Dalmatiner Krankheiten

Die Herkunft der Rasse Dalmatiner ist weitestgehend unbekannt, allerdings fand man schon Abbildungen dalmatinerartiger Hunde in den Gräbern ägyptischer Pharaonen. Benannt wurde der Dalmatiner, laut einer Theorie, nach einer Küste Kroatiens (Dalmatien). Über Indien gelangte diese Rasse dann nach England, wo sie während des viktorianischen Zeitalters als Kutschenbegleithunde beliebt waren. Im 19. Jahrhundert wurden sie offiziell zum Maskottchen der New Yorker Feuerwehr erklärt und dienten dabei als lebendige Sirenen. Ihre damalige Nutzung verdanken sie ihrer ausdauernden Leistung und Bewegungsfreude. Aufgrund ihres freundlichen Wesens werden sie heutzutage fast nur noch als Familien- und Begleithunde gehalten. Der Dalmatiner eignet sich besonders gut für aktive Menschen, die ihn sowohl körperlich, als auch geistig auslasten.

Prädispositionen für ernährungsrelevante Erkrankungen

Harnsteine (Uratsteine)

Aufgrund einer genetischen Variation haben einige Dalmatiner im Gegensatz zu anderen Säugern einen veränderten Purinstoffwechsel (Purine sind Bestandteile der Zellkerne). Das bedeutet, dass über das Futter aufgenommene Purine nicht, wie bei anderen Spezies üblich, zu sogenanntem Allantoin abgebaut werden, sondern auch zu Harnsäure (Simkin 2005). Sowohl Allantoin, als auch Harnsäure werden über die Nieren, also über den Harn ausgeschieden.

Zu einer Harnsteinbildung beim Dalmatiner kann es kommen, wenn durch das Futter zu viele Purine aufgenommen werden und der Harnsäuregehalt im Harn ansteigt. So kann die Harnsäure nicht mehr in Lösung gehen und kristallisiert aus. Die Kristalle verlegen die harnableitenden Wege (Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Harnröhre) und führen so zu schmerzhaften Krämpfen, Nierenkoliken und Problemen beim Wasserlassen des Dalmatiners.

Durch die Futterauswahl können Sie hier eingreifen. Geeignet ist ein Diätfuttermittel, welches nur geringe Purinmengen enthält und dabei trotzdem alle relevanten Faktoren, wie Alter, Aktivität oder auch eventuelle Allergien des Hundes berücksichtigt.

Dalmatiner-Bronze-Syndrom

Unter diesem Begriff werden unterschiedliche allergische Erkrankungen zusammengefasst, die nicht nur beim Dalmatiner vorkommen können, aber erstmalig bei dieser Rasse beschrieben wurden. Nicht jeder Dalmatiner erkrankt daran, eine Disposition ist allerdings gegeben. Hierbei kommt es zu einer typischen Bläschenbildung und Verschorfung auf der Haut, aufgrund einer allergischen Reaktion. Exsudate führen zu einer bronzeartigen Verfärbung des Fells, vor allem im Kopf- und Rückenbereich.Im weiteren Verlauf kann es auch zu Haarverlust (Alopezie) kommen. Häufig kommt es auf der geschädigten Haut auch zu Sekundärinfektion durch Keime.

Futterstudien (Bensignor et al. 2008) zeigten bereits, dass Dalmatiner, die über einen längeren Zeitraum Futter erhielten, das mit hochwertigen Fettsäuren angereichert war, deutlich seltener die typischen Juckreiz-Attacken zeigten. Bei einer Futtermittelallergie als Ursache sollte zudem auf ein hypoallergenes Diätfuttermittel umgestellt werden.

Verstärkter Milbenbefall aufgrund einer Immunschwäche

Beim Dalmatiner besteht hier eine Prädisposition, aber längst nicht jeder ist davon betroffen. Kommt es bei Ihrem Dalmatiner zu einer Immunschwäche (Auslöser können zum Beispiel Stress oder Infektionen sein), wird er besonders anfällig für einen Befall mit Milben (z. B. Demodex). Diese Milben sind in geringen Zahlen bei fast jedem gesunden Hund vorhanden. Ihre Ausbreitung wird aber durch das körpereigene Immunsystem verhindert. Ist dieses geschwächt, können sich die Parasiten ungehindert vermehren. Dann kommt es zu Juckreiz, Hautrötungen, Krustenbildung und Haarverlust. Zu Beginn wird vom Besitzer meist ein starkes Kratzen und Beißen an betroffenen Hautstellen bemerkt. Zur Unterstützung des Immunsystems und der Hautgesundheit wird ein Futter mit Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren-Zugabe empfohlen (Bauer 2007).

Weitere Themen über den Dalmatiner

Quellen:

Arthritis Rheum. 2005 Aug;52(8):2257-62.
The Dalmatian defect: a hepatic endocrinopathy of urate transport.
Simkin PA.

Vet Dermatol. 2008 Jun;19(3):156-62.
Efficacy of an essential fatty acid-enriched diet in managing canine atopic dermatitis: a randomized, single-blinded, cross-over study.
Bensignor E, Morgan DM, Nuttall T.

J Am Vet Med Assoc. 2007 Dec 1;231(11):1657-61.
Responses of dogs to dietary omega-3 fatty acids.
Bauer JE1.