Hund „Platz“ beibringen – 6 Tipps
Das Kommando „Platz“ ist nicht nur im Training, sondern auch im Alltag sinnvoll, um deinen Hund zur Ruhe zu bringen. Wie du deinem Hund „Platz“ beibringen kannst und auf was du dabei alles achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Hund „Platz“ beibringen – 6 Tipps
- Fange erst damit an, deinem Hund „Platz“ beizubringen, nachdem er sicher das Kommando „Sitz“ gelernt hat.
- Gehe von Beginn an vorsichtig mit deinem Hund um und zwinge ihn niemals in eine bestimmte Position. Nur so kannst du eine vertrauensvolle Basis zwischen dir und deinem Hund aufbauen.
- Belohne deinen Welpen nachdem, du mit ihm erfolgreich „Platz“ üben konntest, um ihm das Lernen einfacher zu gestalten.
- Verbinde ein Handzeichen in Form einer ausgestreckten flachen Hand, die in Richtung Boden zeigt, mit dem Ausruf des Kommandos „Platz“. Damit signalisierst du deinem Vierbeiner, dass er sich hinlegen soll.
- Gib deinem Hund ein Auflösesignal, um ihm mitzuteilen, dass er das „Platz“ verlassen darf.
- Sei geduldig sowie nachsichtig mit deinem vierbeinigen Begleiter, schimpfe nicht mit ihm, wenn einmal eine Übung scheitert und übertreibe es nicht mit dem Training. Denn damit du deinem Welpen „Platz“ beibringen kannst, sind Erholungsphasen essentiell.
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Expertin für Hundezucht und Hundetraining Beatrice Krist
Beatrice Krist arbeitet als Hundetrainerin und ist Golden Retriever Züchterin. Für futalis schreibt sie regelmäßig über die Hundezucht, Hundeerziehung und Welpenbeschäftigung. Erfahre mehr über unsere Autorin!
Was bedeutet „Platz“
Das Kommando „Platz“ gehört zu den grundlegenden Kommandos im Hundetraining und bildet einen wichtigen Baustein in einer konsequenten Hundeerziehung. Auf dein Signal hin soll sich dein Hund auf der Stelle hinlegen bis du ihm durch ein Auflösesignal anzeigst, wieder aufstehen zu dürfen.
Wie bringe ich meinem Hund „Platz“ bei?
Bevor du deinem Hund „Platz“ beibringen kannst, sollte er das Kommando „Sitz“ problemlos beherrschen. Sorge vor den Trainingseinheiten stets dafür, dass ihr euch in einer entspannten und ablenkungsfreien Übungsatmosphäre befindet. Stelle zudem sicher, dass du einige Futter- oder Snackbelohnungen bzw. Belohnungen in Form von Hundespielzeug parat hast. Ohne diese wirst du keinen schnellen Lernprozess bei deiner Fellnase erzeugen können.
Wie bringt man einem Hund „Platz“ bei? – Variante 1
- 1. Bringe deinen Vierbeiner zunächst ins „Sitz“, da es für ihn in der Regel einfacher ist, sich vom „Sitz“ ins „Platz“ zu legen, als von einer stehenden Position.
- 2. Sobald dein Hund sitzt, solltest du seine Konzentration auf das Hundefutter lenken. Dazu führst du es nah an seinem Körper langsam in Richtung Boden.
- 3. Deine Fellnase wird ihrem Futter folgen und sich hinlegen.
- 4. In diesem Moment folgt dein Kommando „Platz“, gegebenenfalls ein Handzeichen und die Belohnung für deinen Hund.
- 5. Willst du, dass er dein Handzeichen mit dem „Platz“ verbindet, solltest du die sich nach unten bewegende Hand mit seinem Futter nach mehreren erfolgreichen Übungen langsam zu einem Handzeichen umfunktionieren. Zeige darüber hinaus am Ende jeder Übung deine flache, ausgestreckte Hand in Richtung Boden.
„Platz“ beibringen: Variante 2
Steht dein Welpe immer wieder in dem Moment auf, wenn du seine Belohnung zu Boden führst, solltest du eine zweite Variante in Erwägung ziehen, ihm „Platz“ beizubringen:
- 1. Setze dich hin und strecke ein Bein aus, sodass dein Ober- und Unterschenkel ein Tor bilden, durch das du deinen Welpen mit einem Hundeleckerli hindurch locken kannst.
- 2. Du solltest dein Bein so weit ausstrecken, dass sich dein Welpe hinlegen muss, um an sein Welpenfutter zu kommen.
- 3. Wie in der ersten Variante, folgt in diesem Moment das Kommando „Platz“, dein Handzeichen und die Futterbelohnung.
Wichtig: Deine Hilfestellung durch dein ausgestrecktes Bein soll nur dazu dienen, dass sich dein Welpe von selbst hinlegt, um die Hundeleckerli zu erreichen. Drücke ihn auf keinen Fall nach unten! Denke immer daran, deinem Hund das „Platz“ in einer positiven Weise beizubringen, damit er es später mit Freude zeigt.
