

Epilepsie bei Hunden: Symptome und Lebenserwartung
Wie Menschen können auch Hunde von epileptischen Anfällen betroffen sein. Erfahre in diesem Artikel mehr über die Arten, Symptome und Auslöser der neurologischen Erkrankung sowie über die Ernährung deines an Epilepsie erkrankten Hundes.
Inhaltsverzeichnis
Epilepsie beim Hund: 6 Fakten
- Eine Epilepsie ist eine Nervensystemerkrankung, die die Gehirnfunktion deines Hundes stört und sich durch wiederkehrende Krampfanfälle äußert.
- Manche Hunderassen sind stärker betroffen als andere.
- Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten der Epilepsie. Um eine funktionierende Therapie für deine Fellnase einleiten zu können, ist eine korrekte Diagnosestellung mittels einer umfangreichen Ursachenfindung entscheidend.
- Symptome vor, während und nach epileptischen Anfällen können vielseitig sein.
- Achtung: Je länger ein epileptischer Anfall dauert, desto lebensbedrohlicher wird es für deinen Vierbeiner.
- Sei beruhigt: Die Lebenserwartung von betroffenen Hunden ist bei einer geeigneten Therapie mit der von gesunden Hunden gleichzusetzen.
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Dr. Maria Hänse hat Veterinärmedizin studiert, war mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig tätig und widmet sich nun der Weiterentwicklung des futalis® Ernährungskonzeptes. Erfahre mehr über unsere Autorin!
„Durch eine gute Einstellung mit Medikamenten, einen stressarmen Tagesablauf und eine angepasste Ernährung kannst du die Häufigkeit von epileptischen Anfällen bei deinem Hund reduzieren." - Dr. Maria Hänse -Was ist eine Epilepsie?
Bei der Epilepsie handelt es sich um eine Störung der Gehirnfunktion, die sich in wiederkehrenden Krampfanfällen äußert:
- Können Hunde Epilepsie haben? Ja, die Erkrankung zählt, wie auch bei Menschen, zu den häufigsten Nervensystemerkrankungen, die Hunde betreffen können.
- Insgesamt leiden ca. 1 bis 2 Prozent aller Hunde unter epileptischen Anfällen.
- Einige Rassen sind stärker betroffen als andere: Golden Retriever, Border Collie, Berner Sennenhund, Belgischer Schäferhund, Dackel, Australian Shepherd, Pudel, Weimaraner und Magyar Vizsla.
Arten von Epilepsie
Im tiermedizinischen Bereich unterscheidet man zwischen der primären und sekundären Epilepsie:
- Die primäre Epilepsie ist eine angeborene Krankheit, die vermehrt bei den oben genannten Rassen vorkommt.
- Eine sekundäre Epilepsie kann bei deinem Hund durch eine andere Grunderkrankung entstehen. Häufige Ursachen für diese sekundären Krampfanfälle sind Stoffwechselstörungen, die beispielsweise aus einer Nieren- oder Lebererkrankung resultieren, Herzerkrankungen, die zum Sauerstoffmangel im Gehirn führen können, und Gehirnentzündungen.
Auslöser
Es gibt eine Reihe an Möglichkeiten, die als Ursache für die epileptischen Anfälle deines Vierbeiners in Betracht kommen:
- Neigt dein Hund zu epileptischen Anfällen, reagiert er sensibel auf Stress. Stress kann durch unterschiedlichste Impulse und Aktivitäten in Erscheinung treten. Dazu gehören körperliche und geistige Überforderung, übermäßiges Training, laute Geräusche (wie z. B. quietschendes Spielzeug oder Silvesterknaller) und bestimmte Situationen, die deine Fellnase emotional belasten (etwa Einsamkeit oder Angst).
- Infektionskrankheiten können ursächlich für die Anfälle sein.
- Störungen des Hormonhaushalts (z. B. aufgrund von Diabetes) können zu hormonell bedingten Epilepsien führen.
- Gehirntumore sind ebenfalls als Auslöser bekannt.
- Vergiftungen (beispielsweise durch den Verzehr von für Hunde giftigen Lebensmitteln wie Schokolade) und Organfunktionsstörungen zählen zu den Ursachen von epileptischen Anfällen bei Hunden.
- Verletzungen können die Entstehung eines Krampfanfalls begünstigen.
Symptome
Verhaltensänderungen kannst du nicht nur während und nach epileptischen Anfällen bei deinem Hund beobachten, sondern auch schon davor.
Was sind Anzeichen bei einem bevorstehenden Anfall?
In der einleitenden Phase vor einem epileptischen Anfall sind die betroffenen Hunde meist unruhiger, anhänglicher, belecken sich öfter und zeigen einen vermehrten Speichelfluss sowie Harndrang.
