HD, ED, andere Gelenkprobleme und Arthrose beim Hund
Vor allem bei großen Hunderassen sind Entwicklungsstörungen des Skeletts und Gelenkprobleme bzw. -erkrankungen bekannt. Jedoch können auch kleinere Rassen an Gelenkkrankheiten wie einer Arthrose, HD oder ED leiden. Erfahre in diesem Beitrag, welche Gelenkprobleme bei Hunden auftreten können, was die Ursachen sind und welchen Einfluss die Ernährung hat.
Inhaltsverzeichnis
Unsere Autorin ist Tierärztin mit Leib und Seele. futalis profitiert von ihrer langjährigen Erfahrung mit Hundeerkrankungen und Ernährungsfragen aus der Kleintierpraxis sowie ihrem Wissen aus zahlreichen Fortbildungen. Erfahre mehr über unsere Autorin!
„Fütterst du deinen Hund während des Wachstums zu energiereich, kann es passieren, dass er zu schnell wächst. Knochen und Gelenke können sich jedoch nicht so schnell entwickeln und sind entsprechend weniger belastbar.“ – Johanna Klickermann –Gelenkprobleme beim Hund: Formen und Symptome
Die wohl bekanntesten Gelenkerkrankungen sind die Hüftgelenks- (HD) und Ellbogengelenksdysplasie (ED). Sie lassen sich mitunter bereits ab dem ersten Lebensjahr deines Hundes feststellen und sind meist genetisch bedingt. Als Dysplasie bezeichnet man die Fehlentwicklung von Gelenkbestandteilen.
HD beim Hund
Ist dein Hund an einer HD erkrankt, kannst du in seinem Röntgenbild erkennen, dass das Hüftgelenk nicht korrekt ausgebildet ist. Zum Beispiel könnte es sein, dass der Gelenkkopf nicht korrekt ausgebildet ist bzw. dieser nicht optimal in der unterentwickelten Gelenkpfanne liegt.
ED beim Hund
Hat dein Hund eine ED, können dafür verschiedene Erkrankungen verantwortlich sein:
- Grund hierfür ist unter anderem, dass an der Bildung des Ellbogengelenks drei Knochen beteiligt sind und somit mehr Kontaktpunkte bestehen, an denen Probleme auftreten können.
- Verknöcherungsstörungen einzelner Knorpelbestandteile können z. B. das Ellbogengelenk schädigen und eine ED bei Hunden begünstigen.
- Das „Radius-curvus-Syndrom“ liegt vor, wenn die Wachstumszone in den Unterarmknochen beschädigt wird. Der Unterarm besteht aus den zwei Knochen Elle und Speiche. Wird einer der beiden verletzt, wachsen die Knochen unterschiedlich schnell weiter. Die Folgen sind „X-Beinigkeit“ und Instabilität im Ellbogengelenk.
Merke dir: Bei der Entstehung einer ED können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Neben der genetischen Veranlagung haben vor allem ein zu schnelles Wachstum und die Ernährung einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Ellbogengelenksdysplasie.
- Unser Tipp
- Lerne unser futalis Konzept kennen.
- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
Sonstige Gelenkerkrankungen bei Hunden
Bei sehr großen Hunderassen wie der Deutschen Dogge oder dem Dobermann treten hin und wieder Gelenkprobleme in Form des sogenannten Wobblersyndroms in Erscheinung:
- Aufgrund von knöchernen Veränderungen im Halsbereich der Wirbelsäule wird das Rückenmark deines Hundes eingeengt. Dies beeinträchtigt seine Nervenleitbahnen.
- Als Folge dieses Gelenkproblems zeigt dein Hund ein ungleichmäßiges, wackeliges Gangbild.
Bei den kleineren Hunderassen sind es eher andere Gelenkerkankungen und -probleme, die eine Rolle spielen können:
- Bei einer Patellaluxation sind die Haltebänder der Kniescheibe überdehnt, sodass die Scheibe aus dem Kniegelenk herausrutschen kann.
- Bei der sogenannten Femurkopfnekrose (Legg-Calvé-Perthes-Krankheit) stirbt der Gelenkkopf am Oberschenkelknochen ab. Durch diese Gelenkerkrankung verliert das Gelenk deines Hundes seine Funktionalität.
Arthrose beim Hund
Belastet dein Hund seine Gelenke aufgrund der oben genannten Gelenkprobleme dauerhaft falsch oder kommt es zu krankhaften Veränderungen seines Gelenkknorpels, kann dies zu Arthrose oder Arthritis führen:
- Arthrose ist eine chronische Gelenkerkrankung und bezeichnet den Abbau des Gelenkknorpels.
- Bei einer Arthritis entzünden sich die Gelenke deines Hundes. Dies kann auch schubweise verlaufen.
- Bei älteren Hunden diagnostiziert man häufig Osteoarthrosen und Spondylosen. Diese Gelenkkrankheiten können auch ohne Vorbelastungen aufkommen. Gelenkfehlbildungen im Junghundealter begünstigen sie allerdings.
- Bei der Spondylose (lat. Spondylosis deformans) handelt es sich um morphologische Veränderungen der Wirbelkörper. Das elastische Bindegewebe verknöchert sich allmählich und schränkt die Beweglichkeit der Wirbelkörper stark ein.
Lerne im Video unsere Nahrungsergänzung für Hunde mit Gelenkproblemen kennen:
Gelenkerkrankung beim Hund: Überbelastung
Neben der Veranlagung gibt es weitere Faktoren, die Gelenkprobleme bei Hunden begünstigen:
- Die Aktivität deines Hundes im noch jungen Alter spielt eine wesentliche Rolle.
