Saint Bernard: Bernhardiner Hunde
Wesen und Charakter
In einem Bernhardiner findet man einen sehr sanftmütigen, sensiblen und anhänglichen Begleiter, der sich auch gut als Gefährte für Kinder eignet. Es handelt sich um einen sehr freundlichen Hund mit ruhigem, teilweise aber auch lebhaftem oder sogar schelmischem Temperament. Er erträgt selbst ausgelassene Spiele und Neckereien mit der ihm eigenen Ruhe und Gelassenheit, sofern er ausreichend sozialisiert wurde. Wenngleich der Bernhardiner grundsätzlich ein eher zurückhaltendes Tier ist, zeigt er zugleich ein wachsames Verhalten.
Der Bernhardiner zeichnet sich durch einen außergewöhnlichen Geruchssinn und zuverlässigen Instinkt aus. Er ist in der Lage, Menschen selbst in großer Entfernung sowie unter meterhohem Schnee auszumachen, und findet seinen Weg selbst bei widrigen Wetterbedingungen zuverlässig. Seinen selbstlosen Charakter und die ihm eigene Opferbereitschaft hat sich der Bernhardiner bis heute bewahrt, was er im spielerischen Umgang mit Kindern ebenso beweist wie im alltäglichen Familienleben.
Wissenswertes über die Ernährung des Bernhardiners
Kennen Sie den Nährstoffbedarf Ihres Bernhardiners? Dieser hängt von 9 ernährungsrelevanten Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem das Alter, Gewicht, die Größe und Aktivität, der Gesundheitszustand und Allergien.
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Aktivitäten mit dem Bernhardiner
Mit seinem freundlichen und ausgeglichenen Wesen ist der Bernhardiner heute vor allem als gutmütiger Familienhund beliebt, wird vereinzelt aber auch als Wachhund gehalten. Er eignet sich nicht als Wohnungs- oder Stadthund, da er aufgrund seiner Größe einen großen Platzbedarf hat. Bernhardiner haben zwar ein weniger starkes Bewegungsbedürfnis als andere große Rassen, erfordern dafür aber eine konsequente Erziehung und eine anspruchsvolle Pflege. Auch als Rettungshund wird der Bernhardiner nach wie vor eingesetzt, wenngleich die Rasse durch die jahrzehntelange Zucht, hin zu massigen und großen Tieren, viel von seiner Beweglichkeit verloren hat und daher mittlerweile von Rassen wie dem Deutschen Schäferhund verdrängt wurde.
Geeignete Sportarten für den Bernhardiner
Herkunft & Geschichte
Als Urahne des Bernhardiners gelten die weitverbreiteten Alpenhunde. Die Geschichte dieser Hunderasse wäre unvollständig, ohne ein paar Worte über das Hospiz am großen St. Bernhard zu verlieren. Dieses wurde der Legende nach durch den Augustinermönch „Bernhard von Menthon“ ca. 1050, vor allem zum Schutz der zahlreichen Reisenden und Pilger des Alpenübergangs St. Bernhard, gegründet. Erste Bezeugungen existieren seit 1125. Gemälde des Hospizes zeigen bereits im Jahre 1695 Bernhardiner, 1707/08 tauchen erste Notizen über diese Hunde auf. Sie stammten von den Bauernhunden der Region ab und dienten zum Schutz des Hospizes.
Mit der Zeit entwickelten sich diese Hunde immer mehr zu Begleit- und insbesondere Rettungshunden, die vor allem durch ihren herausragenden Orientierungssinn und ihre gute Nase in der Lage waren, verirrte Reisende auch unter schwierigen Witterungsverhältnissen ausfindig zu machen. Zahlreiche spektakuläre Rettungsaktionen machten den Bernhardiner im 19. Jahrhundert europaweit bekannt. 1887 wurde er in der Schweiz offiziell als Hunderasse anerkannt und gilt seither als Schweizer Nationalhund.
Bernhardiner mit Fass
Vielleicht hast du schon häufiger Darstellungen von Bernhardinern mit einem Fass gesehen. Es gibt einige Bilder, auf denen die schweizer Hunderasse ein kleines Holzfass – meist mit dem Schweizer Kreuz darauf – an einem Lederriemen um den Hals trägt. Aber was hat es mit diesem Fass auf sich und was ist eigentlich darin enthalten?
- Um den Bernhardiner mit Fass ranken sich verschiedene Legenden. Einige Leute behaupten, dass die Fässer dabei geholfen haben sollen, verschüttete oder verletzte Menschen in den Bergen zu retten.
- Der Saint Bernard hat als Rettungshund in den Schweizer Alpen zahlreiche Reisende in den Schneemassen aufgespürt und ihnen so das Leben gerettet.
- Aus diesem Grund gingen einige davon aus, dass in den kleinen Fässern Branntwein enthalten gewesen sei, den der Bernhardiner für die Verletzten bereitgehalten habe. Der hochprozentige Alkohol habe dabei geholfen, den Kreislauf der Personen wieder anzuregen.
- Andere Legenden besagen, dass in dem Fass Rum, andere Schnäpse oder ein lokal gebrautes Getränk aus geheimen Zutaten enthalten sei.
- Im Jahr 1956 stellte sich jedoch heraus, dass das Fass und sein Inhalt nichts anderes als eine erfundene Geschichte sind: Ein Geistlicher wies darauf hin, dass keine Bernhardiner irgendwelche kleinen Fässer mit sich herumtrugen.
- Ein*e Fotograf*in führte wahrscheinlich den eigentlichen Ursprung der Legende herbei, indem er*sie den schweizer Hunden aus reinem Spaß ein solches Fass umband.
