Hund „Aus“ beibringen – so klappt deine Hundeerziehung
Dein Hund hört nicht auf dein „Aus“? In diesem Artikel erklären wir dir, wie du mit deinem Hund oder Welpen das Kommando „Aus“ übst.
Inhaltsverzeichnis
Welpe „Aus“ beibringen – 5 Tipps auf einen Blick
Bringe deinem Welpen das Kommando „Aus“ in einer bekannten und ablenkungsarmen Umgebung bei.
Trainiere das „Aus“ mit deinem Welpen, indem du ihm im Austausch für seine Beute etwas gibst, das er haben möchte.
Übe mit deinem Hund bereits im Welpenalter, dass er dir Futter oder andere essbare Dinge abgibt, sobald du ihm das „Aus“ signalisierst.
Klappt dein „Aus“ nicht sofort oder hört dein Welpe nicht auf dich, ist das kein Grund zur Sorge. Geduld, kurze Trainingseinheiten, genügend Erholungsphasen und spaßige Aktivitäten nach den Übungen sind der Schlüssel zum Erfolg.
Umgehe es, deinem Welpen seine Beute mit Gewalt zu entreißen. Das ist nicht nur für eure Beziehung von Nachteil, sondern ebenfalls schlecht fürs Hundetraining.
Was ist „Aus“?
Willst du, dass dein Hund Spielzeug, andere Gegenstände oder Fressbares abgibt, verwendest du das Kommando „Aus“: Auf dein Signal hin lässt dein Welpe von allem ab, was er gerade im Maul trägt.
Da überall Gegenstände oder Lebensmittelreste herumliegen können, die für deinen Hund gefährlich oder giftig sind, empfehlen wir dir, ihm frühzeitig „Aus“ beizubringen.
Tipp: Als Alternative zum verbalen Signal kannst du deinem Welpen ebenso das Kommando „Gib“ geben, damit er z. B. ungenießbare Lebensmittelreste loslässt.
Wie bringe ich meinem Hund „Aus“ bei?
Um deinen Welpen von seiner heißgeliebten Beute mittels deinem „Aus“ zu trennen, musst du schon etwas Überzeugungsarbeit leisten. Damit du überhaupt Erfolge erzielen kannst, solltest du das Kommando in einer ablenkungs- und reizarmen Umgebung trainieren.
Kommando „Aus“ beibringen: Tauschgeschäfte
Am besten trainierst du das Kommando „Aus“, indem du mit deinem Welpen lukrative Tauschgeschäfte eingehst. So lernt dein Hund, dass es für ihn von Vorteil ist, alles herauszugeben, weil du ihm im Austausch etwas noch besseres gibst, z. B. leckere Snacks:
- Lass deinen Welpen ein Spielzeug oder einen anderen Gegenstand tragen.
- Zeige ihm seine Futterbelohnung.
- In dem Moment, in dem er sein Maul öffnet, um den Gegenstand fallen zu lassen, folgt dein Kommando „Aus“.
- Belohne deinen Hund, aber bedenke dabei, dass du die Futterbelohnungen in seine tägliche Futterration mit einberechnest.
- Es erfordert einige Wiederholungen, bis dein Welpe versteht, was er tun soll. Behalte daher einen kühlen Kopf, denn dein Kommando „Aus“ wird in der Regel zunächst nicht klappen.
- Um das „Aus“ unter schwereren Bedingungen zu trainieren, kannst du auch mehrere Spielzeuge bzw. Gegenstände nutzen.
- Hat dein Hund verstanden, was „Aus“ bedeutet, solltest du den Aufbau des Trainings modifizieren: Präsentiere nicht sofort einen Tauschgegenstand, sondern belohne deinen Welpen erst, nachdem er seine Beute losgelassen hat. Sonst gewöhnt er sich daran, dass du immer mit etwas lockst und führt das „Aus“ ggf. nicht durch, wenn du nichts in der Hand hältst.
Wichtig: Reiße deinem Hund sein Spielzeug niemals gewaltsam oder unter Zwang aus dem Maul. So lernt er nur, seine Beute noch fester zu halten und nicht „Aus“ zu machen. Besser ist es, ihm klar verständlich zu machen, dass es für ihn lohnenswert ist, von seiner Beute abzulassen.
„Aus“ trainieren: Futter abgeben
Damit dein Hund später auch fressbare Essensreste ausgibt, die er vielleicht beim Spaziergang findet, solltest du bereits im Welpenalter mit ihm üben, dir auf dein Kommando „Aus“ Futter abzugeben:
- Baue zunächst eine solide Vertrauensbasis zwischen dir und deinem Welpen auf. Er muss lernen, dass du ihm sein Futter nicht streitig machen willst.
- Dafür kannst du, wenn dein Hund sein Futter frisst, ab und zu am Futternapf vorbeigehen und ein weiteres Futterstück hineinwerfen. So lernt dein Welpe, dass es positiv und zu seinem Vorteil ist, wenn du dich während der Futteraufnahme in seiner Nähe aufhältst. Ziehe seinen Napf jedoch niemals ohne Kommando und völlig unvermittelt weg.
- Willst du deinem Welpen das Kommando „Aus“ mit dem Futternapf beibringen, solltest du ihm stets klar zu verstehen geben, dass du mit ihm ein Training durchführen möchtest.
Achtung: Umgehe es, deinem Welpen „Aus“ so beizubringen, dass du ihn ständig beim Fressen störst. Es sollte genug Tage geben, an denen er ungestört fressen kann.
- Steigere den Schwierigkeitsgrad der Übungen, indem du deinen Hund einen Kauknochen fressen lässt und diesen kurz anfasst oder mit einem anderen Kauknochen tauschst.
- Wann immer dein Welpe dir etwas abgibt, folgt dein Kommando „Aus“.
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Hund reagiert nicht auf mich
Hört dein Welpe nicht auf dein Kommando „Aus“, kann dies mit seiner bisherigen Lebenserfahrung zu tun haben:
- Welpen prägen sich bereits früh ein, alles, was sie im Maul tragen, in Sicherheit zu bringen und gut festzuhalten, da sich die Wurfgeschwister meist auch für die Beute interessieren.
- Hunde sollten, nachdem sie bei dir eingezogen sind, zuerst lernen, dass sie Vertrauen zu dir haben und dir alles abgeben können. Das verlangt vor allem von dir als verantwortungsvoller Hundehalter viel Geduld ab.
- Bis dein Hund verstanden hat, was „Aus“ bedeutet, kann schon mal etwas Zeit vergehen. Wichtig ist, dass du das Kommando regelmäßig übst und dabei nicht übertreibst und deinen Welpen stresst, denn genug Erholungsphasen sind für seinen Lernerfolg entscheidend. 2 bis 5 Minuten pro Übungseinheit reichen vollkommen aus.
- Gute Laune und spaßige Beschäftigungen können die Lernkurve nach oben treiben, sofern dein Hund begreift, dass auf eine Übung ein Spiel folgt. Es lohnt sich daher, nach dem Training in ein Welpenspiel überzugehen, das deinem Welpen gefällt.
Expertin für Hundezucht und Hundetraining Beatrice Krist
Beatrice Krist arbeitet als Hundetrainerin und ist Golden Retriever-Züchterin. Für futalis schreibt sie regelmäßig über die Hundezucht, Hundeerziehung und Welpenbeschäftigung. Erfahre mehr über unsere Autorin!