Bayerischer Gebirgsschweißhund
BGS Hund Steckbrief
- Lebenserwartung: 10 bis 15 Jahre
- Größe: Rüden: 47 bis 52 cm; Weibchen: 44 bis 48 cm
- Gewicht: 25 bis 35 kg
- Charakter: Ruhig, zuverlässig, arbeitsfreudig, mutig
- Herkunft: Deutschland
Inhaltsverzeichnis
Charakter, Wesen und Eigenschaften
Um sein bestmögliches Wesen und einen ausgewogenen Charakter zu fördern, solltest du deinen Bayerischen Gebirgsschweißhund fordern und stets eine Arbeit ausrichten lassen:
- Beschäftigst du ihn ausreichend glänzt der Gebirgsschweißhund mit einer ruhigen, rücksichtsvollen, sanftmütigen und ausgeglichenen Ausstrahlung.
- Der BGS ist ein sehr arbeitsfreudiger und leistungsfähiger Hund, der weder Scheu noch Aggressivität zeigt.
- Der Bayerische Schweißhund ist ein unerschrockener Vierbeiner, der mit etwas Erfahrung relativ einfach zu führen ist.
- Die Rasse weist einen deutlich ausgeprägten Jagdtrieb auf. Einen Bayerischen Gebirgsschweißhund ohne Jagdeigenschaften wirst du nicht finden.
- In bergigem Gelände zeichnet sich der Bayerische Jagdhund als geschickter Kletterer aus.
- Bei der Jagd bzw. Hochgebirgsjagd steht dir die Hunderasse als Sucher zur Seite, der durch seine Zuverlässigkeit, Selbst- sowie Spurensicherheit und seinem hellwachen Jagdinstinkt überzeugt.
- UNGESCHÖNT: Fremden gegenüber zeigt ein Bayerischer Gebirgsschweißhund eine gewisse Zurückhaltung. Im Gegensatz dazu kann er dir zuweilen eventuell zu aufdringlich bzw. anhänglich erscheinen. Achte zudem darauf, dass dir dein noch nicht fertig ausgebildeter Jagdhund nicht entwischt, weil er eine Fährte aufgenommen hat, losrennt und im nächsten Moment bereits nicht mehr in deiner Sichtweite ist.
Ausbildung, Erziehung und Temperament
In der Regel bereitet dir ein Bayerischer Gebirgsschweißhund während der Erziehung nur wenige Probleme:
- Am wichtigsten ist, dass du deinem Bayerischen Gebirgsschweißhund genug Aufmerksamkeit schenkst, ihn angemessen beschäftigst und ihm viel Bewegung ermöglichst.
- Erfüllst du die der Erziehung eines Jagdhundes entsprechenden Bedingungen, fasst der Gebirgsschweißhund schnell ein tiefgreifendes Vertrauen zu dir.
- Damit du das Temperament des Bayerischen Gebirgsschweißhundes unter Kontrolle bekommst, ist es unabdingbar, ihn regelmäßig mit einer jagdlichen Arbeit zu beschäftigen. Nur so kannst du gewährleisten, dass er sich im familiären Umfeld von seiner besten Seite zeigt. Selbst lange Spaziergänge in der Natur reichen nicht aus, um seine Bedürfnisse zu befriedigen.
- Der BGS-Hund ist aufgrund seines jagdhündischen Wesens hauptsächlich in ländlichen Gegenden anzutreffen. Lebst du in einer Stadt oder sogar nur in einer Wohnung, eignet sich die Rasse eher nicht für dich.
Die Fellpflege eines Bayerischen Gebirgsschweißhundes erfordert keine Mühe, weil du das kurze Fell lediglich ein- bis zweimal in der Woche bürsten solltest.
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Bayerischer Gebirgsschweißhund: Jagd- oder Familienhund?
Welpen vom „Klub für Bayerische Gebirgsschweißhunde“ werden ausschließlich an Jäger abgegeben, die als Schweißhundeführer tätig sind:
- Ein bayerischer Gebirgsschweißhund eignet sich nicht als reiner Familien- oder Begleithund, weil man ihn mit dem Ziel züchtet, frei suchen zu können, laut zu jagen und totes Wild zu verbellen. Für Anfänger ist der aktive Hund ebenfalls nichts.