Wie äußert sich ein epileptischer Anfall beim Hund?
Erleidet dein Vierbeiner einen epileptischen Anfall, können folgende Anzeichen auftreten:
- Verlust des Bewusstseins
- Versteifung der Glieder
- Starke (Streck-)Krämpfe, Muskelzuckungen, Muskelspannung
- Rudernde Bewegungen mit den Beinen
- Verkrampfte Kaumuskulatur und kauende Bewegungen
- Vermehrter Speichelfluss und Schaumbildung am Fang
- Vorübergehender Atemstillstand
- Kontrollverlust über Blase und Darm
- Ungerichtete Lautäußerungen

- Verdrehte Augen
- Halluzinationen
Verhalten danach
Stelle sicher, dass sich dein Hund in der sogenannten postiktalen Phase nach dem epileptischen Anfall für mehrere Stunden in einem lichtarmen und ruhigen Raum erholen kann. Denn er wird wahrscheinlich mit folgenden Symptomen zu kämpfen haben:
- Orientierungslosigkeit
- Sehstörung
- Mangelnde Koordinationsfähigkeit
Achtung: Manche Hunde zeigen unmittelbar nach einem erlittenen epileptischen Anfall aggressive Verhaltensweisen. Aber auch vermehrter Hunger und Durst können auftreten. Lass deine Fellnase in diesem instabilen Zustand nicht alleine, weil sie sich immer noch verletzen und zudem deine emotionale Stütze gut gebrauchen kann.
Epileptischer Anfall: Dauer
Ein epileptischer Anfall kann lediglich kurzzeitig oder in seiner schlimmsten Variante länger als 30 Minuten dauern.
Wichtig: Je länger ein epileptischer Anfall dauert, desto eher handelt es sich um einen tiermedizinischen Notfall (nach ca. 10 Minuten ist die kritische Schwelle erreicht). Reagiere daher lieber frühzeitig und kontaktiere deinen Tierarzt.
Lebenserwartung
Eine primäre Epilepsie ist leider nicht heilbar und begleitet deinen Hund sein Leben lang. Das soll dir jedoch nicht zu viele Sorgen bereiten, denn eine frühe Diagnosestellung und entsprechende medikamentöse Behandlung können das Anfallsgeschehen reduzieren und seine Lebensqualität deutlich verbessern.
Vielleicht willst du deinen vierbeinigen Liebling ja zusätzlich mit unseren gesundheitsfördernden Nahrungsergänzungen unterstützen?
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Was tun, wenn der Hund einen epileptischen Anfall hat?
- Bekommt dein Hund einen epileptischen Anfall, solltest du einige Erste-Hilfe-Maßnahmen befolgen, die wir dir in einem Abschnitt zusammengefasst haben.
- Unterstütze deinen Tierarzt bei der Diagnosestellung, indem du Informationen zu Häufigkeit, Dauer, Auslöser und Ablauf der Krampfanfälle dokumentierst.
- Sorge fortan für einen geregelten und ruhigen Alltag, der möglichst wenig Stress bei deiner Fellnase auslöst.
- Erleidet dein Vierbeiner nur noch selten epileptische Anfälle, solltest du ihn dennoch regelmäßig durch deinen Tierarzt untersuchen lassen.
- Stelle die Ernährung deines Hundes um. Ein an die Epilepsie angepasstes Hundefutter kann zu sichtlichen Verbesserungen führen.
Erste Hilfe
Um deine Fellnase während eines epileptischen Anfalls vor Verletzungen zu schützen, solltest du einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:
- Bleibe ruhig.
- Dunkle die Umgebung ab, sofern es dir möglich ist und versuche deinen Hund von lauten Geräuschen abzuschotten.
- Schaffe eine sichere Umgebung für deinen Vierbeiner, um Verletzungen zu vermeiden: Decke scharfe Kanten mit weichen Stoffen ab und räume spitze Gegenstände sowie andere gefährliche Objekte aus seiner Reichweite.
- Bringe deinen Hund nur dann an einen anderen Ort, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Vorsicht: Halte deinen Hund während des epileptischen Anfalls nicht fest. Wenn du ihn z. B. am Kopfbereich anfasst, könnte er reflexartig um sich beißen und dich dabei erwischen.

Diagnose und Therapie
Hundehalter setzen meist recht voreilig regelmäßige Krampfanfälle, die ihre Hunde erleiden, mit einer Epilepsie gleich. Um deiner Fellnase weitere epileptische Anfälle möglichst zu ersparen, empfiehlt es sich, zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen und die Ursache dessen abklären zu lassen.
