Hunderasse Havaneser

Havaneser Steckbrief

Wie alt werden Havaneser? Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren
Wann ist ein Havaneser-Welpe ausgewachsen? Bis zum 10. Lebensmonat
Wie groß werden Havaneser? Größe variiert von 23 bis 27 cm
Wie viel darf ein Havaneser wiegen? Gewicht von Rüden: 5 bis 8 kg; bei Hündinnen: 4 bis 7 kg
Wesensmerkmale: Verspielt, aktiv, anhänglich, wachsam
Herkunft: Spanische/italienische Mittelmeerregion

Bewegungsdrang

Familienhund

Aggressionspotenzial

Jagddrang

Was ist ein Havaneser?

Der Havaneser ist eine kleine Hunderasse, die zu den sogenannten Bichon-Rassen zählt. Seinen Namen verdankt er zum einen der kubanischen Hauptstadt, zum anderen aber auch der tabakähnlichen Havannafarbe, die bei ihm im Gegensatz zu anderen Bichon-Rassen besonders häufig vorkommt.

Havaneserhund: Charakter, Eigenschaften und Wesen

Der Havaneser ist ein aufgeweckter, neugieriger und aufgeschlossener Hund, der schnell und bereitwillig lernt sowie folgende weitere Wesensmerkmale aufweist:

Havaneser haben einen unkomplizierten Charakter und zeigen sich Mensch und Tier gegenüber gleichermaßen freundlich.
Mit seiner sanften, verschmusten und zugleich fröhlichen Art eignet sich der Havaneserhund als Begleithund für Menschen jeden Alters, solange du dich fit für die Hundehaltung fühlst und dich des erzieherischen und finanziellen Aufwands bewusst bist.
Die Hunderasse Havaneser ist aufmerksam und wachsam.
Der Familienhund mag es am liebsten, in großer Gesellschaft im Mittelpunkt zu stehen.

Erfahre im Video, wie du deinen Havaneser-Welpen gesund ernährst:

Hunderasse Havaneser: Temperament, Erziehung und Haltung

Aufgrund seiner aufgeschlossenen und fröhlichen Art ist der Havaneser relativ unkompliziert in Erziehung und Haltung:

Du kannst den Havaneserhund problemlos in einer Wohnung halten, die auch etwas kleiner ausfällt.
Wie lange kann ein Havaneser laufen? Trotz seiner geringen Körpergröße benötigt er ausreichend geistige und vor allem körperliche Auslastung, denn Havaneserhunde sind äußerst aktive und sportliche Begleithunde, die selbst auf längeren Spaziergängen problemlos mithalten können.
Damit du sein wachsames und zuweilen temperamentvolles Wesen nicht in unkontrollierte Bahnen lenkst, solltest du die Hunderasse Havaneser bereits früh sozialisieren, sowohl mit anderen Hunden und Tieren als auch mit fremden Menschen.

Fellpflege

Willst du einen Havaneser bei dir einziehen lassen, solltest du im Blick haben, dass das Fell dieser Rasse regelmäßiger und gründlicher Pflege bedarf:

Wie oft muss ich einen Havaneser bürsten? Zum üblichen Pflegestandard gehört tägliches Bürsten, weil sonst das Haarkleid der Hunderasse Havaneser verfilzt.
Gewöhne deinen Havaneser bereits im frühen Welpenalter an die Fellpflege, da er im Vergleich zu vielen anderen Hunderassen deutlich mehr Pflegeaufwand beansprucht.
Achte ebenfalls darauf, die Krallen des Havis zu schneiden und seine Zähne zu pflegen.
Umgehe es für die Fellgesundheit deines Havaneserhundes, ihn zu frisieren oder seine Haare zu trimmen.

Havis als Familienhunde

Der Havaneser ist heute vor allem als Familienhund anzutreffen und eignet sich grundsätzlich als Begleithund für Menschen jeden Alters:

Dank seiner Größe ist der Familienhund gut zu handhaben: viele aktive Senior*innen wählen ihn deshalb als Gefährte.
Da der Havaneser in der Regel stets darauf aus ist, dir zu gefallen, eignet er sich hervorragend als Anfängerhund.
Der kinderliebe Havaneserhund ist ein vorzüglicher Kamerad für deine Kinder. Sein unermüdlicher Spieltrieb prädestiniert ihn geradezu dafür. Schütze deinen kleinen Hund jedoch davor, zu einem überbeanspruchten Spielball für deine spielwütigen Kinder zu werden.
Dogdancing und Trickdogging sind Sportarten, an denen die aktive Hunderasse Havaneser große Freude hat.

