Gassi gehen – Tipps für den Spaziergang mit Hund
Ein Hund braucht täglich Bewegung – das weiß jede*r verantwortungsvolle Hundebesitzer*in. Wie häufig und wie lange ein Hund an die frische Luft muss, ist jedoch von Tier zu Tier ganz unterschiedlich und hängt u. a. von der Rasse und dem Alter ab. Wir erklären dir in diesem Beitrag, was du kennen und beachten solltest, wenn du mit deinem vierbeinigen Liebling Gassi gehst.
Inhaltsverzeichnis
Spaziergang mit Hund: Die Basics
Wie oft Gassi gehen?
Wie oft du mit deinem Hund Gassi gehen solltest, hängt in erster Linie davon ab, wie oft er sein Geschäft verrichten muss. Dabei treten altersbedingt erhebliche Unterschiede auf:
- Während Welpen sich teilweise alle 2 bis 3 Stunden erleichtern müssen, sind bei ausgewachsenen Hunden im Normalfall 3 bis 4 Spaziergänge ausreichend.
- Verwechsle den Toilettengang jedoch keineswegs mit dem generellen Bewegungsbedürfnis deines Hundes, das je nach Rasse sehr verschieden sein kann.
- Gerade kleine Hunderassen wie der Dackel oder der Yorkshire Terrier haben oftmals einen überraschend hohen Bewegungsdrang, den du nicht unterschätzen solltest, wenn du mit ihnen Gassi gehst.
Wie lange Gassi gehen?
Wie lange du mit deinem Hund Gassi gehen solltest, hängt von seinen individuellen Eigenschaften und Bedürfnissen ab:
- Das Alter, der Gesundheitszustand und die Aktivität deines Hundes spielen dabei ebenso eine Rolle wie seine rassebedingten Merkmale.
- Mangelnde Bewegung ist für deinen Hund genauso schädlich wie zu weite oder zu anstrengende Runden. Gassi gehen mit Maß ist somit das Gebot der Stunde: Mache dich bitte darüber schlau, welches Ausmaß sich für deinen Hund eignen könnte.
- Ein Garten, und sei er noch so groß, kann den Auslauf zwar ergänzen, aber nicht vollständig ersetzen.
- Es kann hilfreich für dich sein, dich am Verhalten deines Hundes während eures Spaziergangs zu orientieren. Denn normalerweise wird er sowohl sein anhaltendes Bewegungsbedürfnis als auch seinen Erschöpfungsgrad deutlich zeigen.
- Die Grundregel beim Gassigehen ist trotzdem: Der*die Hundehalter*in und nicht der Hund entscheidet, wann Schluss ist.
Faustregel: Gehe mit deinem Hund mindestens viermal täglich raus. Ist er erwachsen und gesund, sollte er täglich 2 Stunden Bewegung haben. Hat er einen hohen Bewegungsdrang, solltest du mit ihm zudem sportliche Aktivitäten während des Gassigehens bestreiten.
Mit Hunden Gassi gehen: Der richtige Ort
Das tägliche Gassigehen dient deinem Hund nicht nur dazu, sein Geschäft zu verrichten. Er will sich vor allem austoben können sowie schnüffeln, laufen oder stöbern dürfen; und dabei selbstverständlich auch beschäftigt werden:
- Unterschiedliche Untergründe und abwechslungsreiche Strecken sorgen dafür, dass dein Hund immer etwas zu entdecken hat.
- Für den täglichen Spaziergang mit Hund eignen sich verkehrsarme Strecken und weiche Untergründe wie etwa Waldböden und Feldwege am besten.
- Achte im Sommer bitte außerdem darauf, dass deinem Vierbeiner ausreichend Schatten und eventuell ein See oder Bach zur Abkühlung zur Verfügung stehen.
- Wo es nicht möglich ist, deinen Hund frei laufen zu lassen, kann eine längere Leine wie zum Beispiel eine Biothane Schleppleine seine Bewegungsfreiheit erhöhen. Eine solche Leine ist auch bei Hunden sinnvoll, die aus verschiedenen Gründen (beispielsweise aufgrund eines Jagdtriebs) nicht frei laufen können.