„Platz“ üben: Belohne deinen Hund mit unseren gesunden Snacks:
Hund macht kein „Platz“: Häufige Fehler umgehen
Gehe bereits am Anfang eures gemeinsamen Trainings üblichen Fehlern aus dem Weg. Nur so kannst du deinem Hund „Platz“ beibringen:
- Sorge dafür, dass du deinem Hund das „Platz“ spielerisch beibringst. Es ist keinesfalls sinnvoll, ihm die Vorderbeine wegzureißen und anschließend das Hundekommando zu geben. So lernt dein Welpe nur, dass es unangenehm ist, sich vor dir hinzulegen. Später wird er aufgrund dieser negativen Emotionen womöglich auch nur widerwillig in den „Platz“ gehen.
- Motiviere dich und deinen Vierbeiner, gestalte kurze Trainingseinheiten und bringe bestenfalls viel Geduld für seinen Lernprozess mit. Du wirst sehen, sobald die Atmosphäre stimmt, wird dein Welpe das Kommando „Platz“ ganz schnell lernen.
Achtung: Beachte bei jedem Training, das du mit Futter- oder Snackbelohnungen unterstützt, die eingesetzte Futtermenge in die tägliche Ration mit einzuberechnen. Nutze daher zur Belohnung am besten Futterbröckchen aus dem normalen Trockenfutter. So kommt es zu keinen Nährstoffimbalancen, die das Wachstum deines Welpen schädigen können.
- Damit dein Hund, sobald du mit ihm schwerere Übungen absolvierst, nicht eine Erwartungshaltung entwickelt, sofort aufzuspringen, wenn er dich sieht, solltest du immer wieder zu ihm zurückgehen und das „Platz“ auflösen. Rufe ihn bloß nicht während des Trainings aus dem „Platz“ heraus, solange du ihm das Kommando noch nicht vollends beibringen konntest.
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Dem Hund „Platz“ beibringen: Schwierigkeitsgrad steigern
Vermittelt dir deine Fellnase den Eindruck, dass sie verstanden hat, was „Platz“ bedeutet und hört sie sicher auf deine Hand- und Hörzeichen, kannst du die Übung langsam schwieriger gestalten. Hier ein paar Vorschläge, wie du dabei vorgehen kannst:
- Distanz: Um deinem Hund „Platz“ auf Distanz beizubringen, gehe in langsamen Schritten immer weiter weg von ihm und gebe ihm das Kommando. Macht er daraufhin „Platz“, solltest du ihn unbedingt loben.
- Dauer: Baue nach und nach die Dauer, in der dein Vierbeiner im „Platz“ ist, aus. Starte mit wenigen Sekunden und erhöhe sie Schritt für Schritt, bis dein Hund 2 Minuten in seiner Liegeposition verweilen kann.
- Außer Sicht gehen: Versuche, für einige Sekunden außer Sichtweite deines Hundes zu gehen, während er im „Platz“ wartet. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass ihr euch in einer sicheren und ablenkungsarmen Umgebung aufhaltet.
- Ablenkungen einbauen: Um einen noch höheren Schwierigkeitsgrad zu erreichen, kannst du mit bewussten Ablenkungen hantieren. Mal lässt du mit etwas Abstand einen Gegenstand fallen, mal wirfst du ein Hundespielzeug, mal klopfst du mit deiner Hand gegen einen Baumstamm. Deiner Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Obacht: Erweitere den Schwierigkeitsgrad eures Trainings in langsamen Etappen. Zugleich die Dauer und die Distanz zu steigern und dann auch noch außer Sicht zu gehen, wird deinen Hund überfordern und dir nicht dabei weiterhelfen, ihm das „Platz“ beizubringen.
Kommando „Platz“ richtig auflösen
Wie bei allen Lerneinheiten solltest idealerweise du die Übung beenden sowie deine Signale auflösen und nicht dein Hund. Das heißt konkret:
- Damit dein Hund nicht sofort wieder aus dem „Platz“ aufspringt, hältst du ihn am besten mit mehreren Leckerlis in der Hand bei Laune. Gib ihm zwei bis drei davon und beende die Übung mit deinem Auflösesignal.
Tipp: Ein Auflösesignal kann ein Wortsignal, wie „Lauf“, „Fertig“, „Ende“ oder „Okay“, eine Handbewegung oder beides kombiniert sein.
- Ist dein Vierbeiner vorab unruhig gewesen und schon wieder aufgestanden, solltest du ihn noch einmal ansprechen (umgehe es aber, mit ihm zu schimpfen!) und für ein erneutes „Platz“-Training motivieren. Zumindest ein erfolgreicher Abschluss einer Übung sollte dir gelingen, solange ihr noch ausreichend Energie zur Verfügung habt.
- Hast du erhebliche Schwierigkeiten damit, deinem Hund „Platz“ beizubringen, solltest du darüber nachdenken, woran das liegen könnte. Übt ihr vielleicht schon zu lange? Haben zu viele Wiederholungen deine Fellnase müde gemacht? Ist die Ablenkung oder der Schwierigkeitsgrad zu hoch oder kann sich dein Welpe gerade einfach nicht konzentrieren? Es ist stets wichtig, bei häufiger in Erscheinung tretenden Reibungen im Übungsablauf deinen Trainingsstil anzupassen oder neue Varianten auszuprobieren.