- Manche BGS-Hunde betreiben gerne Hundesportarten wie Agility oder Obedience.
- Die Zucht ist streng reglementiert und bist du kein Jäger, hast du im Grunde keine Chance, einen Welpen von einer offiziellen Zuchtstelle zu erhalten.
- Verwendungen in anderen Arbeitsgebieten wie die Haltung als Rettungs-, Lawinen-, Schutz- oder Suchhund kommen für Bayerische Gebirgsschweißhunde eher seltener in Betracht.
Geschichte und Herkunft
Wie alle Leit- und Schweißhunde stammt der Bayerische Gebirgsschweißhund von den Urjagdhunden, den Bracken, ab. Die Rasse entstand Ende des 19. Jahrhunderts, da sich der Hannoversche Schweißhund als zu schwer für die Arbeit in bergigem Gelände erwies. Aus diesem Grund kreuzte der Baron Karg-Bebenburg die rote Gebirgsbracke ein, um einen besonders beweglichen Hund zu kreieren.
Im Laufe der Zeit verdrängte der BGS-Hund die anderen Rassen aus den Bergrevieren und wurde zum klassischen Begleiter der Förster und Berufsjäger. Im Jahr 1912 wurde der „Klub für Bayerische Gebirgsschweißhunde“ in München gegründet, dem bis dato einzigen anerkannten Zuchtverein dieser Rasse.
Welpen
Rassemerkmale des Bayerischen Gebirgsschweißhundes
Die FCI (Fédération Cynologique Internationale), der größte kynologische Dachverband weltweit, führt den Bayerischen Gebirgsschweißhund in der Gruppe 6 „Laufhunde und Schweißhunde“ und darin in der Sektion 2 „Schweißhunde“. Den folgenden Rassestandard gibt sie vor:
- Die Größe eines ausgewachsenen Rüden liegt zwischen 47 und 52 cm; die einer Hündin zwischen 44 und 48 cm.
- Eine präzise Gewichtsangabe ist nicht vorhanden; das Gewicht Bayerischer Gebirgsschweißhunde sollte aber zwischen 25 und 35 kg betragen.
- Das allgemeine Erscheinungsbild des mittelgroßen Hundes ist durch einen leichten, harmonischen und muskulösen Körper geprägt. Die obere Linie steigt vom Widerrist bis zur Hinterhand leicht an.
- Der Widerrist des bayerischen Schweißhundes zeigt sich nur wenig ausgeprägt, sodass der Hals fließend in den kräftigen Rücken übergeht.
- Seine verhältnismäßig kurze, gut bemuskelte Lendenpartie geht in die lange und flach auslaufende Kruppe über, aus der eine mittellange Rute entspringt.
- Die Vorderhand des Bayerischen Gebirgsschweißhundes verläuft von vorne gesehen parallel und gerade. Dabei liegen seine Ellenbogen dicht am Körper an. Die Hinterläufe stehen ebenfalls parallel zueinander.
- Alle vier Pfoten erscheinen löffelförmig, mit eng aneinander liegenden gewölbten Zehen.
- Das Haar des Bayerischen Gebirgshundes liegt glatt an, ist dicht und mäßig rau. An Kopf und Behang weist es eine feinere Struktur auf.
- Das Fell des BGS-Hundes ist tiefrot, rot-braun, rot-gelb, hirschrot oder fahlgelb. Zudem können die Farbtöne rot-grau, dunkel gestichelt oder geflammt auftreten. Die Grundfarbe erscheint auf dem Rücken oft intensiver, Behang sowie Fang sind dunkel. Ein kleiner heller Brustfleck, der sogenannte Brackenfleck, ist zulässig.
- Die Rute des Gebirgsschweißhundes ist meistens dunkel gestichelt, sitzt hoch an und wird entweder waagerecht oder leicht schräg nach unten getragen.
- Der Kiefer der Bayerischen Bracke ist mit einem Scherengebiss ausgestattet.
- Die Ohren des Bayerischen Jagdhundes sind hoch, breit, liegen am Kopf an und hängen herab.
- Seine nicht zu großen und zu runden Augen sind dunkelbraun oder etwas heller.
Krankheiten
Aufgrund der strengen Zuchtkriterien und vielen Leistungsprüfungen können beim Bayerischen Gebirgsschweißhund nur wenige Hundekrankheiten und Erbkrankheiten in Erscheinung treten.
