Welpen beschäftigen: 6 Tipps für eure Welpenspiele
Welpenspiele dienen nicht nur der körperlichen Auslastung deines Hundes, sondern fördern seine geistige Entwicklung sowie seine Bindung und sein Vertrauen zu dir. Viele Hundebesitzer fragen sich zu Recht: Wie spiele ich mit meinem Welpen? Welche Spiele möglich sind und was du sonst noch beachten solltest, wenn du deine Welpen beschäftigst, liest du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Welpen beschäftigen: 6 Tipps, um richtig mit Welpen zu spielen
Finde heraus, welche Art von Welpenspielen und -spielzeug sowohl dir als auch deinem Hund liegt.
Gestalte mehrere kurze Spieleinheiten am Tag, um deine Welpen sinnvoll zu beschäftigen und nicht zu überfordern.
Nutze nur Welpenspielzeug, das sich für deinen kleinen Racker eignet.
Lass nicht alle verlockenden Welpenspielzeuge in der Wohnung oder im Garten herumliegen. Bewahre einen Teil davon an einem für deinen Hund unerreichbaren Ort auf, sodass du für einen regelmäßigen Wechsel sorgen kannst.
Im Eifer des Gefechts können Spiele mit Welpen auch etwas aus den Fugen geraten. Das Ergebnis ist häufig: Deine Welpen spielen zu wild. Bemerkst du, dass deine Welpen zu wild und aufgedreht werden oder anfangen, dir in die Hände zu beißen, solltest du das Spiel sofort beenden.
Bringe deinem kleinen Racker frühzeitig das Kommando „Aus“ bei.
Lerne im Video, wie du deinen Welpen gesund ernährst:
Expertin für Hundezucht und Hundetraining Beatrice Krist
Beatrice Krist arbeitet als Hundetrainerin und ist Golden Retriever-Züchterin. Für futalis schreibt sie regelmäßig über die Hundezucht, Hundeerziehung und Welpenbeschäftigung. Erfahre mehr über unsere Autorin!
Wie lange mit Welpen spielen?
Egal ob du ein Welpenspiel in Form eines Futter-, Apportier- oder Rennspiel beginnst, sei stets darauf bedacht, deinen noch zarten Welpen nicht zu überfordern und ihn körperlich nicht zu stark auszulasten:
- Welpen überschätzen sich beim Spielen oft selbst. Deshalb ist es deine Aufgabe als verantwortungsvoller Besitzer, jegliche Welpenspiele zu kontrollieren.
- Es ist besser, mehrmals am Tag für fünf Minuten zu spielen, als einmal am Tag deinen Welpen zu lange zu beschäftigen.
Tipp: Da gerade Welpen nach einem Spiel recht aufgedreht sein können, solltest du dir nach einem gemeinsamen Spiel mit deinem Welpen die Zeit für eine Streicheleinheit nehmen. Damit hilfst du ihm, dass er sich schneller entspannen kann.
Was kann man mit Welpen spielen?
Welche Welpenspiele für einen Welpen geeignet sind, hängt von der Rasse, dem Alter und dem Charakter des jeweiligen Hundes ab:
- Retrieverrassen begeistern sich meist für Apportierspiele.
- Hütehunde sind oft Meister in Intelligenzspielen.
- Terrier lieben Renn- und Zerrspiele.
- Prinzipiell kann jede Rasse apportieren lernen und du Welpen mit Denkspielen o. ä. beschäftigen.
Finde am besten mit deinem Welpen selbst heraus, welche Welpenspiele euch Freude, Spaß und ein schönes Miteinander bereiten. Denn z. B. schon die Suche nach einem geeigneten Welpenspielzeug birgt gewissermaßen einen spielerischen Charakter in sich.
Futter-, Such-, Intelligenz- und Denkspiele für Welpen
Bei Futter-, Denk-, Intelligenz- und Suchspielen setzt du dir selbst deine eigenen kreativen Grenzen, da es zahlreiche Möglichkeiten gibt, deinen Welpen mit diesen Auslastungsspielen sowohl körperlich als auch geistig zu beschäftigen:
- 1. Für den Anfang kannst du einen Teil des Hundefutters einfach auf dem Boden verteilen. Die Aufgabe deines Welpen besteht darin, das Futter zu erschnüffeln.
- 2. Um den Schwierigkeitsgrad und die Herausforderung für ihn zu erhöhen und deinen Welpen länger zu beschäftigen, kannst du einzelne Futterbrocken in der ganzen Wohnung verstecken – unter Stühlen, Tischen, Sofas, Betten und in Ecken.
- 3. Noch kniffligere Welpenspiele stellen versteckte Kroketten dar, die du in ein Handtuch einwickelst oder unter einem Plastikbecher platzierst.
Diese Futterspiele kannst du sehr gut mit Konzentrationsübungen verbinden, die die Kopfarbeit deines Welpen ankurbeln:
- 1. Lass deinen Welpen sitzen und lege ein Futterstück vor ihn.