Schlechte Eigenschaften des Havanesers

Wie bei allen Aussagen über das Wesen und Verhalten von Hunden, trifft nicht jedes Merkmal, das bei einer Rasse zu erwarten wäre, auch auf deinen Hund zu. So können bei mangelhafter Erziehung oder zu viel Verwöhnung schlechte Eigenschaften und unliebsame Verhaltensauffälligkeiten ebenfalls bei Havanesern in Erscheinung treten:

Havaneser wollen am liebsten rund um die Uhr die gesamte Aufmerksamkeit aller anwesenden Personen und Tiere auf sich ziehen. Bevorzugst du eher einen ruhigen Hund, solltest du dich nach einer anderen Rasse umsehen bzw. mit deinem Havi üben, dass er zur Ruhe kommen kann.
Kann ich einen Havaneser alleine lassen? Umgehe es, die Hunderasse Havaneser zu lange alleine zu lassen, weil es für ihn zu den unangenehmsten Erfahrungen zählt, wenn du ihn zurücklässt und nicht mitnimmst.
Trotz seiner kleinen Statur kannst du deinen Havaneserhund auch als Wachhund einsetzen. Im Regelfall hat er ein aufmerksames Gespür und zeigt auffällige Veränderungen in der Umgebung mit Bellen an. Dies kann jedoch gerade bei temperamentvollen Exemplaren mit kurzem Geduldsfaden zu einem etwas übermütigen Wachverhalten führen. Verhält sich dein Havi gegenüber fremden Menschen und Tieren problematisch, solltest du den Besuch einer Hundeschule in Erwägung ziehen.

Allergiker

Wie bereits beschrieben, fällt die Fellpflege des Havis recht umständlich aus. Hast du eine Havaneser-Allergie, könnte es ein ernsthaftes Problem für dich sein, deinen Havaneser zu bürsten. Positiv ist aber: Der Havaneserhund haart im Vergleich zu anderen Hunderassen weniger und besitzt somit auch eine allergikerfreundliche Seite.

Havaneser Futter

Jeder Hund hat einen individuellen Nährstoffbedarf. Berücksichtigst du diesen für deinen Havaneser nicht, kommt es zu Fehlversorgungen und damit verbundenen Gesundheitsrisiken.

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Herkunft und Geschichte

Der Havaneser stammt ursprünglich aus der spanischen und italienischen Mittelmeerregion und nicht etwa aus Kuba, wie hin und wieder zu lesen ist. Italienische Seefahrer*innen führten ihn vielmehr bereits in frühen Jahren nach Kuba ein, wo er vor allem bei wohlhabenden Damen als Statussymbol beliebt war.

Seit den 1950er Jahren ist der Havaneserhund vollständig aus Kuba verschwunden. Die Rasse konnte aber dennoch dank einiger in die USA importierter Exemplare überdauern und ist wieder weltweit verbreitet.

Mischlinge

Ein beliebter Havaneser-Mix ist die Kreuzung zwischen dem Havi und dem Malteser. Weitere bekannte Mischlinge sind Verpaarungen mit dem Shih Tzu, Bolonka Zwetna, Mops (Havamop), Jack Russell Terrier und Pudel (Havadoodle).

Die Zucht mit solchen Hybridrassen ist jedoch umstritten: Dass nur die positiven Eigenschaften der Elterntiere vererbt werden, kann nicht einmal der beste Züchter der Welt im Vorhinein bestimmen.

Welpen

Wie sieht ein Havaneser aus?

