Erbrechen beim Hund: Ursachen, Gefahren und Behandlung
Erbrechen beim Hund, das auch als „Vomitus“ bezeichnet wird, kann auf viele Ursachen zurückgeführt werden. Bei sehr seltenem Erbrechen liegen meistens harmlose Gründe vor, die nicht weiter abgeklärt werden müssen. Kommt das Erbrechen jedoch häufiger vor, ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig.

Autorin Tierärztin Dr. Maria Hänse
Dr. Maria Hänse hat Veterinärmedizin studiert, war mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig tätig und widmet sich nun der Weiterentwicklung des futalis® Ernährungskonzeptes. Erfahren Sie mehr über unsere Autorin!
„Übergibt sich ein Hund kann das verschiedene Ursachen haben. Wichtig ist, dass Hundehalter Ruhe bewahren, möglichen Ursachen nachgehen und je nach Ursache einen Tierarzt aufsuchen oder entsprechend vorbeugen.“
Symptome vor dem Erbrechen
Da Hunden vor dem Erbrechen oft übel ist, treten Symptome wie Unruhe, Schmatzen, vermehrtes Schlucken, erhöhter Speichelfluss und Gähnen auf.
Arten von Vomitus: akutes oder chronisches Erbrechen
In der Tiermedizin wird zwischen akutem und chronischem Erbrechen unterschieden. Von akutem Erbrechen ist die Rede, wenn der Hund plötzlich und nur für einen kurzen Zeitraum erbricht. Im Gegensatz dazu hält chronisches Erbrechen länger an und bessert sich ohne tierärztliche Hilfe nur selten. Sowohl bei akutem als auch bei chronischem Erbrechen ist es ratsam, Untersuchungen (z. B. Röntgen, Blutuntersuchung, Magenspiegelung, Ultraschall) beim Tierarzt durchführen zu lassen.
Ursachen für plötzliches Erbrechen
Zu den häufigsten Ursachen für akutes Erbrechen gehören:
✔ Futterunverträglichkeiten
✔ Verschlucken von Gegenständen
✔ Vergiftungen durch Pestizide, Schneckenkorn, Giftköder o. ä.
✔ zu schnelles Herunterschlingen von Futter
✔ Vergiftungen
✔ Infektionen mit Viren oder Bakterien
✔ Fressen von zu viel Gras oder Holz
✔ Fressen von nicht geeigneten Lebensmitteln, wie Schokolade oder Rosinen
✔ Fressen von verdorbenen Lebensmitteln
✔ Übelkeit durch Auto- oder Zugfahrten
✔ Nebenwirkung von Medikamenten
✔ Übersäuerung des Magens
✔ Überanstrengung oder Stress
✔ zu schnelle Futterumstellung
Ursachen für chronisches Erbrechen
Zu den häufigsten Ursachen für chronisches Erbrechen beim Hund gehören:
✔ Magengeschwüre
✔ Magenschleimhaut-Entzündungen (Gastritis)
✔ psychische Störungen, Stress oder Überbelastung
✔ Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
✔ Befall mit Giardien oder Würmern
✔ Infektionskrankheiten (Staupe, Paravirose, Leptospirose oder Leishmaniose)
✔ Herzerkrankungen
Welche Gefahren bestehen?
Wenn ein Hund einmalig erbricht, ist das meist kein Grund zur Sorge. In diesem Fall kann es sein, dass er einfach zu hastig gefressen hat. Kommt das Erbrechen jedoch häufiger vor, kann es zu Komplikationen kommen. Eine der größten Gefahren besteht darin, dass der Hund viel Flüssigkeit verliert und dadurch dehydriert. Vor allem bei Welpen ist die Gefahr der Dehydratation groß. Im schlimmsten Fall kann eine Dehydration zum Tode führen, da Herz und Nieren plötzlich versagen. Abgesehen davon nehmen Hunde, die häufig erbrechen, kaum Nährstoffe mit der Nahrung auf. Hunde, die aufgrund von starkem Unwohlsein bzw. Krankheiten erbrechen, sind daher antriebslos, müde und schwach. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich bei wiederholtem Erbrechen an einen Tierarzt zu wenden und die notwendigen Untersuchungen durchführen zu lassen.
