Wurmkur/Entwurmung bei Hunden

Das Thema Wurmkur wird unter Hundehaltern, aber auch unter Tierärzten heiß diskutiert. Warum sind Wurmkuren überhaupt nötig? Wie oft sollte ich meinen Hund im Jahr entwurmen und welche Nebenwirkungen können auftreten? Ist die Kotuntersuchung eine Alternative zur Wurmkur? Wir haben das Thema umfassend beleuchtet.

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Autorin Tierärztin Johanna Klickermann

Unsere Autorin Johanna Klickermann ist Tierärztin mit Leib und Seele. futalis profitiert von ihrer langjährigen Erfahrung mit Hundeerkrankungen und Ernährungsfragen aus der Kleintierpraxis sowie ihrem Wissen aus zahlreichen Fortbildungen. Erfahren Sie mehr über unsere Autorin!

 „Ein Wurmbefall kann für den Hund ernstzunehmende Folgen haben. Zum Beispiel kann ein massiver Spulwurmbefall bei kleinen Hunden bzw. Welpen richtig gefährlich werden. Deshalb sollten sich alle Hundehalter über das Thema Wurmkur informieren.“ – Johanna Klickermann –

Inhaltsverzeichnis

Wurmkur für Hunde – wieso ist sie nötig?

Es gibt potenziell viele Kontaktpunkte, an denen sich Hunde mit Würmern infizieren können

✔ Eine Übertragung auf andere Hunde und auf den Menschen ist möglich, vor allem durch den engen Kontakt zwischen Menschen und Hunden

✔ Ein Wurmbefall kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, daher werden Wurmkuren empfohlen

Hunde können sich über verschiedene Wege mit Würmern infizieren – durch das Schnüffeln am Kot anderer infizierter Hunde, über das Wälzen in Aas, das Fressen von Mäusen oder anderen Nagetieren, durch einen Flohbefall, aber auch durch die Fütterung mit rohem Fleisch. Sogar die Übertragung von Würmern im Mutterleib auf die Föten oder über die Muttermilch auf die Welpen ist möglich. Von daher wird nahezu jeder Hund in seinem Leben einmal mit den Parasiten in Berührung kommen. Diese können nicht nur für den Hund, sondern auch für den Menschen gefährlich werden.

Würmer sind endogene Parasiten. Haben sie den Hund (oder auch den Menschen) befallen, ernähren sie sich von den Nährstoffen oder auch dem Gewebe und Blut ihres Wirtes, was (bei starkem Befall) unter anderem zu Mangelversorgungen, Blutarmut und Entzündungen führen kann. Durch das regelmäßige Entwurmen soll verhindert werden, dass ein Wurmbefall so massiv wird, dass er den Hundeorganismus nachhaltig schädigen kann.

Der Mensch kann sich zum Beispiel durch das Streicheln des Fells oder über den Speichel des Hundes infizieren. Besonders Spulwürmer können auf den Menschen übertragen werden. Eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm ist zwar sehr selten, kann aber für den Menschen lebensbedrohlich werden. Besonders gefährdet sind Kinder und Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

Um die Folgen eines Wurmbefalls gering zu halten und die Übertragung auf den Menschen und andere Hunde zu verringern, werden regelmäßige Wurmkuren bzw. auch Kotuntersuchungen empfohlen.

Wie oft sollte man Hunde entwurmen?

 Die Frage, wie oft entwurmt werden soll, ist umstritten

✔ ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) Deutschland e.V. empfiehlt mind. 4 Entwurmungen/Untersuchungen pro Jahr

✔ Die empfohlene Häufigkeit der Entwurmung hängt auch vom individuellen Infektionsrisiko ab

Die Frage, wie oft ein Hund im Jahr entwurmt werden sollte, wird unter Hundebesitzern, im Internet, aber auch in Fachkreisen diskutiert. Sicher ist: Ist ein Wurmbefall nachgewiesen, sollte auf jeden Fall entwurmt werden.

