

Welpen alleine lassen: Wie lange kann ein Hund alleine bleiben?
Dein Hund ist ein Rudeltier und daher ungern allein. Er verbringt gerne viel Zeit mit Artgenossen und Menschen. Er sieht dich als seine bevorzugte Bezugsperson und möchte ständig in deiner Nähe sein. Natürlich ist das nicht immer möglich. Ob du beruflich unterwegs bist oder ihn kurz im Auto warten lässt, es gibt immer Situationen, in denen dein Vierbeiner für einen gewissen Zeitraum für sich bleibt. Wir zeigen dir, was du tun kannst, um deinen Hund alleine lassen zu können und du mit gutem Gewissen aus dem Haus gehen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Alleine lassen mit dem Hund üben
Die gute Nachricht ist, dass jeder Hund lernen kann, alleine zu bleiben. Das ist auch bei älteren Tieren möglich. Es gibt Trainingsmethoden, durch die ein pelziger Freund lernt, sich beim Alleinbleiben wohlzufühlen. Wichtig ist das aus folgenden Gründen:
- Hunde kennen keine Einsamkeit.
- Lernen Hunde nicht, alleine zu bleiben, sind Angst und Stress die Folge.
- Eine Empfindung von Trennungsangst und Kontrollverlust entsteht.
- Dein Hund bellt, wenn er alleine ist.
- Je länger du weg bleibst, desto mehr gerät er in Panik.
- Mit dem richtigen Training kannst du deinen Hund alleine lassen.
Hund jault, wenn er alleine ist - warum?
Alle Hunde sind soziale Tiere. In ihrem natürlichen Lebensraum richtet sich das ganze Leben auf das Rudel aus:
- In der Gruppe ist jeder einzelne Hund stark und sie bietet Schutz und Sicherheit.
- Dabei übernimmt jeder seine Aufgabe, beginnend bei der Aufzucht der Welpen bis hin zur Nahrungsbeschaffung und Verteidigung des Territoriums.
- Diese ständige Interaktion in der Gruppe bewirkt eine sehr starke Bindung aller Rudelmitglieder, die bei Haustieren zwischen Hund und Mensch ähnlich intensiv ist.
- Der Hund akzeptiert dich als Bezugsperson und zeigt dir seine Zuneigung durch seine ständige Aufmerksamkeit sowie, indem er dich beschützt. Entsprechend nervös wird er, wenn du ihn alleine lässt.
- Im Rudel werden Hunde selten zurückgelassen, es sei denn, sie sind krank oder zu schwach. So empfindet dein Hund diese Trennung als Zurückweisung, die er nicht versteht, weil sie auf dem Instinkt des Rudellebens basiert.
- Diese Trennungsangst oder Furcht vor dem Alleinsein ist bei jedem Hund anders ausgeprägt.
- Wie der Mensch besitzt auch deine Fellnase eigene Charakterzüge und sammelt ihre Erfahrungen. Trotzdem bleibt der Instinkt aktiv.
- Lässt du deinen Hund alleine, fühlt er sich vielleicht hilflos und verlassen oder denkt womöglich, dass du ohne ihn nicht zurechtkommst. Denn er hat immer das Gefühl, dich beschützen zu müssen und kann so seiner Aufgabe nicht nachkommen.
- Die Folge sind Emotionen wie Angst, Kummer, Sorge sowie Ärger und so kommt es auch zustande, dass er jault.
Hund alleine lassen: Welche Auswirkungen kann das haben?
So verschieden ausgeprägt die Trennungsangst ist, so unterschiedlich reagieren Hunde darauf, alleine gelassen zu werden. Es hilft, wenn du den Charakter, die Körpersprache und die Lautäußerungen deines Hundes kennst und darauf angemessen reagierst. Zunächst zeigt dein Vierbeiner seine Angst durch...
- …Unruhe, lautstarkes Bellen und Jaulen.
- …Hin- und Herlaufen zwischen Fenstern und der Haustür.
- …aggressives Verhalten, z. B. durch Zerstören deiner Möbel.
