Fieber beim Hund – Alles Wissenswerte und 7 wichtige Fakten
Wenn dein sonst so bewegungsfreudiger Hund plötzlich schlapp ist, nicht mehr laufen kann und sich seine Körpertemperatur rasant erhöht, kann das viele Ursachen haben. Was du zum Thema Fieber bei Hunden unbedingt wissen solltest, liest du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Fieber bei Hunden im Überblick: 7 wichtige Fakten
- Die Normaltemperatur beim Hund liegt bei 37,5 bis 39 Grad Celsius, bei Welpen etwas höher.
- Ab 40 Grad spricht man von Fieber, ab 41 Grad wird es gefährlich für deinen Hund.
- Erkenne an einer Reihe von Symptomen und Anzeichen (z. B. warme/heiße Ohren, warme/heiße Nase, verstärktes Hecheln) frühzeitig, dass dein Vierbeiner Fieber hat.
- Um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten, solltest du rektal Fieber messen.
- Gönne deiner Fellnase viel Ruhe, vermeide stressige Situationen und versorge sie mit ausreichend Wasser.
- Fieber ist meist eines von mehreren Symptomen einer grundlegenden Hundekrankheit. Dein Fokus sollte also nicht nur darauf liegen.
- Bevor du deinem Hund irgendwelche Hausmittel oder Medikamente verabreichst, solltest du dich mit deinem Tierarzt absprechen.
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Was ist Fieber?
Überschreitet die Körpertemperatur deines Hundes den Normalbereich, spricht man von Fieber. Weist die Fieberkurve Tagesschwankungen von nicht mehr als einem Grad auf, handelt es sich um kontinuierliches Fieber.
Die Normaltemperatur beim Hund
Dein Hund weist eine normale Temperatur auf, wenn seine Körpertemperatur im Bereich von etwa 37,5 bis 39 Grad Celsius liegt. Bei Welpen kann die Normaltemperatur etwas höher sein.
Ab wann hat ein Hund Fieber?
Erreicht die Körpertemperatur deines Hundes den Wert von 40 Grad Celsius, hat er Fieber. Steigt die Körpertemperatur über 41 Grad, kann dies für deinen Hund sogar lebensbedrohlich werden.
Welche Arten von Fieber können Hunde haben?
- Remittierendes Fieber: Treten bei deinem Hund Schwankungen innerhalb eines Tages auf, die mehr als nur ein Grad Celsius ausmachen, bezeichnet man dies als remittierendes Fieber.
- Intermittierendes Fieber: Wechselt die Körpertemperatur deines Hundes zwischen fiebrigen und kurzen fieberfreien Phasen, so versteht man dies als intermittierendes Fieber.
- Rekurrierendes Fieber: Dauern die fieberfreien Phasen im Vergleich zum intermittierenden Fieber länger an, handelt es sich um rekurrierendes Fieber.
- Atypisches Fieber: Bei einem fiebrigen Zustand deines Hundes, in welchem du keinerlei Regelmäßigkeiten feststellen kannst, ist schließlich von atypischem Fieber die Rede.
Du kannst auch im Hinblick auf die Dauer des Fiebers Unterscheidungen vornehmen:
- Ephemeres (eintägiges) Fieber hat dein Hund bereits nach einem Tag überstanden.
- Akutes Fieber dauert hingegen zwischen 8 und 14 Tagen an.
- Subakutes Fieber hält sogar bis zu einer Dauer von 3 Wochen an.
- Ist die Temperatur deines Hundes demgegenüber über einen noch längeren Zeitraum erhöht, liegt ein chronisches Fieber vor.
Fieber beim Hund erkennen: Symptome und Anzeichen
Nur selten tritt Fieber bei Hunden und Welpen als alleiniges Symptom in Erscheinung. Viele Hundehalter fragen sich deshalb: Woran erkennt man Fieber beim Hund? Es gibt verschiedene Anzeichen und Symptome, die auf Fieber hindeuten:
- Du vernimmst, dass dein Hund stärker hechelt. Durch das Hecheln kann er seine innere Körpertemperatur zumindest bis zu einem gewissen Grad hin regulieren. Dem Fieber trotzen kann er dadurch allerdings nicht.
- Häufig auftretendes Zittern bis hin zu Schüttelfrost.
- Ein erhöhter Puls.
- Der sogenannte Fieberkot, der sich durch seine trockene und feste Konsistenz auszeichnet.
- Die Ohren deines Hundes fühlen sich warm oder sogar heiß an.
- Hat dein Hund Fieber, ist er oftmals müde und schlapp.
- Nicht selten leidet deine Fellnase an Appetitlosigkeit und verweigert das Futter.
- Die Nase deines Hundes fühlt sich warm/heiß und trocken an.
- Erhöhte Atemfrequenz, Kurzatmigkeit.
Ursachen
In den meisten Fällen ist das Fieber bei Hunden lediglich eines von mehreren Symptomen, das du auf eine zugrundeliegende Hundekrankheit zurückführen kannst. Denkbar ist zum Beispiel eine bakterielle, virale oder durch Parasiten hervorgerufene Infektion wie etwa:
- Borreliose
- Staupe
- Babesiose
- Zwingerhusten
- Leptospirose
- Tollwut
Als Ursachen kommen auch immunbedingte Krankheiten wie Rheuma oder Polyarthritis infrage. Weiterhin kommen entzündliche Erkrankungen als Auslöser in Betracht. Zu denken ist hier insbesondere an eine Entzündung der Prostata, des Darms, des Gesäuges, der Gebärmutter oder der Hirnhaut.
