

Fette und Fettsäuren für Hunde
Wenn du dich fragst, was es mit den Fettsäuren beim Hund auf sich hat und was Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren für Hunde bedeuten, dann bist du hier genau richtig! Unser Wissen hilft dir dabei, deinen Liebling mit diesen Nährstoffen optimal zu versorgen.
Inhaltsverzeichnis
Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren für Hunde
Stell dir vor, du könntest die Fette im Hundefutter deines Vierbeiners unter einem Mikroskop betrachten – was würdest du sehen? Fette, von Wissenschaftler*innen auch als „Lipide“ bezeichnet, sind erstaunliche molekulare Strukturen, die sich aus Glyzerin und verschiedenen Fettsäuren zusammensetzen. Diese Vielfalt macht sie zu besonders wertvollen Nährstoffen für deinen Vierbeiner.
Welche Erscheinungsformen von Fetten gibt es?
- Flüssige Pflanzenöle wie Leinöl und Olivenöl findest du häufig in hochwertiger Hundenahrung. Sie sind besonders reich an ungesättigten Fettsäuren und unterstützen die Gesundheit deines Vierbeiners auf vielfältige Weise.
- Fischöle wie Lachsöl und Lebertran liefern deinem Hund die wertvollen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, die sein Immunsystem stärken und Entzündungen hemmen können.
- Feste tierische Fette wie Rindertalg und Schweineschmalz sind nicht nur energiereich, sondern machen das Futter auch besonders schmackhaft für deinen felligen Freund.
- Die Molekülgröße der Fettsäuren bestimmt ihre Eigenschaften: Kurzkettige werden schnell aufgenommen, langkettige speichern Energie besonders effizient.
- Die chemische Struktur macht den Unterschied: Gesättigte Fettsäuren sind bei Raumtemperatur fest, ungesättigte Fettsäuren meist flüssig.
- Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind besonders wichtig für die Zellmembranen und Stoffwechselprozesse deines Hundes.
Essentielle Fettsäuren für Hunde – lebensnotwendig?
Du weißt das schon längst, aber es darf hier gern wiederholt werden: Dein Hund ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Er ist in der Lage, viele Fettsäuren selbst herzustellen. Einige besonders wichtige muss er jedoch über die Nahrung aufnehmen. Diese heißen essentielle Fettsäuren und sie sind für seine Gesundheit unverzichtbar.
Die Stars unter den Fettsäuren für Hunde
- Linolsäure ist die wichtigste essentielle Fettsäure für deinen Hund. Er braucht etwa 180 mg pro kg Körpergewicht täglich.
- Die α-Linolensäure ergänzt mit etwa 50 mg pro kg seinen täglichen Bedarf.
- EPA und DHA unterstützen die Gesundheit deines Vierbeiners auf vielfältige Weise. Diese wertvollen Fettsäuren findest du besonders in Lein-, Raps- und Fischöl.
- Pflanzliche und tierische Fettquellen ergänzen sich optimal in ihrer Wirkung.

- Wichtig:
Ein ausgewogenes Verhältnis der verschiedenen Fettsäuren ist entscheidend.
- Unser Tipp

- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
Der komplexe Weg der Fettverdauung
Die Verwertung von Fetten im Körper deines Hundes ist ein faszinierender Prozess. Von der ersten Aufnahme bis zur Energiegewinnung durchlaufen die Fette verschiedene Stationen. Dabei spielen zahlreiche Enzyme und Organe perfekt zusammen.
Der Verdauungsweg von Fetten im Detail
- 1. In der Maulhöhle beginnt die erste Aufspaltung durch spezielle Enzyme, die Lipasen.
- 2. Der Magen produziert weitere Verdauungsenzyme und bereitet die Fette für den Dünndarm vor.
- 3. Die Bauchspeicheldrüse unterstützt mit zusätzlichen fettspaltenden Enzymen.
- 4. Gallensäuren aus der Leber helfen bei der Aufnahme der Fettsäuren im Darm.
- 5. Das Blut transportiert die aufgenommenen Fettsäuren zur Leber.