- 2. Erst auf dein Kommando darf dein Hund das Stück nehmen.
- 3. Steht er schon zuvor auf, nimmst du ihm sein Welpenfutter kurz weg und beginnst die Übung von Neuem.
Tipp: Hat dein Welpe bereits ein bisschen Kopfarbeit geleistet, kannst du das Welpenspiel auch mit mehreren Futterstücken intensivieren.
Neben diesen Welpenspielen kannst du deinen vierbeinigen Liebling auch mit einem geeigneten Welpenspielzeug wie z. B. dem Kong Puppy beschäftigen. Das Kauspielzeug lässt sich mit Welpenfutter befüllen und hält deinen Hund lange auf Trab.
- Unser Tipp
- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
Welpen-Spiel: Apportierspiele
Für das Welpenspiel Apportieren eignen sich viele Gegenstände:
- Theoretisch kannst du dir auch Socken oder Hausschuhe apportieren lassen. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass dein Welpe die Gewohnheit entwickelt, ständig deine Socken oder Hausschuhe umher zu tragen, wenn du dies einmal belohnt hast.
- Deshalb solltest du eher auf speziell für das Apportieren gedachte Futterbeutel oder Dummys zurückgreifen. Futterbeutel eignen sich deshalb so gut, um deinem Welpen das Apportieren beizubringen, weil er nur an sein Futter kommt, sobald er das Futterdummy zu dir gebracht hat. Befülle den Futterdummy dafür am besten mit einem Teil seines täglichen Welpenfutters.
Als erstes muss dein Welpe lernen, geworfene Gegenstände zurückzubringen – er muss sozusagen das „Apportieren lernen“. Um dies zu erreichen, arbeitest du am besten in vertrauter Umgebung mit einer Schleppleine und zwei Dummys:
- 1. Halte deine Fellnase fest, wirf das eine Dummy nur wenige Meter weg und schicke sie los.
- 2. Rennt dein Hund zu dem Dummy hin und nimmt es ins Maul, folgt dein Kommando „Apport“. Daraufhin rufst du ihn freudig zu dir. Läuft er auf dich zu, kannst du ihn mit dem anderen Dummy locken. So lernt dein Welpe, dass es sich immer lohnt, seine Beute zu seinem Besitzer zu bringen.
- 3. Durch die Schleppleine stellst du sicher, dass dein Welpe nicht weglaufen kann. Hat er verstanden, worum es geht, kannst du die Schleppleine abbauen und die Distanz zum geworfenen Gegenstand erweitern.
Sobald dein Welpe den Dummy oder Futterbeutel sicher apportiert, kannst du die Apportierspiele beliebig variieren:
- Für ein schwierigeres Welpenspiel lassen sich die Dummys in einem anderen Raum, hinter einem Baumstamm, in einem Laubhaufen o. ä. verstecken.
- Du kannst zwei Dummys werfen und deinen Hund nur auf ein bestimmtes schicken.
- Lass deinen Welpen sitzen, lege ein Dummy zwischen dich und ihn und lass es ihn dann apportieren.
Bei allem Spielspaß sollten du und dein Hund es dennoch nicht übertreiben. Zwei Apportierübungen während eines Welpenspiels reichen ihm vollkommen aus.
Achtung: Von exzessiven Ballspielen im Welpenalter raten wir hingegen nachdrücklich ab.
Welpen lernen während den Ballspielen, dem Ball oder der Frisbee regelrecht hinterherzuhetzen. Das erregt die Junghunde sehr und zwingt sie dazu, ihr ganzes Körpergewicht beim Fangen des Objekts abzustoppen. Da das Skelett und die Gelenke von Welpen und Junghunden noch sehr empfindlich sind, solltest du sie lieber schonen und nicht hemmungslos herumtollen lassen. Ziehe daher kontrollierte Apportierübungen stets Welpenspielen in Form von Ball- und Hetzspielen vor.
Welpenspiele drinnen und draußen
Auch draußen kannst du deinen Welpen beschäftigen, indem du mit ihm diverse Futter-, Such-, Schnüffel- oder andere Welpenspiele spielst. So kann sein Welpenfutter erschnüffeln, das du z. B. auf Baumstämmen oder der Rinde von Bäumen platziert hast:
- Begleite deinen Welpen stets auf seiner Erkundungstour, weil es ihm große Freude bereitet, mit seinem Besitzer die Welt zu entdecken, einen Bach zu erkunden, über einen Baumstamm zu hüpfen, in einen Laubhaufen zu springen oder auf einem umgestürzten Baum zu balancieren.
- Schon vermeintliche Kleinigkeiten wie selbst erdachte Hindernisparcours in Form einer umfunktionierten Parkbank oder Slalomläufe um einen Fahrradständer lassen jedes neugierige Hundeherz höher schlagen.