Viele Tierärzte richten sich bei ihrer Empfehlung an die Hundebesitzer nach den Richtlinien der ESCCAP, einem Verein, der fachliche Informationen zu Parasiten bei Hunden und Katzen liefert. Demnach sollten Hunde, die nicht einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind, in regelmäßigen Abständen mindestens vier Mal im Jahr entwurmt werden. Wichtig zu wissen ist, dass es bei dieser Empfehlung nicht darum geht, alle Tiere immer wurmfrei zu halten. Vielmehr ist es das Ziel, einen Wurmbefall zu stoppen, um gesundheitliche Schäden und die Ausscheidung von Wurmeiern, mit denen sich andere Tiere anstecken können, möglichst gering zu halten.

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Entwurmung von Welpen

Die Gefahr, dass ein Welpe, der bisher noch nicht viel Kontakt zur Außenwelt hatte, Würmer in sich trägt, wird unterschätzt. Bereits die ungeborenen Welpen können sich mit Würmern infizieren, wenn sich verkapselte Larven in der Muskulatur der Mutterhündin befinden und in die Gebärmutter wandern. Auch über die Muttermilch können Würmer übertragen werden.

Daher werden Welpen bereits im Alter von zwei Wochen beim Züchter mit einer Wurmkur, die in Form einer Paste verabreicht wird, behandelt. Anschließend wird die Entwurmung, nach Empfehlung der ESCCAP, alle zwei Wochen wiederholt – bis zwei Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch.

Entwurmung erwachsener Hunde

Wie bereits beschrieben, wird die Frage nach der Häufigkeit der Entwurmung heiß diskutiert. Die Empfehlungen reichen von 1 bis 12 Mal im Jahr – in Kombination mit einer Kotuntersuchung oder ohne sie. Diese Empfehlungen richten sich danach, wie gefährdet der Hund ist. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, die die Risikogruppe bestimmen.

Entwurmungsschema der ESCCAP nach Risikogruppen

Risikogruppe A: Hunde, die keinen freien Auslauf haben und keinen Kontakt zu Artgenossen, die nicht im gleichen Haushalt leben ➔ Empfehlung 1 bis 2 Mal im Jahr zu entwurmen (oder Kotuntersuchung)

Risikogruppe B: Hunde, die Auslauf unter Aufsicht und Kontakt zu anderen Artgenossen haben, aber weder Kot, Aas oder Beutetiere fressen und nicht mit zur Jagd gehen ➔ Empfehlung 4 Mal im Jahr zu entwurmen (oder Kotuntersuchung)

Risikogruppe C: Hunde, die Auslauf unter Aufsicht und Kontakt zu anderen Artgenossen haben, keinen Kot oder Aas fressen, aber Beutetiere fressen oder mit zur Jagd gehen ➔ Empfehlung 12 Mal im Jahr gegen Bandwürmer, 4 Mal im Jahr gegen Spul- und Bandwürmer zu entwurmen (oder Kotuntersuchung)

Risikogruppe D: Hunde, die freien Auslauf ohne Aufsicht haben bzw. Hunde, die freien Auslauf, aber keinen Kontakt zu Artgenossen haben, die nicht im gleichen Haushalt leben und die Aas oder den Kot von Artgenossen fressen ➔ Empfehlung 12 Mal im Jahr gegen Spul- und Bandwürmer zu entwurmen (oder Kotuntersuchung)

Faktoren, die die Häufigkeit der nötigen Wurmkuren erhöhen

Neben den genannten Faktoren gibt es weitere Fälle, bei denen eine zusätzliche Behandlung gegen Spulwürmer, Bandwürmer oder Herzwürmer empfohlen wird. Die folgenden Empfehlungen entsprechen den Informationen der ESCCAP und sollten noch einmal individuell mit Ihrem Tierarzt besprochen werden, um einen sinnvollen Einsatz der Entwurmung zu bestimmen.

Säugende Hündinnen

✔ Besuch von Sportwettkämpfen oder Ausstellungen oder Aufenthalt im Tierheim

✔ Nutzung als Therapie-, Rettungs- oder Polizeihund

✔ Zusammenleben mit Babys, Kleinkindern und immungeschwächten Personen

✔ Flohbefall

✔ Rohfleischfütterung/Fütterung mit Innereien

✔ Reise in/aus Endemiegebieten für Bandwürmer (Echinococcus) oder Herzwürmer

Säugende Hündinnen

Wie bereits beschrieben, werden Welpen bereits mehrmals beim Züchter entwurmt. Zeitgleich sollte die Mutterhündin entwurmt werden.

