

Schleppleinentraining für Hunde: Unsere Praxistipps
Dein Hund hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt, unabhängig davon, welcher Rasse er angehört. Das kann beim Gassigehen zu Problemen führen, vor allem, wenn er noch jung ist. Auch wenn er ansonsten auf dich hört, kann es sein, dass er an der Leine zerrt, unkontrolliert wegläuft oder durch den Wald stöbert. Das Schleppleinentraining für Hunde hat das Ziel, das unerwünschte Jagdverhalten einzudämmen. Wir zeigen dir, welche Vorteile das Schleppleinentraining hat und was dabei zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Schleppleine?
Eine Schleppleine ist eine spezielle Leine, die deutlich länger als eine normale Hundeleine ist, und es deinem Hund ermöglicht, sich an der Leine frei zu bewegen:
- Die Länge der Schleppleine liegt zwischen 5 und 20 m.
- Sie wird mit einem Brustgeschirr verwendet und setzt deinem Hund, trotz ihrer Länge, seine Grenzen. So bleibt die Kontrolle bei dir.
- Dadurch lernt er, sich in deiner Nähe zu bewegen und gleichzeitig einen bestimmten Radius beim Schleppleinentraining einzuhalten.
- Statt dass er einfach zu den Dingen, die ihn interessieren, hinrennt, bringst du ihm bei, nur zu reagieren, wenn du ihm das Kommando dafür gibst. Gemeinsam agiert ihr als Team und festigt eure Bindung.
Wie lang sollte eine Schleppleine sein?
Die Länge der Schleppleine wählst du nach der Größe deines Hundes aus:
- Für kleine Hunde, die ein Gewicht bis zu 10 kg aufweisen, genügt eine Länge von 5 bis 10 m.
- Mittelgroße Hunde, die bis zu 25 kg wiegen, führst du an einer 10 bis 15 m langen Schleppleine.
- Große Hunde benötigen eine Schleppleine mit einer Länge zwischen 15 und 20 m.
Wann ist der Einsatz einer Schleppleine sinnvoll?
Viele Hundebesitzer*innen ziehen die Schleppleine der Flexileine vor. Sie erfordert mehr Aufmerksamkeit und Konzentration, während bei der Flexileine das Problem dazu kommt, dass dein Hund gegen einen Zug anlaufen muss. Bei der Schleppleine kann er sich hingegen freier bewegen. Das verringert das Risiko für Verletzungen.
Ein Schleppleinentraining ist sinnvoll…
- …für einen besseren Gehorsam auf Distanz.
- …für euer Antijagdtraining.
- …beim Rückruf- und Radiustraining.
- …bei einer Läufigkeit von Hündinnen.
- …für manche kranke Hunde (Demenz, Blindheit, u. a.).
- …in Gebieten mit Leinenpflicht.
- …während der Brut- und Setzzeit.

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Schleppleinentraining für Hunde: Die Vorteile
Schon früh lernt dein Hund, auf dich zu hören. Schwieriger wird es, wenn ihr euch auf Distanz befindet. Dann erwacht sein Jagdinstinkt und er versucht, seine Umgebung zu erkunden. Gerade bei jungen Hunden empfiehlt sich das Schleppleinentraining, wenn sie bislang nicht auf deine Kommandos reagieren. Der gezielte Einsatz einer Schleppleine bringt mehrere Vorteile:
- Verbesserung der Leinenführigkeit
- Minderung des Jagdverhaltens
- Kontrollierter Freiraum bei der Leinenpflicht
- Verhinderung des Stöberns und Weglaufens
- Gutes Übungsmittel für Kommandos auf Distanz
Für welche Hunde eignet sich das Schleppleinentraining?
Ein Schleppleinentraining eignet sich für alle Rassen und Hundegrößen. Es ist besonders bei Welpen und Junghunden zu empfehlen, damit sie eine gute Freilauferfahrung machen können.
Ziel des Schleppleinentrainings
- Das Schleppleinentraining fördert eure Bindung und sorgt dafür, dass dein Hund auch auf Kommandos hört, wenn du ihn nicht unmittelbar über die Leine dazu aufforderst.
- Selbst wenn er weiter entfernt ist, führt er deine Kommandos aus und hält den Radius der Leine ein.
- Sein Jagdverhalten unterliegt dem Gehorsam dir gegenüber und erst, wenn du das OK gibst, kann dein Hund rennen oder stöbern.
Ausrüstung und Geschirr
Geschirr für das Schleppleinentraining
Für das Schleppleinentraining wählst du eine für deinen Hund und seine Größe geeignete Schleppleine aus und das dazu passende Hundegeschirr. Das Einhängen der Schleppleine in ein Hundehalsband ist nicht ratsam, da dieses die Gefahr erhöht, dass er, sobald er irgendwo festhängt, Verletzungen an der Halswirbelsäule erleidet.