- Die Fässchen hätten die Bernhardiner-Hunde bei ihrer Suche in den schneereichen Bergen vermutlich nur eingeschränkt. Außerdem hilft Alkohol verunglückten oder verletzten Personen in den Bergen nicht.
Aus der Fiktion entsteht Kultur: Obwohl der Bernhardiner mit Fass eine Erfindung ist, besteht bis heute ein Kult um die Darstellung der Hunde mit den kleinen Holzfässern um den Hals. Auch der 1814 verstorbene Nationalhund Barry, der über 40 Menschen gerettet haben soll, steht heute ausgestopft und mit der kultigen Requisite um den Hals im Naturhistorischen Museum der Stadt Bern.
Hund von Heidi
Die Hunderasse Bernhardiner spielt in der japanischen Anime-Serie „Heidi“ aus den 1970er Jahren eine wichtige Rolle. Heidis Hund ist der Bernhardiner namens Josef, der eigentlich dem Großvater Alpöhi gehört.
Rassemerkmale Bernhardiner
Der größte kynologische Dachverband „Fédération Cynologique Internationale“ zählt den Bernhardiner zur Gruppe 2 „Pinscher und Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde“ und darin zur Sektion 2.2 „Molosser, Typ Berghunde“. Laut FCI Standard erreicht er eine Widerristhöhe von 70-90 cm bei Rüden sowie 65-80 cm bei Hündinnen. Das Gewicht beträgt etwa 55-80 kg.
Der Bernhardiner zeichnet sich durch eine beachtliche Größe und eine erhabene Gesamterscheinung aus. Er hat einen harmonischen und kräftigen Körper, einen mächtigen, imposanten Kopf und einen aufmerksamen Gesichtsausdruck. Der Schädel ist breit und in der Seiten- und Vorderansicht leicht gewölbt. Ohransatz und Oberkopf bilden im Affekt eine gerade Linie; die Stirn fällt zum Fang hin steil ab. Die oberen Augenbrauen sind stark entwickelt, die Stirnfurche deutlich ausgebildet. Die Stirnhaut bildet über den Augen leichte Falten. Der Bernhardiner hat einen breiten und eckigen Nasenschwamm mit gut geöffneten Nasenlöchern. Der Nasenrücken ist gerade mit einer leichten Rinne. Der Bernhardiner zeigt mittelgroße, dunkelbraune bis nussbraune Augen und mittelgroße Ohren, die hoch und breit angesetzt sind.
Sein Hals ist kräftig und mit einer mäßig entwickelten Kehl- und Halswamme. Der Rücken erscheint breit und fest; die Rückenlinie verläuft horizontal. Der Widerrist ist gut ausgeprägt, der Brustkorb mäßig tief und gut gewölbt, jedoch nicht tonnenförmig. Die lange Kruppe fällt nur wenig ab und geht harmonisch in den Rutenansatz über. Die untere Profillinie stellt sich leicht aufgezogen, die Rute lang und schwer, mit einem breiten und kräftigen Ansatz dar. Sie sollte mindestens bis in Höhe des Sprunggelenks reichen.
Der Bernhardiner wird in den Varietäten Kurzhaar bzw. Stockhaar und Langhaar gezüchtet. Beide Varietäten zeichnet ein sehr dichtes, glatt anliegendes und derbes Haar mit reichlich Unterwolle aus. In der Varietät Langhaar ist das Deckhaar mittellang und kann an Hüfte und Kruppe leicht gewellt sein. Die Grundfarbe ist weiß mit Platten (Plattenhunde) oder mit einer zerrissenen oder durchgehenden Decke (Mantelhunde) in Rotbraun sowie weißen Abzeichen. Vorgegebene Abzeichen stellen die an Brust, Pfoten, Rutenspitze, Nasenband, Blesse und Genickfleck, erwünschte die an Kragen, sowie eine dunkle symmetrische Maske, dar.
Welpen des Bernhardiners
- Was kostet ein Bernhardiner? Der Preis für einen Bernhardiner-Welpen liegt durchschnittlich zwischen 1.500 und 2.000 Euro, wenn du ihn aus einer guten Zucht kaufst.
- Wie viel ein Welpe des Saint Bernards letztlich kostet, ist abhängig von dem*der jeweiligen Züchter*in und der Abstammungslinie der Hunde.
- Du kannst alternativ auch einen Bernhardiner in Not bei dir aufnehmen. Ein Welpe aus dem Tierheim kostet zwischen 200 bis 500 Euro. Informiere dich am besten in Heimen in deiner Nähe.
- Kaufe Bernhardiner-Hunde ausschließlich von seriösen Züchter*innen. Solche impfen, chippen und entwurmen ihre Welpen. Außerdem halten sie die erforderlichen Rassestandards ein und priorisieren die Gesundheit ihrer Hunde.
- Erziehe und sozialisiere deinen Bernhardiner frühzeitig. Obwohl die großen Hunde freundlich, sanftmütig und liebevoll sind, können sich Bernhardiner äußerst dickköpfig verhalten. Starte daher bereits im Welpenalter mit einer sanften aber konsequenten Erziehung. Du kannst dich dabei gerne von erfahrenen Hundetrainer*innen unterstützen lassen.
Aufgepasst: Zum einmaligen Kaufpreis kommen noch Kosten für die Erstausstattung deines Bernhardiner-Welpen hinzu. Dazu gehören beispielsweise Kosten für ein Hundebett, Decken, Hundespielzeug und Welpenfutter. Plane ebenfalls Kosten für den Tierarzt*die Tierärztin ein.