Sportwettkämpfe, Ausstellungen oder Tierheimaufenthalte

Ereignisse wie Hundeausstellungen, Turniere oder auch ein Aufenthalt im Tierheim können eine zusätzliche Behandlung nötig machen. Die ESCCAP empfiehlt einmalig max. 4 Wochen vor und 2 bis 4 Wochen nach dem Ereignis zu behandeln.

Therapie-, Rettungs- und Polizeihunde

Bei Hunden, die beispielsweise in der Therapie eingesetzt werden und engen Kontakt zu Menschen haben, wird eine höhere Behandlungsrate von 12 Mal im Jahr empfohlen, wenn das Ausscheiden von infektiösen Spulwurmstadien ausgeschlossen werden soll.

Kontakt zu Babys, Kleinkindern und immungeschwächten Personen

Bei engem Kontakt zu bestimmten Personengruppen gelten dieselben Regelungen wie bei Therapiehunden. Das heißt eine monatliche Behandlung gegen Spulwürmer wird empfohlen, um die Ansteckung durch ausgeschiedene Spulwurmeier zu minimieren.

Flohbefall

Nach einem Flohbefall wird eine Entwurmung gegen Bandwürmer empfohlen, da Flöhe häufig mit dem Bandwurmparasiten infiziert sind. Flöhe sind Zwischenwirte. Leckt der Hund an seinem Fell und nimmt dabei einen infizierten Floh auf, erfolgt die Übertragung auf den Hund.

BARF/Rohfleischfütterung oder Fütterung mit Innereien

Bandwürmer können durch das Fressen von Aas oder Nagetieren übertragen werden. Aber auch Hunde, die gebarft werden, können betroffen sein. Insbesondere Innereien können mit Würmern belastet sein. Um das Risiko zu reduzieren, sollte das Fleisch vor der Gabe ausreichend erhitzt (auf eine Kerntemperatur von 65 Grad für 10 Minuten) oder ausreichend lange tiefgefroren werden (mind. minus 17 Grad über eine Woche). Werden Hunde mit Rohfleisch gefüttert, wird eine Behandlung alle 6 Wochen empfohlen.

Reise in/aus Endemiegebieten für Bandwürmer (Echinococcus) oder Herzwürmer

In bestimmten Regionen ist das Risiko, sich mit Band- oder Herzwürmern zu infizieren besonders hoch. Daher sollte bei Reisen oder Importen aus oder in diese Gebiete eine sinnvolle Behandlung gegen die Parasiten erfolgen. Informieren Sie sich am besten bereits vor den Urlauben und Reisen über die nötigen Behandlungen bei Ihrem Tierarzt.

Wo kann ich eine Wurmkur kaufen?

 Zur Entwurmung stehen verschiedene Präparate zur Verfügung

✔ Wurmkuren sind über den Tierarzt, Apotheken und online erhältlich

✔ Der Kauf über den Tierarzt ist dringend zu empfehlen, da dieser am besten entscheiden kann, welches Mittel am geeignetsten ist und wie hoch die Dosierung sein muss

Wurmkuren sind in Form von Tabletten und Pasten und seltener auch als Spot-on-Präparate (zum Auftragen auf die Haut) erhältlich. Je nach enthaltenem Wirkstoff, werden verschiedene Wurmarten mit dem Präparat bekämpft. Außerdem sind Kombipräparate erhältlich. Neben dem Wirkstoff muss auch die korrekte Dosierung beachtet werden. Diese richtet sich nach dem aktuellen Gewicht des Hundes. Einige Wurmkuren müssen auch mehrmals verabreicht werden.

Zwar kann man Wurmkuren auch online bestellen, jedoch ist der Kauf über den Tierarzt empfehlenswert. Dies hat mehrere Gründe: In der Praxis kann das aktuelle Gewicht des Hundes ermittelt werden, sodass die Dosierung genau bestimmt werden kann. Der Tierarzt dokumentiert, mit welchen Präparaten der Hund bereits entwurmt wurde. Zudem weiß er, welche Wirkstoffe und Häufigkeit der Entwurmung für den Hund am besten ist. Diese Expertise und Beratung fehlen, wenn man die Wurmkur online bestellt.