- Belastet dein Hund im Wachstum seine Gelenke zu stark, begünstigt dies Gelenkentzündungen oder Risse im Knorpelgewebe. Auch wenn ihr großen Spaß in spielerischen Eskalationen findet, solltest du darauf achten, dadurch keine Gelenkprobleme bei deinem Hund zu fördern.
Gelenkkrankheit beim Hund: Ernährung
Mache dir auf jeden Fall ein paar Gedanken zu den Fütterungen deines vierbeinigen Lieblings, weil insbesondere groß- und schnellwüchsige Hunderassen in dieser Hinsicht anfällig für Gelenkprobleme sind:
- Fütterst du deinen Hund während des Wachstums zu energiereich, kann es passieren, dass er zu schnell wächst. Knochen und Gelenke können sich jedoch nicht so schnell entwickeln und sind entsprechend weniger belastbar. In schwerwiegenden Fällen kann dies sogar zu Deformationen führen.
- Mangelt es deinem Hund an oder bekommt er zu viel Calcium und Phosphor in der Wachstumsphase seiner Knochen, kann dies zu Gelenkproblemen führen. Führst du ihm die Mineralien nicht in angemessener Menge zu, sind „weiche“ Knochen mit geringer Stabilität die Folge. Zu beobachten ist dieses Phänomen oft bei einer Frischfütterung, bei der Hundehalter*innen die benötigten Mineralien nicht ausreichend ergänzen.
- Gibst du deinem Hund dagegen ein herkömmliches Fertigfutter, führst du ihm meist zu viel Calcium und Phosphor zu. Dadurch können seine Knochen spröde werden, was unter anderem Absplitterungen verursachen und Gelenkerkrankungen hervorbringen kann.
Welches Hundefutter bei Gelenkproblemen? Du kannst deinen Hund in all seinen Lebensphasen mit Nährstoffen überversorgen und ihn übergewichtig werden lassen. Da Übergewicht seine Gelenke belastet und im schlimmsten Fall schädigt, solltest du ein Hundefutter auswählen, das auf seinen Nährstoff- und Energiebedarf abgestimmt ist. Vor allem während der Wachstumsphase werden sich seine Futteransprüche ständig ändern; deshalb ist es wichtig, die Zusammensetzung seines Futters immer wieder anzupassen bzw. anpassen zu lassen. Wir bieten dir daher ein spezielles Trockenfutter für Hunde mit Gelenkproblemen.
Gelenkproblemen bei Hunden vorbeugen
Um der Entstehung von Gelenkerkrankungen bei deinem Hund vorzubeugen, solltest du es umgehen, ihn während des Wachstums zu stark zu belasten:
- Bewegung ist selbstverständlich wichtig, um die Muskulatur, Bänder und Sehnen deines Hundes zu stärken.
- Gehe jedoch größeren Belastungen für die Gelenke deines Hundes wie stundenlange Spaziergänge, hohe Sprünge, intensives Treppensteigen oder abrupten Bewegungswechseln (z. B. beim Apportieren) aus dem Weg.
Die Gelenke deines Hundes stärken: Hundefutter bei Gelenkproblemen
Passe die Ernährung deines Hundes mit oder ohne Gelenkprobleme(n) stets an seinen Bedarf und seine Bedürfnisse an, weil Nährstoffimbalancen zu Wachstumsstörungen führen können:
- Die Protein- und Energiezufuhr muss in regelmäßigen Abständen auf das aktuelle Wachstumsstadium deines Hundes abgestimmt werden. Entgegen der allgemeinen Annahme ist es nicht ein hoher Proteingehalt, der deinen Hund zu schnell wachsen lässt. Vielmehr führt eine erhöhte Energiezufuhr zu einem vorschnellen Wachstum, was vor allem bei großen Hunderassen zu Gelenkerkrankungen führen kann.
- Eine angepasste Mineralstoff- und Vitaminzufuhr ist ebenfalls ausschlaggebend, um Gelenkproblemen beim Hund vorzubeugen. Junge Hunde benötigen aufgrund ihres Knochenwachstums mehr Calcium und Phosphor als erwachsene Hunde. Der Anteil der Mineralien im Trockenfutter sollte sinken, je schwerer dein Welpe wird. Das bedeutet, dass die Mineralstoffzufuhr mit zunehmendem Wachstum nicht mehr ganz so stark ansteigt wie zu Beginn.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bestimmte Inhaltsstoffe im Hundefutter die Gelenke deines Hundes stärken können:
- Omega-3-Fettsäuren, die insbesondere im Fischöl und Rapsöl in hoher Konzentration enthalten sind, wirken bei Gelenkproblemen entzündungshemmend und schmerzlindernd.
- Glucosaminoglykane und Chondroitinsulfat haben eine gelenkschützende Funktion. Diese Stoffe sind vor allem in der Grünlippmuschel (Perna canaliculus) enthalten.
- Die entzündungshemmende Wirkung der Heilpflanze Brennnessel für Gelenkerkrankungen bei Hunden bestätigte sich zudem in mehreren Studien.
Vorsicht: Möchtest du das Futter deines Hundes mit diesen gelenkstärkenden Inhaltsstoffen anreichern, solltest du sie nicht einfach zu den täglichen Futterrationen dazugeben, sondern sie als Teil der Gesamttagesrationen betrachten. Andernfalls kann es zu Fehlernährungen und Fütterungsfehlern kommen; gibst du deinem Hund beispielsweise Fischöle zu seinen Fütterungen, kann ihn dies mit Fetten und Energie überversorgen. Deshalb berücksichtigen wir solche Zusatzgaben bereits bei der Berechnung der Futterration, sodass jede Tagesration den Nährstoff- und Energiebedarf deines Vierbeiners genau abdeckt.
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Quellen
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