Bayerische Gebirgsschweißhunde können an einer erblich bedingten Inkongruenz der Hüftgelenke leiden. Die Hüftgelenkspfanne ist so stark abgeflacht, dass der Hüftkopf des Tieres zu beweglich ist. Verstärkt wird dieses Problem dadurch, dass sich die Haltebänder erweichen. Die Konsequenzen sind:
✖ Die Gelenke deines Bayerischen Gebirgsschweißhundes haben eine abnorme Bewegung, sodass er instabil läuft.
✖ Die betroffenen Hunde tun sich schwer damit, aufzustehen und über eine gewisse Zeit hinweg zu laufen.
✖ Im Verlauf der Erkrankung entstehen schmerzhafte Arthrosen im Gelenk.
Da bereits junge Bayerische Gebirgsschweißhunde an einer HD leiden können, solltest du auf eine gute Ernährung achten. Was du in der Wachstumsphase nicht in die richtige Richtung lenkst, kann schwerwiegende Folgen für deinen Hund nach sich ziehen. Fördere seine Gesundheit daher am besten mit einem gelenkunterstützenden Hundefutter und lass ihn nicht übergewichtig werden.
Bayerischen Gebirgsschweißhund kaufen
Willst du dir einen treuen Begleiter für die Jagdarbeit an die Seite stellen und hast ein Auge auf einen Bayerischen Gebirgsschweißhund geworfen, solltest du dir über einige Dinge im Klaren sein.
Vor der Hundeanschaffung
Mache dir vor der Anschaffung eines Bayerischen Gebirgsschweißhundes mit deiner Familie über folgende Fragen Gedanken:
- Verfüge ich über die finanziellen Ressourcen, um einen Hund in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu versorgen (dazu gehören nicht nur die Kosten für die Anschaffung und die Erstausstattung, sondern auch Kosten für die tierärztliche Versorgung, Versicherungen, Steuern, mögliche OP-Kosten u. v. m. – ein durchschnittliches Hundeleben kostet zwischen 12.000 bis 20.000 Euro)?
- Kann ich die Versorgung und insbesondere die tägliche körperliche Auslastung meines Bayerischen Gebirgsschweißhundes gewährleisten, wenn ich mal verhindert, krank oder im Urlaub bin?
- Passen die Hundehaltung und insbesondere die Bedürfnisse eines BGS-Hundes zu meinem Lebens- sowie Jagdstil und bin ich bereit, viel Zeit mit ihm zu verbringen sowie ihn konsequent zu erziehen?
- Werde ich auch noch in 10 Jahren ein Jäger sein?
Züchter
Hunderassen, die die FCI anerkannt hat und über einen Verein des VDH gezüchtet werden, müssen zahlreiche Voraussetzungen für die Zucht mitbringen. Der „Klub für Bayerische Gebirgsschweißhunde“ überwacht in Deutschland, dass Züchter diese Regeln erfüllen:
- Ausgebildete Prüfer des Zuchtverbandes und Tierärzte überprüfen das Wesen und die Gesundheit von Elterntieren.
- Lass dir am besten die Zuchtstätte, die Mutterhündin und die Gesundheitsnachweise zeigen.
- Ein guter Züchter spricht nicht nur gerne über seine Bayerischen Gebirgsschweißhunde, sondern berät dich auch noch nach der Abgabe der Welpen.
Manchmal kannst du auch bereits ausgewachsene Hunde bei dir aufnehmen. Zuchtvereine oder Tierheime vermitteln gelegentlich, wenn auch selten, einen Bayerischen Gebirgsschweißhund in Not. Frage einfach bei deinem örtlichen Tierheim oder bei ansässigen Jägern und Förstern nach.
Was kostet ein Bayerischer Gebirgsschweißhund?
Der Preis für einen Bayerischen Gebirgsschweißhund von einem seriösen Züchter mit Papieren beläuft sich auf ca. 1500 bis 2000 €.
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Quellen
Can Vet J. 1995 Aug; 36(8): 494–502. The pathogenesis and diagnosis of canine hip dysplasia: a review. Fries CL, Remedios AM.
J Small Anim Pract. 2011 Apr;52(4):182-9. doi: 10.1111/j.1748-5827.2011.01049.x. Treatment of hip dysplasia. Anderson A.