Der größte kynologische Dachverband „Fédération Cynologique Internationale“ (FCI) führt den Havaneser in der Gruppe 9 „Gesellschafts- und Begleithunde“ sowie der darin enthaltenen Sektion 1 „Bichons und verwandte Rassen“. Folgenden Rassestandard schreibt sie vor:

Wie groß wird ein Havaneser? Die kleinen Hunde kommen auf eine Größe von etwa 23 bis 27 cm.
Wie schwer werden Havaneser? Die Familienhunde bringen ein Gewicht zwischen 4 und 8 kg auf die Waage.
Die Begleithunde werden in den Farben reinweiß, falbfarben, schwarz, havannabraun, tabakfarben und rötlichbraun gezüchtet; Flecken und Brand-Markierungen sind häufig vorhanden und daher erlaubt.
Der Kopf des Havis ist mittelgroß, mit einem flachen bis wenig gewölbten Schädel.
Sein Stop ist mäßig ausgeprägt und er verfügt über einen zum Nasenschwamm leicht verjüngten Fang.
Der Havaneserhund hat große mandelförmige Augen mit dunkelbraunen bis schwarzen Umrandungen. Je dunkelbrauner seine Augenfarbe, desto näher am Rassenideal.
Die Ohren der kleinen Rasse sind relativ hoch angesetzt, von langen Fransen besetzt und fallen längs der Backen. Sie sollten dabei weder windmühlenartig abstehen noch dicht an den Backen liegen.
Die Hunderasse Havaneser trägt ihre Rute hoch: Sie hat entweder die Form eines Krummstabs oder rollt sich über seinen Rücken. Zudem ziert dieses Körperteil eine lange und seidige Behaarung.

Kurzhaar Havaneser

Der Havaneser sollte langes, üppiges und bestenfalls gewelltes Haar haben:

Neben dem Havaneserhund mit Langhaar gibt es auch eine Varietät mit kurzem Fell. Die FCI erkennt jedoch kurzhaarige Havaneser nicht an.

Erbkrankheiten

Der Havaneser ist eine recht robuste Hunderasse, bleibt aber leider nicht von allen ernährungsrelevanten Hundekrankheiten verschont.

Patellaluxation

Die Patellaluxation bezeichnet eine Verlagerung der Kniescheibe:

✖ Die Erkrankung kann gravierende Lahmheiten bei deinem Havaneser bedingen.

✖ Die Kniescheibe deines Havaneserhundes springt aus ihrer natürlichen Position und stört so seinen Bewegungsablauf.

✖ Betroffen sind neben dem Havi vor allem kleine Rassen wie der Bolonka Zwetna, Papillon oder Chihuahua.

Sonstige bekannte Erkrankungen und Erbkrankheiten des Havanesers

✔ PRA (Progressive Retina Atrophie)

✔ Katarakt (Grauer Star)

✔ Hämophilie A

Havaneser kaufen

Hast du dich für einen Havaneser entschieden? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt musst du nur noch nach einem verantwortungsvollen Züchter Ausschau halten, um dein Glück zu einem gelungenen Abschluss zu bringen. Der „Verband Deutscher Kleinhundezüchter e. V.“ steht z. B. im deutschsprachigen Raum für eine geregelte Zucht von kleinen Hunderassen.

Züchter

Gesunde Havaneser-Welpen erhältst du lediglich von seriösen Züchtern, die eine Wagenladung an Erfahrung mitbringen. Hunderassen, die die FCI anerkannt hat und über einen Verein des VDH gezüchtet werden, müssen zahlreiche Voraussetzungen mitbringen:

Ausgebildete Prüfer*innen des Zuchtverbandes und Tierärzt*innen überprüfen das Wesen und die Gesundheit der Elterntiere.
Erkundige dich nach der Zuchtstätte, der Mutterhündin und den Gesundheitsnachweisen.
Ein respektabler Züchter schwatzt dir nicht nur dein Ohr ab, wenn es um seine Havaneser geht, sondern interessiert sich auch noch nach der Abgabe für das Leben seiner Welpen.

Havaneser in Not

Ausgewachsene oder noch relativ junge Havaneser in Zuchtvereinen oder Tierheimen anzutreffen, ist keine Seltenheit. Findest du einen Havaneser in Not und willst ihn bei dir aufnehmen, solltest du bedenken, ob du genug Erfahrung mit Hunden hast, um diese Herausforderung zu stemmen. Denn welche belastenden Situationen Hunde, die man in Tierheimen untergebracht hat, erlebt haben, wirst du dir erst im Nachhinein und auch nur zu Teilen erschließen können.

Kosten

Was kostet ein Havaneser? Der Preis für einen Havaneser von einem seriösen Züchter mit allen Papieren beträgt ca. 1000 bis 1800 €.

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