vorzubeugen oder diese bei Ihrem West Highland Terrier zu bekämpfen, sollte man möglichst auf Futtermittel mit den entsprechenden Allergenen verzichten und auf weniger allergieauslösende Inhaltsstoffe zurückgreifen, wie beispielsweise Schweinefleisch und Süßkartoffel.
Quellen:
Vet Clin North Am Small Anim Pract. 2009 May;39(3):489-511.
Copper-associated liver diseases.
Hoffmann G.
J Am Anim Hosp Assoc. 2002 Sep-Oct;38(5):467-77.
Breed susceptibility for developmental orthopedic diseases in dogs.
LaFond E, Breur GJ, Austin CC.
BMC Genet. 2011 Apr 21;12:37.
Genome-wide linkage study of atopic dermatitis in West Highland White Terriers.
Salzmann CA, Olivry TJ, Nielsen DM, Paps JS, Harris TL, Olby NJ.