 

Was kostet eine Wurmkur?

Eine Wurmkur kostet, abhängig vom Präparat und dem Gewicht des Hundes, 3 bis max. 20 Euro. Entscheidet sich der Hundehalter für eine Kotuntersuchung, statt der Wurmkur, sollten mindestens 25 Euro eingeplant werden, inklusive Material und Untersuchung. Wird der Hund bei der Kotuntersuchung positiv getestet, würden dann die Kosten für die Wurmkur dazu kommen.

Wie wirkt eine Wurmkur?

Wurmkuren dienen dazu die Parasiten im Darm des Hundes abzutöten. Anschließend werden die abgetöteten Würmer und deren Entwicklungsstadien vom Hund ausgeschieden. Dies wird durch verschiedene Wirkstoffe erreicht, die verschiedene Arten von Würmern unschädlich machen.

Wichtig zu wissen ist: Eine Wurmkur hilft nur dabei, einen Wurmbefall zu stoppen. Hat der Hund eine Wurmkur bekommen, wirkt diese etwa 24 Stunden, bis die Wirkstoffe abgebaut sind. Der Hund hat dann keine Würmer mehr und scheidet keine infektiösen Wurmeier aus. Er kann sich nach diesem Zeitraum aber direkt erneut mit Würmern infizieren.

»Eine Wurmkur kann eine zukünftige Ansteckung mit Würmern nicht verhindern und kann nicht vorbeugend gegen einen erneuten Wurmbefall eingesetzt werden!

Das heißt konkret: Hat ein Hund eine Wurmkur bekommen und schnuppert zwei Tage nach der Gabe an infiziertem Kot oder frisst eine Maus, die infektiöse Wurmstadien in sich trägt, steckt der Hund sich erneut an. Aber: Es dauert, je nach Wurmart, mehrere Wochen bis sich die Würmer im Hundekörper entwickelt haben und der Hund infektiöse Wurmeier ausscheidet. Werden keine Kotuntersuchungen gemacht oder Wurmmittel verabreicht, kann der Wurmbefall so massiv werden, dass es für den Hund gesundheitliche Folgen hat. Daher ist eine regelmäßige Entwurmung bzw. Kotuntersuchung nötig, auch wenn die Wurmkur nicht prophylaktisch eingesetzt werden kann. Davor scheuen sich allerdings viele Hundehalter, da sie sich um mögliche Nebenwirkungen Sorgen machen.

In der heutigen Zeit sind die Entwurmungsmittel jedoch nicht mehr so belastend für den Hundeorganismus wie früher. Alle Mittel sind auf ihre Nebenwirkungen und Wirksamkeit geprüft. Da die Wirkstoffe der Präparate gezielt die Strukturen der Parasiten angreifen und nicht die des Hundekörpers, sind Nebenwirkungen eher selten.

liegender Hund auf Kissen

Nebenwirkungen von Wurmkuren beim Hund

Da die Wirkstoffe der Wurmkuren so konzipiert sind, dass sie nur den Würmern und nicht dem Organismus des Hundes schaden, werden sie in der Regel gut vertragen, ohne dass Nebenwirkungen auftreten.

In seltenen Fällen kommt es zu Nebenwirkungen wie Lethargie, kurzzeitigem Durchfall oder Erbrechen. Sollte dies der Fall sein, sollten die Nebenwirkungen dem Tierarzt geschildert werden. Bei der nächsten Entwurmung sollte ein anderes Mittel getestet werden.

Da jeder Hund anders ist, kann auch das Auftreten von Nebenwirkungen nicht sicher vorhergesagt werden. Doch aus Angst vor Nebenwirkungen den Hund nicht zu entwurmen, kann keine Lösung sein, da der Verzicht darauf und ein möglicher Wurmbefall die Gesundheit des Hundes erheblich gefährden kann. Die einzige Alternative sind regelmäßige Kotuntersuchungen.