- …stilles Leiden, beispielsweise, indem er nichts mehr frisst, oder Winseln, Rückzug und Schlafschwierigkeiten.
- …die Entwicklung einer Depression.
Die verschiedenen Äußerungen zeigen, wie wichtig es ist, zu üben, deinen Hund alleine zu lassen. Nicht immer schlägt er nämlich an oder jault, bis sich die Nachbar*innen beschweren. Es gibt auch Tiere, die im Stillen leiden:
- Beide Verhaltensmuster verdeutlichen einen enormen Stress, dem dein Hund ausgesetzt ist, wenn du nicht in seiner Nähe bist.
- Die Folge sind auch Auswirkungen auf seinen Charakter und sein Verhalten.
- Dein Vierbeiner kann unkonzentriert, unruhig und aggressiv werden oder stärker zu bestimmten Erkrankungen neigen.
- Um herauszufinden, wie sich dein Hund verhält, wenn er alleine ist, lohnt es sich, eine Kamera aufzustellen und sein Verhalten im Nachhinein zu analysieren.
- Wenn es mal geschafft ist:
Dein Hund hat gelernt, allein zu sein, wenn er während deiner Abwesenheit ruhig ist, vor sich hin döst und keine Anzeichen von Aufregung und Stress zeigt.
Ab wann Welpen alleine lassen?
Natürlich möchtest du am liebsten rund um die Uhr mit deinem Liebling zusammen sein. Leider ist das nicht immer möglich. Auch ist es keine Lösung, immer eine*n Hundesitter*in zu rufen, wenn du eben einmal kurz zum Supermarkt willst. Dennoch hast du als Hundehalter*in die Verantwortung für deinen Hund und trägst entscheidend zum harmonischen Zusammenleben bei. Entsprechend ist es unabdingbar, dass dein Hund versteht, dass er dir nicht überall hin folgen kann und auch mal alleine bleiben muss:
- Der richtige Zeitpunkt für den Beginn des Trainings, um deinen Hund zukünftig alleine lassen zu können, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Gerade Welpen benötigen zunächst ein Gefühl von Sicherheit. Bevor sie sich in ihrem neuen Zuhause nicht wohlfühlen, bringt es nichts, sie an das Alleinsein zu gewöhnen.
- Das gilt auch für ältere Hunde, die die Umgebung noch nicht kennen. Sie müssen erst verstehen, dass du ihnen ein sicheres Plätzchen schaffst, an dem sie sich geborgen fühlen, zurückziehen können, gefüttert werden und Belohnungen für gutes Benehmen erhalten.
- Sobald das der Fall ist, kannst du damit beginnen, deinem Hund beizubringen, alleine zu bleiben.

- Ab wann kann man einen Welpen alleine lassen?
Ein guter Zeitpunkt für den Trainingsstart ist, wenn dein Hund sich bei dir so wohlfühlt, dass er dir zu Hause nicht mehr überall nachläuft. Er fühlt sich sicher und ist auch bereit, neue Dinge zu lernen.
Wie lange kann ein Hund alleine bleiben?
Bevor dein Hund lernt, alleine zu bleiben, ist es notwendig, die Frage zu klären, wie lange er die Trennung überhaupt überstehen kann. Das gilt auch dann, wenn du mit ihm das Alleinsein bereits trainiert hast:
- Allgemein sollte es nicht die Regel sein, dass du deinen Liebling über viele Stunden sich selbst überlässt.
- Wie lange darf ein Hund alleine bleiben? Die Dauer hängt vom Charakter und Alter deines Hundes ab. Grundsätzlich gilt, dass erwachsene Hunde nicht länger als 5 bis 6 Stunden alleine bleiben sollten. Das ist schon darum notwendig, weil nach dieser Zeit Stress und Langeweile entstehen oder er sich erleichtern muss.
- Bist du berufstätig und arbeitest mehr als 6 Stunden, empfiehlt es sich, eine Betreuungsperson zu bitten, deinen Vierbeiner kurz zu besuchen und ihn Gassi zu führen.