Der Hund würgt, aber übergibt sich nicht
Es sollte nicht unterschätzt werden, wenn der Hund immer wieder würgt, aber nicht erbricht. Eine Magendrehung oder ein aufgenommener Fremdkörper können die Ursache sein. Hält der Zustand länger an oder bläht sich der Bauch zunehmend auf, sollte also unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Hund übergibt sich: Wann muss ich einen Tierarzt aufsuchen?
Ob ein Tierarzt konsultiert werden muss, hängt vom Allgemeinzustand des Hundes, der Häufigkeit des Erbrechens und dem Alter des Hundes ab. Da Welpen schneller dehydrieren, sollte bei jungen Hunden eher ein Tierarzt aufgesucht werden.
Ist der Hund jedoch in einem guten Allgemeinzustand und erbricht seine letzte Mahlzeit, können Hundehalter auch erst mal die nächsten Stunden abwarten. Wirkt der Hund matt, erbricht sich mehrmals und hat noch Durchfall, sollte Rücksprache mit dem Tierarzt gehalten werden. Bei chronischem Erbrechen ist in jedem Fall eine Behandlung notwendig.
Behandlung durch den Tierarzt
Bevor mit der Behandlung begonnen werden kann, ist es wichtig, der Ursache des Erbrechens auf den Grund zu gehen. Handelt es sich um einen verschluckten Fremdkörper, der zum Darmverschluss führen kann, kommt man um eine Operation meist nicht herum. Auch Magengeschwüre oder Tumoren sowie andere Organerkrankungen erfordern meist eine intensive, spezifische Therapie.
Bei weniger schwerwiegenden Gründen verabreicht der Tierarzt in der Regel ein Medikament gegen die Übelkeit und passt die Behandlung an die Ursache des Erbrechens an.
Maßnahmen durch den Hundehalter
Hat sich der Hund übergeben, können Hundehalter zunächst eine Mahlzeit aussetzen (bei sonst gesunden Hunden auch 24 Stunden kein Futter geben) und bei der nächsten Mahlzeit etwas weniger und leichtverdauliches Futter geben, um den Magen-Darm-Trakt nicht unnötig zu belasten. Außerdem sollte der Hund Ruhe bekommen und Wasser jederzeit frisch zur Verfügung haben.
Erbrechen beim Hund vorbeugen
Schlingen und zu große Mahlzeiten meiden
Zu große Mahlzeiten können den Magen-Darm-Trakt belasten. Deshalb sollte die Tagesration auf zwei bis drei Mahlzeiten verteilt werden. Auch übermäßiges Schlingen kann dazu führen, dass sich der Hund übergeben muss. Hier kann ein Antischlingnapf hilfreich sein oder die portionierte Gabe über einen Futterbeutel.
Effektive Unterstützung mit maßgeschneiderter Ernährung
Oftmals ist Erbrechen bei Hunden auch auf Futterunverträglichkeiten zurückzuführen. Aus diesem Grund lohnt es sich, die Hundeernährung entsprechend anzupassen und auf Produkte mit hochwertigen Inhaltsstoffen zurückzugreifen. futalis setzt daher auf hochwertige, ausgewählte Rohstoffe und verzichtet bewusst auf den Einsatz künstlicher Aromen, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe. Für jedes Tier wird nach Analyse des Nährstoffbedarfs ein maßgeschneidertes Futter erstellt, das alle Anforderungen des Hundes berücksichtigt.
Checkliste: Erbrechen beim Hund
Was tun, wenn der Hund erbricht?
- Überprüfen Sie das Erbrochene auf mögliche Fremdkörper
- Hinterfragen Sie, was Ihr Hund gefressen haben könnte (verdorbene Lebensmittel, Gras, Gift etc.), um Rückschlüsse auf die Ursache ziehen zu können
- Lassen Sie Ihren Hund einen Tag fasten und geben Sie anschließend leicht verdauliches Futter in geringeren Mengen
- Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf, wenn das Erbrechen anhält, sich Blut in dem Erbrochenen befindet oder sich der Allgemeinzustand Ihres Hundes verschlechtert
Wie beuge ich am besten vor?
- Verteilen Sie die Futterration auf mehrere Mahlzeiten
- Vermeiden Sie übermäßiges Schlingen, beispielsweise durch einen Antischlingnapf
- Wählen Sie ein Hundefutter mit gut verträglichen Rohstoffen und Präbiotika zur Unterstützung der Darmflora
- Stellen Sie Hundefutter nicht abrupt um
- Achten Sie darauf, dass für den Hund ungeeignete Lebensmittel für ihn nicht erreichbar sind