Drinnen, also in deinem Haus oder deiner Wohnung, kannst du allerlei solcher Welpenspiele ebenfalls mit Leichtigkeit kreieren:
- Mal führst du deinen Welpen unter einem Stuhl hindurch, mal lässt du ihn zwischen den Stuhlbeinen im Slalom laufen.
- Im Grunde genommen sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt und vielleicht findest du Gefallen daran, immer kniffligere Parcours und andere herausfordernde Welpenspiele zu entwerfen, um deinen Welpen sinnvoll zu beschäftigen.
Zerrspiele mit Welpen
Noch immer hält sich ein weit verbreiteter Irrtum, dass Hunde „dominant“ werden, wenn sie Zerrspiele gewinnen. Aus Erfahrung wissen wir: Das stimmt so nicht. Dennoch musst du einiges beachten, wenn du deinen Welpen mit Zerrspielen beschäftigen willst:
- Welpen gelangen schnell in einen hohen Erregungszustand, wenn sie z. B. mit dir um ein Handtuch „kämpfen“. Womöglich fangen sie dann an, zu knurren, zu bellen oder dir in die Hände zu beißen. Tritt ein solcher Fall ein, solltest du das Welpenspiel sofort beenden und das hitzige Gemüt deines kleinen Rackers abkühlen lassen.
- Voraussetzung für ein Zerrspiel ist, dass dein Hund das Kommando „Aus“ beherrscht. Denn nur so kannst du ein kontrolliertes Spiel mit deinem Welpen gewährleisten.
- Berücksichtige, dass dein Welpe durch Zerrspiele lernt, sehr fest zuzubeißen. Willst du dieser durchaus problematischen Fähigkeit keinen Raum zur Entwicklung geben, weil du z. B. die Dummyarbeit anstrebst, solltest du von Zerrspielen eher absehen.
- Umgehe Zerrspielen während des Zahnwechsels deines Welpen.
Wie lange dürfen Welpen miteinander spielen?
Damit du deinen Welpen frühzeitig in Gesellschaft anderer Hunde sozialisierst, solltest du ihn regelmäßig mit anderen Welpen spielen lassen, beispielsweise in gut geführten Spielgruppen:
- Der Umgang und die Kommunikation mit gleichaltrigen Artgenossen sind für eine positive und sozialverträgliche Entwicklung deines Welpen äußerst wichtig. Lernt dein Hund bestimmte Verhaltensweisen im Umgang mit anderen Hunden oder Tieren nicht, kann dies später zu ängstlichem oder sogar aggressivem Verhalten führen, wenn er auf andere Hunde oder Tiere trifft.
- Achte darauf, dass die Spielgruppe relativ homogen ist und sich keine Hunde darin befinden, die deutlich größer oder schwerer sind als dein Welpe.
- Zieht er beim Spielen immer den Kürzeren, kann dies ebenfalls eine problematische Entwicklung und später eintretende Verhaltensauffälligkeiten zur Folge haben. Letztlich trägst du die Verantwortung dafür, dass sich dein Welpe in einer Spielgruppe sicher fühlt und sich nicht zu wild mit seinen Spielkameraden rauft.
- Da sich Welpen schnell auspowern und regelmäßig selbst überschätzen, solltest du stets die Kontrolle darüber behalten, sie nicht zu lange miteinander spielen zu lassen. Ziehe mehrere kurze Spieleinheiten über eine maximale Dauer von 10 Minuten stets längeren Welpenspielen vor.
Wichtig: Dein Welpe sollte nicht lernen, dass ein Aufeinandertreffen auf andere Hunde immer nur Action bedeutet. Es ist genauso wichtig, Ruhe zu lernen, wenn andere Hunde oder Welpen anwesend sind.
Daher sind kontrollierte Treffen mit wenigen Spielpartnern, die ein ähnliches Spielverhalten zeigen und mit denen dein Welpe auch gemeinsame Pausen machen kann, viel wertvoller als unkontrollierte lange Welpenspiele auf Hundewiesen.
Welpe spielt nicht: Ursachen
Obwohl Welpen einen Spieltrieb aufweisen, können Situationen vorkommen, in denen dein Welpe nicht spielen will. Neben den offensichtlichen Ursachen wie einer Erkrankung, sind die häufigsten Auslöser für seine Unlust am Spielen:
- Stress
- Angst
- Unsicherheit bezüglich deiner Erwartungshaltung
- Kein Interesse am Welpenspiel oder Welpenspielzeug
- Ein zu energisches Anbieten eines Hundespielzeugs, das auf deinen Hund bedrohlich wirken kann
Tipp: Wiederhole denselben Spielvorgang, etwa beim Apportieren, nicht zu oft. Stress kann nämlich für deinen Welpen auch dadurch entstehen, dass du ihn zu sehr beschäftigen bzw. auslasten willst.