- Wie lange kann ein Welpe alleine bleiben? Bei Welpen sollte die Trennung nicht mehr als 2 bis 4 Stunden betragen. Sie sind noch sehr unruhig, sodass bereits kleine Ereignisse Stress auslösen, darunter ein Gewitter, eine zuschlagende Tür oder andere Geräusche.
- Wenn sich dein Welpe während deiner Abwesenheit erschreckt, bedeutet das immer einen Rückschritt zur Instinktangst beim Alleinsein, die du ihm dann erst wieder abgewöhnen musst.
Training
Das Training beginnt, sobald dein Welpe sich an das Zusammenleben gewöhnt hat und zwischen euch eine Bindung aufgebaut ist:
- Bei Welpen und älteren Tieren empfiehlt es sich, mit kurzen Übungen anzufangen und sehr behutsam vorzugehen.
- Bevor sich ein Hund nicht richtig eingelebt hat, ist auch sein Training, um alleine bleiben zu können, wenig effektiv. Trotzdem solltest du nicht zu lange warten.
- Je früher dein Hund lernt, dass du ihn auch mal alleine lassen wirst, desto leichter versteht er, dass deine Abwesenheit von Zeit zu Zeit normal ist.
- Den Trainingsplan stimmst du am besten ganz auf die individuellen Bedürfnisse deiner Fellnase ab. Es ist wichtig, sie langsam und sukzessive daran zu gewöhnen, alleine zu bleiben.
- Taste dich gemächlich heran, prüfe, wie dein Vierbeiner reagiert und verlängere die Phasen deiner Abwesenheit im Verlauf eures Trainings.
- Versuche, bei den Übungen Ruhe auszustrahlen und sende beim Verlassen des Hauses Entspannungssignale aus. Damit zeigst du ihm, dass alles in Ordnung ist und du bald wiederkommst.
- Vergiss dabei nicht, dass dein Hund deine Emotionen spürt. Bist du gestresst oder hast du um deinen Liebling Angst, deutet er dein Weggehen womöglich falsch und verbindet das Alleinsein mit einem schlechten Gefühl. Nimm dir daher Zeit und zeige, dass es keinen Grund zur Aufregung gibt.
Trainingsplan, um deinen Hund alleine zu lassen
Hunde reagieren sensibel auf Veränderungen und durchschauen vor allem Handlungsweisen, die nicht natürlich sind oder vom üblichen Ablauf abweichen. Um möglichst einfach zu beginnen, kann es nicht schaden, wenn du dir vorab Gedanken machst, wie du deinen Hund geistig beschäftigen kannst und ihm so das Alleinsein vereinfachst. Das ist auch sinnvoll, damit er sich während deiner Abwesenheit nicht langweilt. Vor allem benötigt er aber ein angenehmes Umfeld, in dem er sich wohlfühlt und das ihm vertraut ist.
Schritt 1: Sorge für einen sicheren Wohlfühlort
Dein Hund wird nur lernen, alleine zu bleiben, wenn er sich in seiner Umgebung wohlfühlt und entspannen kann:
- Dazu kannst du beitragen, indem du ihm Futter sowie Wasser dalässt und für ausreichend Beschäftigung sorgst.
- Bringe ihm frühzeitig bei, eine Lieblingsdecke zu nutzen oder sich in einem Hundebett auszuruhen.
- Gegen Langeweile hilft ein Kauknochen, ein Kong oder ein geeignetes Welpenspielzeug.
- Unser Tipp

- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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Schritt 2: Übe zunächst in der Wohnung
Bevor du tatsächlich aus dem Haus gehst, starte das Training erstmal unkompliziert in den eigenen vier Wänden:
- Ein guter Zeitpunkt für den Trainingsstart ist, wenn ihr bereits Gassi gegangen seid und dein Hund etwas zur Ruhe gekommen ist.
- Beschäftige deinen Hund mit einem Hundespielzeug oder Kauknochen und verlasse das Zimmer, indem du die Tür schließt und in einen anderen Raum gehst.
- Komme nach einigen Minuten wieder und prüfe, wie dein Liebling darauf reagiert hat.
- Durch das Spielzeug soll dein Hund nicht abgelenkt werden, sondern die Situation, alleine zu sein, mit einem positiven Gefühl verknüpfen.