Gassi gehen – Pflichten
Hundehalter*innen haften grundsätzlich für jeden Schaden, den ihre geliebten Vierbeiner verursachen. Darum raten wir dir dazu, unbedingt eine Haftpflichtversicherung für deinen Hund abzuschließen. Glaube uns, damit gehst du deutlich entspannter in deine Gassirunden:
- Du bist beim Gassigehen dazu verpflichtet, den Hundekot von öffentlichen Flächen zu entfernen. Unterläßt du dies, riskierst du ein Verwarnungs- oder Bußgeld, das jede Gemeinde individuell festlegt.
- In einigen Bereichen wie etwa Grünanlagen oder Innenstadtzonen gibt es häufig eine Anleinpflicht für Spaziergänge mit Hunden; die zuständigen Gemeinden regeln auch diese.
Achtung: Einer allgemeingültigen Anlein- und Maulkorbpflicht sind, je nach Bundesland, die sogenannten Listenhunde unterworfen. Damit bezeichnet man diejenigen Hunderassen, die als besonders gefährlich eingestuft sind. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Ungefährlichkeit eines Listenhundes durch einen Wesenstest nachzuweisen.
Mit dem Hund Gassi gehen – Besonderheiten
- Lege im Winter und bei Dunkelheit größeren Wert auf die Sicherheit während deines Spaziergangs mit Hund. Gerade bei dunklen Tieren empfehlen wir, eine reflektierende oder leuchtende Ausrüstung zu tragen. Dafür eignen sich entsprechende Halsbänder, Geschirre oder Anhänger wie etwa das Leuchtband von Trixie. Anhänger sollten von beiden Seiten aus sichtbar sein.
- Lebt ihr in einer Etagenwohnung, ist es sinnvoll, deinen Hund manchmal ins Freie zu tragen, weil er vom häufigem Treppensteigen Hüft- oder Gelenkprobleme davontragen kann. Das gilt insbesondere für Rassen, die zu Gelenkproblemen neigen, sowie für alle Hunde, die wachsen.
- Du kannst deinem Hund auch mit gemeinsamen Jogging- oder Radtouren schaden, weil nicht jeder Hund solchen Belastungen gewachsen ist. Frage am besten deinen Tierarzt*deine Tierärztin, ob sich solche sportlichen Aktivitäten für deinen Vierbeiner eignen, wenn ihr Gassi geht.
Faustregel für Welpen: Ein besonderer Fall ist das Gassigehen mit Welpen, die noch keine längeren Wegstrecken zurücklegen sollten. Welpen müssen jedoch häufiger nach draußen, um ihr Geschäft zu verrichten. Als Faustregel gilt: Pro Spaziergang und Lebensmonat solltest du deinen Welpen etwa 5 Minuten lang bewegen. Für einen Welpen im Alter von 12 Wochen ist also eine Zeit von 15 Minuten ausreichend, damit er alle gesammelten Eindrücke verarbeiten kann und seine Gelenke keinen Schaden nehmen.
Hund will nicht Gassi gehen – Spaziergänge aufpeppen
Spaziergänge mit deinem Hund können im Alltag schnell eintönig werden. Je nachdem, wo ihr wohnt, stehen euch vielleicht nur begrenzte Wege zur Verfügung und am Ende geht ihr fast immer die gleichen Strecken. Nicht nur du, sondern auch dein Hund kann sich dann schnell langweilen und aufgrund von Unterforderung unerwünschtes Verhalten wie Ziehen, Pöbeln o. ä. zeigen. Im Grunde genommen ist es aber ganz einfach, das Gassigehen ein wenig aufzupeppen. Wir haben euch ein paar Ideen zusammengestellt.
- Die Ablenkung aus der Umgebung erhöht die Herausforderung für euch beide und ist daher eine ideale Trainingsgrundlage.
- Achte jedoch bitte auf deine Umgebung und den Untergrund. Umgehe Übungen, die deinen Hund in eine unangenehme Situation bringen wie bspw., auf zu kaltem Boden zu sitzen.
- Übst du mit deinem Hund regelmäßig Kommandos beim Gassigehen, kannst du mit ihm auch neue Kommandos trainieren.
Hindernisse und Balanceübungen
Du wirst auf deinen Gassirunden mit Sicherheit liegende Baumstämme, große Steine, Bänke o. ä. finden:
- Lass deinen Hund während eures Spaziergangs also einfach mal über oder auf so ein Hindernis springen.