Alternative zur Wurmkur: Kot auf Würmer testen lassen

 Eine Kotuntersuchung kann eine Alternative zur Entwurmung sein: Erst wenn bei der Kotuntersuchung Würmer festgestellt werden, wird der Hund entwurmt

✔ Der Hund scheidet nicht immer Wurmeier aus, daher muss eine Kotprobe über einen Zeitraum von drei Tagen gesammelt werden

Doch auch bei einer negativen Kotprobe kann ein Wurmbefall nicht zu 100 % ausgeschlossen werden, da der Hund zum Zeitpunkt der Kotprobe infiziert sein kann, obwohl er noch keine Eier ausscheidet (Präpatenzzeit)

Wurmkuren werden oft als „Chemiekeulen“ bezeichnet. Obwohl Nebenwirkungen selten sind und wenn, dann meist nur kurzfristig auftreten, setzen immer mehr Hundehalter auf Kotuntersuchungen. Dies kann insbesondere für sehr empfindliche, erkrankte oder geschwächte Hunde eine sinnvolle Option sein.

Wie läuft eine Kotuntersuchung ab?

Das Zubehör für eine Kotuntersuchung ist beim Tierarzt oder auch in Online Shops erhältlich. Anschließend muss der Hundehalter an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine kleine Menge Kot des Hundes aufsammeln. Die Probe wird dann beim Tierarzt abgegeben oder, sollte eine Probebox online bestellt worden sein, per Post an das Labor verschickt. Der Hundehalter wird über den Befund informiert. Ist dieser positiv, muss der Hund entwurmt werden. Wichtig ist, die Kotuntersuchungen mindestens genauso oft wie die empfohlenen Entwurmungen durchzuführen.

Vorteile der Kotuntersuchung

 Überflüssige Medikamentengaben werden vermieden, da der Hund nur behandelt wird, wenn ein Wurmbefall nachgewiesen wird

✔ Regelmäßige Kotuntersuchungen werden von einigen Tierärzten präferiert

✔ Resistenzen der Würmer gegen die Mittel kann vorgebeugt werden

Nachteile der Kotuntersuchung

 Wurmbefall trotz negativem Befund: Eine Kotuntersuchung ist nie zu 100 % sicher. Zum Beispiel werden bei einer Bandwurminfektion nicht immer Eier ausgeschieden. Trotz des Sammelns von Kot über mehrere Tage, kann ein Hund mit negativem Befund, unter einem Befall leiden

✔ Der Aufwand für den Hundehalter ist deutlich höher: Nur wenn der Kot in der richtigen Menge und über die Dauer von drei Tagen gesammelt wird, ist die Untersuchung sinnvoll

✔ Die Kotuntersuchung ist deutlich teurer als eine Wurmkur – insbesondere auf das Jahr gerechnet: Eine Wurmkur für einen mittelgroßen Hund kostet um die 5 €, eine Kotuntersuchung mindestens 25 €

Häufiges Argument für eine Kotuntersuchung ist, dass eine Wurmkur nicht ohne positiven Befund verabreicht werden sollte. Hier muss jedoch die sogenannte Präpatenzzeit beachtet werden. Die Präpatenz ist der Zeitraum von einer Infektion mit Würmern (beispielsweise ab der Aufnahme von Wurmeiern über ein Nagetier) bis zu dem Zeitpunkt, an dem infektiöse Wurmstadien ausgeschieden und nachgewiesen werden können. Je nach Parasiten variiert diese Präpatenzzeit.

Angenommen ein Hund infiziert sich mit einem Bandwurm, der eine Präpatenzzeit von etwa 4 Wochen hat. Nun wird eine sachgemäße Kotprobe, zufällig genau 3 Wochen nach der Infektion, genommen. Es sind noch keine Eier nachweisbar und der Hund erhält einen negativen Befund. Bereits eine Woche nach der Kotuntersuchung scheidet der Hund Bandwurmglieder mit den enthaltenen Eiern aus. Eine nächste Kotuntersuchung ist erst 3 Monate später angesetzt. Die Eier können auf Flöhe oder Nagetiere übergehen – der Kreislauf beginnt erneut und die Gefahr, dass sich andere Hunde oder auch der Mensch ansteckt, ist gegeben.