- Es empfiehlt sich, dass du nicht einfach so verschwindest, sondern dass dein Vierbeiner klar mitbekommt, dass du den Raum verlässt.
- Wiederhole diese Übung zu verschiedenen Tageszeiten.
Schritt 3: Steigere die Abwesenheitsspanne
Es kann sein, dass dein Hund deine Abwesenheit zunächst nicht richtig wahrnimmt:
- Wenn du das gemeinsame Umfeld mehrmals am Tag verlassen hast, kannst du die Zeitspanne verlängern, in der du nicht im Raum bist.
- Bleibe zunächst 10 Minuten, dann 15 Minuten weg oder verbringe nur 5 Minuten im anderen Raum.
- Dadurch gewöhnt sich dein Hund daran, dass dein Verschwinden flexibel stattfindet und wird nicht nach einer bestimmten Zeit unruhig.
Schritt 4: Führe frühzeitig eine Ignorierzeit ein
Als Tierhalter*in schenkst du deinem Hund natürlich viel Aufmerksamkeit. Das geschieht bewusst und unbewusst durch Blicke, Streicheln, Lächeln, Spielen und ähnliche Dinge. So lernt dein Hund sehr schnell, dass er im Mittelpunkt steht und fordert entsprechend lautstark, dass das so bleibt. Umso größer ist der Stress, wenn du ihn einmal nicht beachtest oder ihn sogar alleine lässt. Fang daher schon früh damit an, Zeiten festzulegen, in denen du deinen Liebling nicht beachtest:
- Arbeite am besten mit einem optischen Signal oder mit Musik.
- Stelle während der Phase des Ignorierens einen Dekorationsartikel auf oder lass entspannende Musik laufen.
- Dadurch erhält dein Hund ein optisches oder akustisches Signal, das ihm zeigt, dass er dich momentan nicht stören soll.
Schritt 5: Hund bellt, wenn er alleine ist – wie reagieren?
Damit dein Hund wirklich lernt, entspannt zu bleiben, muss er verstehen, dass er dich nicht durch Bellen zur Rückkehr zwingen kann:
- Wenn du das Zimmer verlässt und er zu bellen beginnt, bringt es nichts, wenn du darauf sofort reagierst. So lernt er, dass sein Verhalten die richtige Methode ist, um dich zurückzurufen.
- Komme stattdessen erst wieder ins Zimmer, wenn sich dein Hund tatsächlich ruhig verhält und sich an deine kurze Abwesenheit gewöhnt hat.
- Zwar wird dir das anfangs schwer fallen, aber du wirst sehen, dass dein Liebling bald eine Pause einlegt. Dann kommst du ganz selbstverständlich in den Raum zurück.
- Gibt dein Hund wirklich gar keine Ruhe, kannst du erst einmal wieder den Raum betreten. Belohne ihn jedoch nicht durch Worte oder Gesten, sondern nutze auch hier die Ignorierzeit, indem du ihn nicht beachtest, bis er sich wieder beruhigt hat.

Schritt 6: Ein Abschied ohne großes Theater
Um das Haus verlassen zu können, ohne dass dein Hund durchdreht, ist es wichtig, dass du beim Weggehen völlig normal reagierst und kein großes Theater machst:
- Das bedeutet, dass du deinen Liebling nicht ausgiebig streichelst oder dich mehrmals verabschiedest.
- Dein Hund erkennt an großen Abschiedsgesten, dass etwas nicht stimmt, weil er deine Nervosität merkt.
- Entsprechend wird er auf dein Gehen anders reagieren, als wenn du gelassen bist und ganz normal das Haus verlässt.
Schritt 7: Mit Abwechslung den Welpen alleine lassen
Natürlich reagiert dein Vierbeiner auf alles, was du tust. Das betrifft auch typische Rituale beim Verlassen des Hauses:
- Meistens ziehst du deine Schuhe sowie Jacke an und greifst nach dem Schlüssel oder Rucksack. Erkennt ein Hund, der an Trennungsangst leidet, diesen Vorgang, kann es sein, dass er schon zu jaulen und bellen beginnt, bevor du das Haus verlassen hast.
