

Halsband oder Geschirr für Hunde und Welpen?
Die Frage, ob du für deinen Hund lieber ein Halsband oder ein Geschirr nutzt, kommt vor allem bei Welpenbesitzer*innen auf. Hier stehen vor allem gesundheitliche Gesichtspunkte und der Komfort im Vordergrund. Ob das Halsband oder das Geschirr beim Hund und Welpen die bessere Wahl ist, zeigen wir dir in diesem Artikel. Die Expertin Annalisa Edeler von der Hundeschule am Rolandsbogen Bonn gibt Auskunft über die Vor- und Nachteile.
Inhaltsverzeichnis
Wann muss ein Hund an die Leine?
In Deutschland gilt in vielen Bereichen eine Leinenpflicht. Das ist gerade in Städten üblich, vor allem in verkehrsreichen Straßen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Parks und Grünanlagen. Sind viele Menschen in der Nähe, ist es immer richtig und rücksichtsvoll, dein Haustier nicht frei herumlaufen zu lassen:
- In den meisten Städten ist eine fehlende Leinenpflicht eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld belegt werden.
- Für deinen Hund ist es daher wichtig, sich frühzeitig an das Halsband und die Leine zu gewöhnen.
- Am besten übst du das Gehen an der Leine schon im Welpenalter und nutzt hierfür die Wohnung oder den eigenen Garten.
Was ist besser – Halsband oder Geschirr beim Hund?
Ob das Halsband oder das Geschirr für Hunde und Welpen besser geeignet ist, spaltet nicht nur die Meinung der Hundehalter*innen, sondern auch der Tierexpert*innen. Befürworter*innen für das Geschirr bezeichnen das Hundehalsband als Tierquälerei, während Befürworter*innen des Halsbandes das Anlegen eines Hundegeschirrs bei jedem Spaziergang für übertrieben halten. Tatsächlich sind beide in bestimmten Situationen sinnvoll.
Das Hundehalsband für die bessere Kommunikation
Für die Hundetrainerin Annalisa Edeler der Hundeschule am Rolandsbogen ist entscheidend, aus welchem Grund du deinen Hund an die Leine nimmst. Sie erklärt: „Möchte ich in Kommunikation mit meinem Hund treten und ihn leiten? Dann ist ein Halsband sicher die bessere Wahl. Mit einem Halsband kann man eine gute und sichere Leinenführigkeit aufbauen. Ich habe eine bessere, leichtere und genauere Einwirkungsmöglichkeit auf den Hund“.


Das Hundegeschirr beim Training und Spazierengehen
Das Anlegen eines Geschirrs kann für deinen Hund zum Beispiel mit einer ritualisierten Arbeit verknüpft werden, darunter das Fährtentraining: „Der Hund kann das Anlegen des Geschirrs mit seiner anstehenden Aufgabe verbinden und sich mental schon darauf einstellen. Oder habe ich einen unsicheren Hund, der in schwierigen Situationen dazu neigt, nach hinten zu ziehen und sich gegebenenfalls aus der Halterung herauszieht, dann ist hier ein Geschirr die bessere Wahl“, sagt die Expertin.
- Zusatz-Tipp:
Auch bei der Arbeit mit der Schleppleine, beim Rückruf-Training oder beim Freilauf sollte unbedingt ein Geschirr verwendet werden.
Halsband beim Hund: Eine Frage der Gesundheit?
Ein Halsband übt im Vergleich zum Geschirr immer einen höheren Druck auf den Hals deines Hundes aus:
- Der Hundehals ist eine sehr empfindliche Region. Gerade bei Welpen empfehlen Tierexpert*innen das Geschirr, da das Skelett bislang nicht vollständig ausgewachsen ist und sich so der Druck günstig auf den gesamten Körper deines Lieblings verteilt.
- Beim Halsband wird der gesamte Druck hingegen auf die Halswirbelsäule ausgeübt und kann auch die Luft- sowie Speiseröhre und den Kehlkopf belasten.
- Beim Welpen sind diese Bereiche noch stärker gefährdet. Da er noch keine Kommandos kennt, rennt er häufiger los und muss erst lernen, auf dich zu hören und gehorsamer zu werden.
Aber auch bei ausgewachsenen Hunden ist das Halsband nicht immer eine Lösung. Ein häufiges Zerren mit starker Druckbelastung führt zu gesundheitlichen Problemen. Diese zeigen sich durch:
- Kehlkopfentzündungen
- Wirbelsäulenschäden
- Schäden an der Luft- und Speiseröhre
- Bluthochdruck
- Erhöhter Augeninnendruck
Welches Halsband für Hunde?
Wann du ein Halsband oder Hundegeschirr nimmst, wählst du ganz einfach nach Bedarf. Wichtig ist, dass du ein hochwertiges Hundehalsband verwendest:
- Die Qualität eines Hundehalsbandes zeigt sich durch weiche und robuste Materialien, die angenehm sitzen und gleichzeitig ein Losreißen nicht gestatten. Gute Halsbänder gibt es aus Leder, Biothane, Nylon und anderen Textilien, die nicht zu schwer aufliegen und den Tragekomfort erhöhen.
- Auch sollte das Halsband ausreichend breit sein, um den Druck zu verringern und den Hals deines Vierbeiners nicht einzuengen.
- Hervorragend sind Halsbänder mit Reflektoren, damit dein Hund in der Dämmerung leicht zu erkennen ist.
- Nicht erlaubt sind hingegen Stachelhalsbänder und Erziehungsleinen, die Schmerzen verursachen oder direkt hinter der Schädelbasis deines Hundes angelegt werden.

