Fasten mit dem Hund – ist das sinnvoll?

„Eine Bekannte erzählte mir, sie macht pro Woche einen Fastentag mit ihrem Hund, um ihn fit zu halten. Ist ein solcher Fastentag sinnvoll?“

Gründe für einen Fastentag

Einige Hundebesitzer und auch Züchter empfehlen immer noch, Hunde einmal in der Woche fasten zu lassen. An diesem Tag soll keinerlei Futter, sondern lediglich Wasser angeboten werden.

Anhänger des Fastentages begründen dies mit der Annahme, dass es zu einer Reinigung und Entgiftung des Darms käme.

Der zweite Grund, der häufig genannt wird, ist, dass der Hund vom Wolf abstammt und dieser auch nicht täglich Nahrung aufnimmt. Ein Fastentag soll demnach natürlich und artgerecht sein.

Ist ein Fastentag für Hunde sinnvoll?

Erkenntnisse aus der Ernährungswissenschaft können den Effekt der Darmreinigung nicht belegen. Zu einer Entschlackung kommt es nicht. Die Zellen der Darmwand, die sogenannten Enterozyten sowie die natürliche Darmflora benötigen kontinuierlich Substrat, um sich selbst zu ernähren. Ist der Darm leer, kann es zu Imbalancen der Darmbakterien und zu Schäden in den Darmzellen kommen. Auch der Magen kann bei längerem Nahrungsentzug empfindlich reagieren und übersäuern. Die Organe und der Stoffwechsel sind ebenso auf eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr eingestellt.

Eine regelmäßige und durchgängige Ernährung mit einem, auf den Nährstoffbedarf des Hundes angepassten Futter, ist unter medizinischen Gesichtspunkten daher das beste Vorgehen. So wird Fehlversorgungen vorgebeugt und die Gesundheit des Hundes unterstützt.

Auch das zweite Argument für einen Fastentag ist nicht schlüssig. Zwar kommen Wölfe mehrere Tage ohne Nahrung aus, sie legen allerdings nicht freiwillig eine Fastenzeit ein. Ihre Nahrungsaufnahme wird von ihrem Nahrungsangebot und dem Jagderfolg bestimmt. Bei ausreichendem Nahrungsangebot nehmen Wölfe auch täglich Nahrung auf.

Gründe, die eine Futterpause nötig machen

Erbrechen, Durchfall oder Blutuntersuchungen sind Gründe, die einen Fastentag erforderlich machen können. Bei Erbrechen und Durchfall wird eine 24-stündige Nulldiät empfohlen, um die Verdauungsorgane zu entlasten. Andererseits kann es für eine bevorstehende Blutabnahme, beispielsweise zur Untersuchung der Schilddrüsenwerte, erforderlich sein, dass der Hund nüchtern ist.

Einige Hunde legen freiwillig einen Fastentag ein. Insbesondere mäkelige Fresser lassen ab und zu Futter liegen. Auch bei sehr hohen Außentemperaturen wird weniger gefressen. Nehmen Hunde einen Tag keine Nahrung auf, muss nicht immer Grund zur Sorge bestehen. Hält jedoch die Appetitlosigkeit an, kann das verschiedene Ursachen haben, die bei einem Tierarzt abgeklärt werden sollten. In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über die Frage „Ihr Hund frisst nicht?„.

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Fazit: Sollten Hunde fasten?

» Es gibt keinen Grund, warum ein Fastentag pro Woche beim Hund eingelegt werden sollte. Dieser trägt weder zur Darmreinigung noch zur Entschlackung bei. Ebenso wenig lässt er sich mit dem natürlichen Fressverhalten des Wolfes erklären. Auch wenn der Fastentag immer noch empfohlen wird, kann er eher Nachteile mit sich ziehen. Die Übersäuerung des Magens, Unruhe und Bauchschmerzen können bei sensiblen Hunden die Folge sein. Sinnvoller ist die regelmäßige Fütterung mit einem hochwertigen Hundefutter.

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