- Solche Handlungen sind daher immer ein Schlüsselreiz, den du umgehst, indem du dein Weggehen flexibel gestaltest, also nicht immer in derselben Reihenfolge. Übe das am besten schon vorher, indem du das Verlassen des Zimmers immer mit anderen Handlungsabläufen verknüpfst.
- Sobald dein Hund sich an das Alleinsein gewöhnt hat, kannst du die üblichen Rituale wieder aufnehmen.
Schritt 8: Zum ersten Mal die Wohnung verlassen
Hat sich dein Hund daran gewöhnt, innerhalb des Hauses einige Zeit allein zu bleiben, ohne zu bellen oder unruhig zu werden, ist das Grundtraining abgeschlossen. Jetzt kannst du die Wohnung auch einmal länger verlassen:
- Kehre beim ersten Mal nach etwa 30 Minuten zurück und überprüfe, wie sich dein Hund verhalten hat.
- Wiederhole das Fortgehen dann mit einer kürzeren Zeitspanne, indem du das Haus nur für wenige Minuten verlässt.
- Dadurch merkt dein Hund, dass du nicht jedes Mal gleich lange wegbleibst und entspannt sich.
- Es ist vorteilhaft, diesen Test nicht erst bei einem echten Termin zu machen, sondern das Haus zu verlassen, um beispielsweise in die Garage oder in den Garten zu gehen. Dann siehst du nämlich genau, wie deine Fellnase reagiert.
- Je häufiger solche Situationen passieren, desto mehr gewöhnt sich dein felliger Freund daran. Nach und nach kannst du die Abwesenheitszeit dann steigern.
Welpen alleine lassen: Darauf solltest du achten
Welpen lernen in der Regel schneller, benötigen aber auch mehr Zuwendung. Das Training findet hier mit deutlich kürzeren Zeitspannen statt, damit sich dein Welpe an dein Fortgehen gewöhnen kann:
- Auch im Training mit deinem Welpen ist es sinnvoll, mit einem Spielzeug oder einem Kauknochen zu arbeiten und ihn für eine Minute zu verlassen und wiederzukehren. Nach und nach lernt er so, dass das kurze Alleinsein ganz normal ist.
- Der nächste Schritt ist, aus dem Raum zu gehen, ohne dass du deinen Welpen beschäftigst. Auch hier ist nur ein kurzer Augenblick nötig. Verhalte dich dabei ganz alltäglich und unaufgeregt. So lernt dein kleiner Racker, wie normal deine Abwesenheit ist.
- Winselt er, verringere die Zeit und ignoriere ihn, während du im Raum bist. Lobe ihn, wenn er sich ruhig verhält.
- Nach und nach kannst du die Übung verlängern und auch für einige Minuten ganz aus dem Haus gehen. Verabschiede dich dabei nicht von deinem Welpen, sondern kehre einfach ganz normal nach kurzer Zeit wieder zurück. Wenn du dabei immer Ruhe und Gelassenheit ausstrahlst, empfindet auch er keine Nervosität.
- Übe das kurze Weggehen mit flexiblen Zeiten und Handlungsabläufen, einmal mit Jogginghose, ein anderes Mal, indem du die Jacke anziehst. Alle Varianten des Hinausgehens sollen sich dadurch normalisieren.
- Sobald dein Welpe ruhig und entspannt bleibt, kannst du dann auch einmal länger wegbleiben, indem du zum Briefkasten oder Bäcker um die Ecke gehst.
- All diese Übungen sind dazu gedacht, dass sich dein Welpe daran gewöhnt, dass du ab und zu einmal weg bist. Um ihm das Alleinsein zu erleichtern, kannst du ihm etwas Ablenkung durch ein Welpenspielzeug verschaffen.
- Probieren geht über studieren:
Teste nach den ersten Übungen einfach, wie dein Welpe reagiert, wenn du länger wegbleibst und halte dich in Hörweite auf. Wichtig ist, dass du motivierst. Klappt die Übung immer reibungsloser, kannst du auch die Zeit deiner Abwesenheit verlängern. Allerdings empfehlen wir dir, den Zeitraum nicht über 2 Stunden auszudehnen, bis dein Hund größer ist.