Dieser Fall kann zwar auch nicht ausgeschlossen werden, wenn ein Hund vier Mal im Jahr entwurmt wird, da er sich bereits 24 Stunden nach der Wurmkur wieder anstecken kann, jedoch wäre der Zeitraum, in der der Hund andere Hunde und Menschen anstecken kann, geringer als im eben beschriebenen Fall. Dies sollte gerade in Haushalten mit Kindern oder Personen mit schwacher Immunabwehr bedacht werden.

Gibt es eine natürliche Wurmkur?

Viele Hundehalter suchen nach natürlichen Wurmkuren. Häufig zu lesen sind Kokosflocken oder Kokosöl, aber auch Knoblauch, Schwarzkümmel, Karotten, verschiedene Kräuter und andere Hausmittel. Doch Vorsicht: Zur Wirkung dieser Hausmittel gibt es keine wissenschaftlichen Studien! Einige Tipps, die man im Internet lesen kann, können sogar für den Hund gefährlich werden. Beispielsweise kann Knoblauch in zu hohen Mengen schwere Vergiftungen verursachen. Lassen Sie sich besser von Ihrem Tierarzt beraten und greifen Sie auf regelmäßige Kotuntersuchungen zurück, wenn Sie den Körper Ihres Hundes mit einer Wurmkur nicht unnötig belasten wollen.

Würmern vorbeugen

Es gibt keine Impfungen oder andere vorbeugenden Mittel gegen Würmer. Nur im Umgang mit unserem Hund, dem Verhalten beim Spaziergang und der Fütterung, können wir das Risiko einer Infektion mit Würmern verhindern. Eine Garantie, dass der Hund nicht mit Würmern in Kontakt kommt, gibt es nicht.

Folgende Dinge können Sie beachten, um das Infektionsrisiko zu reduzieren:

Lassen Sie Ihren Hund beim Spaziergang nicht unbeaufsichtigt.

✔ Verhindern Sie, dass Ihr Hund Mäuse oder andere Tiere jagt und frisst.

✔ Verhindern Sie, dass sich Ihr Hund in Aas wälzt oder den Kot von Artgenossen oder anderen Tieren frisst.

Sollten Sie Ihren Hund mit Fleisch oder Innereien füttern, achten Sie darauf, dass diese zuvor ausreichend erhitzt bzw. gefroren waren.

 Sammeln Sie den Kot Ihres Hundes immer ein.

 Entwurmen Sie Ihren Hund nach einem Flohbefall bzw. beugen Sie diesem am besten vor.

Lassen Sie den Kot des Hundes untersuchen oder entwurmen Sie den Hund, wenn Sie in Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko reisen.

 Stimmen Sie sinnvolle Intervalle zur Entwurmung bzw. Kotuntersuchung mit Ihrem Tierarzt ab.

✔ Achten Sie auf die allgemeinen Hygienemaßnahmen, wie das regelmäßige Reinigen der Hundenäpfe und das gründliche Waschen der Hundebetten.

Fazit und Zusammenfassung:

Eine Empfehlung für die Häufigkeit einer Wurmkur kann man nicht pauschal geben, da diese vom individuellen Infektionsrisiko des Hundes abhängt. Vor allem wenn Kinder oder immunsupprimierte Personen im Haushalt leben, sollte auf eine regelmäßige Entwurmung geachtet werden. Die Angst vieler Hundehalter vor Wurmkuren ist meist unbegründet – die Wirkstoffe greifen die Strukturen der Würmer und nicht den Organismus des Hundes an. Daher kommen Nebenwirkungen eher selten vor und beschränken sich meist auf weichen Kot oder Durchfall, der nur kurzzeitig auftritt. Dennoch kann eine Kotuntersuchung eine Alternative zur Wurmkur sein. Doch auch diese hat ihre Nachteile.

» Für welchen Weg sich der Hundehalter auch entscheidet: Es ist wichtig gegen Würmer vorzugehen, da die Gefahr eines Wurmbefalls und dessen Folgen für den Hund verheerend sein können.

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