Darüber hinaus kann Fieber bei Hunden und Hundewelpen als Begleiterscheinung in folgenden Fällen auftreten:
- Beim Zahnwechsel
- Bei Vergiftungen, z. B. aufgrund des Verzehrs eines giftigen Lebensmittels.
- Bei Medikamenteneinnahmen
- Bei Abszessen
- Bei Tumoren (Tumorfieber)
- Bei Erkrankungen des Knochenmarks
- Bei Wunden (Wundfieber)
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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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Fieber messen beim Hund
Wenn dein Hund oder Welpe Symptome von Fieber zeigt, kannst du zunächst auch selbst die Körpertemperatur messen.
Rektale Messung
Ein zuverlässiges Ergebnis wirst du nur bekommen, wenn du eine rektale Messung durchführst. Am besten verwendest du dafür ein digitales Fieberthermometer und gehst folgendermaßen vor:
- 1. Trage etwas Vaseline auf die Spitze des Thermometers auf.
- 2. Führe das Thermometer rektal ein paar Zentimeter ein.
- 3. Halte deinen Hund für die kurze Zeit der Messung still.
- 4. Reinige und desinfiziere das Thermometer nach der Messung.
Tipp: Aller Anfang ist schwer. Deshalb empfehlen wir dir, deinen Vierbeiner so früh wie möglich an das Messen mit dem digitalen Fieberthermometer zu gewöhnen. Um Verwechslungen zu vermeiden, kannst du das Thermometer in der Erste Hilfe Tasche für deinen vierbeinigen Liebling aufbewahren.
Fieber messen ohne Thermometer
Willst du das Fieber bei deinem Hund über die Achsel, das Maul, die Nase oder die Ohren messen, solltest du im Hinterkopf behalten, dass das Ergebnis im Vergleich zur rektalen Messung nicht sehr aussagekräftig ist. Ähnlich verhält es sich beim Messen ohne Thermometer. Du kannst zwar unterschiedliche Körperregionen abtasten und versuchen, das Fieber bei deinem Hund zu fühlen, die exakte Körpertemperatur erfährst du so aber nicht.
Was tun, wenn der Hund Fieber hat?
Erkennst du Symptome bei deinem Hund, die auf Fieber hindeuten, solltest du folgende Punkte beachten:
- Messe die Körpertemperatur rektal.
- Gönne deinem Hund Ruhe und vermeide Stress.
- Biete deinem Vierbeiner regelmäßig Wasser an.
- Beobachte deinen Hund und sein Allgemeinbefinden und lass ihn nicht allzu lange alleine.
- Vermeide lange Spaziergänge, um deine Fellnase nicht unnötig zu belasten.
Achtung: Eine Abklärung durch den Tierarzt sollte zur Sicherheit immer erfolgen. Insbesondere wenn sich die Temperatur weiter erhöht oder sich das Allgemeinbefinden deines Vierbeiners verschlechtert, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Das Fieber beim Hund senken
Falls du dazu tendierst, das Fieber deines Hundes durch bestimmte Maßnahmen zu senken, solltest du stets mit größter Vorsicht und Sorgfalt vorgehen.
Behandlung mit Medikamenten
Neben der Verabreichung fiebersenkender Medikamente, die sich für Hunde eignen (z. B. Novalgin), ist es wichtig, dass die Behandlung der Grunderkrankung erfolgt. Dieser muss dein Tierarzt zunächst auf den Grund gehen, um die weiteren Therapiemaßnahmen festlegen zu können.
Vorsicht: Verabreiche deinem Vierbeiner keinesfalls Medikamente, die ausschließlich für Menschen gedacht sind, wie beispielsweise Paracetamol. Bereits eine geringe Dosis des Arzneistoffs kann deinen Hund hochgradig vergiften.
Hausmittel
Was sich für den Menschen als durchaus hilfreiches Mittel zur Bekämpfung von Fieber erweist, hilft unseren vierbeinigen Begleitern meistens leider nicht. Ein einschlägiges Hausmittel gegen Fieber beim Hund gibt es in diesem Sinne also nicht. Falls du doch etwas ausprobieren willst, solltest du dir zuerst die Einschätzung deines Tierarztes einholen.
Tipp: Ruhe und die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit bewähren sich immer noch am besten, um deinen Vierbeiner wieder auf gesunde Beine zu kriegen. Kalte Wadenwickel können darüber hinaus dazu beitragen, deinem Hund eine wohltuende Kühlung zu spendieren. Zudem kann eine gesunde und bedarfsoptimierte Ernährung helfen, Erkrankungen vorzubeugen.
Wann sollte man wegen Fieber zum Tierarzt?
Einen Tierarzt solltest du unbedingt konsultieren, wenn das Fieber sehr hoch ist, sich über einen längeren Zeitraum hält und sich der Allgemeinzustand deines Hundes kontinuierlich verschlechtert bzw. nicht verbessert. Insbesondere bei Welpen und chronisch kranken Hunden solltest du besondere Vorsicht gelten lassen und lieber früher als später zum Tierarzt gehen.