- 6. Die Leber verarbeitet die Fette weiter und verteilt sie im Hundekörper.
Wie verwertet dein Hund Fette im Körper?
- Ein Teil der Fette wird direkt zur Energiegewinnung genutzt.
- Überschüssige Energie speichert dein Hund im Fettgewebe.
- Wichtige Fettsäuren werden in Zellmembranen eingebaut.
- Fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) werden mithilfe der Fette aufgenommen.
- Das Unterhautfettgewebe schützt vor Kälte.
- Fettpolster um die Organe bieten deinem Vierbeiner einen mechanischen Schutz.
Bedürfnisse an Fette in verschiedenen Lebensphasen
Je nach Alter, Aktivität und Gesundheitszustand braucht dein felliger Freund unterschiedliche Mengen und Arten von Fetten. Lass uns gemeinsam durch die verschiedenen Lebensphasen schauen.
Essentielle Fettsäuren für Welpen und Junghunde
- Beide Gruppen benötigen einen höheren Energiebedarf für optimales Wachstum.
- Besonders wichtig: Essentielle Fettsäuren für die Gehirnentwicklung.
- Füttere fettreiches Welpenfutter (15 bis 20 % im Trockenfutter).
- Verteile das Futter über mehrere kleine Mahlzeiten am Tag.
- Achte darauf, dass das Futter mit hochwertigen Fettquellen zusammengestellt ist.

Wie viel Fett braucht der erwachsene Hund?
- Individueller Bedarf, je nach Aktivität.
- Etwa 10 bis 20 % Fett im Trockenfutter.
- Bei Nassfutter: 3 bis 7 % unter Berücksichtigung des Wassergehalts.
- Orientiere dich an einer ausgewogenen Mischung aus tierischen und pflanzlichen Fetten.
Omega-3-Fettsäuren für Hunde und Co.: Wann braucht mein Vierbeiner mehr?
- Wenn deine Hündin trächtig ist, benötigt sie deutlich mehr Energie in Form von Fetten. Ihr Bedarf steigt während der Trächtigkeit um bis zu 30 %. Du kannst sie unterstützen, indem du ihr hochwertiges, energiereiches Hundefutter für trächtige Hündinnen mit einem höheren Fettanteil anbietest.
- Bei einer säugenden Hündin solltest du besonders auf die Fettversorgung achten. Sie braucht bis zu dreimal so viel Energie wie sonst, um ausreichend nahrhafte Muttermilch zu produzieren. Biete ihr mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt an.
- Hast du einen aktiven Sporthund? Dann profitiert er von einem höheren Fettanteil im Futter, da Fette die effizientesten Energielieferanten sind. Du kannst den Fettgehalt im Trockenfutter auf bis zu 20 % erhöhen.
- Bei Arbeitshunden, die körperlich stark gefordert werden, musst du auf eine erhöhte Energiezufuhr achten. Sie benötigen bis zu doppelt so viel Energie wie normale Haushunde. Fette sind dabei die beste Energiequelle.
- Für deinen übergewichtigen Vierbeiner ist ein reduzierter Fettgehalt wichtig. Stelle das Futter schrittweise auf eine fettärmeres Diätfutter um (unter 10 % im Trockenfutter). Behalte dabei sein Gewicht im Auge.
- Bei älteren Hunden solltest du die Fettmenge anpassen, da sie meist weniger aktiv sind und einen geringeren Energiebedarf haben. Reduziere den Fettgehalt langsam und beobachte, wie dein Senior darauf reagiert.
Fehlversorgungen erkennen und beheben
Als aufmerksame*r Hundehalter*in kennst du deinen Vierbeiner am besten. Achte auf Veränderungen, die auf eine Fehlversorgung hinweisen könnten.
Was sind Anzeichen für zu wenig Fettsäuren in der Hundeernährung?
- Wenn du bei deinem Vierbeiner ein stumpfes und glanzloses Fell bemerkst, könnte dies auf einen Mangel an essentiellen Fettsäuren hinweisen. Besonders die Linolsäure ist wichtig für ein gesundes, glänzendes Fell.