- Fühlt sich dein Hund sicher genug, kannst du ihn auf einem Baumstamm oder einer Bank balancieren oder von Stein zu Stein springen lassen.
- Nimm aber bitte stets Rücksicht auf deine Umgebung. Heuballen auf einem Feld sind ein No-Go für solche Übungen, weil die süßen Hundepfoten mit ihren Krallen den Ballen beschädigen und unbrauchbar machen können. Ebenso solltest du die für euch spaßigen Übungen nicht auf Kinderspielplätzen umsetzen.
Tempo- und Richtungswechsel
Sichere dir die Aufmerksamkeit deines Hundes, indem du immer wieder das Schritttempo oder die Richtung änderst. Du kannst das auch gerne mit einem Kommando verbinden – „Schnell“, „Langsam“, „Rennen“, „Stehen“, „Links“, „Rechts“, „Rückwärts“. Dein Hund muss sich dabei ganz auf dich und deinen nächsten Schritt oder dein nächstes Kommando konzentrieren; ein großer Spaß für euch beide.
Hindernisse umrunden
Bäume, Poller und Mülleimer sind alles ideale Objekte, die dein Hund umrunden kann während ihr Gassi geht:
- Entweder drehst du gemeinsam mit deinem Hund die Runde oder du trainierst ihn, die Objekte allein zu umrunden.
- Wähle das zu umrundende Objekt aber weise. Seid ihr in einer Umgebung, in der du deinen Hund sicher und gefahrlos ableinen kannst? Dann kann er natürlich jedes Objekt umrunden.
- Ist dein Hund an der Leine, gehst du entweder mit ihm zusammen oder schickst ihn nur um niedrige Objekte, über die du die Leine führen kannst.
Suchspiele
Egal, ob mit einem Teil unseres Hundefutters oder unserer leckeren Hundesnacks – Suchspiele und Nasenarbeit beschäftigen deinen Hund wirklich grandios:
- Wirf ein paar Kroketten unseres Trockenfutters oder unsere Hundeleckerli ins hohe Gras, verstecke sie unter Laub, Steinen, im Gebüsch oder in Baumrinden und lass deinen Hund danach suchen.
- Benutze für diese Suchspiele am besten immer ein eindeutiges Kommando, um deinem Hund verständlich zu machen, dass es gerade erlaubt ist, nach Futter im gezeigten Bereich zu suchen, das er auch fressen darf.
- Diese Suchspiele funktionieren auch mit Hundespielzeug, wenn das deinen Hund mehr motiviert als Futter.
- Unser Tipp
- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
So bleiben deine Gassirunden mit Hund eine Freude
- Achte penibel darauf, dass das letzte Spiel oder die letzte Übung mit einem Erfolg endet, damit dein Hund bei der nächsten Gassirunde wieder Lust darauf hat.
- Willst du neue Kommandos oder Fähigkeiten trainieren, übe in kleinen Schritten und belohne jeden winzigen Erfolg auf dem Weg zum Ziel.
- Setze dich und deinen Hund nicht unter Druck. Auch Hunde haben mal schlechte Tage und können überfordert oder gestresst von zu viel Ablenkung in der Umgebung sein. Zeigt dein Hund gerade kein Interesse an deinem Beschäftigungsangebot, solltest du dies akzeptieren und es einfach in der nächsten Gassirunde wieder probieren.
- Sorge für genügend Pausen; du musst deinen Hund nicht während des gesamten Spaziergangs bespaßen. Schließlich braucht auch er mal Zeit, um sich z. B. zu entleeren.
- Achte auf deine Umgebung und wähle die Orte mit Bedacht, an denen du Kommandos üben oder Suchspiele durchführen willst. Frage dich: Könnte plötzlich jemand in euch reinlaufen während ihr konzentriert seid? Liegt Glas oder anderer Unrat herum, an dem sich dein Hund verletzten kann?
- Behalte stets die tägliche Futtermenge deines Hundes im Auge, damit er kein Übergewicht bekommt. Ziehe die extra Leckerli eurer Gassirunden von seiner Tagesration ab oder nutze gleich einen Teil davon als Belohnung.