Epilepsie beim Hund erkennen
Es ist unabdingbar, organische Erkrankungen (z. B. von Herz, Leber, Nieren) als Ursache für die epileptischen Anfälle deines vierbeinigen Begleiters rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Erst wenn dein Tierarzt sämtliche Grunderkrankungen ausschließen kann, lässt sich die Diagnose der „primären Epilepsie“ eindeutig stellen:
- Den Ausgangspunkt der Diagnosestellung bilden meist Blut- und neurologische Untersuchungen. Zudem können Ultraschall-, MRT-, CT- oder Röntgenuntersuchungen sowie Rückenmarkspunktionen, EEG-Untersuchungen, Hautuntersuchungen und Leberfunktionstests deinem Tierarzt Aufschluss über die genaueren Umstände der epileptischen Anfälle deines Hundes geben.
- Wir empfehlen dir, ein „Epilepsietagebuch“ zu führen, in dem du Hinweise zu Häufigkeit, Dauer, Auslöser und Ablauf der Krampfanfälle dokumentierst. All diese Daten können für deinen Tierarzt sehr hilfreich sein, um eine geeignete Therapie zu entwickeln.
Tipp: Es kann sich lohnen, die epileptischen Anfälle deines Hundes zu filmen, um deinen Tierarzt mit weiterem Datenmaterial aktiv zu unterstützen.
Hat dein Tierarzt die Erkrankung bei deiner Fellnase diagnostiziert, solltest du von nun an auf einen geregelten und vor allem stressarmen Alltagsablauf achten.
Medikamente
Diagnostiziert dein Tierarzt eine primäre Epilepsie bei deinem Hund und häufen sich seine epileptischen Anfälle, wird er ihm sogenannte Antiepileptika, zumeist Phenobarbital oder Kaliumbromid, verordnen:
- Das sind Medikamente, die die Reizschwelle im Gehirn herabsetzen. Das Ziel dieser medikamentösen Behandlung ist, dass sich die Intensität, Häufigkeit und Dauer der Anfälle reduzieren.
- Gerade um die niedrigstmögliche Dosis zu finden, ist es ist so wichtig, dass du ein „Epilepsietagebuch“ führst und dich mit deinem Tierarzt zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen verabredest.
Wichtig: Willst du deinem Vierbeiner während eines akuten epileptischen Anfalls helfen, kannst du ihm spezielle Medikamente in Form eines Zäpfchens oder einer rektalen Tube verabreichen. Dies sollte die Intensität seines Anfalls sichtlich verringern.
Ernährung
Die primäre Epilepsie ist prinzipiell nicht heilbar, jedoch kannst du deinen Hund mittels einer ausgewogenen Ernährung dabei unterstützen, die Anfallshäufigkeit zu senken. Wir empfehlen ein Trocken- und Nassfutter, das speziell auf die Erkrankung angepasst wurde und leicht bekömmlich ist:
- Künstliche Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe stehen im Verdacht, Krampfanfälle zu begünstigen. Auf diese Stoffe solltest du im Speiseplan deines erkrankten Vierbeiners verzichten.
- Füttere ein Hundefutter mit einem reduzierten Gehalt an tierischem Eiweiß, um zugrundeliegende Stoffwechselstörungen abzufangen, den Leberstoffwechsel zu entlasten und stoffwechselbedingte Anfälle zu vermindern.
- Eine Leberdiät kann deine Fellnase dabei unterstützen, die Leberbelastung durch Epilepsiemedikamente besser abzufangen.
- Berechne in unserem Futterassistenten ein Futter für herzkranke Hunde, wenn das Herz deines Vierbeiners Unterstützung braucht.
Was kann futalis für dich tun, wenn dein Hund an einer Epilepsie leidet?
futalis zeichnet sich durch einen tierärztlichen Hintergrund aus. Durch die bedarfsgerechten Rationen, die wir für jeden Hund einzeln berechnen, können wir die Futterzusammensetzung auf den individuellen Bedarf deines Hundes anpassen:
- Dabei können wir auch verschiedene Hundekrankheiten berücksichtigen und dein Hundefutter entsprechend modifizieren.
- Wenn dein Hund zu epileptischen Anfällen neigt, prüfen wir die Zusammensetzung in unserer Fachabteilung und stellen je nach Ursache zum Beispiel eine leberschonende Zusammensetzung ein, um seine Leber zu entlasten.
- Bei primärer Epilepsie erhöhen wir in Anlehnung an neueste Forschungsergebnisse den Fettgehalt und senken den Kohlenhydratanteil im Hundefutter.
- Konservierungsstoffe, Aromen und Farbstoffe stehen zudem in Verdacht, Anfälle zu begünstigen. Unser Hundefutter ist daher davon befreit.