- Achte auf schuppige, trockene Hautpartien bei deinem Hund. Sie entstehen oft durch eine Unterversorgung mit wichtigen Fettsäuren, die für gesunde Hautzellen benötigt werden.
- Eine erhöhte Infektanfälligkeit deines felligen Freundes kann auftreten, weil Fettsäuren entscheidend für ein starkes Immunsystem sind. Beobachte, ob dein Hund häufiger als sonst krank wird.
- Wenn du bei deinem Welpen oder Junghund ein verzögertes Wachstum feststellst, könnte ein Energiemangel durch zu wenig Fett die Ursache sein. Junghunde brauchen besonders viel Energie für ihre Entwicklung.
- Eine gestörte Wundheilung kann dir zeigen, dass deinem Vierbeiner wichtige Fettsäuren fehlen; sie sind nämlich essentiell für Reparaturprozesse im Körper.
- Beobachtest du bei deinem sonst so aktiven Hund eine verminderte Vitalität? Fette sind die wichtigsten Energielieferanten, ein Mangel macht sich oft durch Müdigkeit bemerkbar.
Was sind Zeichen einer Überversorgung mit Fetten?
- Wenn du bemerkst, dass dein Hund zunimmt, obwohl sich an seiner Aktivität nichts geändert hat, deutet dies auf eine zu hohe Fettzufuhr hin. Wiege deinen Vierbeiner daher regelmäßig.
- Verdauungsprobleme zeigen dir mitunter, dass dein Liebling zu viel Fett bekommt. Seine Verdauungsorgane werden überlastet und reagieren empfindlich.
- Beobachtest du häufigen Durchfall bei deinem Hund? Zu fettreiches Futter kann der Grund sein, da der Darm die Fettmenge nicht richtig verarbeiten kann.
- Eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems erkennst du daran, dass dein Hund schneller außer Atem gerät. Übergewicht durch zu viel Fett belastet sein Herz zusätzlich.
- Achte auf Anzeichen von Gelenkproblemen; wenn dein Vierbeiner durch Übergewicht zu schwer wird, leiden seine Gelenke unter der zusätzlichen Last.
- Fällt dir auf, dass dein sonst so agiler Hund weniger Lust auf Bewegung hat? Übergewicht durch zu viel Fett kann seine Bewegungsfreude deutlich einschränken.
Fett und Fettsäuren beim Hund: Fütterungsempfehlungen
Die richtige Fettversorgung für deinen Hund ist eine Kunst für sich, aber mit ein paar grundlegenden Regeln kannst du viel richtig machen.
Wie finde ich die richtige Menge an Fett für meinen Hund?
- Berechne den Grundbedarf deines Hundes nach Körpergewicht!
- Berücksichtige sein Alter und seine Aktivität!
- Beobachte sein Gewicht!
- Passe die Menge bei Bedarf stets an!
- Führe Änderungen langsam ein!
- Verteile die Tagesration sinnvoll!
Was gibt es sonst noch zu beachten?
- Wähle hochwertige Fettquellen!
- Kombiniere verschiedene Ölsorten, tierische wie pflanzliche!
- Achte auf frische Produkte!
- Lagere Öle kühl und dunkel!
- Ergänze bei Bedarf mit Omega-3-Fettsäuren!
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Quellen
Hall et al. (2003): Effects of dietary n-6 and n-3 fatty acids and vitamin E on the immune response of healthy geriatric dogs. Am J Vet Res. 64(6): 762-72.
Fritsche (2015): The science of fatty acids and inflammation. Adv Nutr. 6(3): 293-301.
Kiecolt-Glaser et al. (2012): Omega-3 supplementation lowers inflammation in healthy middle-aged and older adults: A randomized controlled trial. Brain Behav Immun.
Hintze et al. (2016): Concentration and ratio of essential fatty acids influences the inflammatory response in lipopolysaccharide challenged mice. Prostaglandins Leukot Essent Fatty Acids. pii: S0952-3278(16): 30023-0.