Handschuhe für das Schleppleinentraining
Gar nicht so unwichtig für euer Schleppleinentraining sind Handschuhe. Solange dein Hund noch seinem Jagdinstinkt folgt, kann es sein, dass du die Leine häufiger fest packen musst, wenn er sich entfernt. Ohne Handschuhe kann das sehr schmerzhaft werden und zu Abschürfungen und Verbrennungen führen. Mit ihnen hast du deutlich mehr Schutz und umgehst potentielle Verletzungen.
Richtiges Schleppleinentraining nur mit festem Schuhwerk
Während des Schleppleinentrainings ist für dich ein sicherer Stand notwendig, wenn dein Hund noch zu sehr an der Leine zieht. Mit festem Schuhwerk bist du auf der sicheren Seite und kannst die Leine bei Bedarf auch mit dem Fuß halten.
Aufbau des Schleppleinentrainings
Ein Schleppleinentraining für Anfänger*innen lohnt sich, um das Führen deines Hundes an der längeren Leine zu üben und zu trainieren. Wichtig ist, dass du das Training konsequent umsetzt:
- Führe deinen Hund über mehrere Wochen bei jedem Spaziergang an der Schleppleine, damit er sich daran gewöhnt und lernt, sich trotz der Leine freier zu bewegen, gleichzeitig aber auch auf deine Kommandos zu hören.
- Die lange Leine fordert deinen Vierbeiner dazu auf, sich in einem bestimmten Radius zu bewegen. Läuft er auf deiner Höhe, kannst du ihn mit einem Leckerli belohnen.
- Zieht er nach vorne, folgt ein Richtungswechsel, indem du dich in die entgegengesetzte Richtung drehst. So lernt er, dass es sich lohnt, auf dich zu hören und sich an dir zu orientieren.
- Baue ein Leinenendsignal auf, damit deine Fellnase selbstständig den Leinenradius einhält. Dafür wird ein Signal wie „Stopp“ oder „Ende“ gegeben, bevor das Leinenende erreicht ist. Läuft sie dennoch weiter, ist die Konsequenz der Zug an der Leine, was sie in Zukunft eigentlich umgehen will.
- Beginne dein Schleppleinentraining am besten mit kurzen und einfachen Anweisungen. Belohne deinen Hund, wenn er darauf reagiert und die richtige Aktion ausführt.
- Reagiert er nicht, ziehst du an der Leine, um ihm beizubringen, dass er zu gehorchen hat. Übe dabei nie Druck oder Gewalt aus. Hier ist vor allem Geduld und Liebe notwendig.
Schleppleine richtig benutzen: So gelingt es dir
Beim Gassigehen hältst du die Schleppleine immer so, dass diese leicht gespannt ist, jedoch keinen zu starken Zug hat:
- Die Schleppleine sollte nicht über den Boden schleifen.
- Wickele die Leine in Schlaufen über deinen Arm, solange dein Hund in deiner Nähe läuft.
- Wenn du die Schleppleine als Werkzeug nutzt, um ihn in die richtige Richtung zu lenken, lernt er, in deine Richtung zu schauen oder auf deine Kommandos zu hören, statt einfach in die entgegengesetzte Richtung zu ziehen.
- Bei aktiven und aufgeregten Hunden hältst du die Schleppleine zunächst in geringem Radius. Erweitere dann den Radius in verschiedenen Bereichen.
- Behalte bei größeren Hunden die Handschlaufe in der Hand und stabilisiere deinen Halt, indem du dich auf die Schleppleine stellst.
- Sobald dein Hund zu dir schaut, erwidere den Blickkontakt.
- Baue Spielsituationen und Belohnungen in eurem Schleppleinentraining ein.
- Vor dem Schleppleinentraining:
Sorge zu Beginn für eine angenehme Lernumgebung und suche Orte aus, an denen nicht allzu viel los ist. Hier kann sich dein Vierbeiner besser konzentrieren und wird nicht allzu stark von deinen Kommandos und Signalen abgelenkt.
Hund zieht an der Schleppleine – was tun?
Wenn dein Vierbeiner gerne an der normalen Führleine zieht, wird das auch bei der Schleppleine zunächst nicht anders sein:
- Selbst nach einem längeren Training kann es sein, dass er dich beim Gassigehen ignoriert, sobald er an einer längeren Leine ist. Eine gute Leinenführigkeit ist daher wichtig bei der Erziehung.
- Sobald dein Hund an der Schleppleine zieht, gibst du ihm ein Hörzeichen wie „Langsam“. Wird er langsamer, lobst du ihn mit ruhiger Stimme und setzt deinen Weg fort.