Wie lange dauert es, bis ich einen Hund alleine lassen kann?
Je nachdem, wie alt dein Hund ist, welchen Charakter er hat und wie stark seine Trennungsangst ausgeprägt ist, kannst du für das Training in der Regel mehrere Wochen voraussetzen. Oft zeigen sich die Erfolge schon nach 2 bis 3 Wochen, manchmal kann es aber auch länger dauern. Welpen lernen etwas schneller. Erwachsene Hunde benötigen mehr Geduld, sind aber ebenfalls lernfähig, wenn sie sich bei dir wohlfühlen.
Tipps, um deinen Hund entspannt alleine zu lassen
- Lass deinen Hund nicht allein, bevor er nicht alleine bleiben kann: Schaffe ihm eine Wohlfühlzone und warte, bis er sich eingelebt hat. Üblich sind etwa 3 bis 6 Wochen, bis ein Hund bereit ist, das Training zu beginnen.
- Wähle einen guten Platz, an dem dein Hund alleine bleiben kann: Das sind Orte, an denen er sich gerne aufhält und sich ruhig verhält, da er sie mit Entspannung und Sicherheit verbindet.
- Achte auf die Stimmung und Körpersprache deines Hundes: Sorge auch dafür, dass du selbst nicht gestresst bist, wenn du das Haus verlässt.
- Verbinde das Hinausgehen mit alltäglichen Abläufen: Gehe zum Briefkasten, in den Garten oder bringe den Müll hinaus, sodass dein Hund sieht, dass deine kurze Abwesenheit völlig normal ist.
- Baue eine konditionierte Entspannung auf: Das können optische, akustische oder verbale Signale sein, mit denen dein Hund sich wohlfühlt und zur Ruhe kommt. Musik oder ein bestimmter Duft wirken als Erkennungssignal und haben eine beruhigende Wirkung.
- Schalte den Fernseher oder das Radio ein, wenn du aus dem Haus gehst: Viele Hunde reagieren mit weniger Stress, wenn das Haus nicht totenstill ist und Fernseher oder Radio die Umgebungsgeräusche übertönen.
- Beschäftige deinen Hund, aber lenke ihn nicht ab: Es empfiehlt sich, ihm ein Spielzeug oder etwas Futter dazulassen, um ein Ritual mit positiven Effekten zu schaffen. Nicht so gut ist es, wenn du deinen Hund kurz ablenkst, um das Haus zu verlassen. Es sollte für ihn immer nachvollziehbar sein, was gerade passiert. Tricks sind weniger effektiv.
- Auch Rückschritte lohnen sich: Das betrifft Situationen, in denen dein Hund trotzdem bellt, wenn du den Raum verlässt. Hier bringt es auf Dauer nichts, ihn bellen zu lassen und den Stress zu verstärken. Manchmal kann es sinnvoll sein, einen Trainingsschritt zurückzugehen und die Wohlfühlzone weiter auszubauen.
- Lasse deinen Hund alleine, wenn er zur Ruhe gekommen ist: Das bewirkt eher Entspannung als wenn du verschwindest, nachdem ihr gerade von einem aufregenden Spaziergang zurückgekehrt seid. Hier ist er wahrscheinlich noch voller Adrenalin und bleibt ungern allein. Beschäftige ihn erst, bis er sich beruhigt hat, und überlasse ihn dann sich selbst.
- Arbeite mit einer Gegenkonditionierung bei Schlüsselreizen: Wenn dein Hund größere Probleme mit dem Alleinsein hat, reagiert er schon gestresst, sobald du die Jacke anziehst oder nach dem Schlüssel und der Tasche greifst. Hier kannst du eine Gegenkonditionierung starten, indem du zwar die Jacke anziehst, aber nicht aus dem Haus gehst, oder nach dem Schlüssel greifst und ihn wieder nach einiger Zeit zurücklegst. Damit löst du die Verknüpfung, dass er den Reiz mit Stress verbindet.