Welches Hundegeschirr?
Zwar bringt ein Geschirr gesundheitliche Vorteile, dennoch ist es bedenklich, wenn es schlecht am Körper deines Hundes sitzt. Umso wichtiger ist darum eine gute Passform und geeignete Polsterung:

- Das Hundegeschirr sollte die Bewegung deines Vierbeiners nicht einschränken und die gefährdeten Bereiche stabilisieren. Auch hier ist ein hochwertiges und leichtes Material entscheidend, während die Verschlüsse stabil und abgerundet sein sollten.
- Achte darauf, dass der Rückensteg fest vernäht ist und beim Laufen nicht verrutscht.
- Der Bauchsteg ist in der Regel in der Länge verstellbar und lässt sich so an die Größe deines Hundes anpassen. Die Gurte sollten weder scheuern noch in die Haut einschneiden.
- Auch der hintere Seitengurt sollte einige Zentimeter hinter dem Vorderbein deines Hundes sitzen und nicht direkt in der Falte.
- Ein zu großes Geschirr kann dazu führen, dass sich dein Liebling herauswinden kann.
- Tipp:
Viele Hunde mögen Geschirre, die sich über den Kopf anziehen und am Bauch verschließen lassen. Weniger angenehm sind Modelle, bei denen das Anziehen über die Pfote erfolgt. Wenn dein Hund sehr ängstlich ist oder zusätzlich gesichert werden muss, empfiehlt sich ein spezielles Sicherheitsgeschirr.
Leinenführigkeit ist das A und O
Um ein Geschirr oder Halsband für Welpen gleichermaßen zu nutzen, ohne die Gesundheit deines Haustiers zu gefährden, ist eine gute Leinenführigkeit entscheidend:
- Bringe deinem Hund frühzeitig bei, sich an die Leine zu gewöhnen und auf deine Kommandos zu hören.
- In professionellen Hundeschulen ist das Training am einfachsten. Dein Hund lernt, beim Gassi-Gehen entspannt zu sein, vor oder hinter der Leine zu laufen, ohne daran zu reißen oder zu zerren. So ist die Krafteinwirkung weder beim Halsband noch beim Geschirr allzu groß und der sensible Bereich wird nicht ungünstig beeinträchtigt.
- Je nach dem Charakter deines Hundes lernt er innerhalb von Wochen oder Monaten, entspannt an der Leine zu gehen. Deine Geduld lohnt sich also, denn die Leinenführigkeit verbessert oft auch den Gehorsam und den Rückruf deines Hundes.
Professionelle Hundeschulen beraten dich gern dazu, wie du deinem Hund eine gute Leinenführigkeit beibringst.
Auch die Hundetrainerin Annalisa Edeler weiß, dass diese wichtig ist, um den Alltag mit deinem Liebling leichter zu machen, „da der Hund oft an der Leine gehen muss, alleine aus Rücksichtnahme gegenüber unseren Mitmenschen und der Umwelt“.
Dabei kann der Einsatz von sowohl einem Geschirr als auch Halsband sinnvoll sein:
„Somit könnte man mit dem Halsband auf eine saubere Führung des Hundes achten (z. B. in puncto Leinenführigkeit) und mit dem Geschirr normale Spaziergänge machen und Aufgaben, in denen das Ziehen an der Leine zielführend ist.“
- Unser Tipp

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